Zierpflanzenbau
Der Blumen- und Zierpflanzenbau ist eine Sparte des Gartenbaus.
Spezielle Technik und Kultursysteme ermöglicht Zierpflanzen meist ganzjährig zu produzieren. Die Verkaufsreife erreichen die Pflanzen termingerecht durch gezielte Kulturmaßnahmen wie zum Beispiel durch Klimasteuerung, Treiberei[1], Belichtung, Verdunkelung, Stutzen oder chemische Mittel wie Wachstumsregulatoren oder Mittel, welche das Blühverhalten beeinflussen.
Man kann Zierpflanzenbaubetriebe gliedern in Produktionsbetriebe und Endverkaufsbetriebe. Produktionsbetriebe vermarkten ihre Pflanzen über Versteigerungen und Großmärkte oder direkt an Wiederverkäufer zum Beispiel an Gartencenter, Blumengeschäfte oder Supermarktketten. Endverkaufsbetriebe vermarkten ihre Pflanzen direkt an Endverbraucher. Entsprechend definiert man die Betriebsformen auch als dem Produktionsgartenbau oder dem Dienstleistungsgartenbau zugehörig.
Es werden Zimmerpflanzen, Schnittblumen sowie Beet- und Balkonpflanzen kultiviert. Auch Stauden werden im Zierpflanzenbau oft kultiviert.
Gärtner, auch Gärtnergehilfen der Fachrichtung Zierpflanzenbau sind in Kulturräumen, zum Beispiel in Gewächshäusern, Folienhäuser oder im Freien tätig, sorgen für eine verkaufsfördernde Präsentation des Pflanzensortiments, führen Verkaufsgespräche und beraten die Kunden bei der Pflanzenauswahl. Da die Spezialisierung in Produktion einerseits und Verkauf andererseits immer mehr zunimmt, gibt es in den Fachrichtungen Zierpflanzenbau und Baumschule in Bayern und Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit der Schwerpunktbildung "Verkauf und Beratung" (siehe Verkaufsgärtner). In Österreich gibt es daher den Lehrberuf Gartencenterkaufmann, allerdings lief die dreijährige Lehrausbildung dort zum 31. Mai 2015 aus und wurde zum 1. Juni 2011 durch den Lehrberuf Einzelhandel - Gartencenter ersetzt.[2]
Gärtner ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Er ist dem Berufsfeld Agrarwirtschaft, Schwerpunkt Pflanzlicher Bereich, zugeordnet. Eine Weiterbildung kann in Fachschulen zum Meister oder Techniker erfolgen. In Fachhochschulen und Universitäten kann Gartenbau studiert werden.
Auch im modernen Zierpflanzenbau wird verstärkt versucht möglichst wenig Pflanzenschutzmittel einzusetzen (aus Kosten- und aus Umweltschutzgründen). Der Einsatz von Nützlingen, die in speziellen Betrieben produziert werden, ist einer der Möglichkeiten umweltfreundlicher Pflanzen zu produzieren. Das ermöglicht dann einen sogenannten Integrierten oder sogar Ökologischen Pflanzenbau auch in Zierpflanzenbaubetrieben.
Weblinks
- Informationen über die Fachrichtung bei Fachschule Gartenbau
- Berufs- und Brancheninfos der Wirtschaftskammer Österreich
Einzelnachweise
- ↑ Holger Seipel: Fachkunde für Gärtner/innen. 10. Auflage. Dr. Felix Büchner, Hamburg 2018, ISBN 978-3-582-04155-5.
- ↑ https://www.wko.at/Content.Node/Service/Bildung-und-Lehre/Lehre/Lehrberufe/Branchen/Berufs--und-Brancheninfo--Gartencenterkaufmann-frau.html