Zimt-Himbeere
Zimt-Himbeere | ||||||||||||
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Zimt-Himbeere (Rubus odoratus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rubus odoratus | ||||||||||||
L. |
Die Zimt-Himbeere (Rubus odoratus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rubus innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist in Nordamerika verbreitet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Zimt-Himbeere ist ein aufrechter, ausläufertreibender, sommergrüner Strauch mit bis zu 2 Meter langen Zweigen. Die Zweige haben keine Stachel und sind dicht mit roten Stieldrüsen besetzt.
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die mit einer Breite von 15 bis 25, selten bis zu 30 Zentimetern relativ große Blattspreite ist drei- bis fünflappig mit zugespitzten, ungleich gesägten Lappen.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni (Juli). Die zwittrigen, die leicht duftenden Blüten sind bei einem Durchmesser von 4 bis 5 Zentimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter sind dicht mit roten Drüsenhaaren besetzt. Die fünf freien Kronblätter sind purpurrosafarben. Die orangefarbenen, halbkugeligen Früchte entwickeln sich in Europa selten.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.
Vorkommen
Die Heimat der Zimt-Himbeere ist das östliche Nordamerika, von Neu-Schottland westlich bis Ontario und südlich bis Tennessee. In Europa wird sie seit dem 17. Jahrhundert als Zierstrauch kultiviert[1] und ist hier stellenweise verwildert, insbesondere in Südostengland, zerstreut in Deutschland und Österreich (Graz), auch in Finnland findet man sie vereinzelt.
In ihrer natürlichen Umgebung wächst die Zimt-Himbeere in feuchten Dickichten und an Waldrändern.
Verwendung
Die Zimt-Himbeere wird wegen ihrer großen Blätter und Blüten gerne als Bodendecker angepflanzt. Die Früchte können zum Färben (blau-violette) verwendet werden.[2]
Die essbaren Früchte (fader Geschmack) sind außer als Nahrungsmittel bei einigen Stämmen der nordamerikanischen Urbevölkerung (Cherokee, Irokesen) als Heilmittel gegen Husten, Durchfall und Geburtsschmerzen in Verwendung. Ein Extrakt der Blätter der Zimt-Himbeere wird bei den Irokesen gegen Nierenkrankheiten benützt. Die Wurzeln lindern Zahnschmerzen.[3]
Literatur
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- I. Grae: Nature's Colors - Dyes from Plants. Collier, New York 1979, ISBN 978-0-02-012390-3.
- Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, Band IV: Teil 2A, 2. Auflage, Carl Hanser Verlag, München 1958.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Willibald Maurer: Flora der Steiermark. Band 1. IHW Verlag Eching, 1996, ISBN 3-930167-17-4.
Einzelnachweise
- ↑ Hegi, Band 4/2A, Seite 277
- ↑ I. Grae: Nature’s Colors – Dyes from Plants. Collier, 1979, ISBN 978-0-02-012390-3.
- ↑ Eintrag zur Art in Native American Ethnobotany - A Database of Foods, Drugs, Dyes and Fibers of Native American Peoples, Derived from Plants.