Quelltext der Seite Europäische Weltraumorganisation

{{Weiterleitungshinweis|ESA}}{{Infobox Zwischenstaatliche Organisation
| Name            = Europäische Weltraumorganisation
| Kürzel          = ESA/ASE
| englisch        = European Space Agency
| französisch     = Agence spatiale européenne
| Sprachen        = Englisch, Französisch, Deutsch<ref>{{Literatur |Hrsg=European Space Agency |Titel=Übereinkommen und Geschäftsordnung des Rates der ESA |Datum=2010-12 |Seiten=126 |Fundstelle=Anlage&nbsp;I Entschließung Nr.&nbsp;8: Gebrauch der Sprachen, Punkt&nbsp;2 |Online=https://esamultimedia.esa.int/docs/LEX-L/ESA-Convention/SP-1317_DE.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2019-01-03}}</ref>
| Sonstige Sprache= 
| Logo            = ESA logo.svg
| Logobreite      = 300px
| Logotext        = none
| Bild            = Views in the Main Control Room (12052189474).jpg
| Bildunterschrift= [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]]-Kontrollraum in [[Darmstadt]]
| Organisationsart= 
| Status          = 
| Sitz            = [[Paris]], {{FRA}}
| Gründung        = 30. Mai 1975
| Auflösung       = 
| Vorsitz         = {{AUT|#}} [[Josef Aschbacher]] (Generaldirektor)
| Glieder         = 
<div class="NavFrame" style="float:left; width:100%; margin:0; padding:0; border:0 solid transparent;"><div class="NavContent" style="vertical-align:top; text-align:left; font-size:100%;">{{BEL}}<br />{{DNK}}<br />{{DEU}}<br />{{EST}}<br />{{FIN}}<br />{{FRA}}<br />{{GRC}}<br />{{IRL}}<br />{{ITA}}<br />{{LUX}}<br />{{NLD}}<br />{{NOR}}<br />{{AUT}}<br />{{POL}}<br />{{PRT}}<br />{{ROU}}<br />{{SWE}}<br />{{CHE}}<br />{{ESP}}<br />{{CZE}}<br />{{HUN}}<br />{{GBR}}
</div></div>
| Gliedzahl       = 22
| Assoziiert      = '''4''':<br />{{CAN}}<br />{{LVA}}<br />{{LTU}}<br />{{SVN}}
| Oberorganisation= 
| Tochterorganisationen = 
| URL             = [https://www.esa.int/ www.esa.int]
| Anmerkungen     = Daten und Fakten:
: Budget: 7,15 Mrd. € (2022)<ref>''[https://www.esa.int/About_Us/Corporate_news/Funding]'' auf ''esa.int'', abgerufen am 29. Januar 2022.</ref>
: Mitarbeiter: etwa 2.300 (2019)<ref name="Mitarbeiter">{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Space_in_Member_States/Germany/Die_ESA_Fakten_und_Zahlen |titel=Die ESA: Fakten und Zahlen |hrsg=ESA |abruf=2021-05-29}}</ref>
: Raumhafen: [[Raumfahrtzentrum Guayana]] in [[Kourou]]
: Trägersysteme: [[Ariane 5]], [[Vega (Rakete)|Vega]], [[Sojus (Rakete)|Sojus]]
}}

Die '''Europäische Weltraumorganisation''' ({{enS|European Space Agency ('''ESA''')}}, {{frS|Agence spatiale européenne (ASE)}} {{AudioSymbol|tooltip=Aussprache|verweis=LL-Q150 (fra)-Poslovitch-Agence spatiale européenne.wav}}) mit Sitz in [[Paris]] wurde 1975 zur besseren Koordinierung der [[Wissenschaftsprogramm der Europäischen Weltraumorganisation|europäischen Raumfahrtaktivitäten]] gegründet und um technologisch gegenüber den [[Raumfahrtnation]]en [[Sowjetunion]] und [[Vereinigte Staaten]] gleichberechtigt auftreten zu können und nicht technologisch und politisch vollständig abhängig zu sein. Sie hat 22&nbsp;Mitgliedstaaten und beschäftigte 2019 etwa 2.300 Mitarbeiter.
Generaldirektor der ESA ist seit dem 1. März 2021 der [[Österreich]]er [[Josef Aschbacher]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/About_Us/Corporate_news/Josef_Aschbacher_is_new_ESA_Director_General |titel=Josef Aschbacher is new ESA Director General |hrsg=ESA |datum=2021-03-01 |abruf=2021-03-01 |sprache=en}}</ref>

Die ESA ist die Nachfolgeorganisation der europäischen [[European Launcher Development Organisation|ELDO]], [[European Space Research Organisation|ESRO]] und der Europäischen Fernmeldesatelliten-Konferenz (CETS). Wie diese beschränkt sie sich in ihren europäischen Projekten zur [[Weltraumerforschung]] und -nutzung auf „ausschließlich friedliche Zwecke“. Die ESA ist keine Unterorganisation der [[Europäische Union|Europäischen Union]], allerdings durch das [[Weltraumprogramm der Europäischen Union]] eng mit EU und den nationalen [[Weltraumorganisation|Raumfahrtagenturen]] ihrer Mitgliedstaaten verflochten. Die Mehrzahl der [[Europäische Union|EU]]-Staaten ist an der ESA beteiligt, daneben engagieren sich dort auch die [[Schweiz]], [[Norwegen]] und das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]].<ref>Ratsentschließung ABl. 2000, C&nbsp;371/2</ref><ref>Oppermann/Classen/Netteshein, Europarecht, 4.&nbsp;Auflage. München 2009, S.&nbsp;637, Rn.&nbsp;22</ref> Sie ist gemeinsam mit der [[NASA]] Gründungsmitglied des [[Consultative Committee for Space Data Systems]] (CCSDS).

== Geschichte ==
=== Die Gründung ===
[[Datei:Esro-2b small.gif|mini|[[ESRO-2B]] war 1968 der erste erfolgreiche Satellit der ESRO]]
[[Datei:Esahqdp.jpg|mini|hochkant|ESA-Hauptverwaltung in Paris]]
Nach dem Zweiten Weltkrieg verließen viele europäische Luft- und Raumfahringenieure und Wissenschaftler Westeuropa, um entweder in den Vereinigten Staaten oder der Sowjetunion zu arbeiten. Obwohl es der Aufschwung in den 1950er-Jahren westeuropäischen Staaten ermöglichte, in die Forschung und in die Raumfahrt zu investieren, erkannten die europäischen Wissenschaftler, dass nationale Projekte nicht mit den beiden Supermächten konkurrieren können. Bereits 1958, nur wenige Monate nach dem [[Sputnikschock]], trafen sich [[Edoardo Amaldi]] und [[Pierre Auger]], zwei bedeutende Mitglieder der westeuropäischen Wissenschaftsgemeinde, um die Gründung einer gemeinsamen westeuropäischen Weltraumorganisation zu besprechen. Das Treffen wurde von wissenschaftlichen Repräsentanten aus acht Staaten begleitet.

Die westeuropäischen Nationen entschieden sich, zwei getrennte Agenturen zu schaffen: die ELDO ([[European Launcher Development Organisation]]) sollte Trägersysteme entwickeln und bauen und die ESRO ([[European Space Research Organisation|Europäische Weltraumforschungsorganisation]]) sollte die wissenschaftlichen Satelliten entwickeln. Die ESRO wurde am 20. März 1964 durch ein am 14. Juni 1962 unterzeichnetes Abkommen gegründet. Zwischen 1968 und 1972 feierte ESRO ihre ersten Erfolge: Sieben Forschungssatelliten wurden mit Hilfe amerikanischer Trägersysteme in den Orbit gebracht. ELDO hingegen konnte während ihres Bestehens keine erfolgreiche Trägerrakete starten. Beide Organisationen waren unterfinanziert und die Auftrennung in zwei Organisationen bewährte sich nicht.

Die ESA wurde am 30. Mai 1975 mit dem ''Übereinkommen zur Gründung einer Europäischen Weltraumorganisation'' mit Unterzeichnung unter das Abkommen durch die zehn ursprünglichen Gründungsmitglieder in Paris als Zusammenschluss der ESRO mit der ELDO gegründet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/SPECIALS/About_ESA/SEMN5TEVL2F_0.html |titel=A European Vision |werk=esa.int |hrsg=European Space Agency |archiv-url=https://web.archive.org/web/20070819173700/http://www.esa.int/SPECIALS/About_ESA/SEMN5TEVL2F_0.html |archiv-datum=2007-08-19 |abruf=2016-07-20 |sprache=en |offline=1}}</ref><ref name="esa_convention">[http://www.esa.int/About_Us/Welcome_to_ESA/ESA_SP-1317_EN_i_The_ESA_Convention_i The ESA Convention]</ref> Nach Hinterlegung der letzten Ratifikationsurkunde durch Frankreich trat am 30. Oktober 1980 gemäß Artikel&nbsp;XXI Absatz&nbsp;1 des Übereinkommens die Gründung dann in Kraft.<ref name="esa_convention" /><ref name="gründungsgesetz_brd">{{BGBl|1976 II S. 1861}}</ref><ref name="inkrafttreten_brd">{{BGBl|1981 II S. 371}}</ref>

Die Gründung bezweckte eine bessere Koordinierung der europäischen Raumfahrtaktivitäten, um technologisch gegenüber den Raumfahrtnationen Sowjetunion und Vereinigte Staaten gleichberechtigt auftreten zu können. Wie zuvor bei der ESRO ist auch bei der ESA die Teilnahme am wissenschaftlichen Programm für alle Mitglieder vorgeschrieben, während an weiteren Programmen wie Anwendungssatelliten, Trägerraketen oder bemannte Raumfahrt nur Staaten teilnehmen, die daran Interesse haben und Beiträge dazu leisten wollen. Die ESA gibt entsprechend den Mitgliedsbeiträgen zu den jeweiligen Programmen Aufträge an die Raumfahrtfirmen der an den Programmen beteiligten Staaten.<ref name="esa20050531">[http://www.esa.int/esaCP/Pr_27_2005_p_GE.html 30 Jahre ESA – Europas Raumfahrt auf Erfolgkurs], 31. Mai 2005, abgerufen am 9. Februar 2011.</ref>

=== Die Anfänge ===
[[Datei:Giotto spacecraft.jpg|mini|[[Giotto (Sonde)|Giotto]] mit Halley]]

Anfang der 1970er-Jahre, als sich der [[Wettlauf ins All|Wettstreit]] um den Vorstoß ins Weltall zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion gelegt hatte und die Budgets der Raumfahrtagenturen dramatisch gekürzt wurden, etablierte sich die ESA als ein Vorreiter in der friedlichen Erforschung des Alls.

Die ESA startete ihre erste große wissenschaftliche Mission 1975 mit dem Satelliten [[COS-B]]. In Kooperation mit der [[NASA]] und dem britischen [[Science and Engineering Research Council|SERC]] wurde 1978 [[International Ultraviolet Explorer|IUE]] gestartet. Es war das erste Weltraumteleskop in einer [[Geosynchrone Umlaufbahn|Erdumlaufbahn]] und bis September 1996 in Betrieb.

Eine Vielzahl von erfolgreichen Projekten im Erdorbit folgten und 1985 begann mit [[Giotto (Sonde)|Giotto]] die erste Deep-Space-Mission, die den [[Halleyscher Komet|Halleyschen Kometen]] 1986 und den Kometen [[Grigg-Skjellerup]] 1992 untersuchte. In der folgenden Zeit wurden teilweise in Kooperation mit der NASA eine große Zahl an Projekten gestartet. Als Nachfolgeorganisation der ELDO entwickelte die ESA in dieser Zeit außerdem ihre Trägerraketen für kommerzielle und wissenschaftliche Nutzlasten im Rahmen des [[Ariane (Rakete)|Ariane]]-Programms erfolgreich weiter.

=== Die jüngere Geschichte ===
[[Datei:ESA LOGO.svg|mini|ESA-Logo bis 2019]]

Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde die ESA gemeinsam mit Raumfahrtagenturen wie der NASA, [[Indian Space Research Organisation|ISRO]], [[Japan Aerospace Exploration Agency|JAXA]] oder [[Roskosmos]] mit Projekten wie dem 1990 gestarteten [[Hubble-Weltraumteleskop]] zu einer Größe in der Weltraumforschung. ESA ist nach Budget die drittgrößte Weltraumagentur nach NASA und China.

Während sich in den 1980er- und 1990er-Jahren die ESA noch auf Kooperationen mit der NASA verlassen hatte, führten diverse Umstände (z.&nbsp;B. rechtliche Einschränkungen bezüglich des Informationsaustauschs, unkalkulierbare Projekteinstellungen durch plötzliche Finanzmittelstreichung) dazu, dass neuere Missionen zunehmend in Eigenregie oder z.&nbsp;B. in Kooperation mit Roskosmos oder JAXA durchgeführt wurden. Seit 2002 verfügt das ESA-eigene [[ESTRACK]] Netzwerk nicht mehr nur über weltweite [[TT&C|Trackingstationen]] zur Satellitenverfolgung und für Raketenstarts, sondern auch über drei eigene [[Deep-Space-Station]]en für Mondmissionen, Missionen an den Lagrangepunkten und interplanetare Raummissionen und die Technologie für Raketenstarts und für kritische Flugmanöver wie das Einschwenken in einen Mond- oder Planetenorbit. Durch die weltweite Verteilung der Stationen konnte eine nahezu lückenlose Himmelsabdeckung erreicht werden. Insgesamt entwickelt sich die ESA zu einer starken Organisation, die im Kern mehr und mehr auf eigenen Kompetenzen und Bündelungen der Leistungen der Mitgliedsstaaten und der verschiedenen nationalen Raumfahrtagenturen beruht, als auf Beiträgen von [[Weltraumorganisation]]en außerhalb der ESA.

== Standorte ==
{{Positionskarte+ | Europa | width=450 | float=right | maptype=relief | caption= | places=
{{Karte in einer Ecke
|1=Französisch-Guayana
|Karte=Europa
|Breite=50
|Ecke=se
|Erklärung=
|species=
|Datei=Guyane department relief location map.jpg
|Zugabe={{Positionskarte~
|Französisch-Guayana|lat=05/09/30/N
|long=52/38/34/W
|region=GY
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|label=<small>Kourou<br />(CSG)</small>
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}}
|Stil=;
}}
 {{Positionskarte~ | Europa | position=6 | lat=48/51 | long=02/21//E | region=ES | label=<small>'''[[Paris]] (HQ)'''</small>}}
 {{Positionskarte~ | Europa | position=9 | lat=52/14 | long=04/27//E | region=NL | label=<small>'''[[Noordwijk]] (ESTEC)'''</small>}}
 {{Positionskarte~ | Europa | position=2 | lat=49/52 | long=08/39//E | region=DE | label=<small>'''[[Darmstadt]] (ESOC)'''</small>}}
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 {{Positionskarte~ | Europa | position=3 | lat=48/04 | long=11/16//E | region=DE | label=<small>'''[[Oberpfaffenhofen]] (Col-CC)'''</small>}}
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 {{Positionskarte~ | Europa | position=6 | lat=40/26 | long=03/57//W | region=ES | label=<small>'''Villafranca del Castillo (ESAC)'''</small>}}
 {{Positionskarte~ | Europa | position=6 | lat=67/53 | long=21/06//E | region=SV | label=<small>'''[[Esrange]] (ESC)'''</small>}}

 {{Positionskarte~ | Y=40 | X=28 | position=6 | label=<small>[[Nordsee|<span style="color:#2A6DB5">''Nordsee''</span>]]</small>}}
 {{Positionskarte~ | Y=42 | X=47 | position=6 | label=<small>[[Ostsee|<span style="color:#2A6DB5">''Ostsee''</span>]]</small>}}
 {{Positionskarte~ | Y=67 | X=80 | position=6 | label=<small>[[Schwarzes Meer|<span style="color:#2A6DB5">''Schwarzes Meer''</span>]]</small>}}
 {{Positionskarte~ | Y=66 | X=12 | position=6 | label=<small>[[Biskaya|<span style="color:#2A6DB5">''Golf von<br />Biskaya''</span>]]</small>}}
 {{Positionskarte~ | Y=90 | X=28 | position=6 | label=[[Mittelmeer|<span style="color:#2A6DB5">'''Mittelmeer'''</span>]]}}
 {{Positionskarte~ | Y=25 | X=10 | position=6 | label=[[Atlantik|<span style="color:#2A6DB5">'''ATLANTIK'''</span>]]}}
}}

=== Haupteinrichtungen ===
ESA ist aufgrund einer politischen Entscheidung dezentral organisiert. Die heutigen Standorte gehen zum größten Teil noch auf Einrichtungen der Vorläuferorganisationen zurück. Die Standorte wurden auf die verschiedenen Mitgliedstaaten verteilt und es sollte nicht ein Land alleine das nationale Prestige der ESA und das der Forschung gewonnene Wissen genießen, während die übrigen zwar Beiträge leisten, aber keinen fassbaren Anteil am gemeinsamen Projekt haben. Ebenso wird darauf geachtet, dass das Personal der ESA-Einrichtungen insgesamt multinational aus allen beitragenden Nationen rekrutiert wird, ungefähr entsprechend dem Beitragsanteil. Die ESA hat als multinationale Organisation einen besonderen steuerrechtlichen Status, was bedeutet, dass alle Angestellten in allen ESA Einrichtungen nach den gleichen Bedingungen arbeiten, unabhängig von ihrer Nationalität und vom Land in dem sie eingesetzt werden, und nicht unterschiedlichen Steuern und Sozialabgaben unterliegen.
* ESA-Hauptquartier in [[Paris]], [[Frankreich]]
* [[Europäisches Weltraumforschungs- und Technologiezentrum]] (ESTEC) in [[Noordwijk]], [[Niederlande]]

* [[Europäisches Raumfahrtsicherheits- und Bildungszentrum]] (ESEC) in Redu, Belgien
* [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum]] (ESOC) in [[Darmstadt]]
* [[Europäisches Astronautenzentrum]] (European Astronaut Centre) in [[Köln]]
* [[Columbus (ISS)#Columbus-Kontrollzentrum|Columbus-Kontrollzentrum]] (Col-CC) in [[Oberpfaffenhofen]]
* [[Europäisches Weltraumforschungsinstitut]] (ESRIN) in [[Frascati]] nahe [[Rom]] in [[Italien]]
* [[Europäisches Weltraumastronomiezentrum]] (ESAC) in Villafranca del Castillo, [[Villanueva de la Cañada]], nahe [[Madrid]] in [[Spanien]]
* [[Centre Spatial Guyanais|Weltraumzentrum Guayana]] in [[Kourou]], [[Französisch-Guayana]]
* [[Esrange]] Basis für Höhen- und Mikroschwerkraftforschung bei [[Kiruna]], [[Schweden]]
{{Absatz|links}}

=== ESA Business Incubation Centres ===
Im Mai 2020 bestanden folgende ''ESA Business Incubation Centres'', jeweils mit Gründungsdatum:<ref>[http://www.esa.int/Applications/Telecommunications_Integrated_Applications/Business_Incubation/ESA_Business_Incubation_Centres12 ESA Business Incubation Centres], abgerufen am 10. Mai 2020</ref>

* 2004: BIC [[Noordwijk]], {{NLD}}
* 2005: BIC Lazio in [[Rom]], {{ITA}}
* 2007: BIC Hessen & Baden-Württemberg in [[Darmstadt]], {{DEU}}
* 2009: BIC Bavaria in [[Oberpfaffenhofen]], [[Nürnberg]] und [[Landkreis Berchtesgadener Land]], {{DEU}}
* 2011: BIC UK in [[Harwell]], {{GBR}}
* 2018: BIC Belgium in [[Redu]], [[Geel]] und [[Mol (Belgien)|Mol]], {{BEL}}; die 2012 gegründeten BICs in [[Flandern]] und [[Wallonien]] vereinigten sich 2018 zum BIC Belgium
* 2013: BIC Sud France in [[Aquitanien]], [[Midi-Pyrénées]] und [[Provence-Alpes-Côte d’Azur]], {{FRA}}
* 2014: BIC [[Barcelona]], {{ESP}}
* 2014: BIC Portugal mit drei Standorten, {{PRT}}
* 2015: BIC Madrid Region, {{ESP}}
* 2015: BIC Sweden, {{SWE}}
* 2016: BIC Czech Republic in [[Prag]], {{CZE}}
* 2016: BIC Austria in [[Graz]], {{AUT}}
* 2016: BIC Ireland, {{IRL}}
* 2016: BIC Switzerland in [[Zürich]], {{CHE}}
* 2017: BIC Estonia in [[Tallinn]], {{EST}}
* 2017: BIC Finland, {{FIN}}
* 2018: BIC Nord France, {{FRA}}
* 2018: BIC Hungary in [[Budapest]], {{HUN}}
* 2018: BIC Norway, {{NOR}}

Daneben betreibt die ESA Büros in den [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Moskau]] ([[Russland]]) und [[Toulouse]] (Frankreich).

== Direktoren ==
[[Datei:Josef Aschbacher.jpg|mini|hochkant|Amtierender Generaldirektor der ESA: [[Josef Aschbacher]]]]

Da sich die Franzosen und Deutschen nach der Gründung über die Führung nicht einigen konnten, wurde der Brite Roy Gibson zum ersten Director General ernannt.

{| class="wikitable sortable"
|+ ESA-Generaldirektoren
|-
! Amtsträger !! Amtszeit !! Herkunftsstaat
|-
| [[Roy Gibson]] || 1975–1980 || {{Großbritannien}}
|-
| [[Erik Quistgaard]] || 1980–1984 || {{Dänemark}}
|-
| [[Reimar Lüst]] || 1984–1990 || {{Deutschland}}
|-
| [[Jean-Marie Luton]] || 1990–1997 || {{Frankreich}}
|-
| [[Antonio Rodotà]] || 1997–2003 || {{Italien}}
|-
| [[Jean-Jacques Dordain]] || 2003–2015 || {{Frankreich}}
|-
| [[Johann-Dietrich Wörner]] || 2015–2021 || {{Deutschland}}
|-
| [[Josef Aschbacher]] || seit dem 1. März 2021 || {{Österreich}}
|}

== Mitgliedstaaten und Kooperationspartner ==
[[Datei:Location ESA member countries.svg|mini|hochkant=1.5|{{Farblegende|#5B9ED7|ESA-Mitgliedstaaten}}{{Farblegende|#0000FF|Assoziiertes Mitglied}}{{Farblegende|#5FB4A1|ECS-Partnerstaaten}}{{Farblegende|#3D9345|Kooperationsvertrag}}]]
[[Datei:European Space Agency.png|mini|hochkant=1.5|{{Farblegende|#5B9ED7|ESA-Mitgliedstaaten}}{{Farblegende|#0000FF|Assoziiertes Mitglied}}{{Farblegende|#5FB4A1|ECS-Partnerstaaten}}{{Farblegende|#3D9345|Kooperationsvertrag}}]]

{| class="wikitable sortable zebra"
!Staat
!Beitritt (Ratifizierungsdatum)
!Nationale Raumfahrtorganisation
!
|-
|{{BEL}}
|3. Oktober 1978
|[[BELSPO]]
|Gründungsmitglied
|-
|{{DNK}}
|15. September 1977
|[[DTU Space]]
|Gründungsmitglied
|-
|{{DEU}}
|26. Juli 1977
|[[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]]
|Gründungsmitglied
|-
|{{EST}}
|4. Februar 2015
|ESO
|<ref>[http://www.astronews.com/news/artikel/2015/02/1502-012.shtml Estland auf dem Weg zum 21. ESA-Mitgliedsland], vom 9. Februar 2015</ref><ref name="members">[http://www.esa.int/About_Us/Welcome_to_ESA/New_Member_States ESA Mitgliedstaaten], vom 28. August 2013</ref>
|-
|{{FIN}}
|1. Januar 1995
|Wirtschafts- und Arbeitsministerium
|
|-
|{{FRA}}
|30. Oktober 1980
|[[CNES]]
|Gründungsmitglied
|-
|{{GRC}}
|9. März 2005
|HSA /HSC
|
|-
|{{Irland}}
|10. Dezember 1980
|EI
|
|-
|{{ITA}}
|20. Februar 1978
|[[Agenzia Spaziale Italiana|ASI]]
|Gründungsmitglied
|-
|{{LUX}}
|30. Juni 2005
|[[Luxinnovation]]
|
|-
|{{NLD}}
|6. Februar 1979
|[[Netherlands Space Office|NSO]]
|Gründungsmitglied
|-
|{{NOR}}
|30. Dezember 1986
|[[Norwegian Space Agency|NSA]]
|
|-
|{{AUT}}
|30. Dezember 1986
|[[Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft|FFG]]
|
|-
|{{POL}}
|19. November 2012
|[[POLSA]]
|<ref>[http://www.esa.int/esaCP/SEMXT291M9H_index_0.html Polish flag raised at ESA], vom 19. November 2012</ref>
|-
|{{PRT}}
|14. November 2000
|FCT
|
|-
|{{ROU}}
|22. Dezember 2011
|[[Agenția Spațială Română|ROSA]]
|
|-
|{{ESP}}
|7. Februar 1979
|[[Instituto Nacional de Técnica Aeroespacial|INTA]]
|Gründungsmitglied
|-
|{{SWE}}
|6. April 1976
|[[SNSA]]
|Gründungsmitglied
|-
|{{CHE}}
|19. November 1976
|SSO
|Gründungsmitglied
|-
|{{CZE}}
|12. November 2008
|Verkehrsministerium
|
|-
|{{HUN}}
|24. Februar 2015
|HSO
|<ref>[http://www.astronews.com/news/artikel/2015/02/1502-034.shtml Ungarn wird 22. ESA-Mitgliedsland], vom 24. Februar 2015</ref>
|-
|{{GBR}}
|28. März 1978
|[[UK Space Agency|UKSA]]
|Gründungsmitglied
|- class="hintergrundfarbe5"  |
| colspan="4" |Assoziierte Mitglieder und andere Organisationen
|-
|{{CAN}}
|1. Januar 1979
|[[Canadian Space Agency|CSA]]
|assoziiertes Mitglied<ref name="esa20050531" />
|-
|{{LVA}}
|27. Juli 2020
|Bildungs- und Wissenschaftsministerium
|assoziiertes Mitglied<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/About_Us/Corporate_news/Latvia_becomes_ESA_Associate_Member_State |titel=Latvia becomes ESA Associate Member State |hrsg=ESA |datum=2020-07-29 |abruf=2021-05-29 |sprache=en}}</ref>
|-
|{{LTU}}
|21. Mai 2021
|LSA
|assoziiertes Mitglied<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/About_Us/Corporate_news/Lithuania_becomes_ESA_Associate_Member_state |titel=Lithuania becomes ESA Associate Member state |hrsg=ESA |datum=2021-05-21 |abruf=2021-05-29 |sprache=en}}</ref>
|-
|{{SVN}}
|5. Juli 2016
|SPACE-SI
|assoziiertes Mitglied<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/About_Us/Corporate_news/Slovenia_signs_Association_Agreement |titel=Slovenia signs Association Agreement |hrsg=ESA |datum=2016-07-05 |abruf=2021-05-29 |sprache=en}}</ref>
|-
|{{EU}}
|28. Mai 2004
|
|<ref name=":0">{{Literatur |Hrsg=Official Journal of the European Union |Titel=FRAMEWORK AGREEMENT between the European Community and the European Space Agency |Nummer=L 261/64 |Datum=2004-08-06 |Online=https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/PDF/?uri=CELEX:22004A0806%2803%29&rid=5}}</ref>
|-
|[[European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites|EUMETSAT]]
|
|
|
|}

=== Verhältnis zur Europäischen Union ===
{{siehe auch|EU-ESA-Rahmenabkommen}}
Eine direkte Verbindung zwischen der [[Europäische Union|Europäischen Union]] und der ESA besteht nicht, die ESA ist nicht die Raumfahrtbehörde der EU. Die ESA ist eine eigenständige Organisation, die jedoch über das [[Weltraumprogramm der Europäischen Union]] enge Verbindungen mit der EU unterhält und von der EU finanziell unterstützt wird. Diese Beziehungen werden unter anderem durch das ''ESA/European Commission Framework Agreement'' geregelt.<ref name=":0" /> 19 der 22&nbsp;Mitgliedstaaten der ESA sind gleichzeitig Mitglieder der Europäischen Union. Dies bedeutet wiederum, dass einige EU-Staaten (Stand 2020: 8 von&nbsp;27) nicht Mitglieder der ESA sind.

Ungeachtet dessen werden im Rahmen der ESA-Langzeitprogramme gemeinsame Aktionen mit gemeinsamer Finanzierung durchgeführt ([[Ariane (Rakete)|Ariane-Raketen]], Raumfähre [[Hermes (Raumfähre)|Hermes]], Weltraumlabor [[Columbus (ISS)|Columbus]] u.&nbsp;a.).<ref>Oppermann/Classen/Nettesheim, Europarecht, 4.&nbsp;Auflage. München 2009, S.&nbsp;638, Rn.&nbsp;22</ref> Mittlerweile kennt der [[Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union]] (AEUV) mit den Art.&nbsp;179–190 einen eigenständigen Politikbereich „Forschung, technologische Entwicklung und Raumfahrt“. Seit 2009 besteht mit der neuen Vorschrift des Art.&nbsp;189 AEUV der forschungs-, wie entwicklungspolitische Auftrag an die Union, die Konturen eines Weltraumprogrammes der Europäischen Union auszuarbeiten. Hierbei erteilt Art.&nbsp;189 Abs.&nbsp;3 AEUV der Union den Auftrag, alle zweckdienlichen Verbindungen zur ESA aufzunehmen. In der Durchführung tritt die EU als Kunde auf, der Aufträge an ESA vergibt und dafür bezahlt.

=== Europäische Kooperationsstaaten (ECS) ===
Da der Sprung zwischen Nichtmitgliedschaft und Vollmitgliedschaft für einige Staaten zu groß war, wurde ein neuer Mitgliedstatus eingeführt. Staaten mit diesem Status werden als ''Europäische Kooperationsstaaten (ECS)'' bezeichnet und mit dem ''Plan für Europäische Kooperationsstaaten (PECS)'' haben sie eine Möglichkeit zur engeren Kooperation. In dem [[Fünfjahresplan]] vereinbaren der beteiligte Staat und die ESA die gemeinsamen Projekte. Für die Verhandlungen darüber sind maximal zwölf Monate vorgesehen. Die Firmen und Agenturen in diesen Staaten können sich daraufhin an Ausschreibungen beteiligen, um an Projekten der ESA teilzunehmen. Die Teilnehmerstaaten können sich bis auf das ''Basic Technology Research Programme'' an fast allen Programmen beteiligen. Auch ist die Abgabenbelastung geringer als bei einer Vollmitgliedschaft.

{| class="wikitable sortable zebra"
|+ Beteiligte Staaten
|-
! Bewerberstaat !! Kooperationsvertrag !! ECS !! PECS
! class="unsortable"| ESA-Mitgliedschaft möglich ab
|-
| {{SVK}} || 28. April 2010<ref name="parabolicarc">{{cite web |url=http://www.parabolicarc.com/2015/04/13/55053/ |title=ESA Welcomes New Members, Deepens Ties With Other States |publisher=Parabolic Arc |date=2015-04-13 |accessdate=2015-10-03}}</ref> || 16. Februar 2015<ref name="parabolicarc" />|| || 2022<ref name="parabolicarc" />
|-
| {{BGR}} || || 8. April 2015<ref name="esa_bulgarien">{{cite news |url= http://www.esa.int/About_Us/Welcome_to_ESA/Bulgaria_becomes_tenth_ESA_European_Cooperating_State |title=Bulgaria becomes tenth ESA European Cooperating State |author=ESA |date=2015-10-03}}</ref>
| || 2022<ref name="parabolicarc" />
|-
| {{CYP}} || August 2009 || 6. Juli 2016<ref>{{cite news |url= http://www.esa.int/About_Us/Welcome_to_ESA/Cyprus_becomes_11th_ESA_European_Cooperating_State |title=Cyprus becomes 11th ESA European Cooperating State |author=ESA |date=2016-07-12 }}</ref>
| || 2022<ref name="parabolicarc" />
|}

[[Tschechien]] war von November 2003 bis November 2008 ein ECS-Staat, [[Rumänien]] von Februar 2006 bis Januar 2011, [[Polen]] von April 2007 bis September 2012, [[Ungarn]] von April 2003 bis Februar 2015 und [[Estland]] von November 2009 bis Februar 2015. Mittlerweile sind diese Staaten Vollmitglieder.

=== Staaten mit Kooperationsvertrag ===
Voraussetzung für eine ECS-Mitgliedschaft ist das vorherige Unterzeichnen eines Kooperationsvertrages. Dies ist der erste Schritt in Richtung wachsender Kooperation zwischen ESA und dem betreffenden Staat, bis hin zur Vollmitgliedschaft.

Folgende Staaten haben einen Kooperationsvertrag mit der ESA, ohne ECS-Staaten zu sein:
{| class="wikitable"
|-
! Bewerberstaat !! Kooperationsvertrag
|-
| {{TUR}} || Juli 2004
|-
| {{UKR}} || Januar 2008
|-
| {{ISR}} || Januar 2011<ref>esa.int – [http://www.esa.int/SPECIALS/About_ESA/SEMKE3Y1LJG_0.html Israel signs Cooperation Agreement]</ref>
|-
| {{MLT}} || Februar 2012<ref>esa.int – [http://www.esa.int/esaCP/SEMH012YRYG_index_0.html Malta signs Cooperation Agreement]</ref>
|-
| {{HRV}} || 19. Februar 2018<ref>{{cite news |url=http://www.esa.int/About_Us/Welcome_to_ESA/Croatia_signs_Cooperation_Agreement |title=Croatia signs Cooperation Agreement |author=ESA |date=2018-02-19 }}</ref>
|}

=== Abkommen mit NASA ===
Die wichtigsten Abkommen bestehen in der Zusammenarbeit zwischen NASA und ESA, sie reichen zurück bis in die Anfänge von ESA und den nationalen Weltraumagenturen, die heute Teil der ESA sind. Es bestehen außer den zahlreichen gemeinsamen Missionen auch weitere tiefergreifende Abkommen zur gegenseitigen Zusammenarbeit. Das neueste Abkommen ist zur gemeinsamen Überwachung des Klimawandels.<ref>{{Internetquelle |autor=Sean Potter |url=http://www.nasa.gov/press-release/nasa-esa-partner-in-new-effort-to-address-global-climate-change |titel=NASA, ESA Partner in New Effort to Address Global Climate Change |datum=2021-07-13 |abruf=2022-03-17}}</ref> Regelmäßig leistet ESA Beiträge zu NASA-Missionen und umgekehrt.

=== Abkommen mit Roskosmos ===
Es gab ein Kooperations- und Partnerschaftsabkommen zwischen der ESA und [[Roskosmos]]. Angefangen hatte die europäisch-russische Kooperation 1990<ref>[http://www.esa.int/esaCP/Pr_9_2003_p_GE.html Bericht]</ref> mit Wissenstransfers, Ausbildung von Astronauten und der Durchführung von ESA-Experimenten bei russischen Missionen. So fand z.&nbsp;B. der erste Außenbordeinsatz eines ESA-Astronauten im Rahmen der [[Mir (Raumstation)|Euromir-95]] Mission statt.

In der neuesten Auflage des Rahmenvertrags zwischen der ESA und [[Roskosmos]] vom 19. Januar 2005 wurde eine Partnerschaft bei der Entwicklung, dem Bau und der Nutzung von Trägerraketen vereinbart.<ref>[http://www.esa.int/SPECIALS/Launchers_Home/SEMCDI1PGQD_0.html Vereinbarung]</ref> Dazu gehörte der Aufbau einer Startplattform für Sojus-Raketen am [[Centre Spatial Guyanais]], dem europäischen [[Weltraumbahnhof]] in [[Französisch-Guayana]]. Die Startrampe war ab 2011 einsatzfähig, der letzte Start war am 10. Februar 2022. Mit dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Überfall Russlands auf die Ukraine]] endeten alle Raketenstarts und faktisch auch weitgehend die Zusammenarbeit mit Roskosmos.

=== Abkommen mit ISRO ===
Am 30. Juli 2021 unterzeichnete [[Indian Space Research Organisation|ISRO]] ein Abkommen mit [[ESA]] zur gegenseitigen Unterstützung in missionskritischen Situationen für ausgewählte Weltraummissionen, beispielsweise für die [[Launch and Early Orbit Phase|LEOP]] nach Raketenstarts, das Einschwenken in eine Umlaufbahn oder eine Landung auf einem Himmelskörper. Das Abkommen unterstützt den Austausch von Navigationsdaten, Unterstützung im Missionsbetrieb und die Weiterleitung von Daten. Gelegenheiten zur Umsetzung des Abkommens bestehen in den kommenden Missionen der ISRO mit dem bemannten Raumfahrtprogramm [[Gaganyaan]], der Mondmission [[Chandrayaan-3]] und [[Aditya-L1]] zur Erforschung der Sonne. Im Gegenzug kann ESA die Trackingstationen der [[ISTRAC]] und die Deep Space Station des [[Indian Deep Space Network|IDSN]] in Byalalu bei Bangalore für eigene Missionen nutzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Enabling_Support/Operations/ESA_Ground_Stations/ESA_and_Indian_space_agency_ISRO_agree_on_future_cooperation |titel=ESA and Indian space agency ISRO agree on future cooperation |abruf=2021-10-08 |sprache=en}}</ref>

=== Kooperationen mit den Weltraumorganisationen der Mitgliedsstaaten ===
Die ESA unterhält enge Beziehungen mit verschiedenen nationalen Weltraumagenturen der Mitgliedsstaaten. Bisher gab es schon für die Missionen eine fallweise Zusammenarbeit. Ziel ist aber die bessere Integration und Nutzung von Einrichtungen der nationalen Weltraumagenturen über die Grenzen hinweg, die verbesserte Ausfallsicherheit durch die Nutzung solcher Einrichtungen als Backup für [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]] und der Austausch von Erfahrungen aus Forschung, Entwicklung und im Einsatz. Dieses stärkt die Stabilität der Einrichtungen der ESA im Betrieb und gibt im Gegenzug den nationalen Raumfahrtorganisationen Zugriff auf Ressourcen und Erfahrungen der ESA. Insgesamt kann der Auslastungsgrad aller Ressourcen und damit die Kosteneffizienz verbessert werden. Diverse Einrichtungen der ESA werden lokal bereits gemeinsam mit den nationalen Raumfahrtorganisationen betrieben.

* [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]] mit dem [[Deutsches Raumfahrt-Kontrollzentrum|GSOC]] in Oberpfaffenhofen seit Dezember 2018. DLR bringt die Expertise aus der bemannten und unbemannten Raumfahrt mit ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/About_Us/ESOC/Space_in_Europe_ESA_and_DLR_agree_on_mission_control_cooperation |titel=Space in Europe: ESA and DLR agree on mission control cooperation |abruf=2020-09-28 |sprache=en}}</ref>
* [[Centre national d’études spatiales|CNES]] in Toulouse
* Einrichtungen in Australien mit [[CSIRO]]

=== Frankreichs Rolle ===
* Die ESA hat den Hauptsitz in Paris, das unterstreicht die führende Rolle Frankreichs
* Frankreich bezahlt den höchsten Beitrag am ESA-Budget
* Starke nationale Weltraumagentur [[CNES]] mit dem größten Budget unter allen ESA-Weltraumagenturen
* Die Entwicklung der [[Ariane (Rakete)|Ariane Raketen]]
* Betrieb des [[Raumfahrtzentrum Guayana|Weltraumbahnhofs in Kourou]]
* Triebwerksentwicklung
* Entwicklung von [[Ionenantrieb]]en
* Entwicklung von [[Satellitenbus]]sen

=== Deutschlands Rolle ===
[[Datei:Eac tauchbecken.jpg|mini|Das Tauchbecken im EAC in Köln für Schwerelosigkeitstrainings der ESA]]

Die Europäische Weltraumorganisation ist in Deutschland mit drei Standorten vertreten.
* Das [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|Europäische Raumflugkontrollzentrum]] (ESOC) in [[Darmstadt]], ist seit 1967 für den Betrieb sämtlicher ESA-Satelliten und für das dazu notwendige weltweite Netz der [[ESTRACK]] Bodenstationen verantwortlich. Es hat auch die Kontrolle bei Raketenstarts und unterstützt Deep Space Missionen mit Antennenstationen.
* Das [[Europäisches Astronautenzentrum|Europäische Astronautenzentrum]] (EAC) in [[Köln]], ist ein Kompetenzzentrum zur Auswahl, Ausbildung, medizinischen Betreuung und Überwachung von Astronauten. Zudem betreut es Astronauten und deren Angehörige während der Vorbereitung und Durchführung der Weltraummissionen.
* Das [[Columbus (ISS)#Columbus-Kontrollzentrum|Columbus-Kontrollzentrum]] (Col-CC) der ESA unterstützt das europäische Columbus-Labor als integralen Bestandteil der ISS. Das Col-CC befindet sich auf dem Gelände des [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt]] (DLR) in [[Oberpfaffenhofen]] bei München. In diesem Zusammenhang vertritt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Interessen der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] bei der ESA.
* Das [[Institut für Raumfahrtantriebe]] der DLR in [[Lampoldshausen]], testet im Auftrag der ESA Raketentriebwerke.

=== Italiens Rolle ===
* Italien brachte die Expertise in der Entwicklung von Raketen und Satelliten bei der Gründung der ESA ein. Italien war die dritte Nation nach den USA und der Sowjetunion, die einen Satelliten ins All brachte.
* [[Europäisches Weltraumforschungsinstitut]] (ESRIN) in [[Frascati]] nahe [[Rom]] in [[Italien]]
* Starke Unternehmen bei der Entwicklung und Produktion von Komponenten
* Entwicklung der leichten Trägerrakete [[Vega (Rakete)|Vega]]
* Entwicklung und Bau von [[Harmony (ISS-Modul)|Harmony]] als Teil der ISS

=== Kooperationen mit Universitäten ===
Die Europäische Weltraumorganisation richtete mit mehreren Universitäten gemeinsame Forschungslabore namens ''ESA_Lab'' ein. ESA Labs existieren an folgenden Universitäten (Stand 2019, ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

* [[Technische Universität Darmstadt]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany/Gemeinsame_Mission |titel=Gemeinsame Mission |hrsg=ESA |abruf=2019-08-01}}</ref>
* [[École des hautes études commerciales de Paris|École des hautes études commerciales de Paris (HEC Paris)]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/spaceinimages/Images/2017/06/The_creation_of_ESA_Lab_HEC_the_first_ESA_Lab_between_ESA_and_HEC_Paris |titel=The creation of ESA_Lab@HEC, the first ESA_Lab@ between ESA and HEC Paris |hrsg=ESA |abruf=2019-08-01 |sprache=en}}</ref>
* [[Université de recherche Paris Sciences et Lettres]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/About_Us/Welcome_to_ESA/ESA_and_Universite_PSL_agree_plans_for_new_ESA_Lab_programme |titel=ESA and Université PSL agree plans for new ESA_Lab@ programme |hrsg=ESA |abruf=2019-08-01 |sprache=en}}</ref>
* [[University of Central Lancashire]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/ESA_in_your_country/United_Kingdom/Setting_Up_an_ESA_LAB2 |titel=Setting Up an ESA_LAB |hrsg=ESA |abruf=2019-08-01 |sprache=en}}</ref>

== Ministerrat ==
Oberstes Gremium ist der ESA-Ministerrat. Alle drei Jahre (früher alle zwei Jahre) hält er eine Ministerkonferenz ab, an der alle Mitglieder und Partner der ESA teilnehmen. Die Konferenz tagt jeweils in einer Stadt eines Mitgliedstaates. Es werden zukünftige Projekte und deren finanzielle Mittel beschlossen und, sofern ein Antrag erfolgt ist, neue Partner und Mitglieder aufgenommen.

Im November 2012 fand die Konferenz in [[Neapel]] statt, bei der u.&nbsp;a. die Finanzierung der Entwurfsstudien der [[Ariane 6]] genehmigt wurde.<ref>[http://www.sterne-und-weltraum.de/news/ministerratskonferenz-stellt-weichen-fuer-die-esa/1171648 Ministerratskonferenz stellt Weichen für die ESA.] 22. November 2012, abgerufen am 10. Dezember 2013.</ref> In [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]] wurde am 2.&nbsp;Dezember 2014 getagt. Hier wurde insbesondere der Bau der Ariane&nbsp;6 endgültig beschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-12355/year-2014/#/gallery/17352 |titel=ESA-Ministerratskonferenz beschließt Ariane-6-Programm und weiteren ISS-Betrieb |werk=[[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]] |abruf=2017-07-09}}</ref> Am 1. und 2.&nbsp;Dezember 2016 traf sich der Ministerrat in [[Luzern]]. Die weitere Finanzierung der [[Internationale Raumstation|ISS]] bis 2024 und von [[ExoMars]] wurde festgesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany/Europas_Zukunft_in_der_Raumfahrt |titel=Europas Zukunft in der Raumfahrt |werk=ESA |abruf=2017-07-09}}</ref> Erstmals im dreijährigen Rhythmus fand die Konferenz am 27. und 28.&nbsp;November in [[Sevilla]] statt. Dort wurde u. a. die Finanzierung der Ariane&nbsp;6 sowie die Beteiligung an der Mondorbitstation Lunar Gateway beschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=Dirk Lorenzen |url=https://www.deutschlandfunk.de/esa-ministerrats-treffen-sevilla-freudiger-geldsegen-fuer-100.html |titel=Freudiger Geldsegen für die europäische Raumfahrt |werk=Deutschlandfunk |datum=2019-11-28 |sprache=de |abruf=2022-08-11}}</ref>

Die nächste Ministerratskonferenz soll am 22. und 23.&nbsp;November in Paris stattfinden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bdli.de/sites/default/files/2022-08/BDLI-Position%20ESA-Ministerratskonferenz%202022_1.pdf |titel=Taking Germany and Europe to the Next Space Level (pdf) |hrsg=Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. |datum=2022-06 |sprache=de |abruf=2022-08-11}}</ref>{{Zukunft|2022|11|20220811}}

== Finanzierung ==
Die ESA finanziert sich aus dem Staatshaushalt der Mitgliedstaaten. Die Anteile der einzelnen Staaten richten sich nach dem [[Bruttoinlandsprodukt]] des jeweiligen Staates. Es wird dabei unterschieden zwischen obligatorischen Tätigkeiten, an denen sich alle Mitgliedstaaten beteiligen müssen, sowie einer Reihe fakultativer Programme, bei denen es den einzelnen Staaten freigestellt ist, ob sie sich beteiligen möchten oder nicht. Im Gegensatz zum Ausschreibungswesen der EU richtet sich die Vergabe der ESA-Aufträge, gemäß dem [[Geographic Return|Geo-Return-Abkommen]], an die Industrie nach dem Finanzierungsanteil des zugehörigen Mitgliedstaates. Aufgrund der ''Convention for the establishment of a European Space Agency''<ref>[http://www.esa.int/About_Us/Welcome_to_ESA/I._Privileges_and_immunities Convention for the establishment of a European Space Agency]</ref>, einem Vertrag zwischen der ESA und jedem Mitgliedsstaat, gelten, wie auch mit der NATO oder der OECD, einige rechtliche Sonderregelungen. Unter anderem sind sämtliche Einkünfte der ESA und den zugehörigen Mitarbeitern von der Besteuerung und den Sozialversicherungssystemen der jeweiligen Mitgliedsstaaten ausgenommen. Aus diesem Grund besteht eine interne Steuer für ESA-Mitarbeiter.<ref>ESA: [http://www.esa.int/About_Us/Careers_at_ESA/Salary_and_Hours Salary and grades]</ref> Für Mitarbeiter wird eine eigene Kranken-, Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung gewährleistet.<ref>ESA: [http://www.esa.int/About_Us/Careers_at_ESA/Social_security_and_pensions Social security and pensions]</ref> Zudem werden insgesamt 2 % des Jahresgehalts einbehalten, womit nach zehn Jahren Dienstzeit jedes Mitarbeiters dessen Pension finanziert wird. Bei Verlassen der ESA mit weniger als zehn Jahren Dienstzeit wird eine Abfindung ausbezahlt.

Um eine internationale Arbeit zu erleichtern, ist der Transport von Gütern der ESA vom Zoll, der Einfuhrumsatzsteuer und sonstigen Transportbeschränkungen des jeweiligen Mitgliedsstaates ausgenommen. Auch der Kauf von Gütern, die für die Arbeiten der ESA notwendig sind, ist von der Umsatzsteuer befreit.

{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:right"
|+ Budget für ESA Aktivitäten und Programme (in Mio. Euro)
|- class="hintergrundfarbe8"
! Jahr !! colspan="2"| 2012 !! colspan="2"| 2013<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images/2014/01/ESA_budget_2013 |titel=ESA budget 2013 |abruf=2020-02-28 |sprache=en}}</ref> !! colspan="2" | 2014<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images/2014/01/ESA_budget_2014 |titel=ESA budget 2014 |abruf=2020-02-28 |sprache=en}}</ref> !! colspan="2" | 2015<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images/2015/01/ESA_Budget_2015 |titel=ESA budget 2015 |abruf=2020-02-28 |sprache=en}}</ref> !! colspan="2" | 2016<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images/2016/01/ESA_budget_2016 |titel=ESA budget 2016 |abruf=2020-02-28 |sprache=en}}</ref> !! colspan="2" | 2017<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images/2017/01/ESA_budget_2017 |titel=ESA budget 2017 |abruf=2020-02-28 |sprache=en}}</ref> !! colspan="2" | 2018<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images/2018/01/ESA_budget_2018 |titel=ESA budget 2018 |abruf=2020-02-28 |sprache=en}}</ref> !! colspan="2" | 2019<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images/2019/01/ESA_Budget_2019 |titel=ESA budget 2019 |abruf=2020-02-28 |sprache=en}}</ref>
! colspan="2"|2020<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images/2020/01/ESA_budget_2020 |titel=ESA budget 2020 |abruf=2020-02-28 |sprache=en}}</ref>
! colspan="2"|2021<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images/2021/ESA_budget_2021 |titel=ESA budget 2021 |abruf=2021-03-24 |sprache=en}}</ref>
|-
! Mitgliedstaaten !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil
!Mio. €
!Anteil
!Mio. €
!Anteil
|-
|style="text-align:left"| {{AUT}}|| 52,2 || 1,8 % || 50,1 || 1,6 % || 50,2 || 1,5 % || 51,5 || 1,6 % || 47,6 || 1,3 % || 47,1 || 1,2 % || 47,4 || 1,2 % || 57,0 || 1,4 %
|51,2
|1,0 %
|54,8
|1,2 %
|-
|style="text-align:left"| {{BEL}}|| 169,8 || 5,8 % || 187,7 || 6,0 % || 188,6 || 5,6 % || 189,5 || 5,8 % || 188,9 || 5,0 % || 206,0 || 5,5 % || 203,4 || 5,1 % || 191,4 || 4,6 %
|210,0
|4,3 %
|255,8
|5,6 %
|-
|style="text-align:left"| {{CZE}}|| 11,5 || 0,4 % || 13,7 || 0,4 % || 13,9 || 0,4 % || 14,2 || 0,4 % || 15,6 || 0,4 % || 32,7||0,9 % ||32,5 || 0,8 % || 33,1 || 0,8 %
|44,7
|0,9 %
|43,0
|0,9 %
|-
|style="text-align:left"| {{DNK}}|| 27,8 || 0,9 % || 25,7 || 0,8 % || 23,4 || 0,7 % || 26,8 || 0,8 % || 29,5 || 0,8 % || 30,5||0,8 % ||31,6 || 0,8 % || 31,5 || 0,8 %
|33,8
|0,7 %
|33,0
|0,7 %
|-
|style="text-align:left"| {{EST}}|| colspan="8"| || 0,9 || 0,0 % || 2,5||0,1 % ||2,6 || 0,1 % || 2,7 || 0,1 %
|3,7
|0,1 %
|2,7
|0,1 %
|-
|style="text-align:left"| {{FIN}}|| 19,4 || 0,7 % || 19,5 || 0,6 % || 19,9 || 0,6 % || 19,6 || 0,6 % || 21,6 || 0,6 % || 19,4||0,5 % ||19,4 || 0,5 % || 19,5 || 0,5 %
|27,4
|0,6 %
|27,5
|0,6 %
|-
|style="text-align:left"| {{FRA}}|| 751,4 || 25,6 % || 747,5 || 24,0 % || 754,6 || 22,6 % || 718,2 || 22,2 % || 844,5 || 22,6 % || 855,9||22,7 % ||961,2 || 24,2 % || 1.174,4 || 28,1 %
|1311,7
|26,9 %
|1065,8
|23,4 %
|-
|style="text-align:left"| {{DEU}}|| 713,8 || 24,3 % || 772,7 || 24,8 % || 765,7 || 22,9 % || 797,4 || 24,6 % || 872,6 || 23,3 % || 858,4||22,7 % ||920,7 || 23,1 % || 927,1 || 22,2 %
|981,7
|20,1 %
|968,6
|21,3 %
|-
|style="text-align:left"| {{GRC}}|| 8,6 || 0,3 % || 15,1 || 0,5 % || 14,5 || 0,4 % || 12,1 || 0,4 % || 11,9 || 0,3 % || 14,6||0,4 % ||10,5 || 0,3 % || 10,5 || 0,3 %
|20,6
|0,4 %
|19,9
|0,4 %
|-
|style="text-align:left"| {{HUN}}|| colspan="8"| || 5,0 || 0,1 % || 6,2||0,2 % ||6,2 || 0,2 % || 5,2 || 0,1 %
|11,7
|0,2 %
|16,8
|0,4 %
|-
|style="text-align:left"| {{IRL}}|| 15,6 || 0,5 % || 17,3 || 0,6 % || 18,4 || 0,6 % || 18,0 || 0,6 % || 23,3 || 0,6 % || 17,8||0,5 % ||17,4 || 0,4 % || 19,5 || 0,5 %
|24,8
|0,5 %
|18,8
|0,4 %
|-
|style="text-align:left"| {{ITA}}|| 350,5 || 12,0 % || 400,0 || 12,9 % || 350,0 || 10,5 % || 329,9 || 10,2 % || 512,0 || 13,7 % || 550,0||14,6 % ||470,0 || 11,8 % || 420,2 || 10,1 %
|665,8
|13,7 %
|589,9
|13,0 %
|-
|style="text-align:left"| {{LUX}}|| 15,0 || 0,5 % || 15,0 || 0,5 % || 18,3 || 0,5 % || 23,0 || 0,7 % || 22,0 || 0,6 % || 22,3||0,6 % ||26,6 || 0,7 % || 29,9 || 0,7 %
|29,9
|0,6 %
|46,9
|1,0 %
|-
|style="text-align:left"| {{NLD}}|| 60,3 || 2,1 % || 79,5 || 2,6 % || 125,1 || 3,7 % || 74,7 || 2,3 % || 102,6 || 2,7 % || 72,0||1,9 % ||91,1 || 2,3 % || 77,7 || 1,9 %
|100,3
|2,1 %
|87,9
|1,9 %
|-
|style="text-align:left"| {{NOR}}|| 63,1 || 2,2 % || 56,3 || 1,8 % || 57,1 || 1,7 % || 59,8 || 1,8 % || 59,6 || 1,6 % || 63,5||1,7 % ||64,0 || 1,6 % || 64,4 || 1,5 %
|86,3
|1,8 %
|83,2
|1,8 %
|-
|style="text-align:left"| {{POL}}|| 36,4 || 1,2 % || 28,9 || 0,9 % || 28,7 || 0,9 % || 30,0 || 0,9 % || 29,9 || 0,8 % || 34,6||0,9 % ||34,6 || 0,9 % || 34,6 || 0,8 %
|38,4
|0,8 %
|39,0
|0,9 %
|-
|style="text-align:left"| {{PRT}}|| 15,8 || 0,5 % || 16,1 || 0,5 % || 16,3 || 0,5 % || 16,7 || 0,5 % || 16,0 || 0,4 % || 17,0||0,5 % ||18,2 || 0,5 % || 18,0 || 0,4 %
|21,0
|0,4 %
|28,0
|0,6 %
|-
|style="text-align:left"| {{ROU}}|| 7,6 || 0,3 % || 16,0 || 0,5 % || 22,5 || 0,7 % || 25,4 || 0,8 % || 26,1 || 0,7 % || 30,0||0,8 % ||42,6 || 1,1 % || 45,4 || 1,1 %
|34,3
|0,7 %
|43,0
|0,9 %
|-
|style="text-align:left"| {{ESP}}|| 184,0 || 6,3 % || 149,6 || 4,8 % || 139,2 || 4,2 % || 131,7 || 4,1 % || 152,0 || 4,1 % || 151,2||4,0 % ||204,9 || 5,2 % || 201,8 || 4,8 %
|249,5
|5,1 %
|223,6
|4,9 %
|-
|style="text-align:left"| {{SWE}}|| 65,3 || 2,2 % || 75,0 || 2,4 % || 94,6 || 2,8 % || 80,3 || 2,5 % || 73,9 || 2,0 % || 72,3||1,9 % ||72,4 || 1,8 % || 74,4 || 1,8 %
|83,2
|1,7 %
|80,0
|1,8 %
|-
|style="text-align:left"| {{CHE}}|| 105,6 || 3,6 % || 108,3 || 3,5 % || 126,5 || 3,8 % || 134,9 || 4,2 % || 146,4 || 3,9 % || 145,1||3,8 % ||149,4 || 3,8 % || 158,4 || 3,8 %
|167,0
|3,4 %
|172,6
|3,8 %
|-
|style="text-align:left"| {{GBR}}|| 240,0 || 8,2 % || 300,0 || 9,6 % || 270,0 || 8,1 % || 322,3 || 9,9 % || 324,8 || 8,7 % || 300,0||7,9 % ||334,8 || 8,4 % || 369,6 || 8,8 %
|464,3
|9,5 %
|418,8
|9,2 %
|-
|style="text-align:left"| {{CAN}}|| 18,7 || 0,6 % || 15,5 || 0,5 % || 19,5 || 0,6 % || 15,5 || 0,5 % || 13,2 || 0,4 % || 13,1||0,3 % ||19,7 || 0,5 % || 11,8 || 0,3 %
|28,0
|0,6 %
|24,9
|0,5 %
|-
|style="text-align:left"| {{SVN}}|| colspan="10"| || 3,4||0,1 % ||2,7 || 0,1 % || 2,4 || 0,1 %
|3,2
|0,1 %
|3,1
|0,1 %
|-
|style="text-align:left"| {{LVA}}|| colspan="18" |
|0,3
|0,0 %
|-
|style="text-align:left"| Anderes Einkommen || || || || || 222,1 || 6,7 % || 149,8 || 4,6 % || 204,4 || 5,5 % || 209,8||5,6 % ||194,5 || 4,9 % || 199,6 || 4,8 %
|181,3
|3,7 %
|197,6
|4,3 %
|- class="hintergrundfarbe8"
! style="text-align:left"| Total ESA
! style="text-align:right"| 2.932,4
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 3.109,5
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 3.339,3
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 3.241,2
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 3.740,0
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 3.780,0
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 3.980,0
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 4.180,0
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 4.870,0
! style="text-align:right"| 100,0 %
!4.550,0
!100,0 %
|}

{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:right"
|+ Budget für Programme anderer Institutionen (in Mio. Euro)
|- class="hintergrundfarbe8"
! Jahr !! colspan="2"| 2012 !! colspan="2"| 2013 !! colspan="2"| 2014 !! colspan="2"| 2015 !! colspan="2"| 2016 !! colspan="2"| 2017 !! colspan="2"| 2018 !! colspan="2"| 2019
! colspan="2"|2020
! colspan="2"|2021
|-
! !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil !! Mio. € !! Anteil
!Mio. €
!Anteil
!Mio. €
!Anteil
|- class="hintergrundfarbe6"
|style="text-align:left"| {{EU}}|| 867,7 || 77,5 % || 911,1 || 77,7 % || 623,9 || 81,8 % || 1.030,5 || 86,5 % || 1.324,8 || 87,8 % || 1.697,9||86,1 % || 1.314,9 || 80,9 % || 1.249,7 || 81,3 %
|1.536,4
|84,9 %
|1.687,4
|87,0 %
|-
|style="text-align:left"|[[EUMETSAT]] / ECS-Staaten|| 5,8 || 0,5 % || 4,6 || 0,4 % || 75,0 || 9,8 % || 122,4 || 10,3 % || 147,9 || 9,8 % || 182,7||9,3 % ||221,1 || 13,6 % || 187,2 || 12,2 %
|200,4
|11,1 %
|194,7
|10,0 %
|-
|style="text-align:left"| Anderes Einkommen || 246,5 || 22,0 % || 256,8 || 21,9 % || 63,8 || 8,4 % || 38,8 || 3,3 % || 35,6 || 2,4 % || 90,7||4,6 % ||88,5 || 5,4 % || 99,5 || 6,5 %
|73,2
|4,0 %
|57,9
|3,0 %
|- class="hintergrundfarbe8"
! style="text-align:left"| Total
! style="text-align:right"| 1.120,0
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 1.172,5
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 762,7
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 1.191,7
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 1.510,0
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 1.970,0
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 1.620,0
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 1.540,0
! style="text-align:right"| 100,0 %
! style="text-align:right"| 1.810,0
! style="text-align:right"| 100,0 %
!1.940,0
!100,0 %
|}

== Projekte und Aktivitäten ==
Die ESA betreibt eine Vielzahl von Projekten und Aktivitäten. Diese werden teilweise in eigener Trägerschaft und teilweise in Kooperation mit anderen Raumfahrtagenturen durchgeführt.

Im Jahr 2018 schlug der damalige ESA-Direktor Jan Wörner vor, die ESA-Aktivitäten ab etwa 2020 „um vier Säulen herum auszutragen“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Newsroom/Press_Releases/Press_release_from_Eurospace_and_ESA |titel=Press release from Eurospace and ESA |sprache=en |abruf=2022-04-15}}</ref> Diese vier Bereiche werden mittlerweile auf der ESA-Webseite farblich markiert. Dokumente, die die <span style="background:#7B98A8; color:#FFFFFF">Aktivitäten der ESA</span> selbst betreffen, sind blaugrau (#ED1B2F) hinterlegt.

* <span style="background:#ED1B2F; color:#FFFFFF">''Science and Exploration''</span>, bestehend aus Weltraumwissenschaft und bemannter und robotischer Erkundung
* <span style="background:#009DE1; color:#FFFFFF">''Safety and Security''</span>, bestehend aus den Bereichen Weltraumsicherheit, Sicherheitsanwendungen und [[Cybersecurity]]
* <span style="background:#00B19D; color:#FFFFFF">''Applications'' </span>, bestehend aus den Bereichen Telekommunikation, Erdbeobachtung und Navigation
* <span style="background:#FFA800; color:#FFFFFF">''Enabling and Support''</span> für die Bereiche Technologie, Raumtransport und ''Operations'' (Betrieb).

== Säule Science & Exploration ==
Science & Exploration ist die erste Säule der ESA. Dieser Säule wurden die bisherigen Bereiche ''Space Science'' und ''Human and Robotic Exploration'' zugeordnet. Auf den ESA-Webseiten sind die Projekte und Aktivitäten dieser Säule rot (#ED1B2F) markiert.<ref name=":2" /> Die Beteiligung an den Wissenschaftsmissionen ist für die ESA-Mitglieder verpflichtend, bei den anderen Bereichen erfolgt die Beteiligung freiwillig.

* Den ersten Teil davon bilden diverse Wissenschaftsmissionen wie [[Hubble-Weltraumteleskop|Hubble]] und [[James-Webb-Weltraumteleskop|Webb]], [[Solar Orbiter]], [[JUICE (Raumsonde)|JUICE]], [[CHEOPS (Weltraumteleskop)|CHEOPS]], [[BepiColombo]], [[ExoMars]], [[Gaia (Raumsonde)|Gaia]]. Die Erforschung des Sonnensystems und darüber hinaus mit Sonden und Teleskopen sowie die Entwicklung der dafür notwendigen Werkzeuge erfolgt in diesem Bereich. Die Langzeitplanungen der ESA für diesen Bereich wurden in aufeinanderfolgenden Rahmenprogrammen entwickelt. Mitte der 1980er-Jahre wurde zunächst der ''Horizon 2000'' definiert, der Mitte der 1990er-Jahre im ''Horizon 2000 Plus'' aktualisiert wurde. Im Rahmen des darauf folgenden ''Cosmic Vision'' – Prozesses wurde der derzeit gültige Plan [[Cosmic Vision 2015–2025]] entwickelt,<ref>[http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/ESA_s_Cosmic_Vision ESA's ''Cosmic Vision''], abgerufen am 27. Dezember 2018.</ref> mit den übergreifenden Fragen: Was sind die Bedingungen für die Entstehung von Planeten und das Aufkommen des Lebens? Wie funktioniert das Sonnensystem? Was sind die grundlegenden physikalischen Gesetze des Universums? Wie entstand das Universum und woraus besteht es?
* Unter Human and Robotic Exploration fallen die bemannte Raumfahrt und die ESA Astronauten, die Beteiligung an der [[Internationale Raumstation|Internationalen Raumstation]], das Service Modul des [[Orion (Raumschiff)|Orion]]-Raumschiffs, die Beteiligung am [[Lunar Orbital Platform-Gateway|Gateway]], Concordia, Programme wie Caves und Pangaea, die auf eine geologische Schulung der Astronauten abzielen, aber auch künftige Missionen mit Rovern und ferngesteuerte oder autonome Roboter zur Gewinnung von Probenmaterial auf der Oberfläche von verschiedenen Himmelskörpern.<ref name=":2">{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Science_Exploration |titel=Science & Exploration |sprache=en |abruf=2022-04-23}}</ref>

=== Auswahlprozess ===
ESA startet regelmäßig neue wissenschaftliche Missionen, dabei werden entsprechen Missionen anhand eindeutiger Kriterien in verschiedene Klassen eingeteilt.<ref>{{Internetquelle |url=https://sci.esa.int/web/cosmic-vision/-/59977-missions-of-opportunity |titel=ESA Science & Technology - Policy for Missions of Opportunity in the ESA Science Directorate |abruf=2022-09-07}}</ref>

* Large Class Missionen (L-class)  sind technologisch führende Missionen unter alleiniger Leitung und Verantwortung der ESA, die ungefähr alle zehn Jahre gestartet werden sollen. Die bisher ausgewählten L-Klasse Missionen sind [[JUICE (Raumsonde)|JUICE]] (L1), [[Advanced Telescope for High Energy Astrophysics|ATHENA]] (L2), and [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] (L3).
* Medium Class Missionen (M-class) können unter der Führerschaft der ESA oder gemeinsam mit anderen Partnern durchgeführ werden. Diese Missionen sind in ihrer Gestaltung flexibler. Es sollen ungefähr zwei M-Klasse Missionen in einem Jahrzehnt gestartet werden. Die gegenwärtig verfolgten M-Klasse Missionen sind [[Solar Orbiter]] (M1), [[Euclid (Weltraumteleskop)|Euclid]] (M2), [[PLATO]] (M3), [[ARIEL (Weltraumteleskop)|ARIEL]] (M4), and [[EnVision (Raumsonde)|EnVision]] (M5)
* Small Class Missionen (S-class) sind ein neues Konzept, das Raumfahrtagenturen der Mitgliedsstaaten erlaubt eine führende Rolle auszuüben. Das Budget ist beschränkt und Missionen der S-Klasse sollen ungefähr alle vier Jahre starten. Die erste vorgesehene S-Klasse Mission ist [[CHEOPS (Weltraumteleskop)|CHEOPS]].
* Fast Class Missionen (F-class) sollen bekannte Technologie für neue Aufgaben und eine kurze Entwicklungszeit haben. F-Klasse Missionen sollen neben den M-Klasse Missionen gestartet werden. Die erste F-Klasse Mission ist [[Comet Interceptor]].
* Missions of Opportunity: Diese Missionen sind nicht lange vorgeplant, sondern erlauben der ESA sich bei Gelegenheit kurzfristig an Missionen anderer Weltraumagenturen zu beteiligen. Beteiligungen dieser Art gibt es für [[Hinode]], [[Interface Region Imaging Spectrograph|IRIS]], [[Proba-3]], XRISM, ExoMars, Einstein Probe, MMX, Nancy Grace Roman Space Telescope und Solar-C. Die Microscope-Mission unter der Führung der CNES war eine solche Mission. Das maximale Budget für solche Missionen ist für die gesamte Mission auf 50 Millionen Euro begrenzt, der wissenschaftliche Nutzen für Wissenschaftler der ESA-Mitgliedsstaaten muss von Anfang an feststehen, insbesondere muss durch die Teilnahme Zugang zu wissenschaftlichen Daten ermöglicht werden, die sonst nicht erreichbar wären.

Ein wissenschaftliches Projekt der ESA durchläuft die folgenden Phasen, bevor es verwirklicht wird:<ref>ESA: ''{{Webarchiv |url=http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=33263 |text=The Selection Process of a Science Mission; 3. August 2003 |wayback=20030803233754}}''</ref>
* Ideenfindung (''Call for Ideas''): Während dieser Phase wird die wissenschaftliche Gemeinschaft um Missionsvorschläge gebeten. Diese Vorschläge werden durch [[Peer-Review]]-Kommissionen geprüft, und es werden Empfehlungen gegeben, welche Vorschläge die nächste Phase erreichen sollen.
* Einschätzungsphase (''Assessment Phase''): Nun werden maximal vier Missionen vom ''Science Programme Committee'' ausgewählt. Das jeweilige Missionsteam entwirft zusammen mit ESA-[[Ingenieur]]en die Nutzlast. Dabei soll der wissenschaftliche Wert und die technische Realisierbarkeit der Mission gezeigt werden. Eine der vier Missionen wird dann vom ''Space Science Advisory Committee'' für die nächste Phase ausgewählt.
* Definitionsphase: Hier sollen die Kosten und der [[Zeitplan]] für die Mission geplant werden. Am Ende wird der Vertragspartner, der mit dem Bau der Instrumente und anderer Komponenten betraut wird, ausgewählt.
* Entwicklungsphase: In dieser Phase wird das Programm zusammen mit dem ausgewählten [[Industrie]]partner entwickelt und verwirklicht.

=== Bemannte Raumfahrt ===
[[Datei:Ulf D. Merbold.jpg|mini|hochkant|[[Ulf Merbold]] war der erste ESA-Astronaut im All]]
[[Datei:Columbus module - cropped.jpg|mini|Das [[Columbus (ISS)|Columbus Modul]] der [[ISS]]]]
[[Datei:STS-133 International Space Station after undocking 5.jpg|mini|Die ISS mit dem [[Automated Transfer Vehicle|ATV]] ''Johannes Kepler'']]

In dem Bereich ''Human and Robotic Exploration'' sind die Anstrengungen der ESA im Bereich der [[Bemannte Raumfahrt|bemannten Raumfahrt]] und automatisierter Landemissionen zusammengefasst. ESA betreibt in Köln ein eigenes Ausbildungs- und Trainingszentrum zur Auswahl und Vorbereitung von Astronauten, hat aber bisher kein eigenes bemanntes Raumfahrtprogramm. Stattdessen beteiligt sie sich an diversen Programmen anderer Weltraumagenturen mit eigenen Beiträgen und liefert im Gegenzug wichtige technische Komponenten und Personal im Bodensegment. Dazu gehören die Aktivitäten in Bezug auf die [[Internationale Raumstation]] und dem [[Europäisches Astronautenkorps|europäischen Astronautenkorps]]. ESA ist am [[Artemis-Programm|Artemis-Program]] mit dem [[Europäisches Servicemodul|Europäischen Servicemodul]] (ESM) beteiligt und soll dafür im Gegenzug eigene Astronauten zum Mond schicken.

{| class="wikitable sortable"
|+ style="background:#ED1B2F; color:#FFFFFF"| Aktive Astronauten der ESA
|-
! Astronaut !! Nationalität !! Eintritt am !! Alter
|-
| [[Samantha Cristoforetti]]
| {{ITA}}
| style=text-align:right {{DatumZelle|2009-05-20}}
| style=text-align:right | {{Alter|1977|04|26}}
|-
| [[Alexander Gerst]]
| {{DEU}}
| style=text-align:right {{DatumZelle|2009-05-20}}
| style=text-align:right | {{Alter|1976|05|03}}
|-
| [[Matthias Maurer]]
| {{DEU}}
| style=text-align:right {{DatumZelle|2017-02-02}}
| style=text-align:right | {{Alter|1970|03|18}}
|-
| [[Andreas Mogensen]]
| {{DNK}}
| style=text-align:right {{DatumZelle|2009-05-20}}
| style=text-align:right |{{Alter|1976|11|02}}
|-
| [[Luca Parmitano]]
| {{ITA}}
| style=text-align:right {{DatumZelle|2009-05-20}}
| style=text-align:right | {{Alter|1976|09|27}}
|-
| [[Timothy Peake]]
| {{GBR}}
| style=text-align:right {{DatumZelle|2009-05-20}}
| style=text-align:right | {{Alter|1972|04|07}}
|-
| [[Thomas Pesquet]]
| {{FRA}}
| style=text-align:right {{DatumZelle|2009-05-20}}
| style=text-align:right |{{Alter|1978|02|27}}
|}

=== Abgeschlossene Science & Exploration Projekte ===
Diese Missionen haben ihre aktive Phase abgeschlossen, in der sie Daten sammeln.
{| class="wikitable"
|+ style="background:#ED1B2F; color:#FFFFFF" | Abgeschlossene Science & Exploration Projekte
|- 
!Betriebszeit
!Bezeichnung
!Beschreibung
|-
| style="white-space:nowrap" | 1975–1982
| [[COS-B]]
| Erste Mission der ESA, Untersuchung von [[Gammastrahlung|Gamma-Strahlungsquellen]].
|-
| 1977–1987
|[[ISEE/ICE-Programm|ISEE 2]]
|Programm aus drei Raumflugkörpern zur Erforschung der Wechselwirkungen des [[Sonnenwind]]es mit der [[Magnetosphäre]] der Erde. ISEE&nbsp;1 und&nbsp;3 waren von der NASA. ISEE&nbsp;3 wurde nach der Primärmission als Kometensonde ICE genutzt.
|-
| 1978–1996
| [[International Ultraviolet Explorer|IUE]]
|Weltraumteleskop im Bereich [[Ultraviolettstrahlung]], die durch die Atmosphäre absorbiert wird.
|-
| 1978–1985
| [[GEOS (ESA)|GEOS 2]]
|Messungen der Erdmagnetosphäre im GEO. (Ersatzsatellit für GEOS&nbsp;1)
|-
| 1983–1986
| [[EXOSAT]]
|Erste Mission der ESA, die [[Röntgenstrahlung|Röntgenquellen]] im Weltall untersuchte.
|-
|1983–2009
|[[Spacelab]]
|Das wiederverwendbare Weltraumlabor Spacelab wurde zusammen mit dem Space-Shuttle insgesamt 22 Mal eingesetzt, die Palettenmodule noch bis zum Ende des Shuttle-Programms. 
|-
| 1985–1992
| [[Giotto (Sonde)|Giotto]]
|Erste Deep-Space-Mission der ESA zum [[Halleyscher Komet|Halleyschen Kometen]] und [[Liste der Kometen|Grigg-Skjellerup]]. Giotto fand zum ersten Mal Spuren von organischem Material auf einem Kometen.
|-
| 1989–1993
| [[Hipparcos]]
|Astremoetriesatellit, kartographierte etwa 100.000 Sterne mit sehr hoher und mehr als 2,5 Millionen Sterne mit niedrigerer Präzision.
|-
| 1990–2009
| [[Ulysses (Sonde)|Ulysses]]
|Sonde, die als erste über die [[Pol (Geographie)|Sonnenpole]] flog. Lieferte Erkenntnisse über das Magnetfeld der [[Sonne]] und den [[Sonnenwind]]. War bis dahin die langlebigste ESA-Mission. (ESA und NASA, in Europa gebaut).
|-
| 1992–1993
| [[EURECA]]
| Europas freifliegende Plattform war der erste wiederverwendbare Satellit der ESA und führte Mikrogravitationsexperimente und vieles mehr aus. EURECA wurde von einem [[Space Shuttle]] ausgesetzt und von einem anderen wieder eingefangen.
|-
| 1995–1998
| [[Infrared Space Observatory|ISO]]
|Weltraumteleskop im Infrarotbereich
|-
| 1997–2005
| [[Cassini-Huygens|Huygens]]
|Im Januar 2005 landete die Sonde Huygens auf dem größten [[Saturn (Planet)|Saturn]]-Mond, [[Titan (Mond)|Titan]], fotografierte die Oberfläche und führte chemische Analysen durch. Huygens ist damit die erste Sonde, die auf einem Mond eines anderen Planeten landete. (Beitrag der ESA zur NASA/ASI-Mission [[Cassini-Huygens|Cassini]])
|-
| 2003–2006
| [[SMART-1]]
|Erste ESA-Mission zum [[Mond]], die die chemische Zusammensetzung der Oberfläche bestimmen sollte. Dabei wurde das [[PPS 1350]] als [[Ionenantrieb]] erfolgreich getestet. Am 3. September 2006 planmäßiger Aufschlag auf dem Mond.
|-
| 2003–2008
| [[Double Star]]
|Diese Mission der ESA und der chinesischen CNSA untersuchte ähnlich den [[Cluster (Satellit)|Cluster II]]-Satelliten mit zwei gemeinsam arbeitenden Satelliten die Effekte der Sonne auf das Klima.
|-
| 2005–2014
| [[Venus Express]]
|Raumsonde, die nach dem Muster des [[Mars Express]] die [[Venus (Planet)|Venus]] untersuchte.
|-
| 2007–2009
| [[Chang’e 1]]
|Die Mission der [[CNSA]] wurde in der Startphase (LEOP), beim Verlassen der Erdumlaufbahn und beim Einschwenken in den Mondorbit mit Trackingstationen und den Deep-Space-Antennen der ESA unterstützt.
|-
| 2008–2009
| [[Chandrayaan-1]]
|Eine Mission der [[ISRO]], ein Teil der Instrumente wurde von der ESA und europäischen Partnern bereitgestellt, außerdem Unterstützung in kritischen Phasen.
|-
| 2008–2014
| [[Automated Transfer Vehicle|ATV]]
| Das ATV (Automated Transfer Vehicle) war ein unbemannter Raumfrachter und beförderte Nachschub zur [[Internationale Raumstation|Internationalen Raumstation]] (ISS).
|-
| 2009–2013
| [[Herschel-Weltraumteleskop|Herschel]]
|Infrarot-Weltraumteleskop, das im zweiten [[Lagrange-Punkt]] die Entstehung von Sternen und Galaxien beobachtete. Die Mission endete, als das flüssige Helium aufgebraucht war.
|-
| 2009–2013
| [[Planck-Weltraumteleskop|Planck]]
|Planck maß die kosmische [[Hintergrundstrahlung]] mit hoher Genauigkeit. Damit werden Rückschlüsse auf den [[Urknall]] gezogen.
|-
| 2006–2014
| [[COROT (Weltraumteleskop)|COROT]]
|COROT-Mission (Convection Rotation and planetary Transits) der [[Centre national d’études spatiales|CNES]] mit Beteiligung der ESA suchte nach [[Exoplanet]]en. Das COROT-Teleskop suchte [[Gasplanet|Gasriesen]] (Hot Jupiters) und [[erdähnliche Planeten]].
|-
| 2004–2016
| [[Rosetta (Sonde)|Rosetta]]
|Die Sonde flog zum [[Komet]]en [[Tschurjumow-Gerassimenko]] und setzte im November 2014 ein Landegerät ab. (ESA plus Landegerät unter deutsch-französischer Leitung). Am 30. September 2016 planmäßiger Aufprall auf dem Kometen.
|-
| 2015–2017
| [[LISA Pathfinder]]
|LISA Pathfinder (ehem. SMART-2) war eine Testmission für die Technologien der [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]-Mission. Getestet wurde die Erkennung von Gravitationswellen, Formationsflüge und Interferenzmessungen.
|}

=== Laufende Science & Exploration Projekte ===
Diese Projekte befinden sich in der aktiven Phase, in der Daten gewonnen werden.

<gallery widths="250" heights="250">
Datei:Mars-express-volcanoes-sm.jpg|Mars Express
Datei:Maquette de Gaia salon du Bourget 2013 DSC 0191.JPG|Modell von Gaia
</gallery>


{| class="wikitable"
|+ style="background:#ED1B2F; color:#FFFFFF"| Aktive Science & Exploration Projekte
|-
! Startjahr !! Bezeichnung !! Beschreibung
|-
| 1990
| [[Hubble-Weltraumteleskop]]
|[[Teleskop]] im optischen, UV- und IR-Bereich (ESA und NASA). Eine der langlebigsten und erfolgreichsten Missionen.
|-
| 1995
| [[Solar and Heliospheric Observatory|SOHO]]
| Sonnen- und Heliosphärenobservatorium gemeinsam mit NASA. Hat Entdeckungen über das Innere und die Atmosphäre der Sonne gemacht und überwacht permanent [[Sonnensturm|Sonnenstürme]]. Ursprünglich geplant war der Einsatz für zwei Jaher, daraus wurde eine der längsten laufenden Missionen der ESA und NASA.
|-
| 1999
| [[XMM-Newton]]
| Weltraumobservatorium mit drei Wolters-Teleskopen für die [[Röntgenastronomie]].
|-
| 2000
| [[Cluster (Satellit)|Cluster II]]
| Vier im Verbund betriebene Satelliten. Vermitteln ein dreidimensionales Bild von Kollisionen zwischen dem Sonnenwind und dem Magnetfeld der Erde und von den damit verbundenen [[Magnetischer Sturm|magnetischen Stürmen]] im Weltraum. (ESA und NASA, in Europa gebaut)
|-
| 2002
| [[Integral (Raumfahrt)|Integral]]
| Erstes Weltraumteleskop, das Objekte sowohl im sichtbaren, Gammastrahlen- als auch Röntgen-Bereich beobachten kann. Eines der Hauptziele ist die Erforschung von [[Gamma-Burst]]s.
|-
| 2003
| [[Mars Express]]
| Erste europäische Marssonde. Besitzt neben einer hochauflösenden Stereokamera ein [[FTIR-Spektrometer|Fourier-Spektrometer]] zur Suche von Wasservorkommen. (ESA plus Landegerät unter britischer Leitung)
|-
| 2008
| [[Columbus (Raumlabor)|Columbus]]
| Das Weltraumlabor ist ein Beitrag der ESA zur [[Internationale Raumstation|Internationalen Raumstation (ISS)]]. Es wurde 2008 an die Raumstation angekoppelt, dient als Mehrzwecklabor für eine multidisziplinäre Forschung unter Bedingungen der [[Schwerelosigkeit]] (Weltraumbedingungen). Kontrollzentrum unter dem Dach der DLR in Oberpfaffenhofen.
|-
| 2013
| [[Gaia (Raumsonde)|Gaia]]
| [[Astrometrie|Astrometrische]] Durchmusterung, misst Magnituden, Bewegung, Farben und Spektren von Himmelsobjekten. [[Gaia DR1]], [[Gaia DR2]] und [[Gaia EDR3]] wurden bisher veröffentlicht. Mission ist verlängert bis zum Treibstoffende ca. 2025. Der endgültige Katalog wird drei Jahre nach Missionsende erwartet.
|-
| 2016
| [[ExoMars Trace Gas Orbiter]]
| Mission zur Erforschung der Marsatmosphäre innerhalb des [[ExoMars]]-Projekts. Der Lander Schiaparelli ging beim Landeversuch verloren. ExoMars dient als Relaisstation für diverse Marsmissionen auch anderer Weltraumagenturen.
|-
| 2018
| [[BepiColombo]]
| Gemeinsame ESA-JAXA-Mission, soll den Planeten [[Merkur (Planet)|Merkur]] kartographieren und dessen [[Magnetosphäre]] genau untersuchen.<ref>{{Internetquelle |url=http://sci.esa.int/bepicolombo/47346-fact-sheet/ |titel=BepiColombo Fact Sheet |abruf=2016-10-13}}</ref> Geplantes Einschwenken in den Merkurorbit im Dezember 2025.
|-
| 2019
| [[CHEOPS (Weltraumteleskop)|CHEOPS]]
| Das Cheops Weltraumteleskop soll die Haupteigenschaften bereits entdeckter Exoplaneten feststellen.
|-
| 2020
| [[Solar Orbiter]]
| Der Solar Orbiter soll der [[Sonne]] bis auf 45&nbsp;Sonnenradien nahekommen und dabei Aufnahmen der Sonnenatmosphäre mit einer Auflösung von 100&nbsp;km pro Pixel liefern. Auch die Polarregionen der Sonne, die von der Erde nicht sichtbar sind, sollen studiert werden.
|-
| 2021
| [[European Robotic Arm|ERA]]
| Europäischer Roboterarm, der 2021 am russischen Segment der ISS angebracht wurde.
|-
|  2021
|  [[James Webb Space Telescope]]
| Das James-Webb-Weltraumteleskop wurde von der NASA in Zusammenarbeit mit der ESA und CSA als Nachfolger des Hubble-Teleskops entwickelt.
|}
[[Datei:JUICE spacecraft concept.jpg|mini|Künstlerische Darstellung von [[JUICE (Raumsonde)|JUICE]] über [[Ganymed (Mond)|Ganymed]]]]

=== Science & Exploration Projekte in Entwicklung und Bau ===
Science & Exploration Projekte, die die ''Assessment''-Phase überstanden haben und verwirklicht werden sollen.

{| class="wikitable"
|+ style="background:#ED1B2F; color:#FFFFFF" |In der Entwicklung befindliche Science & Exploration Projekte
!Startjahr
(geplant)
!Bezeichnung
!Beschreibung
|-
|2023{{Zukunft|2022}}
|[[Euclid (Weltraumteleskop)|Euclid]]
|Euclid soll an L<sub>2</sub> die Beschleunigung der Expansion des Alls messen, um so Rückschlüsse auf die Dunkle Energie und Materie ziehen zu können.<ref>{{Internetquelle |url=http://sci.esa.int/euclid/42266-summary/ |titel=Euclid – Mapping the geometry of the dark Universe |titelerg=Mission Summary |werk=sci.esa.int |hrsg=European Space Agency |abruf=2016-07-20}}</ref>
|-
|2023{{Zukunft|2023}}
|[[International Berthing and Docking Mechanism|IBDM]]
|Der ''International Berthing and Docking Mechanism'' (IBDM) wird als [[Ankopplung (Raumfahrt)|Andockadapter]] für bemannte Raumschiffe entwickelt. Er soll beim [[Dream Chaser]] zum Ankoppeln an die Internationale Raumstation eingesetzt werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://spacenews.com/europe-to-invest-in-sierra-nevadas-dream-chaser-cargo-vehicle/ |titel=Europe to invest in Sierra Nevada’s Dream Chaser cargo vehicle |hrsg=SpaceNews.com |datum=2016-01-22 |sprache=en |abruf=2018-12-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://spaceexplored.com/2022/02/09/interview-with-sierra-space/ |titel=Interview with Sierra Space: Dream Chaser launch set for January 2023 |abruf=2022-04-21}}</ref>
|-
|2023{{Zukunft|2023}}
|[[JUICE (Raumsonde)|JUICE]]
|Mission zu den Jupitermonden [[Europa (Mond)|Europa]], [[Kallisto (Mond)|Kallisto]] und [[Ganymed (Mond)|Ganymed]]. Ein Orbiter, der nach zwei Vorbeiflügen an Europa und einem an Kallisto in einen Orbit um Ganymed eintreten soll. Europäischer Teil der [[Europa Jupiter System Mission|Europa Jupiter System Mission/Laplace]] aus der die NASA ausgestiegen ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/ESA_JUICE/status/1508777239676022784 |titel=5–25 Apr 23 lift off on @ariane5 |abruf=2022-03-29}}</ref><ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/esa-mission-juice-soll-jupiter-und-seine-monde-erforschen-a-831199.html Christoph Seidler: ''Mission zum Jupiter, Europäer wollen Europa ausspähen'', Spiegel Online am 3. Mai 2012], abgerufen am 3. Mai 2012.</ref>
|-
|2024/2025
|[[SMILE (Satellit)|SMILE]]
|Mission von ESA und der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]] (CAS). SMILE soll die Wechselwirkung zwischen der [[Magnetosphäre]] der Erde und dem [[Sonnenwind]] untersuchen.
|-
|2026{{Zukunft|2026}}
|[[PLATO]]
|'''PLA'''netary '''T'''ransits and '''O'''scillations of stars (PLATO) wird eine Sonde zur Auffindung und Untersuchung extrasolarer Planeten mit einem Schwerpunkt auf erdähnliche Planeten in der [[Habitable Zone|habitablen Zone]] um [[Sonne|sonnenähnliche]] Sterne.
|-
|2027{{Zukunft|2027}}
|[[International Habitation Module|I-HAB]]
|Das Modul wird 125 m³ nutzbaren Raum zum [[LOP-G]] hinzufügen. Gemeinsame Mission mit [[Japan Aerospace Exploration Agency|JAXA]].<ref name=":12">{{Internetquelle |url=https://www.nasa.gov/sites/default/files/atoms/files/fy23_nasa_budget_request_summary.pdf |titel=NASA Fisical Year 2023 Budget Request |abruf=2022-04-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images/2021/01/I-Hab_for_Gateway |titel=I-Hab for Gateway |abruf=2022-04-19}}</ref>
|-
|2028{{Zukunft|2028}}
|[[European System Providing Refueling, Infrastructure and Telecommunications|ESPRIT]]
|Das ESPRIT Modul wird als Treibstofflager und Kommunikationsanlage für das LOP-G dienen.<ref name=":12" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Science_Exploration/Human_and_Robotic_Exploration/European_Gateway_module_to_be_built_in_France_as_Thomas_Pesquet_readies_for_second_spaceflight |titel=European Gateway module to be built in France as Thomas Pesquet readies for second spaceflight |abruf=2022-04-19}}</ref>
|-
|2029{{Zukunft|2029}}
|[[ARIEL (Weltraumteleskop)|ARIEL]]
|Mit dem Weltraumobservatorium Ariel, akronym für Atmospheric Remote‐sensing Infrared Exoplanet Large‐survey mission, sollen vier Jahre lang rund 1.000 extrasolare Planeten beobachtet und speziell deren Atmosphäre untersucht werden<ref>[http://sci.esa.int/cosmic-vision/59796-esa-s-next-science-mission-to-focus-on-nature-of-exoplanets/ ''ESA's next science mission to focus on nature of exoplanets.''] Abgerufen am 23. März 2018.</ref><ref>[https://derstandard.at/2000076551043/Neues-Weltraumobservatorium ''ESA will ab 2028 mit dem Weltraumobservatorium Ariel extrasolare Planetensysteme untersuchen.''] Abgerufen am 23. März 2018.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/Ariel_moves_from_blueprint_to_reality |titel=Ariel moves from blueprint to reality |abruf=2021-09-21}}</ref>
|-
|2029{{Zukunft|2029}}
|[[Comet Interceptor]]
|Der Comet Interceptor soll zusammen mit ARIEL gestartet und am [[Lagrange-Punkte#Lagrange-Punkt L2|Lagrange-Punkt L<sub>2</sub>]] des Erde-Mond-Systems geparkt werden. Sobald sich eine Gelegenheit ergibt, soll er von dort aus zu einem neuen [[Komet]]en oder einem [[Interstellares Objekt|interstellaren Objekt]] weiterfliegen und dieses untersuchen.
|-
|offen
|[[ExoMars Rover]]
|Ein Mars-Rover geplant und gebaut für eine Mission mit [[Roskosmos]]. Der Rover hat den Abschlusstest bestanden und ist startbereit. Aufgrund der politischen Ereignisse ist ungewiss, ob und wie das Projekt durchgeführt werden kann.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Newsroom/Press_Releases/ESA_statement_regarding_cooperation_with_Russia_following_a_meeting_with_Member_States_on_28_February_2022 |titel=ESA statement regarding cooperation with Russia following a meeting with Member States on 28 February 2022 |sprache=en |abruf=2022-03-06}}</ref>
|}

=== Vorgeschlagene Science & Exploration Projekte ===
Bei diesen Projekten ist noch unklar, ob sie wirklich in dieser Form gestartet werden sollen.

{| class="wikitable"
|+ style="background:#ED1B2F; color:#FFFFFF" |Aktive Science & Exploration Projekte
!Startjahr
!Bezeichnung
!Beschreibung
|-
|2026{{Zukunft|2026}}
|[[Herakles (Mondsonde)|Herakles]]
|Mondlander und -rover; Sample-Return-Mission zum [[Schrödinger (Mondkrater)|Schrödinger-Krater]], gemeinsam mit der japanischen und der kanadischen Raumfahrtbehörde.
|-
|2027–2028{{Zukunft|2027}}
|[[Mars Sample Return#NASA und ESA|MRS]]
|Marsorbiter, -rover und zwei Lander von denen einer eine [[Feststoffraketentriebwerk|Feststoffrakete]] besitzt. Sample-Return-Mission zum [[Jezero-Krater]] um die von dem [[Mars 2020]] Rover gesammelten Bodenproben zur Erde zu befördern. Gemeinsame Mission mit der NASA, welche die beiden Lander und die Feststoffrakete bereitstellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Jeff Foust |url=https://spacenews.com/nasa-to-delay-mars-sample-return-switch-to-dual-lander-approach/ |titel=NASA to delay Mars Sample Return, switch to dual-lander approach |abruf=2022-04-23}}</ref>
|-
|
|[[European Large Logistics Lander|EL3]]
|Mondlander welcher ca. 1500 kg an Logistik zur Mondoberfläche transportieren kann. Der Erststart ist für die späten 2020er geplant.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cosmos.esa.int/web/esa-el3 |titel=ESA European large logistic lander - EL3 exploring the moon from a large european lander |abruf=2022-04-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Science_Exploration/Human_and_Robotic_Exploration/Exploration/European_Large_Logistics_Lander |titel=European Large Logistics Lander |abruf=2022-04-28}}</ref>
|-
|2031{{Zukunft|2031}}
|[[Advanced Telescope for High-Energy Astrophysics|ATHENA]]
|Diese Mission soll den Nachfolger der XMM-Newton-Mission darstellen. Sie besteht aus zwei in Formation fliegenden Elementen, dem Detektor und dem Spiegel. Es soll sich damit auf die Suche nach den ersten [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] begeben.
|-
|2031{{Zukunft|2031}}
|[[EnVision (Sonde)|EnVision]]
|Venusorbiter, welcher die Venusathmosphäre und -oberfläche untersuchen soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/ESA_selects_revolutionary_Venus_mission_EnVision |titel=ESA selects revolutionary Venus mission EnVision |abruf=2022-04-23}}</ref>
|-
|2034{{Zukunft|2034}}
|[[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]
|Mit diesen Detektoren sollen [[Gravitationswelle]]n nachgewiesen werden. Dazu wird der Abstand zwischen drei in Formationsflug fliegenden Detektoren präzise gemessen. Dieser Abstand soll sich durch ankommende Gravitationswellen verändern.
|-
|
|[[Tandem (Raumsonde)|TandEM]]
|Mission zu den Saturnmonden Titan und Enceladus. Vorgeschlagen ist eine Orbiter-Raumsonde, welche einen Ballon sowie einen Lander mit sich führen soll.
|}

== Säule Space Safety ==
Die heutigen Aktivitäten im Bereich der Weltraumsicherheit reichen weit zurück. Das [[Space Situational Awareness Programme]] lief von 2009 bis 2020 und war ein dreiteiliges Programm zur Überwachung des Weltraums. Es soll mögliche Gefahren frühzeitig erkennen und mögliche Schäden verhindern oder abmildern.

* Überwachung von Satellitenbahnen und Weltraummüll
* Überwachung von [[Erdnahes Objekt|erdnahen Objekten]] wie [[Asteroid]]en auf ihrer Bahn durch den Weltraum. Die Daten zu erdnahen Objekten werden veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |url=http://neo.ssa.esa.int/close-approaches |titel=ESA - European Space Agency |abruf=2019-09-05}}</ref>
* Überwachung des [[Weltraumwetter]]s. Satellitenbetreiber können dadurch Gegenmaßnahmen treffen.
Anfänglich wurden die bestehenden Einrichtungen systematisch auch für diese Aufgaben genutzt, später wurden dann neue Einrichtungen und Instrumente geschaffen. Die Aufgaben des SSA-Programms wurden seither wesentlich erweitert und fortentwickelt und mit zusätzlichen finanziellen Mitteln unterstützt.

Die neu Geschaffene Säule Space Safety ist deutlich erweitert worden. Dem Bereich ist nun ein eigenes Budget zugewiesen, dazu gehören die Bereiche Space Safety, Safety and Security Applications und Cybersecurity. Der neue Aufgabenbereich umfasst nun Asteroidenerkennung und Bahnbestimmung, die [[Optical Ground Station]], das [[Flyeye Teleskop]], das Near-Earth Object Coordination Centre und die [[Hera (Weltraummission)|Hera]]-Mission zur Auslotung der Asteroidenabwehr. Ein weiterer Bereich ist die Überwachung und Bahnbestimmung von Weltraumschrott, die Clean Space Programme, die [[Weltraumwetter|Weltraumwetterbeobachtung]], [[ESA Vigil]], das [[Space Weather Office]], das Weltraumwetterwarnungen ausgibt und [[Informationssicherheit|Cybersecurity]]. Auf den Webseiten der ESA sind diese Bereiche in einem Mittelblau (#009DE1) hinterlegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Safety_Security |titel=Safety & Security |sprache=en |abruf=2022-04-23}}</ref>

Dringenden Aufklärungs- und Handlungsbedarf sieht die ESA hinsichtlich des zunehmenden [[Weltraummüll]]s und hat bereits seit den 1980er Jahren zahlreiche, internationale Konferenzen zu dem Thema einberufen, die im [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|Europäischen Raumflugkontrollzentrum]] stattfanden. Da es schon zu Kollisionen zwischen Trümmerteilen, Satelliten und bemannten Missionen kam, und diese nach Ansicht der Raumfahrtorganisationen weiterhin zunehmen werden, ist es notwendig die aktuell ungebremst voranschreitende Vermüllung des Luftraumes einzudämmen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Space_in_Member_States/Germany/Europaeische_Konferenz_ueber_die_Gefahren_von_Weltraumschrott |titel=Europäische Konferenz über die Gefahren von Weltraumschrott |hrsg=ESA |datum=2013-04-12 |abruf=2022-02-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Space_in_Member_States/Germany/Presseeinladung_zur_Europaeischen_Konferenz_ueber_die_Gefahren_von_Weltraumtruemmern_und_deren_Eindaemmung |titel=
Presseeinladung zur Europäischen Konferenz über die Gefahren von Weltraumtrümmern und deren Eindämmung |hrsg=ESA |datum=2017-03-23 |abruf=2022-02-24}}</ref>

Am 14. Oktober 2021 vereinbarten ESA und die [[Europäische Verteidigungsagentur|European Defence Agency]] (EDA) eine noch engere Zusammenarbeit, um den Schutz für Systeme und Netzwerke zu verbessern, die kritisch für die Raumfahrt sind.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images/2021/10/ESA_and_EDA_renew_cooperation |titel=ESA and EDA renew cooperation |sprache=en |abruf=2022-05-01}}</ref>

=== Geplante Space Safety Projekte ===
Space Safety Projekte, die die ''Assessment''-Phase überstanden haben und verwirklicht werden sollen. Es wird außerdem nach Möglichkeiten gesucht, dass freie Nutzlastkapazitäten auf den Raumfahrzeugen anderer Missionen mit zusätzlichen Sensoren oder Instrumenten zur Auswertung des Weltraumwetters genutzt werden und zusätzliche Daten zur räumlichen Auswertung von anderen Stellen des Sonnensystems liefern.
{| class="wikitable"
|+ style="background:#009DE1; color:#FFFFFF" |Geplante Space Safety Projekte
!Startjahr
(geplant)
!Bezeichnung
!Beschreibung
|-
|2024{{Zukunft|2024}}
|[[Hera (Weltraummission)|Hera]]
|Mission zum Asteroiden [[(65803) Didymos]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Safety_Security/Hera/Industry_starts_work_on_Europe_s_Hera_planetary_defence_mission |titel=Industry starts work on Europe’s Hera planetary defence mission |abruf=2021-09-21}}</ref> Ein Teil von [[Asteroid Impact & Deflection Assessment|AIDA]].
|- id="Clearspace1"
|2025{{Zukunft|2025}}
|[[ClearSpace-1]]
|ClearSpace-1 ist eine geplante Mission, um die Beseitigung von [[Weltraummüll]] zu erproben und schließlich durchzuführen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/rekordsumme-beschlossen-weltraumorganisation-intensiviert-kampf-gegen-klimawandel |titel=Weltraumorganisation intensiviert Kampf gegen Klimawandel |werk=srf.ch |datum=2019-11-29 |abruf=2019-12-10}}</ref> Dazu beteiligte sich die ESA mit 90 Mio. [[Schweizer Franken|CHF]] am Projekt von ClearSpace.today, welches insgesamt rund 120 Mio. CHF kosten soll.<ref>{{Internetquelle |autor=Jo Siegler |url=https://www.srf.ch/kultur/wissen/fruehjahrsputz-im-orbit-schweizer-satellit-soll-das-weltall-aufraeumen |titel=Frühjahrsputz im Orbit – Schweizer Satellit soll das Weltall aufräumen |hrsg=[[Schweizer Radio und Fernsehen]] |datum=2021-02-10 |abruf=2021-02-11}}</ref> Dabei wird eine mit vier Greifarmen ausgestattete [[Raumsonde]] erst einmal zu Testzwecken eine [[Stufenrakete]] abfangen und zum [[Verglühen]] in die [[Erdatmosphäre]] bringen. Langfristig sollen [[Orbiter (Raumfahrt)|Orbiter]] den Weltraumschrott einfangen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Safety_Security/Clean_Space/ESA_commissions_world_s_first_space_debris_removal |titel=ESA commissions world’s first space debris removal |sprache=en |abruf=2019-12-09}}</ref>
|-
|2027{{Zukunft|2027}}
|[[ESA Vigil]]
|Vigil ist ein bei L<sub>5</sub> stationiertes Sonnenobservatorium. Vigil soll neben der Beobachtung des [[Sonnenmagnetfeld]]es, [[Sonnenwind]]e und [[Magnetischer Sturm|Magnetische Stürme]] messen und längere Vorhersagen des [[Weltraumwetter]]s ermöglichen. Hilft dabei Warnungen auszugeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Safety_Security/Vigil |titel=Vigil |sprache=en |abruf=2022-02-14}}</ref>
|}

== Säule Applications ==
[[Datei:EUMETSAT headquarter.jpg|mini|Die [[EUMETSAT]]-Zentrale in Darmstadt]]

Darunter fallen die Bereiche Telecommunication, Earth Observation, Navigation. Dazu gehören die Wettersatelliten, Erdbeobachtung, Kommunikationssatelliten, Navigationssysteme etc., die mehr oder weniger praktische Anwendung von Raumfahrttechnologie darstellen und häufig auch Auswirkung auf das Alltagsleben haben. Für Applications wurde auf den Webseiten eine blaugrüne Farbe gewählt (#00B19D).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Applications |titel=Applications |sprache=en |abruf=2022-04-23}}</ref>
* ''Telecommunication'': Die ESA entwickelt in diesem Sektor hauptsächlich Mittel zur Kommunikation auf der Erde mit [[Kommunikationssatellit]]en.
* Earth Observation: Dieser Bereich der Erdbeobachtung umfasst die Aktivitäten der ESA mit [[Wettersatellit]]en, der langfristigen Satellitenmessung von Umwelt- und Klimaparametern, z. B. Eisdicke, Erdmagnetfeld, Gaskonzentrationen, Oberflächentemperaturen, Vegetation usw. und der Überwachung von Risiken wie Dürren, Waldbrände, Vulkanausbrüche und Fluten.
* ''Navigation'': dazu gehört die Entwicklung und der Betrieb von [[Satellitennavigation]]. Im Betrieb wurde die Satellitennavigation weitgehend in einen eigenen Bereich ausgelagert. Entwicklungen gehen in Richtung eines Navigationssystems für Mondmissionen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Applications/Navigation/The_Moon_where_no_satnav_has_gone_before |titel=The Moon – where no satnav has gone before |sprache=en |abruf=2022-04-23}}</ref>
Die ESA entwickelt Anwendungssatelliten. Ihr Betrieb wird in der Regel nach einer Testphase an die für das jeweilige Satellitenprogramm gegründete unabhängige Gesellschaft abgegeben, sobald diese dazu in der Lage ist. Beispiele sind ''[[Eutelsat]]'' bei den ECS-Satelliten und ''[[Meteosat]]'' bei den Wettersatelliten. Die heutigen Eutelsat-Satelliten werden jedoch (anders als die Wettersatelliten) nicht mehr in Kooperation mit der ESA entwickelt.

=== Abgeschlossene Applications Projekte ===
{| class="wikitable"
|+ style="background:#00B19D; color:#FFFFFF"| Abgeschlossene Applications Projekte
!Startjahr
!Bezeichnung
!Beschreibung
|-
| 1977–2017
| [[Meteosat]] 1–7
| Europäische geostationäre Wettersatelliten der ersten Generation. Ab Meteosat-4 waren es offiziell operationelle Satelliten.
|-
| 1983–2002
| [[European Communications Satellite|ECS]] 1–5
| Erste Operationelle Kommunikationssatelliten der ESA, zwischen 1983 und 1988 gestartet. ECS&nbsp;3 ging bei einem Fehlstart verloren. Sie wurden von Eutelsat unter dem Namen Eutelsat&nbsp;I F-1 bis F-5 betrieben. Als letzter ging Eutelsat&nbsp;I F-4 2002 außer Betrieb.
|-
| 1989–1993
| [[Olympus (Satellit)|Olympus]]
| Ein extrem großer experimenteller [[Kommunikationssatellit]]. Er war ein Hochleistungsfernsehsatellit, der im [[Satellitenrundfunk|BSS-Band]] arbeitete und Experimente im [[Ku-Band]] und [[Ka-Band]] durchführte.
|-
| 1991–2000
| [[ERS-1]]
| Mit dem ersten „Earth Remote Sensing“-Satellit begann für die ESA eine neue Ära der Erdfernerkundung. Mit sechs Instrumenten wurden umfangreiche Daten zum Zustand der Meere, der Atmosphäre und der Landoberflächen gesammelt.
|-
| 1995–2011
| [[ERS-2]]
| Setzte die Arbeit von ERS-1 zur Untersuchung der Erde mit [[Radar]]-, [[Mikrowellen]]- und [[Infrarotstrahlung#Nachweis|Infrarotsensoren]] fort und führte außerdem ein neues Instrument zur Überwachung des [[Ozonloch]]s mit. ERS-2 ist eine Enabeling und Support Mission
|-
| 2001–2013
| [[Artemis (Raumfahrt)|Artemis]]
| Nachrichtensatellit. Sollte direkte Verbindungen zu [[Mobilfunk]]nutzern am Boden demonstrieren, [[Optischer Richtfunk|Laserkommuninkation]] zwischen Satelliten und Bodenstationen und Navigationssignale für [[European Geostationary Navigation Overlay Service|EGNOS]] übertragen. (ESA und JAXA)
|-
| 2002–2012
| [[Envisat]]
| Der mit acht Tonnen größte [[Fernerkundung]]ssatellit weltweit. Beobachtete die Erde mit weiterentwickelten Ausführungen der bei ERS-2 eingesetzten Instrumente sowie mit mehreren neuen optischen Sensoren.
|-
| 2009–2013
| [[Gravity field and steady-state ocean circulation explorer|GOCE]]
| GOCE lieferte Daten über das globale und regionale Gravitationsfeld der Erde. Dadurch wurde die Forschung im Bereich der Meereszirkulation, der Physik des Erdinnern, der Erdvermessung und -beobachtung und der Änderung der Meeresspiegel vorangebracht.
|}

=== Aktive Applications Projekte ===
{| class="wikitable"
|+ style="background:#00B19D; color:#FFFFFF"| Aktive Applications Projekte
!Startjahr
!Bezeichnung
!Beschreibung
|-
| 2001
| [[Proba-1]]
|Ein [[Kleinsatellit]], der weitgehend autonom und intelligent handelt. Vorstellung neuer Technologien. Das Nachfolgemodell [[Proba-2]] ist seit 2009 in einer Umlaufbahn.
|-
| 2002–2015
| [[Meteosat|MSG]]
|Zweite Generation der [[Meteosat]]-Satelliten. MSG-1 ist als Meteosat-8, MSG-2 als Meteosat-9, MSG-3 als [[Meteosat-10]] im Betrieb. (ESA und [[EUMETSAT]])
|-
|2004
|[[EGNOS]]
|Ein Projekt zur Unterstützung der [[Satellitennavigation]] durch Angabe des Fehlers auf die Positionsbestimmung.
|-
|2005
|[[Galileo (Satellitennavigation)|Galileo]]
|[[Satellitennavigation]]ssystem im Auftrag der EU als Alternative zum russischen [[GLONASS]] oder amerikanischen [[Global Positioning System|GPS]]. Erlaubt höhere Genauigkeit und Verfügbarkeit, sowie die Ortung von Notrufsendern.
|-
| 2006–2018
| [[METOP]] A, B, C
|Wettersatelliten auf einer polaren Umlaufbahn, die als Nachfolger zweier Satelliten der [[NOAA]] dienen sollen. METOP-A startete 2006, METOP-B 2012 und METOP-C 2018. (ESA und [[EUMETSAT]])
|-
|2006
|[[ARTES-11]]
|Im Rahmen des Projekts wurde unter dem Namen [[SmallGEO]] ein Satellitenbus für kleine, geostationäre Satelliten entwickelt. „Artes“ steht für „Advanced Research in Telecommunication Systems“. Die Entwicklung erfolgt durch ein Konsortium unter der Leitung der [[OHB]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ohb-system.de/pressemitteilungen-details/items/esa-ministerratskonferenz-beschliesst-artes-11-auf-basis-von-ohb-lux-konzept.html |titel=ESA-Ministerratskonferenz beschließt ARTES-11 auf Basis von OHB Lux-Konzept |werk=ohb-system.de |hrsg=[[OHB]] |datum=2005-12-08 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140714213902/https://www.ohb-system.de/pressemitteilungen-details/items/esa-ministerratskonferenz-beschliesst-artes-11-auf-basis-von-ohb-lux-konzept.html |archiv-datum=2014-07-14 |abruf=2016-07-20}}</ref><ref>[http://www.dlr.de/rd/desktopdefault.aspx/tabid-4164/6715_read-9756/ DLR – Artes-11-Konferenz]</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://telecom.esa.int/telecom/www/object/index.cfm?fobjectid=25603 |text=ESA – Artes&nbsp;11 SmallGEO; 13. März 2013 |wayback=20130313005839}}</ref> Die Plattform wurde mehrmals weiterentwickelt.
|-
| 2009
| [[SMOS]]
|Durch SMOS sollen globale Karten der [[Bodenwasser]]konzentration und des Salzgehaltes der Meere erstellt werden. Dies würde vor allem das Verständnis des Wasserkreislaufs und die Klima- und Unwettervorhersagen verbessern.
|-
| 2010
| [[CryoSat-2]]
|Der Satellit Cryosat-2 hat ein Höhenradar, mit dem die Dicke der polaren Eisschicht gemessen werden kann. Der Satellit ist ein Ersatz für den 2005 durch einen Trägerraketenfehler verlorengegangenen CryoSat.
|-
| 2010
| [[HYLAS]]
|Kleiner flexibler Nachrichtensatellit, der mit ESA-Unterstützung entwickelt wurde.
|-
| 2013
| [[Alphasat I-XL]]
|Experimenteller Kommunikationssatellit von ESA und CNES auf Basis der [[Satellitenbus|Satellitenplattform]] [[Alphabus]]. [[Inmarsat]] will den Satelliten für Mobilfunk im [[L-Band]] einsetzen. An Bord sind vier Experimente der ESA, u.&nbsp;a. Sendeeinrichtungen im Q/V Band (36–56 GHz) und Laserkommunikation mit anderen Satelliten.
|-
| 2013
| [[SWARM]]
|SWARM besteht aus drei Satelliten, die die Dynamik des Erdmagnetfeldes untersuchen werden.
|-
| 2014
| [[Sentinel-1]]A
|Erdbeobachtungssatellit im Rahmen von [[Kopernikus (Erdbeobachtung)|Copernikus]], der Radar-Aufnahmen nach dem SAR-Prinzip im C-Band anfertigen soll und damit die Datenkontinuität von ERS und Envisat gewährleistet.
|-
| 2016
| [[Sentinel-1]]B
|Ergänzung zu Sentinel-1A (Teil von [[Copernicus (Erdbeobachtungsprogramm)|Copernicus]]). In Nachfolge von ERS und Envisat sollen Radar-Aufnahmen nach dem SAR-Prinzip im C-Band angefertigt werden, um die Datenkontinuität für Langzeitforschungen zur [[Klimatologie|Klimafolgenforschung]] zu gewährleisten.
|-
| 2018
| [[ADM-Aeolus]]
|Diese Mission soll genauere Daten über atmosphärische Bewegungen (Wind) liefern und damit Vorhersagen mit numerischen Wettervorhersagemodellen verbessern.
|-
|2020
|Φ-Sat-1 (PhiSat-1)
|Cubesat mit künstlicher Intelligenz.
|}

=== Geplante Applications Projekte ===
Applications Projekte, die die ''Assessment''-Phase überstanden haben und verwirklicht werden sollen.

{| class="wikitable"
|+ style="background:#00B19D; color:#FFFFFF" |Geplante Applications Projekte
!Startjahr
(geplant)
!Bezeichnung
!Beschreibung
|-
|2022{{Zukunft|2022}}
|[[EarthCARE]]
|Mit der EarthCARE Mission sollen Daten über die Wechselwirkungen zwischen Strahlungs-, [[Aerosol]]- und Wolkenbildungsprozessen gesammelt werden. Damit werden genauere Wetter- und Klimamodelle ermöglicht. Gemeinsame Mission mit [[Japan Aerospace Exploration Agency|JAXA]].
|-
|2023{{Zukunft|2023}}
|[[Sentinel-1]]C
|Ersatz für Sentinel-1B (Teil von [[Copernicus (Erdbeobachtungsprogramm)|Copernicus]]), welcher seit Dezember 2021 unter Fehlfunktionen leidet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arianespace.com/press-release/arianespace-wins-new-contract-to-launch-sentinel-1c-observation-satellite-on-board-vega-c/ |titel=Arianespace wins new contract to launch Sentinel-1C observation satellite on board Vega-C |datum=2022-04-07 |sprache=en |abruf=2022-04-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://spacenews.com/esa-considering-moving-up-radar-satellite-launch-after-sentinel-1b-malfunction/ |titel=ESA considering moving up radar satellite launch after Sentinel-1B malfunction |abruf=2022-04-23}}</ref>
|-
|2022{{Zukunft|2022}}
|[[Biomass]]
|Zur Bestimmung der Biomasse, die in den Wäldern steckt, zur Untersuchung des Kohlenstoffkreislaufs auf der Erde.
|-
|2022–2032{{Zukunft|2022}}
|[[Meteosat|MTG]]
|Die dritte Generation der erfolgreichen [[Meteosat]]-Satelliten.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/AschbacherJosef/status/1483439957595336709 |titel=The 1st MTG will launch in Q4. |sprache=en |abruf=2022-01-20}}</ref>
|}

== Säule Enabling & Support ==
Technology, Space Transportation and Operations. Dazu gehören die oben genannten Haupteinrichtungen, ESA Business Incubation Centres, Technologiezentren, Laboratorien, Entwicklung, Testeinrichtungen, die diversen Trägerraketen, Raketenstarteinrichtungen, die Missionszentren, ESTRACK und andere technische Einrichtungen, die von vielen Missionen genutzt werden. Beiträge zu diesen Themen werden auf der Homepage in einem orangen Farbton gekennzeichnet (#FFA800).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esa.int/Enabling_Support |titel=Enabling & Support |sprache=en |abruf=2022-04-23}}</ref> Die Produkte und Dienstleistungen des Bereichs werden von allen Projekten genutzt.

=== Trägerraketen ===
{{Doppeltes Bild|rechts|Ariane 5 Mission 21.jpg|160|Ariane42P rocket.png|160|Eine Ariane 5 ECA|Eine Ariane 42P}}

Die ESA hat zwei Baureihen von [[Trägerrakete]]n. Für mittlere und schwere Nutzlasten gibt es die [[Ariane (Rakete)|Ariane]] und für kleinere Nutzlasten die Trägerrakete [[Vega (Rakete)|Vega]]. Zum Start betreibt ESA mit CNES das [[Raumfahrtzentrum Guayana]] in [[Kourou]] ([[Französisch-Guayana]]). Der Raketenstart in der Nähe des Äquators bietet prinzipielle Vorteile gegenüber äquatorfernen Startplätzen auf der Nord- oder Südhalbkugel. Durch die Erdrotation hat die Rakete dort bereits die auf der Erdoberfläche maximal vermittelte Grundgeschwindigkeit und benötigt weniger Treibstoff, um auf die im Orbit benötigte Geschwindigkeit zu kommen. 

Der erste Start der [[Ariane 1]] war 1979. Die aktuelle Generation ist die [[Ariane 5]]. Daneben ist [[Ariane 6]] im Bau und soll gegenüber der Ariane 5 deutlich kostengünstiger sein. Der Erstflug war für 2021 geplant, wurde dann auf 2023 verschoben.<ref>{{Internetquelle |url=https://spacenews.com/ariane-6-launch-debut-pushed-into-2023/ |titel=Ariane 6 launch debut pushed into 2023 |datum=2022-06-13 |sprache=en-US |abruf=2022-07-11}}</ref>

Die kleinere Trägerrakete [[Vega (Rakete)|Vega]] absolvierte im Februar&nbsp;2012 ihren Jungfernflug.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.esa.int/esaMI/Launchers_Access_to_Space/ASEKMU0TCNC_0.html |titel=Vega |werk=esa.int |hrsg=European Space Agency |sprache=en |abruf=2016-07-20}}</ref> Die leistungsfähigere Version Vega-C startete den ersten Flug 2022. Die Vega-C soll in Zukunft auch den [[Space Rider]] starten. Die Vega-E ist in der Entwicklung und soll über eine neu entwickelte Oberstufe verfügen.  

Von 2011 bis 2022 konnten von der [[ELS (Startrampe)|Startrampe ELS]] in Kourou Raketen vom Typ [[Sojus (Rakete)|Sojus-2]] starten. Es war der einzige Startplatz der Sojus-Rakete außerhalb der [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten|GUS]]. 

Die ESA verfügt bisher über keine eigene Trägerrakete für den bemannten Raumflug.

{| class="wikitable"
|+ style="background:#FFA800; color:#FFFFFF" | Ariane-Trägerraketen
!Einsatzdauer
!Bezeichnung
!Beschreibung
|-
|1979–1986
|[[Ariane 1]]
|16 Starts, davon 2 Fehlstarts
|-
|1986–1989
|[[Ariane 2]]
|6 Starts, davon 1 Fehlstart
|-
|1984–1989
|[[Ariane 3]]
|11 Starts, davon 1 Fehlstart
|-
|1988–2003
|[[Ariane 4]]
|116 Starts, davon 3 Fehlstarts
|-
|1996–2023
|[[Ariane 5]]
|112 Starts bis 2021, davon 2 Fehlstarts, 2 Teilerfolge
|-
|geplant
|[[Ariane 6]]
|
|}

{| class="wikitable"
|+ style="background:#FFA800; color:#FFFFFF" | Vega-Trägerraketen
!Einsatzdauer
!Bezeichnung
!Beschreibung
|-
|seit 2012
|[[Vega (Rakete)|Vega]]
|20 Starts bis 2021, davon 2 Fehlstarts, 1 Teilerfolg
|-
|seit 2022
|Vega-C
|1 Start seit 2022
|-
|geplant
|Vega-E
|
|}


{| class="wikitable"
|+ style="background:#FFA800; color:#FFFFFF"| Enabling & Support
!Startjahr
!Bezeichnung
!Beschreibung
|-
| 2015
| [[Intermediate Experimental Vehicle|IXV]]
| Das Intermediate eXperimental Vehicle (IXV) war ein unbemanntes und automatisches Raumfahrzeug der ESA zur Erforschung der Wiedereintrittsphasen in die Erdatmosphäre sowie eine Testplattform für dafür benötigte Techniken, welche auch in künftigen wiederverwendbaren Raumfähren verwendet werden können.
|}

== Nicht verwirklichte Projekte ==
{| class="wikitable"
|-
! Jahr !! Bezeichnung !! Beschreibung
|-
| 2014
| [[European Student Moon Orbiter|ESMO]]
| ESMO sollte eine von Studenten mitentwickelte Mondsonde sein.
|-
| nach 2015
| [[Darwin (Teleskop)|Darwin]]
| Darwin wäre ein aus vier (ursprünglich geplant acht) einzelnen Satelliten bestehendes Teleskop gewesen, das [[erdähnliche Planeten]] finden und zusätzlich deren Atmosphäre analysieren sollte.
|-
| 2018
| [[X-ray Evolving Universe Spectroscopy|XEUS]]
| Diese Mission wäre der Nachfolger der XMM-Newton-Mission gewesen. Sie hätte aus zwei in Formation fliegenden Elementen, dem Detektor und dem Spiegel bestehen sollen. XEUS sollte sich damit auf die Suche nach den ersten [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] begeben. Wurde ersetzt durch ATHENA.
|-
| 2022
| [[Asteroid Impact & Deflection Assessment|AIM]]
| Diese Mission hätte den Einschlag der NASA-Raumsonde DART beobachten sollen. Die Mission wurde ersetzt durch [[Hera (Weltraummission)|Hera]]. 
|}

== Projekte mit Rückschlägen ==
Diese Missionen haben durch missglückte Raketenstarts oder Fehlfunktionen nicht das Ziel erreicht. In den meisten Fällen wurde ein Ersatz geschaffen oder ein weiterentwickelter Nachfolger konnte dann die Missionsziele erreichen.

{| class="wikitable"
|-
! Jahr !! Bezeichnung !! Beschreibung
|-
| 1977
| [[GEOS (ESA)|GEOS 1]]
| Geplant waren Messungen der Erdmagnetosphäre im [[Geostationärer Orbit|GEO]], jedoch wegen eines Trägerraketenfehlers in einer elliptischen Bahn gestrandet und konnte nur einen Teil der Ziele erreichen. GEOS 2 arbeitete planmäßig
|-
| 1985
| [[European Communications Satellite|ECS]] 3
| ECS 3 ging zusammen mit einem anderen Satelliten verloren als die dritte Stufe der [[Ariane 3]] nicht zündete. Es wurde ein Ersatz gestartet.
|-
| 1996
| [[Cluster (Satellit)]]
| Die Ariane 5 startete am 4. Juni 1996 zu ihrem Erstflug. Nach genau 36,7&nbsp;Sekunden sprengte sich die Rakete selbst mitsamt ihrer Nutzlast, den vier Cluster-Satelliten, nachdem sie durch die aerodynamischen Belastungen eines extremen Kurswechsels auseinanderzubrechen begann. Vier Ersatzsatelliten sind erfolgreich im Einsatz.
|-
| 2005
| [[CryoSat]]
| Der Cryosat-Satellit war mit einem Höhenradar ausgestattet, mit dem die Dicke der polaren Eisschicht gemessen werden sollte. Der Satellit erreichte jedoch aufgrund eines Fehlers der Trägerrakete keine Umlaufbahn. Mit [[CryoSat-2]] wurde 2010 erfolgreich ein Ersatz ins All geschickt.
|-
| 2016
| [[Schiaparelli (Marslander)|Schiaparelli]]
|Harter Aufschlag des Landers durch eine Fehlfunktion.
|}

== Öffentlichkeitsarbeit ==
Die ESA veröffentlichte von November 2010 bis Juni 2014 in Zusammenarbeit mit dem [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]] die Podcast-Reihe Raumzeit.<ref>[http://www.raumzeit-podcast.de/ ''Seite des DLR und ESA zur Podcast-Reihe Raumzeit'']</ref> Moderiert wird der Podcast von [[Tim Pritlove]], der Mitarbeiter des DLR und der ESA zu den verschiedenen Themen und Aufgaben dieser interviewt. Zudem ist seit Mai 2011 die sogenannte ''ESA KIDS Plattform''<ref>[http://www.esa.int/esaKIDSde/SEMX08BE8JG_OurUniverse_0.html ESA KIDS Platform], abgerufen am 3. März 2013.</ref> online. Dort können Kinder und Jugendliche sich über die Europäische Weltraumorganisation informieren.

Außerdem warben ESA-Angestellte in mehreren Vorträgen auf dem 33.&nbsp;[[Chaos Communication Congress|C3-Kongress]] des [[Chaos Computer Club]] im Dezember 2016 für Unterstützung bei Projekten wie dem „[[Moon Village]]“.<ref>[https://heise.de/-3583050 Beitrag von Heise Online zum ESA-Vortrag auf dem 33.&nbsp;Chaos Communication Congress], abgerufen am 13. Januar 2017.</ref>

== Siehe auch ==
* [[Weltraumprogramm der Europäischen Union]]
* [[Arianespace]]
* [[European Space Resources Innovation Centre]]

== Literatur ==
* Thomas Hoerber, Paul Stephenson: ''European Space Policy: European integration and the final frontier.'' Routledge, London 2017, ISBN 978-1-138-03903-2.
* Christophe Venet<ref>Teilnehmer am „Programme Espace“ des „Institut français des relations internationales“ IFRI</ref>: ''L'Europe dans les étoiles. [[Deutsch-französische Beziehungen|La relation franco-allemande]] dans le spatial,'' in: Dokumente – Documents. Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog, H.&nbsp;3. Verlag Dokumente, Bonn 2012 {{ISSN|0012-5172}} S.&nbsp;32–36 (französisch)
* Marcel Dickow: ''Die Weltraumpolitik der EU. Zivile Flaggschiffe und Optionen für die GSVP.'' In: ''SWP-Studien'' 2011, Oktober 2011, S.&nbsp;26&nbsp;ff<ref>[http://www.swp-berlin.org/de/publikationen/swp-studien-de/swp-studien-detail/article/eu_weltraumpolitik.html Besprechung '' Weltraumpolitik der EU''], swp-berlin.org</ref>
* Andrew Wilson: ''[http://www.esa.int/esaMI/ESA_Publications/SEMBY7638FE_0.html ESA Achievements]'', 3rd edition. ESA Publications Division, Noordwijk 2005, {{ISSN|0250-1589}}
* ESA History Advisory Committee: ''A history of the European Space Agency 1958–1987'' (ESA special publication 1235). European Space Agency 2001, ISBN 92-9092-536-1, {{ISSN|1609-042X}} ([http://www.esa.int/esapub/sp/sp1235/sp1235v1web.pdf Vol.&nbsp;1] (PDF; 3,2&nbsp;MB), [http://www.esa.int/esapub/sp/sp1235/sp1235v2web.pdf Vol. 2]; PDF; 5,2&nbsp;MB)
* Rüdiger von Preuschen: ''The European Space Agency,'' in International and Comparative Law Quarterly&nbsp;27, 1978, S.&nbsp;46–60

== Weblinks ==
{{Wiktionary|ESA}}
{{Commons|European Space Agency|Europäische Weltraumorganisation}}
{{Wikinews|Kategorie:ESA|ESA}}
* [https://www.esa.int/ Offizielle Website] der ESA (englisch)
* [https://www.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany Offizielle deutschsprachige Präsenz] der ESA
* [https://www.youtube.com/channel/UCIBaDdAbGlFDeS33shmlD0A Offizielles YouTube-Konto] der ESA (englisch)
* [https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19750139/index.html Übereinkommen zur Gründung einer Europäischen Weltraumorganisation] (Vertragstext bei [http://www.admin.ch/ch/index.de.html admin.ch])
* ESA-Programme, die (Vor-)Studien zu möglichen zukünftigen Missionen durchführen
** [https://sci.esa.int/web/future-missions-department ESA Science Payload and Advanced Concepts Office] (englisch)
** [https://www.esa.int/gsp/ACT/index.html ESA Advanced Concepts Team Website] (englisch)
* [https://sci.esa.int/web/cosmic-vision/-/38542-esa-br-247-cosmic-vision-space-science-for-europe-2015-2025# Cosmic Vision: Space Science for Europe 2015–2025] (englisch)
* [https://archives.eui.eu/en/fonds/#CorporateBodies ESA Aktenbestand] (englisch)

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Raumsonden und Satelliten der ESA
|Navigationsleiste ESA-Einrichtungen
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{{SORTIERUNG:Europaische Weltraumorganisation}}
[[Kategorie:Europäische Weltraumorganisation| ]]
[[Kategorie:Raumfahrtorganisation]]
[[Kategorie:Wissenschaft (Europa)]]
[[Kategorie:Europäische Organisation]]
[[Kategorie:Gegründet 1975]]
[[Kategorie:Internationale Organisation (Paris)]]