Quelltext der Seite Jang Kal

{{Koreanischer Name|Hangeul=장칼|Hanja=|Rr=Jang Kal|Mr=Chang K'al}}

'''Jang Kal''' ([[Koreanische Schrift|kor.]] {{lang|ko-hang|장칼}}) (* um 1875) gilt als einer der bekanntesten koreanischen [[Taekgyeon]]-Meister seiner Zeit.<ref name="LYB 1990 S.93">Lee Yong-bok: ''Taekkyon, eine koreanische Kampfkunst ({{lang|ko-hang|한국무예 택견}}).'' Hakminsa Publishing, Seoul 1990, Seite 93.</ref> ''Jang Kal'' bedeutet „langes Schwert“. Dies war sein Kampfname, der bis heute von Taekkyon-Spielern benutzt wird. Sein bürgerlicher Name ist ebenso wie sein genaues Geburtsdatum unbekannt.<ref name="LYB 1990 S.93"/>

Jang Kal wurde gegen Ende der [[Joseon]]-Dynastie geboren und wohnte im [[Seoul]]er Kommunalbezirk Nusang-dong ({{lang|ko-hang|누상동}}).<ref name="LYB 1990 S.93"/><ref name="Song S.21"/> Mit dem etwa gleichaltrigen Gelehrten [[Im Ho]], der ebenfalls zu den besten Meistern dieser [[Kampfkunst]] zählte, war er befreundet.<ref name="LYB 1990 S.93"/> Im Ho und dessen Schüler [[Song Dok-ki]] wohnten im angrenzenden Kommunalbezirk Sajik-dong ({{lang|ko-hang|사직동}}, früher Sajik-gol {{lang|ko-hang|사직골}}). Beide Kommunalbezirke sind in der Nähe des Königspalastes [[Gyeongbokgung]] und des Berges [[Inwangsan]] gelegen, auf dem die Taekkyon-Spieler damals trainierten.

Meister Jang Kal hatte fünf Geschwister, die alle gut im Taekgyeon waren.<ref name="LYB 1990 S.93"/> Er, der Zweitgeborene, war sehr groß und hatte lange, starke Beine.<ref name="LYB 1990 S.93"/> Seine Spezialtechniken waren laut Song Dok-ki ''Balttagwi'' ({{lang|ko-hang|발따귀}}, „Fussohrfeige“),<ref name="LYB 1990 S.93"/> ''Bokjang Jireugi'' ({{lang|ko-hang|복장지르기}}, ein Tritt zum Bauch) und ''Gaseum Chigi'' ({{lang|ko-hang|가슴치기}}, „Brustschlag“).<ref name="Song S.21">Song Dok-ki ({{lang|ko-hang|송덕기}}), Bak Jong-gwan ({{lang|ko-hang|박종관}}): ''Taekkyon, eine traditionelle Kampfkunst ({{lang|ko-hang|전통무예 택견}}).'' Seorim Munhwasa Publishing, Seoul 1983, Seite 21.</ref>

Taekgyeon ist seit 2011 als bislang einzige Kampfkunst der Welt offiziell ein [[Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit|Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes]] laut UNESCO. Aufgrund der [[Ilje Sidae|japanischen Kolonialisierung Koreas]] (1910–1945) und des [[Koreakrieg]]s (1950–1953) überlebten nur wenige Taekgyeon-Meister, die noch in der Joseon-Dynastie geboren wurden. Während der Kolonialzeit wurde Taekgyeon von den Fremdherrschern unterdrückt, worüber Jang Kal sehr verärgert gewesen sein soll. Es sind aufgrund all dessen nur wenige Taekgyeon-Meister aus dieser Epoche bekannt, weswegen das Wissen um Jang Kal im Sinne des Kulturerbegedankens einen kulturellen Erinnerungswert darstellt.

== Einzelnachweise ==
<references />
==Literatur==
* Hendrik Rubbeling: ''Taekkyon – Wie Wasser und Wind''. Books on Demand, Norderstedt 2017, ISBN 978-3744896818.
{{SORTIERUNG:Jang, Kal}}
[[Kategorie:Kampfsportler oder -künstler (Südkorea)]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Südkoreaner]]
[[Kategorie:Geboren im 19. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben im 20. Jahrhundert]]

{{Personendaten
|NAME=Jang, Kal
|ALTERNATIVNAMEN=Chang, K'al (McCune-Reischauer); 장칼 (Hangeul)
|KURZBESCHREIBUNG=koreanischer Taekgyeon-Meister der späten Joseon-Dynastie
|GEBURTSDATUM=19. Jahrhundert
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=20. Jahrhundert
|STERBEORT=
}}