Quelltext der Seite Benutzer:Zieglhar/Schanze Röttlerwald

Die '''Schanze Röttlerwald''' ist eine polygonale Schanzenanlage aus dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]]

== Überarbeitung Absatz Schanze Röttlerwald bei Burg Rötteln ==
=== Beschreibung ===
Eine [[Airborne Laserscanning|LiDAR Aufnahme]] zeigt etwa 150 Meter nordwestlich des Bergfrieds eine polygonale [[Schanze (Festungsbau)|Schanzenanlage]] mit zwei nach Norden und Westen gerichteten [[Bastion]]en (bastionäre Erdbefestigung) die durch einen Wall verbunden sind. Vor den Wällen und Bastionen wurde im Südwesten und Nordwesten ein breiter Graben angelegt. Nach Südosten ist ein zusätzlicher Wall sichtbar, der von der nordwestlichen Bastion bis zum Einschnitt eines kleinen Tales zwischen Burg und Schanze führt. <ref>[https://www.geoportal-bw.de/startseite?appCtx=0b8b04d0-d0f0-11ea-b991-2d0d66cb51ab Reliefkarte im Geoportal Baden-Württemberg; abgerufen am 28. Juli 2020]</ref> Im Innenraum ist eine quadratische Struktur (etwa 30 x 30 Meter) erkennbar, „bei der es sich um das Fundament eines Turmes oder den Standort eines ehemaligen Blockhauses handeln könnte,…“.<ref>Siehe Andreas Haasis-Berner: ''Die frühneuzeitliche Schanze bei der Burg Rötteln.'' In: Ralf Wagner et al. (Redaktion), Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (Herausgeber): ''Burg Rötteln : Herrschaft zwischen Basel und Frankreich''. J. S. Klotz Verlagshaus. Neulingen 2020, ISBN 978-3-948424-60-2, S. 131–139, hier S. 138</ref><ref>Siehe auch Andreas Haasis-Berner: ''Konfliktarchäologie. Der Oberrhein als Kriegsgebiet im 17. und 18. Jahrhundert.'' In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 2/2018, S. 122 [http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/nbdpfbw/article/view/48003/41465 pdf]</ref> Die gesamte Anlage hat eine Seitenlänge von etwa 200 Metern und umfasst eine Fläche von etwa 5 [[Hektar]] (das Innere der Anlage etwa 1,26 Hektar) während die gesamte Burganlage etwa 1,5 Hektar umfasst. 
Wer von der Oberburg dem ''Schlossweg'' zur ''Hohen Straße'' folgt, liegt linkerhand das Waldgebiet mit der Schanze. Im Winterhalbjahr sind Teile von Graben und Schanze wenige Meter neben der ''Hohen Straße'' (Richtung Lucke) zu erkennen. Im Wald selbst kann man die Struktur der Gesamtanlage nur erkennen, wenn man die Reliefkarte gesehen hat. Der Bereich der Schanze ist ein [[Denkmalschutzgesetz (Baden-Württemberg)#Grabungsschutzgebiet|Grabungsschutzgebiet]] nach § 22 des [[Denkmalschutzgesetz (Baden-Württemberg)|baden-württembergischen Denkmalschutzgesetzes]], das für illegale Grabungen Geldbußen bis zu 500&nbsp;000 Euro vorsieht.<ref>[http://www.landesrecht-bw.de/jportal/?quelle=jlink&query=DSchG+BW+%C2%A7+27&psml=bsbawueprod.psml&max=true § 27 baden-württembergischen Denkmalschutzgesetzes]</ref>

=== Geschichte ===
Entstehungszeit und Verfall sind nicht klar zu benennen. In der Literatur wird davon ausgegangen, dass [[Bernhard von Sachsen-Weimar|Herzog Bernhard von Weimar]] die Schanze 1638 errichten ließ.<ref name="Wagner, S. 117">Wagner, ''Burgenführer Oberrhein.'' S. 117</ref>
In einem Bericht über den Zustand der Burg aus dem Jahre 1654 heißt es: „...neben der Fall Brücke wie man zum Schloß oben hinaus gegen die Schanz führt.“<ref> [[Karl Seith]]: ''Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter.'' In: ''Das Markgräflerland'', Heft 3 (1931/32), S. 22 ([http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1932-01/0026 Digitalisat der UB Freiburg]).</ref> Hieraus ist zu schließen, dass die Schanze 1654 schon bestanden hat.
In den Tagebüchern des Thomas Mallinger wird unter dem {{JULGREGDATUM|30|1|1638|Link="false"}} berichtet: „Ist Herzog Wimar….in der oberen Herrschaft zuo Lörch mit 800 Reiter verschanzet.“<ref>''Thomas Mallingers Tagbücher'', In: [[Franz Josef Mone]] (Herausgeber): ''Quellensammlung der badischen Landesgeschichte.'' Band 2, 1854, S. 586 (30. Januar 1638) [https://books.google.de/books?id=2DY_AAAAYAAJ&pg=PA586 Digitalisat]</ref> Da der Herzog aber an diesem Tag erst [[Schlacht bei Rheinfelden#Belagerung von Rheinfelden|Laufenburg eingenommen]] hatte und dabei war Rheinfelden einzuschließen, ist diese Datierung unwahrscheinlich.
Anfang Mai zog Bernhard von Weimar von [[Donaueschingen]] über [[Schönau im Schwarzwald|Schönau]] und [[Schopfheim]] nach [[Brombach (Lörrach)|Brombach]]<ref>siehe Bernhard Röse: ''Herzog Bernhard der Große von Sachsen-Weimar''. biograph. dargestellt. – im Verlage des Großh. Sächs. priv. Landes-Industrie-Comptoirs, 2. Band, Weimar 1829, S. 230 ([https://books.google.de/books?id=dQlUAAAAcAAJ&pg=230 Google Digitalisat]); in der Quelle ist Brombach irrtümlich ''Brambach'' benannt.</ref>
Während eine kaiserliche Armee unter [[Johann von Götzen]] Anfang Mai 1638 im [[Kinzig (Rhein)|Kinzigtal]] lagerte um nach weiterem Zuzug die Festung [[Breisach am Rhein|Breisach]] zu entsetzen, lagerte der Herzog {{JULGREGDATUM|15|5|1638|Link="false"}} bei Brombach,<ref>siehe [[Karl du Jarrys Freiherr von La Roche]]: ''Der dreißigjährige Krieg vom militärischen Standpunkte aus beleuchtet.'' Band 3, Schaffhausen 1852, S. 146 ([https://books.google.de/books?id=G_1KAAAAcAAJ&pg=PA146 Google Digitalisat])</ref> wo sich seine Truppen erholen sollten und auf französischen Zuzug warteten. Das Lager wurde erst am {{JULGREGDATUM|5|6|1638|Link="false"}} nach Heitersheim verlegt, womit die Truppen sich etwa drei Wochen im Raum Brombach aufhielten.<ref>siehe Bernhard Röse: ''Herzog Bernhard der Große von Sachsen-Weimar''. biograph. dargestellt. – im Verlage des Großh. Sächs. priv. Landes-Industrie-Comptoirs, 2. Band, Weimar 1829, S. 232 ([https://books.google.de/books?id=dQlUAAAAcAAJ&pg=232 Google Digitalisat])</ref> In dieser Phase des Krieges hatte der Herzog auch eine [[Pionier (Militär)#Pioniere im frühneuzeitlichen Heer|Pioniertruppe]] von 400 Mann mit Brücken- und Schanzenmeistern zur Verfügung,<ref>siehe [[Karl du Jarrys Freiherr von La Roche]]: ''Der dreißigjährige Krieg vom militärischen Standpunkte aus beleuchtet.'' Band 3, Schaffhausen 1852, S. 148 ([https://books.google.de/books?id=G_1KAAAAcAAJ&pg=PA148 Google Digitalisat])</ref><ref>siehe ''Theatri Europaei Continuatio III. Das ist: Historischer Chronicken Dritter Theil.'' Frankfurt, 1670, S. 955 [https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:384-uba000238-6#1059 Digitalisat der UB Augsburg]; bei La Roche in Fußnote S. 148 irrtümlich mit S. 915 angegeben</ref> die allenfalls den Bau der Schanze bewerkstelligt haben.

Nördlich der Alpen wurden etwa zwischen 1550 und 1700 Befestigungen mit bastionär vergrößerten Ecken gebaut, womit gegenüber älteren linear verlaufenden Wällen und Gräben tote Winkel vermieden wurden. Die [[Schwedenschanze (Zuflucht)]]<ref>[https://www.geoportal-bw.de/startseite?appCtx=e0e07450-d170-11ea-b991-2d0d66cb51ab Reliefkarte der ''Schwedenschanze (Zuflucht)'' im Geoportal Baden-Württemberg]</ref> bei [[Bad Peterstal-Griesbach]], die [[Altenberg-Schanze]] bei [[Bad Wimpfen]], die ''Krähenschanze'' bei [[Hilzingen]] und die Schanze ''Schwabenstutz'' bei [[Waldau (Titisee-Neustadt)]]<ref>[https://www.geoportal-bw.de/startseite?appCtx=cf93b3c0-d16f-11ea-b991-2d0d66cb51ab Reliefkarte der ''Schwabenstutz'' im Geoportal Baden-Württemberg.]</ref> weisen eine ähnliche Bauform auf.<ref>Siehe Andreas Haasis-Berner: ''Die frühneuzeitliche Schanze bei der Burg Rötteln.'' In: Ralf Wagner et al. (Redaktion), Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (Herausgeber): ''Burg Rötteln : Herrschaft zwischen Basel und Frankreich''. J. S. Klotz Verlagshaus. Neulingen 2020, ISBN 978-3-948424-60-2, S. 131–139, hier S. 133–136</ref>

Ein Vergleich der Röttler Schanze mit diesen Schanzen aus dem dreißigjährigen Krieg hat Übereinstimmung ergeben, so dass viel für die Datierung auf März bis Dezember 1638 spricht.<ref>Siehe Andreas Haasis-Berner: ''Die frühneuzeitliche Schanze bei der Burg Rötteln.'' In: Ralf Wagner et al. (Redaktion), Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (Herausgeber): ''Burg Rötteln : Herrschaft zwischen Basel und Frankreich''. J. S. Klotz Verlagshaus. Neulingen 2020, ISBN 978-3-948424-60-2, S. 131–139, hier S. 138</ref>

=== Schanze Röttlerwald ===
Eine [[Airborne Laserscanning|LiDAR Aufnahme]] zeigt etwa 200 Meter nordwestlich des Bergfrieds eine polygonale [[Schanze (Festungsbau)|Schanzenanlage]] mit zwei nach Norden und Westen gerichteten [[Bastion]]en.<ref>[https://geoportal.regiodata-service.de/m/loe/grundkarte/400150/5277095/6851/wiKziJbYts8017 Relief-Karte im Geoportal Lörrach]</ref><ref>siehe auch Andreas Haasis-Berner: ''Konfliktarchäologie. Der Oberrhein als Kriegsgebiet im 17. und 18. Jahrhundert.'' In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 2/2018, S. 122 [http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/nbdpfbw/article/view/48003/41465 pdf]</ref> Die Anlage hat eine Seitenlänge von etwa 200 Metern und umfasst eine Fläche von etwa 5 [[Hektar]], während die Burganlage nur etwa 1,5 Hektar umfasst.

== Beschreibung ==
Eine [[Airborne Laserscanning|LiDAR Aufnahme]] zeigt etwa 200 Meter nordwestlich des Bergfrieds eine polygonale Schanzenanlage mit zwei nach Norden und Westen gerichteten [[Bastion]]en. <ref>[https://geoportal.regiodata-service.de/m/loe/grundkarte/400150/5277095/6851/wiKziJbYts8017 Relief-Karte im Geoportal Lörrach]</ref><ref>siehe auch Andreas Haasis-Berner: ''Konfliktarchäologie. Der Oberrhein als Kriegsgebiet im 17. und 18. Jahrhundert.'' In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 2/2018, S. 122 [http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/nbdpfbw/article/view/48003/41465 pdf]</ref>Die Anlage hat eine Seitenlänge von etwa 200 Metern und umfasst eine Fläche von etwa 5 [[Hektar]], während die Burganlage nur etwa 1,5 Hektar umfasst. Entstehungszeit und Verfall sind nicht klar zu benennen. In der Literatur wird davon ausgegangen, dass [[Bernhard von Sachsen-Weimar|Herzog Bernhard von Weimar]] die Schanze 1638 errichten ließ.<ref name="Wagner, S. 117">Wagner, ''Burgenführer Oberrhein.'' S. 117</ref>

In einem Bericht über den Zustand der Burg aus dem Jahre 1654 heißt es: „...neben der Fall Brücke wie man zum Schloß oben hinaus gegen die Schanz führt.“<ref> [[Karl Seith]]: ''Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter.'' In: ''Das Markgräflerland'', Heft 3 (1931/32), S. 22 ([http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1932-01/0026 Digitalisat der UB Freiburg]).</ref> Hieraus ist zu schließen, dass die Schanze 1654 schon bestanden hat.

In den Tagebüchern des Thomas Mallinger wird unter dem {{JULGREGDATUM|30|1|1638|Link="false"}} berichtet: „Ist Herzog Wimar….in der oberen Herrschaft zuo Lörch mit 800 Reiter verschanzet.“<ref>''Thomas Mallingers Tagbücher'', In: [[Franz Josef Mone]] (Herausgeber): ''Quellensammlung der badischen Landesgeschichte.'' Band 2, 1854, S. 586 (30. Januar 1638) [https://books.google.de/books?id=2DY_AAAAYAAJ&pg=PA586 Digitalisat]</ref> Da der Herzog aber an diesem Tag erst [[Schlacht bei Rheinfelden#Belagerung von Rheinfelden|Laufenburg eingenommen]] hatte und dabei war Rheinfelden einzuschließen, ist diese Datierung unwahrscheinlich. 

Anfang Mai zog Bernhard von Weimar von [[Donaueschingen]] über [[Schönau im Schwarzwald|Schönau]] und [[Schopfheim]] nach [[Brombach (Lörrach)|Brombach]]<ref>siehe Bernhard Röse: ''Herzog Bernhard der Große von Sachsen-Weimar''. biograph. dargestellt. – im Verlage des Großh. Sächs. priv. Landes-Industrie-Comptoirs, 2. Band, Weimar 1829, S. 230 ([https://books.google.de/books?id=dQlUAAAAcAAJ&pg=230 Google Digitalisat]); in der Quelle ist Brombach irrtümlich ''Brambach'' benannt.</ref> 
Während eine kaiserliche Armee unter [[Johann von Götzen]] Anfang Mai 1638 im [[Kinzig (Rhein)|Kinzigtal]] lagerte um nach weiterem Zuzug die Festung [[Breisach am Rhein|Breisach]] zu entsetzen, lagerte der Herzog {{JULGREGDATUM|15|5|1638|Link="false"}} bei Brombach<ref>siehe [[Karl du Jarrys Freiherr von La Roche]]: ''Der dreißigjährige Krieg vom militärischen Standpunkte aus beleuchtet.'' Band 3, Schaffhausen 1852, S. 146 ([https://books.google.de/books?id=G_1KAAAAcAAJ&pg=PA146 Google Digitalisat])</ref>, wo sich seine Truppen erholen sollten und auf französischen Zuzug warteten. Das Lager wurde erst am {{JULGREGDATUM|5|6|1638|Link="false"}} nach Heitersheim verlegt, womit die Truppen sich etwa drei Wochen im Raum Brombach aufhielten.<ref>siehe Bernhard Röse: ''Herzog Bernhard der Große von Sachsen-Weimar''. biograph. dargestellt. – im Verlage des Großh. Sächs. priv. Landes-Industrie-Comptoirs, 2. Band, Weimar 1829, S. 232 ([https://books.google.de/books?id=dQlUAAAAcAAJ&pg=232 Google Digitalisat])</ref> In dieser Phase des Krieges hatte der Herzog auch eine [[Pionier (Militär)#Pioniere im frühneuzeitlichen Heer|Pioniertruppe]] von 400 Mann mit Brücken- und Schanzenmeistern zur Verfügung,<ref>siehe [[Karl du Jarrys Freiherr von La Roche]]: ''Der dreißigjährige Krieg vom militärischen Standpunkte aus beleuchtet.'' Band 3, Schaffhausen 1852, S. 148 ([https://books.google.de/books?id=G_1KAAAAcAAJ&pg=PA148 Google Digitalisat])</ref><ref>siehe ''Theatri Europaei Continuatio III. Das ist: Historischer Chronicken Dritter Theil.'' Frankfurt, 1670, S. 955 [https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:384-uba000238-6#1059 Digitalisat der UB Augsburg]; bei La Roche in Fußnote S. 148 irrtümlich mit S. 915 angegeben</ref> die allenfalls den Bau der Schanze bewerkstelligt haben.

Ein Vergleich der Röttler Schanze mit anderen Schanzen aus dem dreißigjährigen Krieg hat überdies Übereinstimmung ergeben, so dass viel für die Datierung auf Mai 1638 spricht.<ref>diese Hypothese stellte Andreas Haasis-Berner in seinem Vortrag „Die frühbarocke Schanze bei der Burg Rötteln“ am 26. April 2019 anlässlich der Tagung „Burg Rötteln - Herrschaft zwischen Basel und Frankreich“ auf.</ref> 

[https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_R%C3%B6tteln#Schanze_Röttlerwald]

[https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:384-uba000238-6#1047 Theatri S. 946

[https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:384-uba000238-6#1059 Theatri S. 955  Truppenaufstellung]

== Geschichte ==
Am {{JULGREGDATUM|3|3|1638|Kurz="true"}} wurden die kaiserlichen Truppen von [[Bernhard von Sachsen-Weimar|Herzog Bernhard von Weimar]] in der [[Schlacht bei Rheinfelden]] besiegt. Nachdem am {{JULGREGDATUM|22|3|1638|FormatJUL=j.|Kurz="true"}} auch Stadt und Festung Rheinfelden durch die kaiserlichen Truppen an Bernhard übergeben worden waren, zog dieser am {{JULGREGDATUM|26|3|1638|Link="false"}} mit den Regimentern [[Philipp Eustachius von Hattstein|Hattstein]]<ref>[http://www.30jaehrigerkrieg.de/hattstein-hatstein-hatzstein-hedtstein-philipp-eustachius-freiherr-von-und-zu-2/  Eintrag Hattstein auf www.30jaehrigerkrieg.de; abgerufen am 27. November 2018]</ref> und Kanofsky<ref>[http://www.30jaehrigerkrieg.de/chanovsky-chanowsky-canoffsky-canofski-canoski-canoffsgi-conofsgy-kanofsky-kanofski-kanofzgi-kohafzi-von-langendorf-friedrich-ludwig/ Eintrag Kanofsky auf www.30jaehrigerkrieg.de; abgerufen am 27. November 2018]</ref> von [[Beuggen (Rheinfelden)|Beuggen]] zur Burg Rötteln, die nur von 60 Mann besetzt war. Da deren Kommandant die Übergabe verweigerte wurde die Burg in der Nacht vom {{JULGREGDATUM|27|3|1638|Link="false"}} auf den {{JULGREGDATUM|28|3|1638|Link="false"}} gestürmt.<ref>[[Gustav Droysen]]: ''Bernhard von Weimar''. – Leipzig : Duncker & Humblot, 2. Band, Leipzig, 1885, S. 362 [https://archive.org/stream/bernhardvonweim01droygoog#page/n373/ im Internet Archive]</ref>
Vieh und Vorräte wurden nach [[Neuenburg am Rhein]] verbracht.<ref>Seith: ''Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter.'' S. 32</ref><ref>siehe ''Theatri Europaei Continuatio III. Das ist: Historischer Chronicken Dritter Theil.'' Frankfurt, 1670, S. 932 [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba000238-6#1033 Digitalisat der UB Augsburg]</ref><ref>siehe Bernhard Röse: ''Herzog Bernhard der Große von Sachsen-Weimar''. biograph. dargestellt. – im Verlage des Großh. Sächs. priv. Landes-Industrie-Comptoirs, 2. Band, Weimar 1829, S. 225 [https://books.google.de/books?id=dQlUAAAAcAAJ&pg=225 Digitalisat]</ref>


[http://www.30jaehrigerkrieg.de/widerholt-conradt/  FN 65]  Erlach Kommandant der südbadischen Festungen - auch von Rötteln

Anfang Mai zog Bernhard von Weimar von Donaueschingen über Schönau und Schopfheim nach Brombach<ref>siehe Bernhard Röse: ''Herzog Bernhard der Große von Sachsen-Weimar''. biograph. dargestellt. – im Verlage des Großh. Sächs. priv. Landes-Industrie-Comptoirs, 2. Band, Weimar 1829, S. 230 [https://books.google.de/books?id=dQlUAAAAcAAJ&pg=230 Digitalisat]; in der Quelle irrtümlich ''Brambach'' benannt.</ref>

Während eine kaiserliche Armee unter [[Johann von Götzen]] Anfang Mai 1638 im Kinzigtal lagerte um nach weiterem Zuzug die Festung Breisach zu entsetzen, lagerte der Herzog bei Brombach, wo sich seine Truppen erholen sollten und auf französischen Zuzug warteten, bis das Lager am 26. Mai nach Heitersheim verlegt wurde.<ref>siehe Bernhard Röse: ''Herzog Bernhard der Große von Sachsen-Weimar''. biograph. dargestellt. – im Verlage des Großh. Sächs. priv. Landes-Industrie-Comptoirs, 2. Band, Weimar 1829, S. 232 [https://books.google.de/books?id=dQlUAAAAcAAJ&pg=232 Digitalisat]</ref> In dieser Phase des Krieges hatte der Herzog auch eine Pioniertruppe mit Brücken- und Schanzenmeistern, sowie 400 Mann zur Verfügung,<ref>siehe La Roche S. 148</ref> die allenfalls den Bau der Schanze bewerkstelligt haben.

Am 26. April erreichte das Armeecorps des Herzogs auf dem Weg von Neuenburg auf den Schwarzwald die Burg Rötteln.<ref>Gustav Droysen: ''Bernhard von Weimar''. – Leipzig : Duncker & Humblot, 2. Band, Leipzig, 1885, S. 369 [https://archive.org/stream/bernhardvonweim01droygoog#page/n379/ im Internet Archive]</ref>

Auf dem Rückweg vom Schwarzwald bezog der Herzog am 17. und 18. Mai in Rötteln und Brombach Quartier.<ref>Gustav Droysen: ''Bernhard von Weimar''. – Leipzig : Duncker & Humblot, 2. Band, Leipzig, 1885, S. 371 [https://archive.org/stream/bernhardvonweim01droygoog#page/n381/ im Internet Archive]</ref>

Bernhard von Weimar verschanzt sich bei Lörrach mit 800 Reitern.<ref>''Thomas Mallingers Tagbücher'', In: [[Franz Josef Mone]] (Herausgeber): ''Quellensammlung der badischen Landesgeschichte.'' Band 2, 1854, S. 586 (30. Januar 1638) [https://books.google.de/books?id=2DY_AAAAYAAJ&pg=PA586 Digitalisat]</ref>

Theatrum Europeaum 3, S. 932 Rötteln erwähnt irrtümlich im Elsass

1638 wurden die kaiserlichen Truppen jedoch von [[Bernhard von Sachsen-Weimar|Herzog Bernhard von Weimar]] in der [[Schlacht bei Rheinfelden]] besiegt und am {{JULGREGDATUM|28|3|1638|Link="false"}} konnte der Herzog die Burg Rötteln im Sturm erobern. Vieh und Vorräte wurden nach [[Neuenburg am Rhein]] verbracht.<ref>Seith: ''Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter.'' S. 32</ref><ref>siehe ''Theatri Europaei Continuatio III. Das ist: Historischer Chronicken Dritter Theil.'' Frankfurt, 1670, S. 932 [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba000238-6#1033 Digitalisat der UB Augsburg]</ref>

Die Kampfhandlungen um die Burg führten zu Schäden, die nach Kriegsende unter Markgraf Friedrich VI. ausgebessert wurden; die Rolle der Burg als Sitz der lokalen Verwaltung blieb erhalten.<ref>Seith: '' Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter.'' S. 32.</ref> 1654 wird der Torturm als Gefängnis erwähnt.<ref>Wagner, ''Burgenführer Oberrhein.'' S. 116.</ref>


In einem Bericht über den Zustand der Burg aus dem Jahre 1654 wird beschrieben: „...neben der Fall Brücke wie man zum Schloß oben hinaus gegen die Schanz führt.“<ref>siehe Seith S. 33</ref> hieraus ist zu schließen, dass die Schanze 1654 schon bestanden hat. Da die Schäden aus dem dreißigjährigen Krieg noch nicht beseitigt waren, ist weiter zu schließen, dass die Schanze bereits während dieses Krieges gebaut wurde.

=== Zerstörung im Holländischen Krieg ===
Im bereits seit 1672 tobenden [[Holländischer Krieg|Holländischen Krieg]] wurde der [[Breisgau]] in der Schlussphase wieder Kriegsschauplatz. Nach der überraschenden [[Belagerung von Freiburg (1677)|Einnahme Freiburgs]] am 16. November 1677 durch französische Truppen unter [[François de Créquy]] überzogen die Franzosen den Breisgau mit Raubzügen.



Anfang 1678 standen französische Truppen unter [[Louis-François de Boufflers]] dem französischen Stadtkommandanten von Freiburg vor Burg Rötteln und beschossen sie, konnten sie aber nicht einnehmen. Zahlreiche umliegende Dörfer wurden gebrandschatzt. 


Am 18. Juni desselben Jahres wurde die Burg von Truppen der französischen Generale Boufflers und [[Claude de Choiseul-Francières]] erneut angegriffen, sie kapitulierte nach drei Tagen. Unter ungeklärten Umständen, aber wahrscheinlich aus Zerstörungsabsicht, ging die Burg in der Nacht vom 29. auf den 30. Juni in Flammen auf. Auch die umliegenden Burgen [[Brombacher Schloss|Brombach]], Sausenburg und Badenweiler brannten aus.<ref>Seith: '' Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter.'' S. 36f.</ref> [[Burg Friedlingen]], [[Wasserschloss Hiltelingen]]



20. Januar 1678 Rötteln [https://books.google.de/books?id=CoI6AAAAcAAJ&pg=PA314 Digitalisat]

Rheinfelden Otmarsheim [https://books.google.de/books?id=CoI6AAAAcAAJ&pg=PA322 Digitalisat]

12. Februar 1500 Mann vor Rötteln [https://books.google.de/books?id=CoI6AAAAcAAJ&pg=PA340 Digitalisat]

7. März Tagsatzung Neutralität Waldstädte [https://books.google.de/books?id=CoI6AAAAcAAJ&pg=PA345 Digitalisat]

5. Juni Strum auf Rheinfelden [https://books.google.de/books?id=CoI6AAAAcAAJ&pg=PA429 Digitalisat]

== Nach der Zerstörung (dorthin verschieben) ==
Infolge der Zerstörungen verlor die Burg ihre Rolle als lokales Herrschaftszentrum, die Verwaltung wurde in das nahe gelegene [[Geschichte Lörrachs|Lörrach]] verlegt, das 1682 das Stadtrecht erhielt. 1689, während des [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieges]], schleiften französische Truppen auf Befehl des Kommandanten der [[Festung Hüningen]], Roger Brulart de Puysieux<ref>{{HLS|28547|Puysieux <nowiki>[Puysieulx]</nowiki>, Roger Brulart de|Autor=André Schluchter}}</ref>, auch die Bastion am Kapf. Die dort verbauten Steine wurden in der Folge beim Bau von Straßen verwendet.<ref>Seith: ''Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter.'' S. 37.</ref> Der zunehmend ruinöse Zustand war vor allem durch das private Abtragen von Baumaterialien der Burganlage in Notzeiten bedingt.<ref>Annemarie Heimann-Schwarzweber: ''Kunstführer Markgräflerland.'' Verlagsbüro von Brandt, Mannheim 1986, ISBN 3-926260-00-9, S. 36.</ref> Die Gemarkung der zerstörten Burg wurde mit [[Röttelnweiler]] und Haagen vereinigt.<ref>Landesarchiv Baden-Württemberg: [http://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/14928/R%C3%B6tteln+%5BWohnplatz%5D ''Rötteln (Wohnplatz)''], abgerufen am 12. September 2013.</ref>

== Input/Fragen ==
Wird die Schanze bei Leutrum erwähnt? Unter Rötteln Dorf nicht!

== Literatur ==
* ''Thomas Mallingers Tagbücher'', In: [[Franz Josef Mone]] (Herausgeber): ''Quellensammlung der badischen Landesgeschichte.'' Band 2, 1854, S. 586 (30. Januar 1638) [https://books.google.de/books?id=2DY_AAAAYAAJ&pg=PA586 Digitalisat]
* Gustav Droysen: ''Bernhard von Weimar''. – Leipzig : Duncker & Humblot, 2. Band, Leipzig, 1885, S. 371 [https://archive.org/stream/bernhardvonweim01droygoog#page/n381/ im Internet Archive]
* Bernhard Röse: ''Herzog Bernhard der Große von Sachsen-Weimar''. biograph. dargestellt. – im Verlage des Großh. Sächs. priv. Landes-Industrie-Comptoirs, 2. Band, Weimar 1829, S. 232 [https://books.google.de/books?id=dQlUAAAAcAAJ&pg=232 Digitalisat]
* Andreas Haasis-Berner: ''Konfliktarchäologie. Der Oberrhein als Kriegsgebiet im 17. und 18. Jahrhundert.'' In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 2/2018, S. 122 [http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/nbdpfbw/article/view/48003/41465 pdf]
* Heiko Wagner: ''Theiss Burgenführer Oberrhein. 66 Burgen von Basel bis Karlsruhe.'' Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1710-6, S. 114–117.
* ''Theatri Europaei Continuatio III. Das ist: Historischer Chronicken Dritter Theil.'' Frankfurt, 1670, S. 932 [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba000238-6#1033 Digitalisat der UB Augsburg]
* [[Karl Seith]]: ''Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter.'' In: Heinz Heimgartner: ''Burgruine Rötteln.'' Verlag Röttelnbund e.&nbsp;V. 1964, S. 11–44, (Ursprünglich veröffentlicht in ''Das Markgräflerland'', Heft 3 (1931/32), S. 3–35 ([http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1932-01/0005 dl.ub.uni-freiburg.de])).
* Gemeinde Haagen (Hrsg.), Fritz Schülin: ''Rötteln-Haagen'', 1965.
* [[Karl du Jarrys Freiherr von La Roche]]: ''Der dreißigjährige Krieg vom militärischen Standpunkte aus beleuchtet.'' Band 3, Schaffhausen 1852, S. 144 [https://books.google.de/books?id=G_1KAAAAcAAJ&pg=PA144 Digitalisat] und S. 148 [https://books.google.de/books?id=G_1KAAAAcAAJ&pg=PA148 Digitalisat]

== Weblinks ==
* [https://geoportal.regiodata-service.de/m/loe/grundkarte/400150/5277095/6851/wiKziJbYts8017 Relief-Karte der Schanze im Geoportal Lörrach] 

== Einzelnachweise ==
<references />