Zinnergruppe

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Die Zinnergruppe (auch Zinner-Gruppe, Tschechisch: Zinnerova skupina) war eine Fraktion in der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik (DSAP) im Londoner Exil, die loyal zur Exilregierung von Edvard Beneš stand.

Situation in der DSAP Ende der 1930er Jahre

Die DSAP war eine sudetendeutsche antifaschistische Partei, die zur ČSR loyal war und gegen die Aggression des nationalsozialistischen Deutschlands aktiv kämpfen wollte. Im Jahre 1938 wurde eine Fraktion in der Partei besiegelt, die eine Modernisierung des Programms und mehr Nationalismus wollte.

Im Exil

Nach dem Münchner Abkommen wurden Sozialdemokraten verfolgt. Nur einem kleinen Teil (ca. 5.000) von ihnen gelang die Flucht ins Exil. Die Mehrheit kooperierte mit Wenzel Jaksch und dessen Treugemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokraten. Eine kleine Gruppe um Josef Zinner (sog. Zinnergruppe) war in Opposition zu Wenzel Jaksch und kooperierte mit Benešs Exilregierung. Dank ihrer Loyalität konnten die Mitglieder der Zinnergruppe nach dem Zweiten Weltkrieg in die Tschechoslowakei zurückkehren und wurden nicht vertrieben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Februarumsturz emigrierten viele von ihnen nach Deutschland. Dort kritisierten sie die Seliger-Gemeinde und die Sudetendeutsche Landsmannschaft wegen des Nationalismus und der Kooperation mit ehemaligen Nazis. Sie standen mit ihrer Haltung in Opposition zu anderen sudetendeutschen Gruppen.

Quelle

  • Johann Wolfgang Brügel: Zur Geschichte der Zinnergruppe. Eine Dokumentation über die Vorgänge innerhalb der 1938/39 nach England emigrierten deutschen Sozialdemokraten aus der Tschechoslowakei. 1973.