Überholbahnhof Theuern

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Überholbahnhof Theuern
Blick zum Tunnel Bleßberg (2017)
Blick zum Tunnel Bleßberg (2017)
Daten
Betriebsstellenart Überholbahnhof
Abkürzung UTHE
Eröffnung Dezember 2017
Lage
Stadt/Gemeinde Schalkau
Ort/Ortsteil Theuern
Land Thüringen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 25′ 3″ N, 11° 1′ 26″ OKoordinaten: 50° 25′ 3″ N, 11° 1′ 26″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Thüringen

Der Überholbahnhof Theuern ist ein Überholbahnhof bei Streckenkilometer 123,3 der Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt. Er wurde in der Nähe des Ortsteils Theuern der Gemeinde Schalkau errichtet und trägt daher seinen Namen.

Der Bahnhof ist einer von vier Überholbahnhöfen der Strecke. Seine Errichtung in einem bis zu 27 m tiefen Einschnitt war mit großem Aufwand verbunden.

Lage und Aufbau

Südlicher Bahnhofsbereich, mit dem Nordportal des Baumleitetunnels (2017)

Unmittelbar nördlich an den Bahnhof schließen sich die Talbrücke Truckenthal und dann der Tunnel Bleßberg an, südlich folgt der Baumleitetunnel.

Bei einer Länge von 1340 m umfasst der Bahnhof eine Nutzlänge von rund 750 m.[1] Im Bereich des Bahnhofs steht ein Modulgebäude für ein abgesetztes elektronisches Stellwerk (ESTW-A) und eine Basisstation des öffentlichen Mobilfunks und eine Wetterstation.

Ein in der Ursprungsplanung enthaltenes Weichentrapez im Bereich des Tunnels Baumleite entfiel im Jahr 2013 aus der Planung, um eine durchgängige Befahrbarkeit des Tunnels für Rettungsfahrzeuge zu ermöglichen[2]. Züge werden somit nur im nördlichen Teil des Bahnhofs, zwischen dem nördlichen Widerlager der Talbrücke Truckenthal und dem Südportal des Tunnels Blessberg, zwischen den beiden durchgehenden Hauptgleisen wechseln können. Ebenso nicht realisiert wurden zwei geplante einseitig angebundene Abstellgleise mit Weichenmontageplätzen am südlichen Widerlager der Truckenthalbrücke.

Bau

Die Errichtung des Bahnhofs erforderte im südlichen Teil einen bis zu 27 m tiefen Einschnitt, im nördlichen Teil einen bis zu acht Meter hohen Damm. Insgesamt wurden Erdmassen im Umfang von 1,85 Millionen Kubikmetern bewegt. Dies war im Regelfall Muschelkalkgestein, das zuvor mit Lockerungssprengungen gelöst werden musste. Im Zuge der Bauarbeiten wurden 32.500 m² Schutzschichten, 2900 m Entwässerungskanäle sowie zirka 2500 m Baustraßen errichtet.[1]

Auf der Hochebene beidseitig des Überholbahnhofes entstand dabei die Deponie Galgenberg. Auf einer Fläche von zirka 44,2 ha wurden rund 2,5 Millionen m³ Abraummaterial aus dem Baumleitetunnel sowie dem Einschnitt Theuern gelagert. Die vormals weitgehend landwirtschaftlich genutzten Flächen wurden in einer Höhe von bis zu 13 m überschüttet.[1]

Zur Überführung eines durch den neu errichteten Einschnitt unterbrochenen Wirtschaftsweges über den Überholbahnhof entstand eine 102 m lange und 6 m breite, dreifeldrige Rahmenbrücke mit Schrägstielen.[1]

Am 14. März 2008 erfolgte die letzte große Sprengung. Mit einer Tonne Sprengstoff wurden dabei 10.600 Tonnen Fels aus der Böschung gelöst, die bislang noch als Zufahrtsrampe für Baufahrzeuge dienten.[3] Die Baumaßnahmen an Talbrücke, Überholbahnhof und Überführung sollten 2009 abgeschlossen sein.[1]

Im Frühjahr 2008 wurden Entwässerungsgräben angelegt.[4] Im Herbst 2008 waren die schweren Erdarbeiten abgeschlossen und 2009 die Restarbeiten, wie der Bau der Wirtschaftswegbrücke.[5]

Galerie

Weblinks

Commons: Überholbahnhof Theuern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Deutsche Bahn AG, Kommunikation / DB ProjektBau GmbH, Niederlassung Südost, Projektzentrum Erfurt (Hrsg.): Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle: Einschnitt Theuern, Eisenbahnüberführung Truckenthalbrücke, Informationsblatt (zwei Seiten). Stand: April 2007.
  2. DB ProjektBau: PFA Sonneberg, Erläuterungsbericht zur 2. Planänderung, Seite 1
  3. Letzte große Sprengung bewegte über 10.000 Tonnen Fels@1@2Vorlage:Toter Link/www.freies-wort.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: Freies Wort, 14. März 2008
  4. Sechs Pfeiler und ein Widerlager im Bau: „Wir sind gut im Rennen“@1@2Vorlage:Toter Link/www.freies-wort.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: Freies Wort, 2. April 2008
  5. Wird Theuern bis August fast staubfrei ?(sic!)@1@2Vorlage:Toter Link/www.freies-wort.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: Freies Wort, 6. Juli 2008