Quelltext der Seite Kaffee

[[Datei:1-1267462282CoNq.jpg|mini|Tasse Kaffee]]
[[Datei:FruitColors.jpg|mini|[[Kaffee (Pflanze)|Kaffeebaum]]]]
[[Datei:Rohkaffee.jpg|mini|Rohe [[Kaffeebohne]]n]]
[[Datei:coffee beans2.jpg|mini|Hell geröstete Kaffeebohnen]]

'''Kaffee''' ([[Orthoepie|Standardaussprache]] in [[Bundesdeutsches Hochdeutsch|Deutschland]]: [{{IPA|ˈkafeː}}];<ref name="adaba">{{Internetquelle |url=http://www.aussprache.at/ |titel=Adaba: Österreichisches Aussprachewörterbuch. Österreichische Aussprachedatenbank |hrsg=Forschungsstelle Österreichisches Deutsch |abruf=2020-04-08}}</ref><ref>[[Wilhelm Viëtor]]: ''Deutsches Aussprachewörterbuch.'' Herausgegeben von Ernst A[lfred] Meyer. O. R. Reisland, Leipzig 1921.</ref> in [[Österreichisches Deutsch|Österreich]] und in der [[Schweizer Hochdeutsch|Schweiz]]: [{{IPA|kaˈfeː}}]<ref name="adaba" /><ref>''[[Österreichisches Wörterbuch]].'' 35. Auflage. Österreichischer Bundesverlag / Jugend & Volk, Wien 1979.</ref> {{Audio|DE-GT-Kaffee-SD.ogg|Anhören}}; [[Umgangssprache|umgangssprachlich]] in Norddeutschland auch [{{IPA|ˈkafə}}]<ref>[[Jacob Grimm|Jacob]] und [[Wilhelm Grimm]]: ''Deutsches Wörterbuch.'' Lfg. 1 (1864), Band V (1873), Sp. 21, Z. 47.</ref> {{Audio|DE-GT-Kaffee-ND.ogg|Anhören}}; von [[Arabische Sprache|arabisch]] {{ar|قهوة&lrm;}} ''qahwa'' {{Audio|AR-GT-qahwa.ogg|Anhören}} für „anregendes Getränk“<ref name="Grimm">{{Deutsches Wörterbuch |Lemma=Kaffee |Wortart= |Band=11 |Sp=21 |lemid=GK00143}}</ref><ref name="dtv">Als ''Berauschendes'' auch angewandt auf „Wein“; Wolfgang Pfeifer (Hrsg.): ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen.'' dtv, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, S. 607 ([https://www.dwds.de/wb/etymwb/Kaffee online]).</ref>) ist ein je nach Röstgrad braunes bis schwarzes, [[Psychotrope Substanz|psychotropes]], [[Diuretikum|diuretisches]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ugb.de/exklusiv/fragen-service/entzieht-kaffee-koerper-fluessigkeit/?kaffee-coffein#:~:text=Kaffee%20tr%C3%A4gt%20nicht%20zur%20Fl%C3%BCssigkeitsversorgung,bisher%20g%C3%A4ngige%20Meinung%20von%20Ern%C3%A4hrungswissenschaftlern. |titel=Entzieht Kaffee dem Körper Flüssigkeit? - UGB-Gesundheitsberatung |abruf=2022-05-19}}</ref> [[Coffein|koffeinhaltiges]] Getränk, das aus gerösteten und gemahlenen [[Kaffeebohne]]n, den Samen der Frucht der [[Kaffee (Pflanze)|Kaffeepflanze]], und heißem Wasser hergestellt wird.

Röst- und Mahlgrad variieren je nach Zubereitungsart. Kaffee enthält das [[Vitamin]] [[Nicotinsäure|Niacin]]. Die Bezeichnung „Bohnenkaffee“ bedeutet nicht, dass der Kaffee noch ungemahlen ist, sondern bezieht sich auf die Reinheit des Produkts (arabisch ''bunn'' {{ar|بن&lrm;}} „Kaffeebohnen“, {{amS|ቡና|bunaa}} „Kaffee“) und dient der Unterscheidung von [[Kaffeeähnliches Getränk|Ersatzkaffee]] (aus [[Gemeine Wegwarte|Zichorien]], [[Gerste]]nmalz usw.). Kaffee ist ein [[Genussmittel]].

Die Kaffeebohnen werden aus [[Steinfrucht|Steinfrüchten]] verschiedener Pflanzenarten aus der Familie der [[Rötegewächse|Rubiaceae]] gewonnen. Die beiden wichtigsten Arten der Kaffeepflanze sind ''Coffea arabica'' ([[Arabica-Kaffee]]) und ''Coffea canephora'' ([[Robusta-Kaffee]]) mit vielen [[Sorte (Pflanze)|Sorten]] und [[Varietät (Biologie)|Varietäten]]. Je nach Sorte und Anbauort gibt es unterschiedliche Qualitätsstufen. Kaffee wird in über 50 Ländern weltweit angebaut. Es existieren 124 wilde Kaffee-Arten, von denen etwa 60 % als gefährdet gelten.<ref>Aaron P. Davis, Helen Chadburn, Justin Moat, Robert O’Sullivan, Serene Hargreaves, Eimear Nic Lughadha: [https://advances.sciencemag.org/content/5/1/eaav3473 ''High extinction risk for wild coffee species and implications for coffee sector sustainability''.] In: ''[[Science Advances]]'', Band 5, Heft 1, 2019; [[doi:10.1126/sciadv.aav3473]].</ref>

== Geschichte ==
=== Ursprungslegenden, Entdeckung und Etymologie ===
Die Kaffeepflanze stammt aus Afrika. Nach einer [[Legende]] soll [[Mohammed]] die anregende Wirkung des Kaffees zuerst entdeckt haben, nachdem ihm der Engel [[Gabriel (Erzengel)|Gabriel]] eine Tasse heißer, dunkler Flüssigkeit dargeboten habe.<ref>[[Ulla Heise]]: ''Kaffee und Kaffeehaus. Die Geschichte des Kaffees.'' Insel-Verlag, Frankfurt am Main / Leipzig 2002, ISBN 3-458-34495-0, S. 18 f.</ref> Laut u.&nbsp;a. [[Brockhaus Enzyklopädie|Brockhaus]] jedoch ist zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert der Kaffee entdeckt worden: Nach einer 1671 von [[Antonius Faustus Naironus]] (1636–1707) in seinem Buch ''De saluberrima potione cahve'' zu Papier gebrachten Legende soll im Jahr 1440 Hirten aus dem im Südwesten des heutigen [[Äthiopien]] liegenden [[Königreich Kaffa]] aufgefallen sein, dass ein Teil der Ziegenherde, der von einem Strauch mit weißen Blüten und roten Früchten gefressen hatte, bis in die Nacht hinein munter umhersprang, während die anderen Tiere müde waren. Die Hirten (nach anderer Version ein [[jemen]]itischer Hirte<ref>[[Heinrich Eduard Jacob]]: ''Sage und Siegeszug des Kaffees. Die Biographie eines weltwirtschaftlichen Stoffes.'' Rowohlt, Berlin 1934, S. 9 ff.</ref>) beklagten sich darüber bei Mönchen des nahe gelegenen Klosters. Als ein [[Kaiserreich Abessinien|abessinischer]] Hirte (dessen Name oft mit ''Kaldi'' angegeben wird) selbst die Früchte des Strauchs probierte, stellte er bei sich eine belebende Wirkung fest. Bei Nachforschungen an der Grasungsstelle entdeckten die Mönche einige dunkelgrüne Pflanzen mit kirschenartigen Früchten. Sie bereiteten daraus einen Aufguss und konnten fortan bis tief in die Nacht hinein wach bleiben, beten und miteinander reden und sollen mit der Pflanze dann Handel getrieben haben. Andere Quellen besagen, der Hirte habe die im rohen Zustand ungenießbaren Früchte angewidert ins Feuer gespuckt, woraufhin Düfte freigesetzt wurden; so entstand die Idee des Röstens.

Es wird angenommen, dass die [[Königreich Kaffa|Region Kaffa]] im Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des Kaffees ist. Dort wurde er bereits im 9.&nbsp;Jahrhundert erwähnt. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14.&nbsp;Jahrhundert durch Sklavenhändler in den Jemen auf der Arabischen Halbinsel. In der heute üblichen Zubereitungsart mit gerösteten, gemahlenen oder zerstampften und gekochten Bohnen wurde er dort aber wahrscheinlich erst ab Mitte des 15.&nbsp;Jahrhunderts getrunken. Der Kaffeeanbau brachte Arabien eine [[Monopol]]rolle ein. Handelszentrum war die Hafenstadt Mocha, auch Mokka genannt, das heutige [[Mokka (Stadt)|al-Mukha]] im Jemen.

Vielen Völkern in den Regionen Äthiopiens, in denen der Kaffee wild wuchs, war er als Nutzpflanze früher unbekannt oder er wurde gänzlich anders zubereitet. Die Zubereitungsmethode und Kaffeetradition der [[Amharen]] ist wohl die bekannteste im Hochland von Äthiopien, wird aber erst seit Ende des 19. Jahrhunderts praktiziert. Zuvor hatten die christlichen Amharen ebenso wie Tabak den Kaffee als ein Genussmittel der Muslime abgelehnt.<ref>[[Eike Haberland]]: ''Hierarchie und Kaste. Zur Geschichte und politischen Struktur der Dizi in Südwest-Äthiopien.'' (''Studien zur Kulturkunde.'' Band 100). Franz Steiner, Stuttgart 1993, S. 50.</ref> Nach dem Rösten der Bohnen in einer großen Eisenpfanne mahlen die Amharen diese grob oder zerstampfen sie im Mörser. Das Mahlgut wird mit Wasser und Zucker in der sogenannten [[Jabana]], einem bauchigen Tonkrug ähnlich einer Karaffe, aufgekocht und in kleinen Schalen serviert.

Das Wort Kaffee lässt sich bis auf das arabische ''qahwa'' zurückverfolgen, das neben „Kaffee“ auch wie ursprünglich „Wein“ bezeichnen kann. Über das Türkische ''kahve'' gelangte es ins Italienische (''caffè'' von ''cahue'')<ref>[[Karl Lokotsch]]: ''[[iarchive:etymologische00lokoguat|Etymologisches Wörterbuch der europäischen (germanischen, romanischen und slavischen) Wörter orientalischen Ursprungs]]''. Carl Winter, Heidelberg 1927; 2., unveränderte Auflage 1975 (= ''Indogermanische Bibliothek'', 2), ISBN 3-533-02427-X, S. 80 (''ḳahwa'').</ref> und von dort ins Französische, dessen Wortform ''café'' ohne große lautliche Änderungen ins Deutsche übernommen und nur in der Schreibweise angepasst wurde. Der vornehmen Gesellschaft von Versailles soll der türkische Gesandte Soliman Aga 1669 erstmals Kaffee serviert haben,<ref>Ignaz Denzinger: ''Erste Kaffee-Schenke in Würzburg.'' In: ''Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg.'' Band 9, Heft 2, 1847, S. 161 f.</ref><ref>Viviane Deak, Yvonne Grimm, Christiane Köglmaier-Horn, Frank-Michael Schäfer, Wolfgang Protzner: ''Die ersten Kaffeehäuser in Würzburg, Nürnberg und Erlangen.'' In: Wolfgang Protzner, Christiane Köglmaier-Horn (Hrsg.): ''Culina Franconia'' (= ''Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte.'' Band 109). Franz Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-09001-8, S. 245–264, hier: S. 248.</ref> die ersten Kaffeehäuser in Deutschland entstanden 1673 in Bremen, 1677 in Hamburg und 1686 in Regensburg.<ref>[https://www.kaffee-lexikon.net/ kaffee-lexikon.net] abgerufen am 9. Januar 2022.</ref>

Im deutschen Sprachraum dominierte anfangs die Wortform ''Coffee'' aus dem Englischen oder Niederländischen, erst im Laufe des 18.&nbsp;Jahrhunderts setzte sich ''Kaffee'' nach dem französischen ''café'' durch.<ref name="Grimm" /> Aus der Wortähnlichkeit von Kaffee und dem Namen der äthiopischen Region Kaffa ergibt sich keine plausible Etymologie.<ref>[[Heinz Brücher]]: ''Tropische Nutzpflanzen. Ursprung, Evolution und Domestikation.'' Springer, Berlin 1977, S. 457.</ref>

Von [[Johann Wolfgang von Goethe]] stammte die Idee, man solle die Bohnen [[Destillation|destillieren]]. Beim Umsetzen des Gedankens entdeckte der Chemiker [[Friedlieb Ferdinand Runge]] das [[Coffein|Koffein]].

=== Osmanisches Reich ===
[[Datei:Turska kava.jpg|mini|[[Mokka (Kaffee)|Türkischer Kaffee]] traditionell serviert]]
Im 16.&nbsp;Jahrhundert eroberte der Kaffee das persische [[Safawiden|Safawiden-Reich]] sowie das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]]. Um 1511 entstanden in [[Mekka]] die ersten Kaffeehäuser, die nachfolgend für einige Zeit aufgrund eines mit schweren Strafen belegten Kaffeeverbotes wieder geschlossen wurden. Für [[Kairo]] ist das Getränk erstmals 1532 verbürgt, daneben verbreitete es sich in [[Syrien]] und [[Kleinasien]]. Einen besonderen Aufschwung nahm der Kaffeekonsum nach der osmanischen Annexion des Jemen und der gegenüberliegenden Küste im Jahre 1538. 1554 schließlich wurde – nach heftiger Opposition des islamischen Klerus wie auch der staatlichen Gewalten – das erste Kaffeehaus in der Hauptstadt [[Istanbul]] eröffnet. [[Murad III.]] erließ Ende des 16.&nbsp;Jahrhunderts ein Kaffeeverbot, welches jedoch zunächst nur wenig kontrolliert wurde. Erst unter [[Murad IV.]] wurden Kaffeehäuser niedergerissen und Kaffeetrinker starker Verfolgung ausgesetzt.<ref name="DUD-1989">Fritz Maritsch, Alfred Uhl: ''Kaffee und Tee.'' In: Sebastian Scheerer, Irmgard Vogt, Henner Hess (Hrsg.): ''Drogen und Drogenpolitik.'' Campus Verlag, Frankfurt am Main / New York 1989, ISBN 3-593-33675-8 (auch {{Webarchiv |url=http://www.api.or.at/lbi/pdf/89_kaffee_tee.pdf |text=als PDF |wayback=20070928075657}} auf den Seiten des {{Webarchiv |url=http://www.api.or.at/lbi/download.htm |text=Ludwig Boltzmann Instituts für Suchtforschung |wayback=20080216023923}}).</ref> Kaffeehaus-Besitzer tarnten ihre Lokale deshalb bisweilen als [[Barbier]]läden. Endgültig anerkannt wurde das Getränk schließlich im Zuge der Reformpolitik der [[Tanzimat]] ab 1839.

=== Europa ===
Der Augsburger Arzt [[Leonhard Rauwolf]] lernte schon 1573 in [[Aleppo]] den Genuss des laut Rauwolf von den Einwohnern Aleppos „Chaube“ genannten Kaffee-Getränks kennen und berichtete 1582 darüber.<ref>Antoinette Schnyder von Waldkirch: ''Wie Europa den Kaffee entdeckte. Reiseberichte der Barockzeit als Quelle zur Geschichte des Kaffees.'' Jacobs-Suchard-Museum, Zürich 1988, ISBN 3-906554-02-3, S. 38.</ref><ref>[[Jürgen Schneider (Schriftsteller)|Jürgen Schneider]]: ''Produktion, Handel und Konsum von Kaffee (15. bis Ende 18. Jh.).'' In: [[Hans Pohl (Historiker)|Hans Pohl]] (Hrsg.): ''The European discovery of the world and its economic effects on pre-industrial society, 1500–1800.'' Steiner, Stuttgart 1990, ISBN 3-515-05546-0, S. 122–137, hier: S. 122.</ref> Weitere Nachrichten über den Kaffee gelangten durch [[Prospero Alpini|Prospero Alpino]] 1592 nach Italien. 1645 verfügte Venedig, 1650 Oxford und 1652 London über Kaffeehäuser. In Frankreich entstanden um 1659 solche Einrichtungen in Marseille. 1672 eröffnete ein Armenier in [[Faubourg Saint-Germain|St. Germain]] eine Kaffeebude. Als erstes Pariser Café gilt das [[Café Procope]], das um 1689 von dem Sizilianer [[Francesco Procopio dei Coltelli]] eröffnet wurde.

Die Verbreitung des Kaffees als Genussmittel in Europa ging im 17.&nbsp;Jahrhundert vor allem vom Hof [[Ludwig&nbsp;XIV.]] und [[Ludwig&nbsp;XV.]] in Frankreich aus. Das Luxusgut wurde dort heiß und gezuckert getrunken.<ref>Ulla Heise: ''Kaffee und Kaffeehaus. Die Geschichte des Kaffees.'' Insel-Verlag, Frankfurt am Main / Leipzig 2002, ISBN 3-458-34495-0, S. 43 f.</ref><ref>Peter Albrecht: ''Kaffee. Zur Sozialgeschichte eines Getränks.'' (= ''Veröffentlichung[en] des Braunschweigischen Landesmuseums.'' Band 23). Braunschweigisches Landesmuseum für Geschichte u. Volkstum, Braunschweig 1980, S. 42.</ref><ref>Annerose Menninger: ''Genuss im kulturellen Wandel. Tabak, Kaffee, Tee und Schokolade in Europa (16.–19. Jahrhundert).'' Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08624-2, S. 320–322.</ref>

Die wesentliche Verbreitung des Kaffees erfolgte durch die Etablierung der zunächst im 16.&nbsp;Jahrhundert von den Arabern, dann von den Osmanen und schließlich im 17.&nbsp;Jahrhundert in Europa eingerichteten [[Café|Kaffeehäuser]].<ref>Annerose Menninger: ''Genuss im kulturellen Wandel. Tabak, Kaffee, Tee und Schokolade in Europa (16.–19. Jahrhundert).'' Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08624-2, S. 89 und 323–327.</ref><ref>[[Jürgen Schneider (Schriftsteller)|Jürgen Schneider]]: ''Produktion, Handel und Konsum von Kaffee (15. bis Ende 18. Jh.).'' In: [[Hans Pohl (Historiker)|Hans Pohl]] (Hrsg.): ''The European discovery of the world and its economic effects on pre-industrial society, 1500–1800.'' Steiner, Stuttgart 1990, ISBN 3-515-05546-0, S. 122–137, hier: S. 122 und 129.</ref> Das erste [[Wiener Kaffeehaus]] eröffnete 1685. Es war ein Armenier namens [[Johannes Theodat]],<ref>Vgl. auch Oskar Enzfelder: [https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20040914_OTS0027/wieden-benennung-des-johannes-diodato-parks Wieden: ''Benennung des Johannes-Diodato-Parks.''] Auf der Internetseite von APA-OTS, einer Tochter der [[Austria Presse Agentur|APA – Austria Presse Agentur]].</ref> der 1685 von den Stadtoberen das Privileg erhielt, 20 Jahre lang als einziger Händler der Stadt Kaffee als Getränk verkaufen zu dürfen.<ref>Karl Teply: ''Die Einführung des Kaffees in Wien.'' Band 6. Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien 1980, S. 104; zitiert in: Anna Maria Seibel: ''Die Bedeutung der Griechen für das wirtschaftliche und kulturelle Leben in Wien.'' S. 4, online abrufbar unter: [http://othes.univie.ac.at/2016/ othes.univie.ac.at] (PDF).</ref> Dass der Pole [[Georg Franz Kolschitzky]] mit 500 Sack Kaffee, die durch den Sieg über die [[Zweite Wiener Türkenbelagerung|Türken vor Wien 1683]] erbeutet worden wären, das erste Kaffeehaus eröffnet hätte, ist ins Reich der Legenden zu verweisen. Der [[Piaristen|Piarist]] Gottfried Uhlich setzte diese 1783 in seiner Chronik ''Geschichte der zweyten türkischen Belagerung Wiens, bey der hundertjährigen Gedächtnißfeyer'' in die Welt.

In den deutschen Sprachraum war der Kaffee bereits vorher gelangt. 1673 wurde in Bremen ein Kaffeehaus eröffnet und im selben Jahr eine Ausschankgenehmigung an einen Holländer erteilt. In Hamburg eröffnete 1677 ein Engländer ein Kaffee- und Teehaus nach Londoner Vorbild, nachdem bereits erstmals 1668 Kaffee im [[Eimbecksches Haus|Eimbeckschen Haus]] ausgeschenkt worden sein soll. Bald folgte ein niederländischer Konkurrent, und 1694 gab es in Hamburg bereits vier Kaffeehäuser. 1686 folgte Regensburg und 1694 Leipzig. 1697 entstand das Kaffeehaus im Bremer [[Schütting (Bremen)|Schütting]]. Im selben Jahr gründete der [[Beutetürken|Beutetürke]] Mehmet Sadullah Pascha, 1695 getauft im [[Stiftung Juliusspital Würzburg|Juliusspital]] auf den Namen Johann Ernst Nicolauß Strauß, ein Kaffeehaus in [[Würzburg]].<ref>[http://www.300festival.de/pdf/kaffee-artikel-zeitung-integration-2017.pdf ''Die türkischen Gefangenen in Würzburg brachten den Deutschen auch den Kaffee.''] (PDF; 968&nbsp;kB) In: ''Integration: miteinander für eine bessere Zukunft.'' 2017.</ref><ref>Viviane Deak, Yvonne Grimm, Christiane Köglmaier-Horn, Frank-Michael Schäfer, Wolfgang Protzner: ''Die ersten Kaffeehäuser in Würzburg, Nürnberg und Erlangen.'' In: Wolfgang Protzner, Christiane Köglmaier-Horn (Hrsg.): ''Culina Franconia.'' (= ''Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte.'' Band 109). Franz Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-09001-8, S. 245–264, hier: S. 253–256 (''Das erste Kaffeehaus in Würzburg'').</ref> 1675 kannte man Kaffee bereits am Hofe des [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Großen Kurfürsten]] in Berlin; im Jahre 1703 soll in Augsburg, 1712 dann in Stuttgart das erste Kaffeehaus errichtet worden sein<ref>{{Literatur |Autor=Bruno Hildebrand |Titel=Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik |Hrsg=Bruno Hildebrand |Band=Band 16 |Verlag=Druck und Verlag von Friedrich Mauke |Ort=Jena |Datum=1871 |Seiten=163}}</ref>; in Berlin schließlich wurde 1721 das erste Kaffeehaus eröffnet.

Im 17. Jahrhundert wurde die Kaffeepflanze in [[Republik der Sieben Vereinigten Provinzen|niederländischen]] Kolonien wie [[Java (Insel)|Java]] verbreitet, die damals ''[[Batavia (Niederländisch-Indien)|Batavia]]'' hießen, und sicherte den Vereinigten Niederlanden eine Vormachtstellung im Handel. Schnell breitete sich der Kaffeekonsum in immer weitere Gesellschaftskreise aus. Der Kaffeeimport und seine Regulierung erlangten insbesondere im [[Merkantilismus|merkantilistischen]] Wirtschaftssystem große Bedeutung. So verbot [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich der Große]] 1766 die private Einfuhr und den privaten Handel mit Kaffee. Lediglich der preußische Staat durfte mit Kaffee handeln. Dadurch sollte der Abfluss des Kapitals ins Ausland unterbunden und die Staatskasse gefüllt werden. Das Verbot machte den Schmuggel von Kaffeebohnen äußerst lukrativ. 1781 wurde in Preußen auch das Rösten des Kaffees für Privatleute verboten. Zur Überwachung dieses Verbots wurden sogenannte „[[Kaffeeriecher]]“, ehemalige französische Soldaten, eingestellt. Diese sollten in den preußischen Kommunen die illegale [[Kaffeerösterei]] durch ihren Geruchssinn feststellen. 1787, also nach dem Tod Friedrichs des Großen, schaffte sein Nachfolger die Kaffeeriecher und damit das staatliche Kaffeemonopol wieder ab. Es hatte sich die Einsicht durchgesetzt, dass auch eine extrem hohe Besteuerung nicht den Schaden ausgleichen konnten, den der Kaffeeschmuggel für die Staatskasse bedeutet hatte<ref>{{Internetquelle |autor=deutschlandfunk.de |url=https://www.deutschlandfunk.de/bier-statt-kaffee-100.html |titel=Bier statt Kaffee |sprache=de |abruf=2022-06-20}}</ref>.

=== Verbreitung der Kaffeepflanze ===
Waren die Kaffeepflanzen zunächst nur in Afrika und Arabien verbreitet, so kam man bald auf die Idee, sie in anderen geeigneten Regionen zu kultivieren. Die erste Anpflanzung außerhalb Afrikas und Arabiens geschah durch [[Joan van Hoorn|van Hoorn]], der als [[Liste der Generalgouverneure von Niederländisch-Indien|Gouverneur]] von [[Niederländisch-Indien]] 1690 (nach anderen Quellen bereits 1658) in [[Sri Lanka|Ceylon]] und 1696 (oder 1699) auf [[Java (Insel)|Java]] erste Versuche anstellen ließ. Die dort verwendeten Pflanzen stammten aus Arabien. Von diesen [[Plantage]]n gelangten 1710 mehrere Exemplare nach Europa und wurden hier in mehreren botanischen Gärten kultiviert, zum Beispiel in Amsterdam, wo erstmals ein Kaffeestrauch auf europäischem Boden gezogen wurde.

1718 brachten die Holländer den Kaffee nach [[Suriname|Surinam]], die Franzosen 1725 nach [[Cayenne]], 1720/1723 nach [[Martinique]], 1730 nach [[Guadeloupe]], und durch die Portugiesen gelangten 1727 die ersten Kaffeepflanzen nach Brasilien, wo wie überall in der lateinamerikanischen Plantagenwirtschaft afrikanische [[Sklaverei#Brasilien|Sklaven]] arbeiten mussten.<ref>Jochen Meissner, Ulrich Mücke, Klaus Weber: ''Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei''. München 2008, ISBN 978-3-406-56225-9, S. 213.</ref> Bereits gegen Ende des 18.&nbsp;Jahrhunderts gehörte der Kaffee zu den am weitesten verbreiteten Kulturpflanzen in den Tropen. Dies ist auch auf die Ausbreitung der europäischen Kolonien zurückzuführen, ohne die die heutige weltweite Verbreitung des Kaffees nicht zu verstehen ist.

Auf den lateinamerikanischen und karibischen Kaffeeplantagen wurden bis zur allmählichen Abschaffung der Sklaverei und des Sklavenhandels afrikanische Sklaven ausgebeutet. Die Lebensbedingungen der Kaffeepflanzer in Niederländisch-Ostindien beschrieb der niederländische Autor [[Eduard Douwes Dekker]] in seinem Werk ''[[Max Havelaar (Roman)|Max Havelaar]]''. Schließlich exportierten die Europäer den aus den Überseekolonien bezogenen Kaffee sogar in das Osmanische Reich, von wo aus er ursprünglich seinen Siegeszug um die Welt angetreten hatte; dementsprechend ging dort der Anteil jemenitischen Kaffees zurück.

=== Genuss ===
[[Datei:Espresso La Cimbali 1.JPG|mini|Eine Tasse [[Espresso]]]]
Ursprünglich konnten sich nur gut situierte Bürger und Aristokraten das aromatische Getränk leisten. Von ärmeren Bevölkerungsschichten und in Krisenzeiten wurde der Kaffee durch [[Kaffeeähnliches Getränk|kaffeeähnliche Getränke]] wie [[Muckefuck]], [[Malzkaffee]], [[Kaffeewicke|Stragelkaffee]] oder [[Gemeine Wegwarte|Zichorie]] ersetzt. Der nur noch wenig verbreitete Ausdruck „echter Bohnenkaffee“ entstand zur Abgrenzung gegenüber ebenfalls als Kaffee bezeichneten Ersatzprodukten.

In einigen Ländern ist das nachmittägliche [[Kaffeetrinken]] etabliert. Das Trinken von Kaffee ist aber auch bei oder nach anderen Mahlzeiten üblich. Spätestens seit 1733 war das Kaffeetrinken in Deutschland verbreitet.<ref>„Da nun die Deutschen alles gerne nachthun, so haben sie auch gar bald diesen Mode-Tranck angenommen, und bißher in grossen Gang gebracht.“ {{Zedler Online|4|Bon, ex cujus fructu potus Coffée conficitur|534|545}}</ref> In den ärmeren Bevölkerungsschichten blieb das Getränk aber lange etwas Besonderes. Er wurde Besuchern im speziellen [[Essgeschirr#Kaffee-, Tee- und Schokoladengeschirr|Kaffeegeschirr]] vorgesetzt, blieb Sonntagsgetränk und Bestandteil von Festmahlzeiten. Das Motto „[[Hier können Familien Kaffee kochen]]“ war im 19.&nbsp;Jahrhundert im Berliner Raum und bald auch anderswo mit dem sonntäglichen Ausflug ins Grüne verknüpft.<sup>Anm.:</sup><ref>Eine regional gegliederte Untersuchung über die Verbreitung des Kaffeetrinkens in Mitteleuropa findet sich bei Günter Wiegelmann: ''Alltags- und Festspeisen in Mitteleuropa: Innovationen, Strukturen und Regionen vom späten Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert''. Waxmann, 2006, ISBN 3-8309-1468-7.</ref>

=== Literatur und Kunst ===
[[Datei:Kaffebaum Leipzig, Portalrelief.JPG|mini|Kaffeebaum [[Leipzig]], Portalrelief]]

Schon bald nach seiner Einführung galt der Kaffee als Mittel zur „beförderung der dichterkraft“ (Johann Neukirch: ''Anfangsgründe der reinen teutschen Poesie.'' Halle 1724).<ref name="Grimm" /><ref>Johann George Neukirch: ''Anfangs-Gründe zur reinen teutschen Poesie itzeger Zeit, welche der studierenden Jugend zum besten und zum Gebrauch seines Auditorii in zulänglichen Regeln und deutlichen Exempeln entworffen.'' Rengerische Buchhandlung, Halle 1724; {{archive.org |anfangsgrndezur00neukgoog |Blatt=n9}}.</ref> In ''[[Minna von Barnhelm]]'' sprach ihn [[Gotthold Ephraim Lessing|Lessing]] als „den lieben melancholischen Kaffee!“ an. Goethe sinnierte im achten Buch von ''[[Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit|Dichtung und Wahrheit]]'' über die „ganz eigne triste Stimmung“, in die ihn der Kaffee, „besonders mit Milch nach Tisch genossen“, versetze: „der Kaffee […] paralysierte meine Eingeweide und schien ihre Funktionen völlig aufzuheben, so daß ich deshalb große Beängstigungen empfand, ohne jedoch den Entschluß zu einer vernünftigeren Lebensart fassen zu können.“<ref>Johann Wolfgang von Goethe: ''Dichtung und Wahrheit'' (= ''Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens.'' Band 16). Hanser, München 1985, ISBN 3-446-14025-5, S. 354.</ref>

[[Honoré de Balzac]] trank stets sehr viel starken Kaffee, um wach zu bleiben, da er meist zwölf Stunden am Tag arbeitete. [[Ludwig van Beethoven]] hatte die Angewohnheit, genau 60 Kaffeebohnen abzuzählen, um daraus eine Tasse [[Mokka (Kaffee)|Mokka]] zu brauen.

=== Kuriositäten ===
[[Zum Arabischen Coffe Baum]] ist das älteste ursprüngliche Kaffeehaus Deutschlands, das nach über 300&nbsp;Jahren noch immer in Betrieb ist. Es eröffnete 1711 in einem Bürgerhaus aus dem 16.&nbsp;Jahrhundert in der Leipziger Innenstadt. Im oberen Stockwerk befindet sich ein Kaffeemuseum.<ref>[https://www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de/besuch/unsere-haeuser/museum-zum-arabischen-coffe-baum/ ''Museum Zum Arabischen Coffe Baum''] Stadtgeschichtliches Museum Leipzig; abgerufen am 17. Mai 2021.</ref> Das Portalrelief mit dem Turban tragenden Kaffeetrinker zeigt deutlich, wie exotisch ein [[Café]] damals noch war.

Früh wurde auch Kritik am Kaffeekonsum laut. In der ''[[Schweigt stille, plaudert nicht|Kaffeekantate]]'' aus dem Jahr 1734 von [[Johann Sebastian Bach]] (Textgrundlage von [[Christian Friedrich Henrici|Picander]]) wird dieser Kritik mit Humor begegnet. Dennoch komponierte [[Carl Gottlieb Hering]] (1766–1853) den bekannten Kanon „[[C-a-f-f-e-e]], trink nicht so viel Kaffee!“ mit den sechs Anfangstönen C-A-F-F-E-E.

Nach einer verbreiteten Anekdote soll der schwedische König [[Gustav&nbsp;III.]] versucht haben, zu beweisen, dass Kaffee giftig sei. Dazu sollen zwei zum Tode verurteilte Häftlinge begnadigt worden sein; der eine Häftling musste Tee trinken, der andere Kaffee, und zwar täglich. Diese beiden sollen jedoch sowohl die überwachenden Ärzte als auch den König überlebt haben.

{{Siehe auch|Kaffeeexperiment Gustavs III.}}

== Produktion ==
=== Wirtschaftliche Bedeutung ===
{{#lst:Kaffeebohne|Welternte Kaffee}}
Weltweit leben mindestens 20<ref name="Vega et al. 2003">Fernando E. Vega, Eric Rosenquist, Wanda Collins: ''Global project needed to tackle coffee crisis.'' In: ''[[Nature]]'', Band 425, Heft 6956, 2003, S. 343; [[doi:10.1038/425343a]].</ref> bis 25<ref>{{Webarchiv |url=https://www.fairtrade-deutschland.de/produzenten/kaffee/ |text=''Fairer Handel mit Kaffee.'' Fairtrade Deutschland, abgerufen am 5. November 2015. |wayback=20151023030918}}</ref> Millionen Familien vom Kaffeeanbau. „Bei einer angenommenen durchschnittlichen Familiengröße von fünf Personen sind mehr als 100 Millionen Menschen vom Kaffee[anbau] abhängig.“<ref name="Vega et al. 2003" />

Etwa zehn Prozent des Röstkaffees werden als [[Entkoffeinierung|koffeinfreier Kaffee]] verkauft (Angabe von 2004).
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==== Weltproduktion ====
[[Datei:Kaffeeproduktion 1999-09 Mio-t.svg|mini|hochkant=1.2|Rohkaffeeproduktion der 11 Hauptexportländer 1999–2008]] -->

==== Handel ====
Im Jahr 2016 hatte der weltweite Export von Kaffee einen Wert von 19,4&nbsp;Milliarden US-Dollar. Mehr als zwei Drittel des weltweiten Rohkaffeehandels<ref>[https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/kaffeeland-schweiz-viel-potenzial-fur-die-zukunft ''Kaffeeland Schweiz: Viel Potenzial für die Zukunft.''] In: ''[[Handelszeitung]]'', 4.&nbsp;Januar 2016, abgerufen am 9.&nbsp;April 2020.</ref> wurden über die Schweiz abgewickelt. Deutschland war dabei der fünftgrößte Exporteur mit einem Warenwert von 991,6&nbsp;Millionen US-Dollar.<ref name="fao_Handel">{{Internetquelle |url=http://www.fao.org/faostat/en/#data/TP |titel=Trade > Crops and livestock products > Coffee, green |werk=Offizielle Handelsstatistik der [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen]] (FAO) für 2016 |sprache=en |abruf=2019-04-11}}</ref>

Kaffee ist nicht das {{" |weltweit zweitwichtigste [legale] Handelsprodukt nach [[Erdöl]], [sondern ist] das zweitwertvollste Handelsprodukt, das von Entwicklungsländern exportiert wird}}.<ref>Mark Pendergrast: [http://www.thefreelibrary.com/Coffee+second+only+to+oil%3F+Is+coffee+really+the+second+largest...-a0198849799 ''Coffee second only to oil? Is coffee really the second largest commodity?''] In: ''Tea & Coffee Trade Journal.'' April 2009, abgerufen am 14.&nbsp;April 2020.</ref> Für einige Länder, wie [[Osttimor]],<ref>{{Webarchiv |url=http://dne.mof.gov.tl/trade/annualreports/ |text=''Jahresberichte über den Außenhandel 2004 bis 2008.'' Nationales Statistisches Amt Osttimor |wayback=20140808044516}}</ref> ist es das einzige nennenswerte Exportgut. Die Kaffeeerlöse schwanken stark: Sie fielen von 14&nbsp;Milliarden US-Dollar 1986 (damalige Rekordsumme) auf 4,9&nbsp;Milliarden US-Dollar im Krisenjahr 2001/2002.<ref name="fao_Handel" /> Diese sogenannte [[Kaffeekrise]] – sie dauerte mehrere Jahre – hatte Folgen für Kaffeeproduzenten auf der ganzen Welt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.oxfam.de/sites/www.oxfam.de/files/20021201_kaffeekrisestudie_3677kb.pdf |titel=Kaffee und Handel – Auswirkungen auf die Dritte Welt |hrsg=[[Oxfam]] |datum=2002 |format=PDF; 3,8&nbsp;MB |abruf=2015-04-27}}</ref>

=== Anbau ===
==== Kaffeepflanzen ====
[[Datei:Coffee-development-from-seed 1.jpeg|mini|Kaffee von der Frucht zur Pflanze]]
[[Datei:Kaffeeladen BMK.jpg|mini|Kaffeegeschäft in [[Reutlingen]]]]
Zur Produktion des Kaffeegetränks werden hauptsächlich die Arten Arabica und Robusta verwendet, in geringem Maß die Arten Liberica und Excelsa. Erste Erträge liefern drei bis vier Jahre alte Sträucher, ab einem Alter von etwa 20 Jahren geht der Ertrag je Strauch zurück.

Von der Art Arabica (''Coffea arabica'') existierten 2005 zirka zehn Milliarden, von der Art Robusta (''Coffea canephora'') zirka vier Milliarden Pflanzen. Zusammen liefern diese beiden Arten 98 % des weltweit erzeugten Rohkaffees. Robusta-Kaffee stammt meist aus Westafrika, Uganda, Indonesien und Vietnam, aber auch aus Brasilien und Indien. Arabica-Kaffee wird vor allem in den Ländern Lateinamerikas, in Ostafrika, Indien und Papua-Neuguinea angebaut.<ref>Deutscher Kaffeeverband (Hrsg.): ''Kaffee-Digest. 1: Daten und Hintergründe – Welt, Europa und Deutschland''. Stand 2005.</ref> Laut einer [[Oxfam]]-Studie von 2002 stammen 70 % des Kaffees aus kleinbäuerlichen Betrieben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.oxfam.de/system/files/20021201_kaffeekrisestudie_3677kb.pdf |titel=Kaffeekrisestudie |hrsg=[[Oxfam]] |datum=2002 |format=.PDF |abruf=2020-04-08}}</ref>

{{Siehe auch|Kaffee (Pflanze)#Kultivierte Kaffeearten|titel1=„Kultivierte Kaffeearten“ im Artikel: Kaffee (Pflanze)}}

==== Klima ====
[[Datei:Carte Coffea robusta arabic.svg|mini|hochkant=1.2|Kaffeeanbaugebiete der 14 größten Kaffeeproduzenten der Welt:<br />r – robusta, a – arabica, m – gemischt]]
Kaffee-Sträucher (oder -Bäume) benötigen ein ausgeglichenes Klima ohne Temperaturextreme, ohne zu viel Sonnenschein und Hitze. Die Durchschnittstemperaturen sollen zwischen 18 und 25&nbsp;°C liegen, die Temperatur soll 30&nbsp;°C nicht überschreiten und darf 13&nbsp;°C nicht häufig unterschreiten, die Pflanzen vertragen keine Temperatur unter 0&nbsp;°C. Der Wasserbedarf beträgt 250 bis 300&nbsp;Millimeter je Monat, weshalb die jährliche Niederschlagsmenge 1500 bis 2000&nbsp;Millimeter betragen muss, bei unter 1000&nbsp;Millimeter im Jahr wird bewässert, bei unter 800&nbsp;Millimeter im Jahr wird Kaffee nicht angebaut. Robusta-Kaffee benötigt höhere Niederschlagsmengen als Arabica-Kaffee. Viel Wind und Sonnenschein schaden, wogegen Hecken und Schattenbäume angepflanzt werden. Der Boden muss tiefgründig, locker und durchlässig (gut „durchlüftet“), oben [[Humus|humos]] sowie neutral bis leicht sauer sein.

Die Anbaugebiete liegen entsprechend den Ansprüchen zwischen den Wendekreisen, bei Arabica-Kaffee in Höhen von etwa 600 bis 1200&nbsp;Meter ü.&nbsp;NN., bei Robusta-Kaffee zwischen 300 und 800&nbsp;Meter ü.&nbsp;NN. Hochlandkaffees (Arabica) haben eine besonders hohe Qualität.

Der menschengemachte [[Globale Erwärmung|Klimawandel]] könnte bald die Anbauflächen für Kaffee deutlich schrumpfen lassen. Der Anstieg der Durchschnittstemperaturen, die Änderung der jahreszeitlichen Verteilung der Niederschläge und Extremwetterereignisse machen es den Kaffeebauern zunehmend schwer. Infolge dessen breitet sich auch eine inzwischen weltweit verbreitete Pilzerkrankung immer weiter aus: Der [[Kaffeerost]].<ref>{{Internetquelle |url=https://naturschutz.ch/news/kaffeeversorgung-vom-klimawandel-bedroht/133566 |titel=Kaffeeversorgung vom Klimawandel bedroht? |werk=Naturschutz.ch |datum=2019-02-16 |sprache=de-CH |abruf=2021-04-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Vera Volkmann |url=https://www.elephantbeans.de/wp-content/uploads/2019/07/Kaffee-und-Klima_VeraVolkmann.pdf |titel=Der Klimawandel als Bedrohung für die Zukunft des Kaffees und der Kaffeebauern |datum=2019-07 |format=PDF |sprache=de |abruf=2021-04-12}}</ref>

==== Vermehrung und Pflege ====
[[Datei:Eth1 coffeelady.jpg|mini|Kaffeeernte in [[Äthiopien]]]]

Kaffee wird durch [[Same (Pflanze)|Samen]], [[Steckling]]e oder durch [[Pfropfen (Pflanzen)|Pfropfen]] vermehrt, meistens durch Samen. Die Samen (Kaffeebohnen) haben acht Wochen nach der Fruchtreife die höchste [[Keimfähigkeit]], sie nimmt danach ab. Sie werden vom Pergamenthäutchen befreit und in Keimbetten ausgesät. Die zwei ersten Blätter des [[Embryo (Botanik)|Keimlings]] erscheinen nach fünf bis sechs Wochen. Dann werden die Jungpflänzchen in Behälter umgepflanzt und in Pflanzschulbeeten weiter kultiviert. Im Alter von acht Monaten werden sie in die Plantage gepflanzt, je nach Sorte in Abständen von ein bis vier Metern. Sie werden beim weiteren Wachstum in der Höhe beschnitten, je nach Bedarf auf 1,5 bis 3&nbsp;Meter. Im Alter von drei bis fünf Jahren ist der Ertrag optimal und bleibt 10 bis 20 Jahre maximal, danach sinkt er.

==== Umweltfolgen ====
Der Anbau von Kaffee ist mit beträchtlichen Auswirkungen auf die Umwelt verbunden. Traditionell wurde Kaffee im Schatten umstehender, großer Bäume angebaut. Bei dieser Methode bleibt ein Teil des natürlichen Lebensraumes erhalten, was mit einer deutlich höheren [[Artenvielfalt]] einhergeht. Stellenweise reicht die Vielfalt sogar an die des unberührten Waldes heran, auch wenn sie als Folge der Bewirtschaftung in der Regel sinkt.<ref name="Salvesen 1996">David Salvesen: {{Webarchiv |url=http://nationalzoo.si.edu/Publications/ZooGoer/1996/4/suncoffee.cfm |text=''The Grind Over Sun Coffee.'' |wayback=20090723135553}} In: ''Zoogoer.'' Band 25, Heft 4, Juli/August 1996.</ref> Weil die Reifezeit solcherart gezogenen Kaffees länger ist und pro Hektar weniger Kaffeepflanzen Platz finden, sind viele Kaffeebauern (noch verstärkt im Zuge fallender Weltmarktpreise durch die [[Kaffeekrise]]<sup>Anm.:</sup><ref>Vergleiche auch für die Folgen veränderter Landnutzung im Zuge der Kaffeekrise von Kaffeeanbau zu Viehwirtschaft die Masterarbeit von Eve Rickert: ''Environmental Effects of the Coffee Crisis: a case study of land use and avian communities in Agua Buena, Costa Rica.'' 2005; {{archive.org |Rickert_EVE_MES_Thesis_2005 |Blatt=}}.</ref>) dazu übergegangen, bestehende Bäume zu roden und Kaffeebohnen in großen [[Monokultur]]en unter freiem Himmel zu ziehen. Die vorhandenen Studien zeigen einen drastischen Effekt auf die Biodiversität. Unter anderem finden amerikanische [[Vogelzug|Zugvögel]] in den baumfreien Plantagen keinen Unterschlupf mehr, und die Balance aus Schädlingen und Nützlingen, die im traditionellen Kaffeeanbau beobachtet werden kann, versucht man durch den Einsatz von umweltschädlichen [[Pestizid]]en auszugleichen.<ref name="Salvesen 1996" />

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation [[WWF]] besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem oben beschriebenen „Sonnenkaffee“ und tropischer [[Entwaldung]]. Unter den 50 Ländern mit der höchsten Entwaldungsrate in den Jahren 1990 bis 1995 befinden sich 37 Produzenten von Kaffee. Die 25 wichtigsten Kaffee-Exporteure verloren im selben Zeitraum jährlich 70.000&nbsp;km² an Waldfläche. Die Folge ist ein deutlicher Rückgang der Artenvielfalt, im Fall von Vögeln um bis zu 90 %. Weitere Folgen sind verstärkte [[Bodenerosion]]en, besonders im [[Wanderfeldbau]] und unter Einsatz von [[Herbizid]]en, welche die schützende Vegetationsschicht der Böden vernichten, sowie abnehmende Wasserqualität im Umfeld von Kaffeeplantagen. Letzteres wird gut illustriert durch die Berechnung, dass für Anbau, Röstung, Verschiffung und Zubereitung einer Tasse Kaffee insgesamt 140 Liter [[virtuelles Wasser]] benötigt werden.<ref>{{Literatur |Autor=Frank Kürschner-Pelkmann |Titel=Der Wasser-Fußabdruck. 140 Liter für eine Tasse Kaffee |Sammelwerk=[[Süddeutsche Zeitung]] |Datum=2006-08-21 |Online=[http://www.sueddeutsche.de/wissen/der-wasser-fussabdruck-liter-fuer-eine-tasse-kaffee-1.913295 online auf www.sueddeutsche.de]}}</ref>

Deutlich geringere Umweltfolgen gehen vom [[Ökologische Landwirtschaft|ökologischen Anbau]] von Kaffee aus. Im Öko-Anbau ist unter anderem der Einsatz von Pestiziden verboten, während gleichzeitig Maßnahmen zur Verhinderung von Bodenerosion getroffen werden müssen. Gleichzeitig kann das Einkommen mancher Bio-Kaffeebauern stabilisiert werden, was etwa in [[Chiapas]], Mexiko, der Fall ist.<ref>Maria Elena Martinez-Torres: ''Organic Coffee: Sustainable Development by Mayan Farmers.'' Ohio University Press, 2006, ISBN 0-89680-247-7.</ref> Im Jahr 2010 wurden ca. 6,5 % der weltweiten Kaffee-Anbaufläche ökologisch bewirtschaftet, wobei über 90 % dieser Flächen in Peru, Äthiopien und Mexiko lagen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.coffeehabitat.com/2011/05/market-shares-2010/ |text=Julie Craves: ''Eco-certified coffee: How much is there?.'' In: Julie Craves: ''Coffee & Conservation'', 17. Juni 2013, abgerufen am 16. April 2014. |wayback=20140416174557}}</ref>

==== Soziale Folgen ====
Immer noch ist Kaffee mit dem Makel der [[Kinderarbeit]] behaftet. In [[Kenia]] sind 60 % der Kaffeearbeiter Kinder. Über 30 % der Kaffeeernte in [[Guatemala]] wird von Kindern eingebracht.<ref>{{Internetquelle |autor=earthlink e.V |url=https://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/produkte/landwirtschaft/kaffee/ |titel=Kaffee |werk=Aktiv gegen Kinderarbeit |abruf=2021-04-12}}</ref> In [[Äthiopien]] arbeiten 53 % aller Kinder unter 14 Jahren.<ref>{{Internetquelle |autor=Dietmar Boos, Marina Wagener |url=https://www.actionkidz.de/actionkidz_mm/Action%21Kidz+2013_+Äthiopien/ActionKidz_Materialsammlung-p-1606.pdf |titel=Ausbeuterische Kinderarbeit in Äthiopien |hrsg=Kindernothilfe, Düsseldorfer Landstraße 180, 47249 Duisburg |datum=2013-02 |format=PDF |sprache=de |abruf=2021-04-12}}</ref>  Es ist wohl schwierig von außen zu beurteilen, ob Kinder nur neben der Schule gelegentlich mitarbeiten oder anstatt der Schule Erwerbsarbeit wie Erwachsene leisten. Daher sind Zahlenangaben stets unsicher. Allgemein geht man davon aus, dass der Erlös aus den Kaffeebohnen für die Bauern ausreichend hoch sein muss, damit sie ihre Kinder in die Schule schicken können und nicht auf deren Arbeit angewiesen sind.<ref>{{Internetquelle |autor=Helge Peters |url=https://reset.org/blog/kinderarbeit-fuer-kaffeebohnen-bildung-ist-der-ausweg |titel=Kinderarbeit für Kaffeebohnen: Bildung ist der Ausweg {{!}} Chancen |hrsg=RESET gemeinnützige Stiftungs-GmbH |datum=2010-09-06 |abruf=2021-04-12}}</ref>

Um einen Weg aus dieser Situation zu finden hat sich der [[Fairer Handel|Faire Handel]] entwickelt. Die Grundidee beruht darauf, dem Verbraucher zu bescheinigen, dass das Produkt unter korrekten sozialen Bedingungen entstanden ist. Dafür werden kostenpflichtige Zertifikate und Lizenzen vergeben.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Boueke |url=https://www.fairtrade.de/cms/media/pdf/Kleine_Haende_ernten_Kaffee.pdf |titel=Kleine Hände ernten Kaffee |hrsg=GEPA - The Fair Trade Company {{!}} GEPA-Weg 1 {{!}} 42327 Wuppertal |format=PDF |abruf=2021-04-12}}</ref> Ein Teil dieser Einnahme soll den Bauern zugutekommen. Das System ist wegen mangelnder Transparenz und hoher Kosten für die Bauern in die Kritik gekommen. Es fehlen offizielle Standards.<ref>{{Internetquelle |autor=Janina Grabs |url=https://www.uni-muenster.de/news/view.php?cmdid=11042 |titel=Kaffeeproduktion braucht klare Regeln |hrsg=Westfälische Wilhelms-Universität Münster Verwaltung Schlossplatz 2 48149 Münster |datum=2020-05-03 |abruf=2021-04-12}}</ref>

=== Ernte ===
[[Datei:Coffee Harvest Laos.jpg|mini|Kaffeeernte in [[Laos]]]]
Einmal im Jahr wird geerntet, in einigen Anbaugebieten auch zweimal. Nördlich des Äquators liegt die Ernte in der Zeit von Juli bis Dezember, südlich des Äquators in der Zeit von April bis August. In der Nähe des Äquators kann die Ernte in allen Jahreszeiten sein. Die Ernte dauert bis zu zehn oder sogar zwölf Wochen, weil die Früchte auch am selben Strauch unterschiedlich lange für die Reifung benötigen. Wird mit der Hand so gepflückt, so dass nur die jeweils reifen Früchte geerntet werden, erzielt man eine bessere Qualität. Besonders Arabica-Kaffee wird selektiv handgepflückt, mittels der sogenannten „Picking-Methode“. Geringere Qualität muss in Kauf genommen werden, wenn jeweils alle Früchte unabhängig von ihrem Reifegrad mit der Hand oder mit Maschinen abgestreift werden (Stripping-Methode), um Arbeit zu sparen. Nachsortieren verbessert jedoch dabei die Qualität. Strip-Ernte wird bei Robusta-Kaffee angewendet und bei Arabica-Kaffee in Brasilien und Äthiopien, der danach trocken aufbereitet wird (siehe Aufbereitung). Auf großen Plantagen in Brasilien werden Erntemaschinen verwendet.

Der Rohkaffee-Ertrag beträgt im Weltdurchschnitt etwa 680&nbsp;kg/ha, in Angola 33&nbsp;kg/ha, in Costa Rica 1620&nbsp;kg/ha, neue Plantagen in Brasilien ergeben 4200&nbsp;kg/ha. Um einen Sack mit 60&nbsp;kg Rohkaffee zu erhalten, ist die Ernte von 100 gut tragenden Arabica-Bäumen erforderlich.

=== Aufbereitung ===
[[Datei:Coffee sorting dili.jpg|mini|hochkant|Kaffeesortiererin in [[Dili]], [[Osttimor]]]]
Bei der Aufbereitung werden zur Gewinnung des Rohkaffees die Fruchthaut, das Fruchtfleisch (auch [[Fruchtfleisch#Synonyme für Fruchtfleisch|Pulpe]] genannt), der auf dem Pergamenthäutchen befindliche Schleim, das Pergamenthäutchen und – soweit möglich – auch das Silberhäutchen entfernt.

Das kann auf trockenem Weg wie auch auf nassem Weg erreicht werden. Bei der Entscheidung darüber, welche Aufbereitungsart eingesetzt wird, geht es in der Regel darum, Fehler und Qualitätsverluste so weit wie möglich zu vermeiden, da diese sich auf den Preis auswirken und für die Kaffeebauern ein existentielles Risiko darstellen können. Zunehmend gibt es jedoch Bauern, welche spezifische Aufbereitungsarten einsetzen, um den Geschmack des Kaffees bewusst zu beeinflussen. Trocken (englisch „natural“) aufbereitete Kaffees sind in der Regel süßer und vollmundiger als nass (englisch „washed“) aufbereitete. Dagegen werden nass aufbereitete Bohnen für ihr komplexes und klares Geschmacksprofil geschätzt. In Mischformen wird versucht, die Klarheit des Kaffees herauszuarbeiten und gleichzeitig dem Kaffee eine leichte Süße und mehr „Körper“ zu bewahren.
{| class="wikitable"
|+ Aufbereitungsverfahren des Kaffees nach Geographie
|-
! Typ !! Nassaufbereitung !! Trockenaufbereitung
|-
| Robusta
| Asien (Indonesien, Indien, Papua-Neuguinea)
| Afrika (Uganda, Angola, Tansania)
|-
| Arabica
| Standardverfahren außerhalb Brasiliens
| Brasilien und bis zu 10 % in anderen Ländern
|}

Eine zusätzliche und besondere Art der Aufbereitung erfährt der sehr seltene und teure indonesische [[Kopi Luwak]]. Er entsteht, wenn die Schleichkatzenart [[Fleckenmusang|Luwak]] Kaffeekirschen frisst und Bohnen ausscheidet, deren Geschmackseigenschaften sich durch Fermentation im Darm der Tiere verändert haben. Dabei werden ihnen unter anderem Bitterstoffe entzogen.

==== Trockenaufbereitung ====
Bei der Trockenaufbereitung werden die etwa 50 bis 60 % Wasser enthaltenden Kaffeefrüchte (Kaffeekirschen) ausgebreitet und ab und zu gewendet, bis sie zu einem Wassergehalt von etwa 12 % getrocknet sind. Das dauert etwa drei bis fünf Wochen. Danach werden die trockene Fruchthaut und das trockene Fruchtfleisch mechanisch abgeschält.

==== Nassaufbereitung ====
Mit der Nassaufbereitung wird möglichst innerhalb von 12 Stunden, spätestens 24 Stunden nach der Ernte begonnen. Zunächst wird mit Wasser vorgereinigt (Hand oder Maschine) und durch Schwemmen vorsortiert. Dann wird in einem „Entpulper“ die Fruchthaut und die Pulpe abgequetscht, das Pergamenthäutchen und daran anhaftender Schleim bleiben an den Kaffeebohnen. Durch einen Schwemmkanal und durch Siebe werden die Bohnen in Fermentationsbehälter transportiert. Dort findet eine [[Gärung]] ([[Fermentation]]) statt, wobei der Schleim verflüssigt und damit abwaschbar wird. Nach 12 bis 36 Stunden Fermentation werden die Bohnen gewaschen, dann zum Trocknen (Sonne, Luft, erforderlichenfalls Heißluft) ausgebreitet und bis zu einem Wassergehalt von etwa 12 % getrocknet. Für die Nassaufbereitung werden je Kilogramm marktfertigem Rohkaffee 130 bis 150 Liter Wasser benötigt.

==== Halbtrockene Aufbereitung ====
Um bei Wasserknappheit Wasser zu sparen und doch eine höhere Qualität als bei der Trockenaufbereitung zu erzielen, wird eine sogenannte halbtrockene Aufbereitung angewendet: Nach dem Waschen wird das Fruchtfleisch weitgehend abgequetscht, dann aber wird nicht fermentiert, sondern gleich getrocknet. Danach werden wie bei der Trockenaufbereitung die trockene Fruchthaut und das trockene Fruchtfleisch von den Kaffeebohnen abgeschält.

==== Reinigen ====
[[Datei:Kona Coffee beans.jpg|mini|Frisch geschälte Kaffeebohnen mit klebrigem Pergamenthäutchen.]]

Nach der Aufbereitung sind die Kaffeebohnen noch vom Pergamenthäutchen umgeben (sogenannter „Pergamentkaffee“). Durch Schälen wird das Pergamenthäutchen und soweit möglich auch das Silberhäutchen entfernt. In einer Schlussbehandlung werden noch enthaltene Verunreinigungen abgetrennt und die Bohnen – bei hochwertigen Kaffees mit der Hand – verlesen, das bedeutet nach Größe und Qualität sortiert. Das ergibt den marktfertigen Rohkaffee.

=== Rösten ===
[[Datei:Coffee roasting grades.png|mini|Unterschiedliche Röststufen – von ungeröstet bis zur Italienischen Röstung]]
[[Datei:Kaffeeroester.jpg|mini|[[Kaffeeröster]] in einem mittelständischen Betrieb. Kapazität des Rösters zirka 100&nbsp;kg pro Ansatz.]]
[[Datei:20110216 Kaffeeröstmaschine 003.jpg|mini|Trommelröstmaschine in Kleinrösterei]]

Der weitaus größte Teil des [[Rohkaffee]]s wird geröstet. Ein kleiner Teil wird auch als [[grüner Kaffee]] verwendet. Allgemein versteht man unter Rösten das trockene Erhitzen der Kaffeebohnen, üblicherweise unter atmosphärischem Druck.<ref>Deutscher Kaffeeverband (Hrsg.): [http://www.worldcat.org/oclc/253871138 ''Kaffeewissen: Vom Anbau bis zum Endprodukt''.] 2004, S. 73.</ref> Hierbei durchläuft das Röstgut unterschiedliche chemische und physikalische Prozesse, durch die die röstkaffeespezifischen Farb-, Geschmacks- und Aromastoffe gebildet werden.<ref>Gerhard A. Jansen: ''Rösten von Kaffee. Magie – Kunst – Wissenschaft.'' SV Corporate Media, München 2006, ISBN 3-937889-52-3, S. 14.</ref> Wie beim Rösten anderer Produkte auch, handelt es sich hierbei um die sogenannte [[Maillard-Reaktion]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/roestprodukte/7698 |titel=Röstprodukte |hrsg=Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg |abruf=2021-04-13}}</ref> Bereits bei 60&nbsp;°C beginnt der Röstvorgang und endet im traditionellen Röstverfahren bei einer Bohnentemperatur von ca. 200–250&nbsp;°C, wobei die Umgebungstemperatur im Röster teilweise wesentlich höher liegt. Im zeitsparenden Industrieröstverfahren herrschen Umgebungstemperaturen von bis zu 550&nbsp;°C.<ref>Steffen Schwarz, Martin Kienreich: ''FAQ Kaffee – Fragen, Antworten, Quintessenzen.'' coffee, media & events, Mannheim 2008, ISBN 978-3-200-01318-6, S. 59.</ref><ref>Deutscher Kaffeeverband (Hrsg.): ''Faszination Kaffee.'' Bucher Verlag, München 2012, ISBN 978-3-7658-1885-1, S. 158.</ref> Sorte und Qualität der Rohkaffeebohnen, sowie Röstzeit und Temperatur bestimmen den Röstgrad und beeinflussen im Wesentlichen Aromabildung, Entwicklung der Geschmacksstoffe und Bekömmlichkeit. Schnelle Industrieröstungen bei hoher Temperatur bauen mehr Schadstoffe auf, wie [[Melanoidine]] und [[Acrylamid]]. Helle Röstungen führen zu einem eher säuerlichen, aber weniger bitteren Geschmack, während dunklere Röstungen leicht süß, aber bitter schmecken. Der sauere Geschmack im Kaffee entsteht im Wesentlichen durch den Bestandteil [[Chlorogensäure]]. Sie wird beim Rösten nach und nach abgebaut. Dunkle Röstungen enthalten weniger Chlorogensäure als helle Röstungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://kaffeemanufaktur-lonetal.de/kaffee-roesten/ |titel=Kaffee rösten – Kaffeemanufaktur Lonetal |sprache=de-DE |abruf=2021-04-13}}</ref> Während beim Röstvorgang die Bohnentemperatur allmählich ansteigt, wird bei ca. 200&nbsp;°C der sogenannte First Crack erreicht: In den Bohnen entstehen Gase (vor allem [[Kohlendioxid]]), die wie beim [[Popcorn]] zu einem schlagartigen Expandieren der Bohne führen. Deshalb sind die Bohnen nach dem Rösten größer als vorher. Der First Crack ist beim Rösten deutlich zu hören. Bei ca. 225&nbsp;°C kommt es zum Second Crack. Hier platzen durch die Hitze oberflächlich Stücke der Bohne ab. Der Second Crack ist wesentlich leiser als der First Crack. Meistens wird die Röstung vor dem Second Crack abgebrochen, der gewünschte Röstgrad ist erreicht.<ref>{{Internetquelle |url=https://beans.at/de/kaffeewissen/kaffeeroestung/roestgrad-und-roestprofil |titel=Röstgrade von Kaffee {{!}} Röstprofile |hrsg=Logo |sprache=de |abruf=2021-04-13}}</ref> Durch Trocknung, aber auch durch Substanzverlust ist der Röstkaffee um ca. 12-24 % meist jedoch um die 18 % leichter als der Rohkaffee. Man spricht vom Röstverlust.<ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Piofczyk |url=https://www.dbu.de/OPAC/diss/20001-160_Piofczyk_Thomas.pdf |titel=Untersuchung zur Röstung von Kaffeebohnen und dabei entstehender Emissionen in der Wirbelschicht |werk=Dissertation |seiten=96 |datum=2008-12-01 |format=PDF |abruf=2021-04-12}}</ref>

Die Wärmeübertragung auf die Oberfläche der Kaffeebohnen erfolgt mittels [[Konvektion]], Strahlung und Kontakt.<ref>Gerhard A. Jansen: ''Rösten von Kaffee. Magie – Kunst – Wissenschaft.'' SV Corporate Media, München 2006, ISBN 3-937889-52-3, S. 15.</ref> Allerdings geht man zunehmend von der Kontakt- zur Konvektionsröstung über, bei der der Kaffee mit direkt oder indirekt beheizter Luft umspült und somit die Wärmeübertragung auf das Röstgut verbessert wird. Folgende Röstverfahren sind gebräuchlich:
* Chargenröstung entweder im Trommelröster oder im Fließbettröster
* Kontinuierliche Röstung, bei der Transport und Röstung des Kaffees in rotierenden Trommeln mit innenliegendem Transportsystem erfolgen<ref>Deutscher Kaffeeverband (Hrsg.): [http://www.worldcat.org/oclc/253871138 ''Kaffeewissen: Vom Anbau bis zum Endprodukt''.] 2004, S. 74.</ref>

==== Röstgrad ====
* Helle Röstung = blasse oder Zimt-Röstung
* Mittlere Röstung = amerikanische Röstung, Frühstücksröstung
* Starke Röstung = helle französische Röstung, Wiener Röstung
* Doppelte Röstung = Continental-Röstung, französische Röstung
* Italienische Röstung = Espresso-Röstung
* ''Café torrefacto'' (spanisch für gerösteter Kaffee) = Röstung unter Zuckerbeigabe, vor allem in Spanien gebräuchlich. Der so geröstete Kaffee wird dem konventionell gerösteten (''tueste natural'') zu 20-50 % beigemischt, das Ergebnis wird als ''mezcla'' (spanisch für Mischung) bezeichnet. Eine ''mezcla'' 70/30 zum Beispiel besteht aus 70 % ''tueste natural'' und 30 % ''café torrefacto.'' Diese Röstungsart mildert Säure und Bitterkeit der Kaffeemischung.

Neben der Farbe der gerösteten Bohnen wird auch die Höhe des Röstverlustes oder Einbrands als Maß für den Röstgrad herangezogen.<ref>{{Internetquelle |autor=Claus Fricke |url=https://www.rohkaffeebohnen.de/kaffeebibliothek/einbrand-grad-e/ |titel=Einbrand |werk=https://www.rohkaffeebohnen.de/ |abruf=2021-04-13}}</ref>

=== Handel ===
{| class="wikitable" style="text-align:right"
|+Kaffee-Export aus Costa Rica 2000 bis 2016<ref name="faostat">{{Internetquelle |url=http://www.fao.org/faostat/en/#data/QC |titel=Crops > Coffee, green |werk=Produktionsstatistik der FAO für 2017 |hrsg=[[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen]] (FAO) |sprache=en |abruf=2019-02-03}}</ref><ref name="FAO_Handel">{{Internetquelle |url=http://www.fao.org/faostat/en/#data/TP |titel=Handelsstatistik der FAO |werk=Faostat |hrsg=[[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen]] (FAO) |sprache=en |abruf=2019-03-27}}</ref>
|-
! [[Erntejahr]]<br />&nbsp;!! Exportmenge<br />(in t) !! Exportwert<br />(in Mio. USD)!!Wert/t<br />(in USD)
|-
| 2003
| 122.623
| 193,637
| 1.579,12
|-
| 2004
| 108.565
| 197,640
| 1.820,48
|-
| 2005
| 112.408
| 262,260
| 2.333,11
|-
| 2006
| 96.805
| 250,195
| 2.584,53
|-
| 2007
| 91.665
| 254,912
|2.780,91
|-
| 2008
| 109.777
| 337,429
| 3.073,77
|-
| 2009
| 78.337
| 237,088
| 3.026,51
|-
| 2010
| 74.218
| 261,841
| 3.528,00
|-
| 2011
| 76.400
| 375,867
| 4.919,73
|-
| 2012
| 87.148
| 418,564
| 4.802,91
|-
| 2013
| 81.464
| 302,806
| 3.717,05
|-
|2014
|72.817
|277,330
|3.121,94
|-
|2015
|68.579
|305,956
|4.461,37
|-
|2016
|75.495
|307,910
|4.078,55
|}
Die bedeutendsten Abnehmerländer sind die [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]], [[Deutschland]], [[Frankreich]], [[Japan]] und [[Italien]].

Beginnend mit Ende 2001 ging der Kaffeepreis wieder in einen leichten Aufwärtstrend über. Seit Ende 2004 steigen die Kaffeepreise wieder stärker an. So wurde im internationalen Handel gemäß den Monatsmitteln des ''Composite Index'' des Kaffeeexporteurverbandes ''[[Internationale Kaffeeorganisation|International Coffee Organization]]'' nach Kaffeepreisen von in der Regel weit über 100&nbsp;US-Cent pro Pfund (lb) in den 1970er, 1980er und Mitte der 1990er Jahre im September 2001 ein Tief von nur 41,17&nbsp;US-Cent pro Pfund gemessen; die zwölf Monatsmittel des Jahres 2005 erholten sich dagegen wieder auf Werte zwischen 78,79 (September) und 101,44 (März) US-Cent pro Pfund.

Neben dem gestiegenen Konsum, der zu einem ausgeglichenen Markt führte, trugen zu dem Anstieg seit Ende 2004 [[Hedgefonds]] und andere spekulative Anleger bei, die an Waren- und Kaffeebörsen den Preis nach oben treiben. So hat die Anzahl der gehandelten und auch der ausstehenden [[Terminkontrakt|Warenterminkontrakte]] deutlich zugenommen.

==== Fair Trade ====
Zumeist bleibt der geringste Anteil des vom Endverbraucher gezahlten Preises im Anbauland selbst und davon wiederum nur ein kleiner Teil bei den Kaffeebauern und Plantagenarbeitern. Im [[Fairer Handel|Fairen Handel]], als dessen klassisches Produkt Kaffee gilt, wird versucht, diese schwierige wirtschaftliche Lage der Produzenten im gesamten Handelsprozess zu verbessern.<ref>[http://www.forum-fairer-handel.de/fileadmin/user_upload/dateien/publikationen/materialien_des_ffh/2018_kaffee-eine-erfolgsgeschichte-verdeckt-die-krise.pdf ''Kaffee: Eine Erfolgsgeschichte verdeckt die Krise. Studie über Nachhaltigkeit im Kaffeesektor.''] (PDF) [[Forum Fairer Handel|Forum Fairer Handel e.&nbsp;V.]], [[Transfair|TransFair e.&nbsp;V.]], Dezember 2018, abgerufen am 22. Januar 2019.</ref>

==== Deutschland ====
Die Kaffeeindustrie in Deutschland ist ein [[Oligopol]]: sechs Anbieter, darunter [[Tchibo]] und [[Aldi]], teilen sich 85 % des Marktes. Die deutschen Großröstereien konzentrieren sich dabei im Hamburger und Bremer Raum. Der [[Hamburger Hafen]] ist der größte Importhafen für Kaffee in Europa,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.hamburg-port-authority.de/de/der-hafen-hamburg/zahlen-und-fakten/Seiten/default.aspx |text=''Zahlen und Fakten.'' Hamburg Port Authority. |archive-is=20150830}}</ref> während in der Stadt Bremen über die Häfen Bremen und Bremerhaven die größte Menge an Kaffee in Deutschland umgeschlagen wird.<ref>[http://www.kreiszeitung.de/lokales/bremen/hansestadt-wichtigste-kaffee-platz-3093970.html ''Bremen ist wichtigster Kaffee-Platz Deutschlands.''] [[Kreiszeitung]], 5. September 2013, abgerufen am 9. April 2020.</ref> In Bremen und Umland befinden sich vier der größten Kaffeeröstereien Deutschlands.

Das Unternehmen Alois Dallmayr KG mit Sitz in München trägt zu knapp einem Drittel des in Deutschland verbrauchten Filterkaffees lt. Statistik von 2014 bei. Es produziert heute jährlich rund 80.000 Tonnen Röstkaffee an fünf Standorten in Deutschland wie München, Berlin, Braunschweig, Bremen und Dortmund. Mit über 100.000 Kaffeeautomaten, Kaltgetränkeautomaten sowie Snackautomaten zählt mit seinem Geschäftszweig ''Dallmayr Vending & Office'' heute zu den führenden Kaffee-Automatenbetreibern in Europa, der in insgesamt in 18 Ländern weltweit aktiv ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dallmayr.com/de/unternehmen/ |titel=Unternehmen |abruf=2022-08-18}}</ref>

Im Jahr 2021 wurden rund 1,1 Millionen Tonnen Rohkaffee in die Bundesrepublik Deutschland importiert und insgesamt 255.985 Tonnen Röstkaffee in andere Länder ausgeführt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kaffeeverband.de/de/kaffeewissen/handel |titel=Deutscher Kaffeeverband |abruf=2022-06-20}}</ref>.
{| class="wikitable float-right"
|+ Zusammensetzung des Kaffeepreises
|-
|colspan="2"| [[Datei:The price of coffee 2.jpg|250px|zentriert]]
|-
|style="background:#ff959e;"| 44,9 %
| Steuern, Zölle, Frachtkosten
|-
|style="background:#f2aeff;"| 23,7 %
| Einzelhandel
|-
|style="background:#b7baff;"| 17,8 %
| Händler und Röster
|-
|style="background:#f3f27d;"| {{0}}8,5 %
| Plantagenbesitzer
|-
|style="background:#8df99a;"| {{0}}5,1 %
| Löhne der Arbeiter
|}
<section begin="Marktanteile nach Kaffee-Segment" />
{{Graph:Chart
|float=left
 |width=150|height=150
 |type=pie
 |legend= Kaffee-Segment
 |x=Röstkaffee, Ganze Bohne, Kaffeepads, Kaffeekapseln
 |y1=50,37,7,5
 |showValues=
 }}
<p>'''Marktanteile nach Kaffee-Segment in Prozent (2020)'''<ref>{{Literatur |Autor=Delphine Sachsenröder |Titel=Nestlé setzt bei Kapseln auf neue Preiskategorie. Die Kaffeemarke Farmers Origins soll im Januar für 3,29 Euro in den Handel kommen - Vergleichbare Nestlé-Produkte sind teuer |Sammelwerk=Lebensmittel Zeitung |Band=73 |Nummer=48 |Ort=Frankfurt am Main, Zürich |Datum=2021-12 |ISSN=0947-7527 |Seiten=16 |Online=https://lebensmittelpraxis.de/warenkunden/31799-warenverkaufskunde-nachhaltiges-palmoel.html}}</ref>
</p>
{| class="wikitable"
|+Kaffeeabsatz 2014 in Deutschland<ref name="kaffeeverband_Kaffeemarkt 2014">{{Internetquelle |url=http://www.kaffeeverband.de/images/dkv_pdf/geschuetzt/Jahresbericht/2015/Kaffeemarkt_2014.pdf |titel=Kaffeemarkt 2014 |hrsg=Deutscher Kaffeeverband |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160113102231/http://www.kaffeeverband.de/images/dkv_pdf/geschuetzt/Jahresbericht/2015/Kaffeemarkt_2014.pdf |archiv-datum=2016-01-13 |abruf=2016-01-13}}</ref>
! Produkt !! Menge (in t)
|-
| [[Filterkaffee]] (gemahlen) ||style="text-align:right;"| 261.650
|-
| Ganze Kaffeebohne ||style="text-align:right;"| 63.450
|-
| [[Kaffeepad]] ||style="text-align:right;" | 48.650
|-
| [[Löslicher Kaffee]] ||style="text-align:right;" | 19.890
|}
<section end="Marktanteile nach Kaffee-Segment" />
Der Anteil von Kaffees aus zertifiziert nachhaltigem Anbau betrug 2014 etwa 8 %.<ref name="kaffeeverband_Kaffeemarkt 2014" />

Durch den Preisverfall auf dem Kaffeemarkt war 2001 der Preis für Kaffee auf ein Niveau gesunken, das in den vorhergehenden 50 Jahren noch nie unterboten worden war: Im Jahresdurchschnitt mussten 2001 für 500&nbsp;g Kaffee lediglich 3,28&nbsp;Euro bezahlt werden. Für Kaffeeproduzenten auf der ganzen Welt hatte diese „[[Kaffeekrise]]“ weitreichende Folgen.

Aufgrund des [[Kaffeesteuergesetz (Deutschland)|Kaffeesteuergesetzes]] werden Röstkaffee und Röstkaffee enthaltende Waren besteuert. Auf Röstkaffee wird eine Steuer von 2,19&nbsp;Euro/kg, auf löslichen Kaffee eine Steuer von 4,78&nbsp;Euro/kg erhoben.<ref name="KSG-3">''{{§|2|KaffeeStG|buzer|text=§ 2 KaffeeStV Steuertarif}}''</ref><ref name="VZDDK">''{{§§|KaffeeStV|buzer|text=Verordnung zur Durchführung des Kaffeesteuergesetzes}}''</ref> Die jährlichen Einnahmen aus der Kaffeesteuer belaufen sich in Deutschland auf rund eine Milliarde Euro. In jüngster Zeit haben einige Hersteller begonnen, gemahlenen Röstkaffee mit bis zu 12 % Maltodextrin, Karamell sowie anderen Kohlenhydraten zu strecken. Während die Hersteller [[Kraft Foods Group|Kraft Foods]] und Tchibo dies mit geschmacklichen Gründen rechtfertigen, bietet diese Vorgehensweise den Unternehmen zusammen mit dem Rösten im Ausland zudem erhebliche steuerliche Vorteile.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mdr.de/umschau/7641721.html |text=''Gestreckter Kaffee als Steuersparmodell.'' |wayback=20100909204941}} [[Mitteldeutscher Rundfunk]], 7. September 2010.</ref>

==== Preisbildung ====
{{Hauptartikel|Preisbildung}}

Die Qualitätsrangfolge richtet sich nach den nachgefragten Sortentypen des Handels. Stark nachgefragt werden ''Colombian Mild''-Sorten mit einem breit angelegten Geschmacksspektrum.

Die Preisbildung richtet sich allgemein nach:
* produktionsökonomischen Aspekten und Qualitätskriterien
* der Preisbildung auf dem Weltmarkt
* der speziellen Handelsstruktur
* multinationalen Handelsabkommen und deren Auswirkungen

[[Yield gap]]s ergeben sich aus dem Unterschied des Höchstertrages, der sich unter Ausnutzung des biologisch-technisch Machbaren unter Optimalbedingungen auf Versuchsstationen erreichen lässt, und den tatsächlichen Erträgen in der landwirtschaftlichen Praxis.<ref>{{Internetquelle |autor=David B. Lobell, Kenneth G. Cassman, Christopher B. Field |url=http://digitalcommons.unl.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1002&context=ncesrpub |titel=Crop Yield Gaps: Their Importance, Magnitudes, and Causes |werk=https://www.unl.edu/ |hrsg=Nebraska Center for Energy Sciences Research (University of Nebraska - Lincoln) |datum=2009 |abruf=2020-04-15}}</ref> Die weltweite Anbaufläche variiert bedingt durch die aktuellen Rohstoffpreise für Kaffee. Während die Anbaufläche in Brasilien leicht zurückging, wurde sie in der [[Dominikanische Republik|Dominikanischen Republik]], [[Costa Rica]] und [[Honduras]] ausgeweitet. Die größten Flächenvergrößerungen wurden in Asien, insbesondere durch die sehr niedrigen Arbeitslöhne in [[Vietnam]] beobachtet.<ref>{{Internetquelle |autor=Alex Scofield |url=https://ineedcoffee.com/vietnam-silent-global-coffee-power/ |titel=Vietnam: Silent Global Coffee Power |werk=https://ineedcoffee.com/ |hrsg=Michael Allen Smith |datum=2002-04-01 |abruf=2020-04-15}}</ref>

Im Kaffeeanbau wird mit unterschiedlichen Intensitäten gearbeitet: minimal 1,9 Tonnen je Hektar in der [[Subsistenzwirtschaft|Subsistenzlandwirtschaft]], 1,7 Tonnen je Hektar im Halbschattenanbau und 4,9 Tonnen je Hektar im Anbau mit Schattenbäumen. Durch eine undurchsichtige Preis- und Handelspolitik stagnierte der afrikanische Kaffeeanbau für eine gewisse Zeit. In [[Ruanda]] und [[Burundi]] gingen die Kaffee-Erlöse trotz exportorientierter Agrarpolitik durch die Bürgerkriege stark zurück.

Beim Kaffeeangebot handelt es sich volkswirtschaftlich um eine fast vollkommen unelastische kurzfristige Angebotskurve. Eine langfristige Angebotsreaktion hat eine zeitliche Verzögerung von bis zu acht Jahren, da erst in dieser Zeitspanne das Ertragsoptimum einer Kaffeeplantage erreicht wird. Die erste Ernte einer neu angelegten Pflanzung kann erst frühestens nach drei bis vier Jahren vorgenommen werden. Die Nachfrage des Kaffees ist ebenfalls relativ unelastisch.<ref>{{Internetquelle |autor=Maria Stückler |url=https://epub.wu.ac.at/966/ |titel=Überprüfung von Gültigkeit und Annahmen der Friedmann-These für Rohstoffmärkte |werk=Internetseite der Wirtschaftsuniversität Wien (https://www.wu.ac.at/) |datum=2002-07 |abruf=2020-04-15}}</ref> Es handelt sich um eine geringfügige und kurzfristige [[Preiselastizität]]<sup>Anm.:</sup><ref>Eine Elastizität drückt relative Marktveränderungen aus.</ref> bei Kaffee zwischen 0,1 und 0,2, da die nationalen Trink- und Essgewohnheiten den Konsum bestimmen.<sup>Anm.:</sup><ref>Allgemeines über Elastizitäten findet sich in N. Gregory Mankiw: ''Grundzüge der Volkswirtschaftslehre''. Schäffer-Poeschel, Stuttgart 2001, ISBN 3-7910-1853-1.</ref>

==== Internationale Kaffeeabkommen ====
Eine einprozentige Angebotserhöhung würde somit einen vierprozentigen Preisabfall verursachen. Um diese Auswirkungen zu regulieren, wurde der Handel mittels internationaler Kaffeeabkommen genutzt. 1963 wurde das erste ICA (International Coffee Agreement) zwischen Erzeuger- und Verbraucherländern getroffen und hatte zum Ziel, die Preisschwankungen auf dem [[Markt (Wirtschaftswissenschaft)|Weltmarkt]] auszugleichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/internationales-kaffeeabkommen-gescheiterte-hilfe.870.de.html?dram:article_id=273044 |titel=Internationales Kaffeeabkommen - Gescheiterte Hilfe |sprache=de-DE |abruf=2021-04-13}}</ref> Das ICA bestand aus einem Regelwerk aus [[Exportquote]]n und [[Richtpreis]]en, welches gemäß Marktsituation angepasst wurde.

1983 kam es zu weiteren Preis-[[Quote]]nabkommen und [[Interventionspreis]]en; das Quotenvolumen wurde damals von einem Rat beschlossen und richtete sich nach der Gesamtquote der exportierenden Länder. 85 % des Weltmarktes wurden somit durch Interventionspreise kontrolliert. Länder mit geringem Export- und Marktanteil hielten sich nicht immer an die Quotendisziplin, und es ergab sich eine Diskrepanz aus Erzeugerländern mit einem hohen Massenanteil von günstigem Kaffee und anderen mit geringen Anteilen, dafür jedoch hohen Qualitäten. Innovationssprünge in der Kaffee-Erzeugung (Costa Rica steigerte seine Kaffee-Erträge auf 2,5&nbsp;t/ha) verschaffen einigen Ländern Produktionsvorteile und lösen einen Kostenwettbewerb aus. Die Handelsstruktur in den Kaffee-Erzeugerländern wird oft staatlich gelenkt oder durch aggregierten Handel geregelt. Da die Devisenerlöse für Kaffee relativ hoch waren, stand dieser Agrarrohstoff oft im Mittelpunkt der nationalen Wirtschaftspolitik. Um stabile Preise zu gewährleisten, wurde das Angebot durch staatliche [[Internationale Kaffeeorganisation|Intervention]] häufig künstlich verknappt. 50 Staaten der Dritten Welt waren oder sind noch immer stark von Devisenerlösen durch den Kaffee-Export abhängig, da 70 % des Kaffees weltweit als „Cash Crop“ in der kleinbäuerlichen Subsistenzlandwirtschaft erzeugt wird.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.buko.info/http/kongress/buko25/abkommen.rtf |text=Ulf Baumgärtner: ''Für ein neues Internationales Kaffeeabkommen.'' Bundeskoordination Internationalismus (BUKO), 13. Dezember 2001 |wayback=20120129202056}}</ref> Die Ernte von hochwertigem Arabica-Kaffee erfordert eine bäuerliche Bewirtschaftungsweise ([[Arbeitsintensität]] in Kenia für 850 Kilogramm Rohkaffee ca. 2900 [[Arbeitskraft]]stunden).

In den Importländern ergeben sich Konzentrationen, so dass in einigen Ländern bis 95 % des Gesamtabsatzes von vier Großröstereien stammen. Oligopole Organisationsstrukturen finden sich also sowohl auf der Erzeuger- als auch auf der Absatzseite. Die Handelsmarge deckt in jedem Fall die hohen Transformationskosten. Die Importpreiselastizität als Nettospanne liegt in der Bundesrepublik Deutschland bei 0,3 und in Italien als Einfachregression bei 0,7 und als Mehrfachregression bei 0,03. Kaffeeabkommen wirken eindeutig als marktstabilisierend und sollen ein maßvolles Preisniveau gewährleisten. Kommt es zu einem Überangebot, so versuchen die Erzeuger verstärkt in Nicht-Quotenländer zu exportieren. In Brasilien wurden die Quotenanteile teilweise mit geringerwertigem Robusta-Kaffee aufgefüllt. Lassen sich die Überschüsse nicht absetzen, so sucht man den Absatz zu [[Dumping]]preisen auf dem Residualmarkt. Die damaligen Ostblockländer wie [[DDR]], [[Polen]] und [[UdSSR]] erhielten hochwertigen Kaffee somit zu weit unter dem Weltmarktpreis. In der Kaffee-Erzeugung herrscht zumeist eine strukturelle [[Überproduktion]] vor, teilweise bedingt durch den biologisch-technischen Fortschritt in der Erzeugung und zum anderen durch den Markteintritt neuer Teilnehmer wie Vietnam, das durch die starke Ausweitung des Anbaus mittlerweile den zweiten Platz der Welterzeuger einnimmt.

1993 wurde die ACPC (''[[Association of Coffee Producing Countries]]'') gegründet,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.espresso-online-versand.de/Herstellung-Handel-Geschichte.html#44 |text=''Einfluss von nationaler und internationaler Politik auf die Kaffeepreise.'' Deutscher Kaffeeverband, abgerufen am 15. April 2020. |wayback=20100902131501}}</ref> 1996 wurde das 5. Internationale Kaffeeabkommen zwischen 36 Erzeuger- und 17 Verbrauchernationen verabschiedet. Organisiert sind diese Länder in der [[Internationale Kaffeeorganisation|ICO]] (''International Coffee Organization''). Von den 43 Milliarden US-Dollar Kaffee-Erlösen gingen 1997 weniger als 30 % in die Herkunftsländer des Rohstoffs. Die [[Marktlagengewinn]]e aus der Niedrigpreispolitik der Kaffeeverarbeiter wie [[Kraft Foods Group|Kraft Foods]], [[Nestlé]], [[Tesco]], [[Sara Lee]] und [[Starbucks]] wurden nicht an die Erzeuger weitergegeben.

=== Verbrauch ===
Den größten Kaffeekonsum der Welt haben die Finnen, gefolgt von Norwegern und den Schweden. Jeder Einwohner Finnlands konsumierte 2009 durchschnittlich knapp 8,5&nbsp;kg<ref>{{Webarchiv |url=http://www.euromonitor.com/medialibrary/PDF/Book_WhoDrinksWhat.pdf |text=''Who drinks what: Identifying international drinks consumption trends.'' Euromonitor International Ltd, 2011, S. 41 (pdf-Seite 20) |wayback=20120131183250}} (PDF; 473&nbsp;kB).</ref> Kaffee, was insgesamt 1305 Tassen pro Jahr <!-- Umrechnung (aus vorherigen Zahlen): 6,5g pro Tasse --> beziehungsweise 3,6 Tassen pro Tag und Person entspricht.<ref name="World Resources Institute: Coffee consumption">{{Internetquelle |url=http://earthtrends.wri.org/searchable_db/index.php?theme=8&variable_ID=1677&action=select_countries |titel=Kaffeeverbrauch pro Land |hrsg=[[World Resources Institute]] |datum=2003 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120120222306/http://earthtrends.wri.org/searchable_db/index.php?theme=8&variable_ID=1677&action=select_countries |archiv-datum=2012-01-20 |abruf=2008-11-21}}</ref> Den größten Gesamtverbrauch haben die USA, 2003 betrug er schätzungsweise 1.216.477 Tonnen (Finnland: 59.301 Tonnen). Umgerechnet auf den einzelnen Bewohner der USA entsprechen diese Zahlen 4,2&nbsp;kg, mithin 646 Tassen pro Jahr (1,8 pro Tag).<ref name="World Resources Institute: Coffee consumption" /> Diese Zahlen beruhen auf Daten der ''International Coffee Organization'' (ICO) nach der Berechnung der Importe abzüglich der Reexporte.

Im Durchschnitt konsumierte jeder Deutsche im Jahr 2013 6,9&nbsp;kg Kaffee; das entspricht 2,6 Tassen Kaffee am Tag.<ref>{{Internetquelle |url=http://de.statista.com/infografik/1139/weltweiter-konsum-von-kaffee/ |titel=So viel Kaffee konsumiert die Welt |hrsg=Statista GmbH |datum=2013-05-30 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160113102234/http://de.statista.com/infografik/1139/weltweiter-konsum-von-kaffee/ |archiv-datum=2016-01-13 |abruf=2016-01-13}}</ref> Damit ist Kaffee noch vor Bier das beliebteste Getränk der Deutschen.

In der Schweiz lag der durchschnittliche Konsum im Jahr 2018 bei 975 Tassen pro Person, 2017 waren es noch 1110 Tassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/wirtschaft/nur-noch-4-22-franken-preisstuerzchen-beim-cafe-creme |titel=«Nur» noch 4.22 Franken - Preisstürzchen beim Café Crème |hrsg=[[Schweizer Radio und Fernsehen]] |datum=2019-12-02 |abruf=2020-01-16}}</ref>

=== Synthetischer Kaffee ===
Im Jahr 2021 wurden laut Medienberichten die weltweit ersten synthetischen Kaffeeprodukte von Unternehmen der [[Bioökonomie]] hergestellt, wobei die behördlichen Genehmigungen und eine baldige Vermarktung noch ausstehen.<ref name="synthcoffee">{{cite news |last1=Lavars |first1=Nick |title=Lab-grown coffee cuts out the beans and deforestation |url=https://newatlas.com/science/lab-grown-coffee-beans-deforestation/ |access-date=2021-10-18 |work=New Atlas |date=2021-09-20}}</ref><ref name="labgrown">{{cite news |title=Eco-friendly, lab-grown coffee is on the way, but it comes with a catch |url=https://www.theguardian.com/environment/2021/oct/16/lab-grown-coffee-eco-friendly |access-date=2021-10-26 |work=The Guardian |date=2021-10-16 |language=en}}</ref><ref name="vttresearch">{{cite web |title=Sustainable coffee grown in Finland – {{!}} VTT News |url=https://www.vttresearch.com/en/news-and-ideas/sustainable-coffee-grown-finland-land-drinks-most-coffee-capita-produces-its-first |website=www.vttresearch.com |access-date=18 October 2021 |language=en}}</ref> Solche Produkte – die durch [[zelluläre Landwirtschaft]] in [[Bioreaktor]]en hergestellt werden können<ref name="vttresearch" /> und für deren [[Forschung und Entwicklung]] mehrere Unternehmen beträchtliche Fördermittel erhalten haben – können die gleichen oder sehr ähnliche Wirkungen, Zusammensetzung und Geschmack wie die natürlichen Produkte haben, aber einen geringeren Wasserverbrauch haben, weniger CO<sub>2</sub> Emissionen erzeugen, weniger Arbeit erfordern und keine [[Entwaldung|Abholzung von kritischen Ökosystemen wie Regenwäldern]] verursachen.<ref name="labgrown" /><ref name="synthcoffee" />

== Zubereitung und Konsum ==
[[Datei:LaCimbali Junior 2.jpg|mini|Kaffeemühle und durchlaufender Kaffee aus einer Siebträgermaschine ]]
[[Datei:Wigomat-100.jpg|mini|Mit der [[Wigomat]] trat ab 1954 die [[Filterkaffee]]maschine ihren Siegeszug an]]
[[Datei:Melitta Ceramic Coffee Dripper.jpg|mini|hochkant|Keramik Kaffee-Filterhalter aus den 1930er Jahren]]
[[Datei:Affogato al Caffe.jpg|mini|[[Affogato]], Espresso mit Vanilleeis]]
[[Datei:Kaffeepulver.jpg|mini|Pulver für den [[Löslicher Kaffee|Instantkaffee]]]]
{{Hauptartikel|Liste von Kaffeespezialitäten}}
{{Siehe auch|Dritte Kaffeewelle}}
Die Zubereitungsart des Kaffees ändert sich je nach Kultur, nationalen Gepflogenheiten oder persönlichem Geschmack. Zur Herstellung des Getränks wird die Bohne geröstet und vermahlen. Röst- und Mahlgrad sind dabei abhängig von der Zubereitungsart.

{{Anker|Perkolation}}
Bei der Flüssigzubereitung wird er mit Wasser aufgegossen, ohne jegliche Zutat entsteht ''schwarzer Kaffee'' oder ''Kaffee schwarz''. Für die meisten Zubereitungsmethoden wird Wasser knapp unterhalb des [[Siedepunkt]]es verwendet. Ist die Wassertemperatur zu niedrig, schmeckt der Kaffee dünn, alt und sauer, ist das Wasser zu heiß, werden mehr Bitterstoffe aus dem Kaffeepulver gelöst und er schmeckt bitter und verbrannt. Eine Zubereitung mit Wasser bei Raumtemperatur ist möglich,<ref>{{cite web |first1=A. |last1=Peters |title=Brewing Makes the Difference |work=14th Colloquium of the Association for Science and Information on Coffee |url=http://asic-cafe.org/en/system/files/14_011.pdf |archiveurl=http://www.webcitation.org/6Tqq0IDKy |accessdate=2014-11-05 |archivedate=2014-11-05 }}</ref> erfordert jedoch einen weit höheren Zeitaufwand von mindestens acht Stunden. ''Cold Brew'' ist eine junge Erscheinung, die international erst seit 2015 von größeren Kaffeeketten in das Sortiment aufgenommen wurde.<ref>[http://www.reuters.com/article/us-usa-coffee-summer-insight-idUSKCN0Q80DD20150803 ''Americans’ taste for cold brew transforms summertime coffee market.''] [[Reuters]], 3. August 2015.</ref> Sogar mit eiskaltem Wasser kann man Kaffee zubereiten: ''Cold Drip'' ist eine Sonderform des ''Cold Brew''. Bei diesem Verfahren wird Wasser mit Eiswürfeln versetzt und über viele Stunden hinweg auf das Kaffeepulver getropft.

* Beim ''Direktaufguss'' (familiär ''Räuberkaffee'', auf Gütern auch ''Erntekaffee'', ''Leutekaffee'') wird gemahlener Kaffee mit erhitztem, nicht kochendem Wasser von zirka 91&nbsp;°C direkt aufgegossen.
** In Frankreich verbreitet ist die Methode, den meist grob gemahlenen Kaffee in einer [[Pressstempelkanne]] (auch French Press oder Cafetière genannt) aufzugießen. Der Kaffeesatz wird nach wenigen Minuten, meist drei bis fünf, mit Hilfe eines Drahtgeflechts auf den Boden gedrückt. Eine neuere Variante der Pressstempelkanne ist die [[AeroPress]]. Sie funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip, trennt aber nach dem Brühvorgang das Wasser vom Kaffee.
** Beim ''Kannenaufguss'' wird fast kochendes Wasser über meist grob gemahlenen Kaffee in der Kanne gegossen. Anschließend wird der Kaffee durch ein Metallsieb, das den Kaffeesatz filtert, in die Tasse eingeschenkt.
** In der Österreichischen [[Österreich-Ungarn|k. u. k. Donaumonarchie]] wurde Kaffee meist gekocht, gebrühten Kaffee nannte man „Karlsbader“, nach der dafür nötigen Stockwerkskanne, der „[[Seihkanne#Karlsbader Kanne|Karlsbader Kanne]]“.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kaffee-glossar.com/lexikon/k/karlsbader-kanne.htm |text=''Karlsbader Kanne.'' |wayback=20160304080645}} In: ''Kaffeelexikon.'' Robusto GmbH, 15. Februar 2010.</ref>
** Kaffee wird auch direkt in der Tasse aufgegossen und getrunken, nachdem sich das Kaffeepulver größtenteils auf dem Boden abgesetzt hat. Hierher rührt die altertümliche [[Orakel]]technik, ''aus dem Kaffeegrund zu lesen''.
* Beim in Mitteleuropa und Nordamerika weit verbreiteten [[Filterkaffee]] wird heißes Wasser tröpfchenweise dem in einem [[Kaffeefilter]] aus Filterpapier befindlichen [[Kaffeepulver]] zugeführt. Die Wassertemperatur liegt meist zwischen 90&nbsp;°C und 95&nbsp;°C. Zum Einsatz kommen meist Maschinen, die in verschiedenen Größen und Preisklassen erhältlich sind. Bei dieser Anwendung kann sehr fein gemahlenes Pulver verwendet werden.
** Eine Unterart des ''Filterkaffees'' ist die ''Schwallmethode''. Anders als bei einer üblichen Maschinenzubereitung wird das heiße Wasser (zwischen 90&nbsp;°C und 95&nbsp;°C) hier nicht tröpfchenweise in den Filter gegeben, sondern mittels eines Wasserkessels der Filter mit einem Wasserschwall ein- oder auch mehrfach vollgeschüttet. Wissenschaftlich nachweisbar führt dies zu einer geringeren Ausprägung der Bitterstoffe, da Kaffeemehl und Wasser besser miteinander in Kontakt kommen. Früher eine übliche Zubereitung, wurde die Schwallmethode seit Aufkommen der Maschinen aus Bequemlichkeit durch diese zurückgedrängt.
[[Datei:Moccatasse Mitte 1950er der Fa. Johann Seltmann Vohenstrauß.jpg|mini|{{Center|Espressotasse}}]]
* Unter anderem in Italien wird [[Espresso]] getrunken, bei dem Wasser unter hohem Druck (um 9,5&nbsp;bar) durch den feingemahlenen Kaffee gepresst wird ([[Extraktion (Verfahrenstechnik)|Extraktion]]) und dabei einen Schaum aus [[Kaffeebohnenöl]]en bildet, die [[Crema (Espresso)|Crema]].
* Eine ähnliche Methode stellt die Zubereitung mit sog. [[Kaffeepad]]s dar. Hierbei wird ein vorgefertigter, mit fein gemahlenem Kaffee befüllter Filterbeutel in eine spezielle Maschine eingelegt, in welcher das Wasser dann hindurchgepresst wird. Allerdings ist der Druck niedriger als bei einer Espresso-Maschine und kann in der Regel nicht variiert werden. Dennoch bildet sich auch hier eine Crema.
* Eine in Italien sehr verbreitete Zubereitungsart für zu Hause ist die [[Espressokanne|Moka-Kanne]], die in Deutschland irrtümlicherweise auch als Espressokanne bezeichnet wird (obwohl sich mit ihr gar kein Espresso herstellen lässt). Hierbei wird die Kanne auf dem Herd erhitzt, wobei heißes Wasser durch Dampfdruck von der unteren Kammer der Kanne durch einen Puck Kaffeemehl in den oberen Teil der Kanne gepresst wird. Das Prinzip ist also ähnlich dem der Espressomaschine, das Ergebnis allerdings aufgrund der höheren Wassertemperatur sowie des niedrigeren Drucks (ca. 1,5 bis 2&nbsp;bar gegenüber 9,5&nbsp;bar in der Maschine) ein deutlich anderes. Kaffee aus der Moka weist im Vergleich zu einem Espresso mehr Bitterstoffe auf und besitzt wegen der geringeren Menge gelöster Öle auch keine Crema. Der Name ''Moka'' ist nicht zu verwechseln mit der Bezeichnung ''Mokka''.
* In Vietnam wird als ''Cà phê sữa'' ein Kaffee mit [[Gezuckerte Kondensmilch|gezuckerter Kondensmilch]] angeboten. Diesen gibt es auch mit Eis als ''Cà phê sữa đá''.<ref>espressogeeks.de: [http://espressogeeks.de/2013/06/29/rezept-vietnamesischer-kaffee-ca-phe-sua-da/ Rezept für Cà phê sữa đá], 29. Juni 2013</ref> Die geröstete Kaffeemischung kann neben den bekannten Arten Robusta und Arabica auch die Arten ''Catimor'' und ''Chari'' enthalten. Es handelt sich dabei um einen sehr dunklen Kaffee mit einem leicht nussig-schokoladigen Geschmack und gröberer Körnung. Diese Kaffee-Mischungen enthalten die genannten Sorten in unterschiedlichen Mischverhältnissen und beinhalten seltener auch Excelsa- oder Liberica-Bohnen. Aufgrund der dortigen Vorstellung des Kaffee-Geschmacks decken diese Mischungen dort den größten Anteil des Kaffeebedarfes ab. Mischungen, die die erwähnten auf dem Weltmarkt eher unbekannten Kaffee-Arten enthalten, sind außerhalb des Landes Vietnam nur als Import-Artikel in Asien-Läden erhältlich. ''Chari''-Kaffee wird wegen seines sehr niedrigen Koffeingehaltes als natürlicher [[Schonkaffee]] angeboten, der nicht entkoffeiniert werden muss.
[[Datei:Cafe grec i licor de roses.JPG|mini|Griechischer Kaffee, serviert aus der Briki]]
* Bei der Zubereitung des ''[[Mokka (Kaffee)|Türkischen Kaffees]]'' (Türkei, Balkanländer; in Griechenland oder in griechischen Lokalen ''[[Griechische Küche#Getränke|Griechischer Kaffee]]'') wird der sehr fein gemahlene Kaffee mit Wasser und mit oder ohne Zucker in einem speziell dafür konzipierten, leicht konischen Kupferkesselchen aufgekocht, dem sogenannten ''Ibrik'' oder ''Cezve'' (/{{IPA|ʤɛzvɛ’}}/), auch ''Dzezva'' oder ''Djezva'', bzw. auf Griechisch ''Briki''. Diesem [[Mokka (Kaffee)|Mokka]] werden manchmal noch verschiedene Gewürze zugefügt, wie &nbsp;[[Zimt]], [[Grüner Kardamom|Kardamom]] oder [[Rosenwasser]]. Ohne den Kaffee zu filtern, wird das Getränk samt dem Kaffeesatz serviert und in die Tasse gegossen; nach dem Absetzen des Kaffeesatzes wird der noch heiße Kaffee geschlürft, ohne die Schale zu stark zu kippen, um den Kaffeesatz nicht aufzuwirbeln.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kaffee-glossar.com/lexikon/o/orientalische-kaffeezubereitung.htm |text=''Orientalische Kaffeezubereitung.'' In: ''Kaffeelexikon.'' Robusto GmbH, 19. Januar 2010, abgerufen am 26. Oktober 2011. |wayback=20120309180615}}</ref>
* [[Löslicher Kaffee]], auch „Kaffeeextrakt“, ist ein Getränkepulver, das in heißem Wasser aufgelöst wird und ohne weitere Zubereitungsschritte getrunken werden kann. Löslicher Kaffee wird hergestellt, indem Kaffee nach einer der obigen Methoden zubereitet und dem zubereiteten Kaffee dann das Wasser wieder entzogen wird.

Auf Basis dieser Grundzubereitungen gibt es hunderte von Verfahren, die Kaffee verwenden. Für viele Arten der Zubereitung gibt es spezielle [[Kaffeemaschine]]n. Maschinen für Privathaushalte sind bereits für weniger als zehn Euro erhältlich. Maschinen für die Gastronomie können bedeutend größer und teurer sein.

Malzkaffee ''([[Muckefuck]])'' wird zwar Kaffee genannt, enthält aber [[Malz]] und ähnelt Kaffee geschmacklich nur wenig. Er ist ein [[Ersatzlebensmittel|Lebensmittelersatz]] (Surrogat) für Kaffee und enthält kein Koffein.

International sind die meisten Varianten süß. Bei vielen Spezialitäten wird Kaffee mit Alkoholika, Kakao oder Milchprodukten kombiniert. Salzige Kaffeegetränke werden kaum noch zubereitet, allerdings hält sich bei manchen der Glaube, eine Prise Salz im Kaffeefilter würde sich positiv auf den Geschmack auswirken,<ref>{{Webarchiv |url=https://www.green-cup-coffee.de/blog/kaffeewissen/die-5-kaffeeirrtuemer/ |text=''Die 5 häufigsten Kaffeeirrtümer.'' Green Cup Coffee GmbH, 5. August 2013, abgerufen am 13. November 2014. |wayback=20141113145637}}</ref> oder alternativ eine Härtung des Aufbrühwassers bewirken.

Geröstete Kaffeebohnen können auch zerkaut werden. Im Handel erhältlich sind unterschiedliche Varianten, beispielsweise mit Schokolade umhüllte Kaffeebohnen. Vermahlen wird Kaffee auch für Kuchen, Torten, Eis und Pralinen verarbeitet.

In Deutschland ist der Zusatz von Kaffee zu [[Tabak]]produkten gemäß [[Tabakverordnung (Deutschland)|deutscher Tabakverordnung]] ausdrücklich verboten, genauso wie der Zusatz von Thujon, Kamillentee-, Guarana- oder Mate-Erzeugnissen. (Wörtlich: Alle Erzeugnisse, wie „Koffein, Taurin oder folgende sonstige Zusatzstoffe und stimulierende Mischungen, die mit Energie und Vitalität assoziiert werden“)

== Wirkungen des Kaffees ==
Die positiven Auswirkungen von Kaffee scheinen die negativen zu überwiegen. In einer Studie wird als optimale Menge drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag angegeben.<ref>R. Poole, O. J. Kennedy, P. Roderick, J. A. Fallowfield, P. C. Hayes, J. Parkes: ''Coffee consumption and health: umbrella review of meta-analyses of multiple health outcomes.'' In: ''[[The BMJ|BMJ]].'' Band 359, Heft 8131, 22. November 2017, S. j5024; PMID 29167102, [[doi:10.1136/bmj.j5024]].</ref><ref>{{Literatur |Autor=Ina Hübener |Titel=Die ewige Mär vom giftigen Kaffee-Genuss |Sammelwerk=Welt online |Datum=2011-08-27 |Online=[https://www.welt.de/gesundheit/article13567441/Die-ewige-Maer-vom-giftigen-Kaffee-Genuss.html welt.de]}}</ref> Thomas Hofmann, Direktor des Instituts für Lebensmittelchemie an der [[Westfälische Wilhelms-Universität Münster|Westfälischen Wilhelms-Universität]], sagt dazu: {{" |Die Aussage, dass Kaffee generell schädlich sei, ist heute nicht mehr haltbar. (…) Früher hat man zum Teil negative Wirkungen einzelner Kaffeeinhaltsstoffe auf den Gesamtkomplex Kaffee übertragen}}.<ref>zitiert nach Sebastian Herrmann: [https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/ernaehrung-die-wunderbohne-a-399983.html ''Die Wunderbohne.''] [[Spiegel Online]], 11. März 2006.</ref> Der regelmäßige Konsum derartiger <!--moderater--> Mengen ist laut mehreren [[Systematische Übersichtsarbeit|wissenschaftlichen Übersichtsarbeiten]], sowie Übersichtsarbeiten zu Übersichtsarbeiten, mit einer verringerten Sterblichkeit und verbesserten Lebens- und Gesundheitsspannen verbunden.<ref>[https://www.bmj.com/content/359/bmj.j5024 bmj.com]</ref><ref>[https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0033062018300392 sciencedirect.com]</ref><ref>[https://www.annualreviews.org/doi/10.1146/annurev-nutr-071816-064941 annualreviews.org]</ref>

Positive Effekte werden häufig damit erklärt, dass Kaffee [[Autophagie]] auslöst,<ref>PMID 26546720</ref> den Glukosemetabolismus verbessert<ref>[https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2225411018300014 sciencedirect.com]</ref> und den Regulations-Protein/Kontrollmechanismus [[AMP-aktivierte Proteinkinase|AMPK]] anregt.<ref>PMID 29345166</ref>

Zudem werden viele der positiven Effekte des Kaffees auf die darin enthaltenen [[Antioxidans|Antioxidantien]] zurückgeführt. Nach einer US-amerikanischen Untersuchung aus dem Jahr 2005 stammt der mit Abstand größte Teil der mit der täglichen Nahrung zugeführten physiologischen Antioxidantien aus dem Genussmittel Kaffee. Dies liegt aber weniger daran, dass Kaffee außergewöhnlich große Mengen an Antioxidantien enthält, als vielmehr an der Tatsache, dass die US-Amerikaner zu wenig Obst und Gemüse zu sich nehmen, dafür aber umso mehr Kaffee konsumieren.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.eurekalert.org/pub_releases/2005-08/acs-cin081905.php |titel=Coffee is number one source of antioxidants |werk=EurekAlert! |hrsg=[[American Chemical Society]], [[American Association for the Advancement of Science]] (AAAS) |datum=2005-08-28 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20051024121343/http://www.eurekalert.org/pub_releases/2005-08/acs-cin081905.php |archiv-datum=2005-10-24 |abruf=2020-04-17}}</ref>

Besonders viele antioxidative Substanzen enthält [[grüner Kaffee]]. Dass diese Antioxidantien die Zellen schützen, zeigt eine Studie deutscher Wissenschaftler: Die Forscher fanden heraus, dass der tägliche Genuss von drei bis vier Tassen einer Mischung aus grünem und geröstetem Kaffee oxidative [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]]-Schäden um 40 % senkt und damit den Zellschutz verbessert. Die Wissenschaftler vermuten, dass dieser Effekt die zahlreichen positiven Wirkungen des Kaffees auf die Gesundheit erklärt.<ref>{{Literatur |Autor=Technische Universität Kaiserslautern |Titel=Kaffee hält die DNA fit |Sammelwerk=scinexx – Das Wissensmagazin |Datum=2015-04-20 |Online=https://www.scinexx.de/news/medizin/kaffee-haelt-die-dna-fit/ |Abruf=2020-01-02}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Tamara Bakuradze u.&nbsp;a. |Titel=Antioxidant-rich coffee reduces DNA damage, elevates glutathione status and contributes to weight control: results from an intervention study |Sammelwerk=Molecular Nutrition & Food Research |Band=55 |Nummer=5 |Datum=2011 |Seiten=793–797 |DOI=10.1002/mnfr.201100093 |PMID=21462335}}</ref>

Neuere Studien<ref>Department of Nutritional Sciences, University of Toronto, 2006.</ref> lassen zudem eine genetische Ursache für die unterschiedlichen Folgen des Kaffeekonsums erkennen. Je nach Genvariante kann es dabei zu einer schnellen oder langsamen Elimination des [[Alkaloid]]s Koffein kommen, was wiederum Auswirkungen auf ein [[Infarkt]]risiko haben kann.

Das [[Deutsches Grünes Kreuz|Deutsche Grüne Kreuz]] fasste 2009 die unterschiedlichen Forschungsergebnisse wie folgt zusammen: {{" |Der regelmäßige Genuss von drei, vier oder mehr Tassen Kaffee übt auf zahlreiche Organe und Körperfunktionen einen positiven Einfluss aus. Bei manchen Erkrankungen scheint Kaffee sogar einen deutlichen vorbeugenden oder schützenden Effekt zu haben. Grundsätzlich muss also in den meisten Fällen aus medizinischen Gründen nicht auf Kaffee verzichtet werden. Im Einzelfall sollte man aber noch einmal mit einem Arzt Rücksprache halten. Insbesondere gilt dies für Frauen in der Schwangerschaft.}}<ref>Deutsches Grünes Kreuz (Hrsg.): ''Kaffee: Wirkungen auf die Gesundheit.'' Marburg 2009.</ref> Das im Kaffee enthaltene Koffein ist mit einer Verlangsamung des fötalen Wachstums und einem erhöhten Risiko eines geringeren Geburtsgewichts assoziiert.<ref>V. Sengpiel, E. Elind, J. Bacelis, S. Nilsson, J. Grove, R. Myhre, M. Haugen, H. M. Meltzer, J. Alexander, B. Jacobsson, A. L. Brantsaeter: ''Maternal caffeine intake during pregnancy is associated with birth weight but not with gestational length: results from a large prospective observational cohort study.'' In: ''BMC Medicine'', Band 11, Heft 1, 19. Februar 2013, S. 42; {{ISSN|1741-7015}}, [[doi:10.1186/1741-7015-11-42]].</ref><ref>G. Michael Allan, Christina Korownyk, Marco Mannarino: ''Coffee: advice for our vice?'' In: ''Canadian Family Physician'', Band 59, Heft 3, März 2013, S. 269; [http.//www.cfp.ca/content/59/3/269.full cfp.ca]</ref>

Eine umfassende Darstellung von Forschungsergebnissen zum Themenkreis Kaffee und Gesundheit wurde in der Monographie ''Le café et la santé'' veröffentlicht.<ref>Gérard Debry: ''Le café et la santé.'' John Libbey Eurotext, Paris 1993, ISBN 2-7420-0025-9.</ref>

Koffein wird auch [[sublingual]] über die Mundschleimhaut [[Resorption|resorbiert]] (aufgenommen), darum tritt die Koffeinwirkung schneller ein, wenn der Kaffee vor dem Schlucken länger im Mund gelassen wird. Dieselbe Wirkung wird mit koffeinhaltigem Kaugummi erzielt.<ref>[[Deutsches Grünes Kreuz]] (Hrsg.), Wolfgang Grebe: ''Kaffee und physische Leistungsfähigkeit. Wirkungen auf die Gesundheit.'' {{Webarchiv |url=http://www.kaffee-wirkungen.de/fileadmin/user_upload/KW_Fotos/pdfs/kaffee-sport-brosch_st.pdf |text=kaffee-wirkungen.de |format=PDF |wayback=20130121013144}} abgerufen im Januar 2013.</ref> Bei der Aufnahme ins Blut über den restlichen Verdauungstrakt passiert das Blut zuerst die Leber, die einen Teil sogleich wieder herausfiltert ([[First-Pass-Effekt]]).

Kaffee enthält als Hauptwirkstoff Koffein. Folgende Entzugsymptome wurden in einer Übersichtsarbeit zusammengestellt:<ref>L. M. Juliano, R. R. Griffiths: ''A critical review of caffeine withdrawal: empirical validation of symptoms and signs, incidence, severity, and associated features.'' In: ''[[Psychopharmacology]].'' Band 176, Heft 1, Berlin Oktober 2004, S.&nbsp;1–29. PMID 15448977.</ref> Kopfschmerzen, Erschöpfung, Energieverlust, verminderte Wachsamkeit, Schläfrigkeit, herabgesetzte Zufriedenheit, depressive Stimmung, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und das Gefühl, keine klaren Gedanken fassen zu können. In einigen Fällen kamen auch grippeähnliche Symptome hinzu. Die Symptome setzen zwölf bis 24 Stunden nach dem letzten Koffeinkonsum ein, erreichen nach 20 bis 51 Stunden das Symptommaximum und dauern etwa zwei bis neun Tage. Bereits eine geringe Menge Koffein führt zur Rückfälligkeit.

=== Medizingeschichte ===
Laut [[Gerhard Madaus|Madaus]] nahm man das [[Dekokt]] roher Kaffeebohnen bei [[Malaria|Wechselfieber]], [[Keuchhusten]] usw. und bereitete einen Kaffeelikör nach Peretti, einen Sirup nach Ferrari und eine ''Essentia Coffeae''. Gerösteter Kaffee war diätetisches Mittel bei [[Durchfall]] und verschiedenen Vergiftungen. [[Albrecht von Haller|Von Hallers]] ''Medicin. Lexicon'' (1755) schildert Kaffee als magenstärkend, windtreibend, abführend, mit dem Nachteil einer „Erhitzung des Geblüts“, Dickwerden und Nervenzittern, man nutze ihn ohne Milch gegen Durchfall durch Erkältung. Nach [[August Friedrich Hecker|Heckers]] ''Praktische Arzneimittellehre'' (1814) wirkt roher Kaffee tonisch, nährend und „einwickelnd“, [[André Antoine Pierre Le Gentil|Gentil]] lobt ihn bei [[Katarrh]], [[Gicht]] und unterdrückter Menstruation, [[David Hieronymus Grindel|Grindel]] als [[Chinarindenbäume#Nutzung|Chinarinden-Ersatz]] bei Wechselfieber, aber auch Nervenfiebern, Atonie der Verdauungsorgane (Diarrhöe, Atrophien, putride Fieber) und zur Kräfteerhaltung. Delioux gab 30 – 40 g ungeröstete Bohnen auf 1/3 l Wasser eingekocht mit Zitronensaft bei Wechselfieber. Gerösteten Kaffee empfahlen Audon bei Wechselfieber, [[Giuseppe Lanzoni|Lanzoni]] und Schulze bei galligen Diarrhöen, [[John Pringle|Pringle]] bei Nervenleiden und periodischem Asthma, [[August Friedrich Hecker|Hecker]] bei [[Magenkrampf|Gastrospasmus]], [[Schlaganfall|Apoplexie]], [[Schlafstörung|Insomnie]], Kopfweh, Vergiftungen und [[Konkrement|Steinleiden]]. [[Johann Friedrich Osiander|Osiander]] empfahl Kaffee häufig, [[Christoph Wilhelm Hufeland|Hufeland]] u.&nbsp;a. als verdauungsfördernd. [[Johann Christian August Clarus|Clarus]] nutzte starken Kaffee u.&nbsp;a. bei [[Migräne]] und anderen [[Neuralgie]]n, wenn mangelnde Hirndurchblutung, aber keine Verdauungsstörung bestand. [[Johann Künzle|Künzle]] erwähnte die Heilung eines [[Lupus erythematodes|Lupus]] durch Waschungen mit Kaffeewasser. Madaus schloss aus eigenen Versuchen, Ballaststoffe der Kaffeebohne beschleunigten die Entgiftung des Koffeins über den Harn, was wohl der Grund für bessere Verträglichkeit „türkischen“, mit Bodensatz genossenen Kaffees sei. Nach Kleine hilft das Kauen einer Kaffeebohne morgens im Bett bei Schwangerschaftserbrechen. Madaus nennt auch unerwünschte Wirkungen wie Ohrensausen, Kopfweh, Schwindel, [[Neurasthenie]], [[Hämorrhoiden]] und [[Rosazea]]. Starker Kaffeegenuss führe nach [[Louis Lewin|Lewin]] zu [[Pruritus ani|Pruritus vulvae et ani]], Minderung sexueller Erregbarkeit, Flimmern vor den Augen, [[Amblyopie]] und vorübergehender Taubheit.<ref>Gerhard Madaus: ''Lehrbuch der biologischen Heilmittel.'' Band II. Olms, Hildesheim / New York 1976, ISBN 3-487-05891-X, S. 1032–1040 (Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1938, [https://www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/coffea.html henriettes-herb.com]).</ref> Nach [[Samuel Hahnemann]] ist Kaffee arzneilich, bloßer Genuss also schädlich.<ref>Samuel Hahnemann: ''Der Kaffee in seinen Wirkungen.'' In: Josef M. Schmidt, Daniel Kaiser (Hrsg.): ''Samuel Hahnemann. Gesammelte kleine Schriften.'' Haug, Heidelberg 2001, ISBN 3-8304-7031-2, S. 351–364.</ref> Nach seiner Arzneimittellehre steigert er Organ- und Sinnesfunktionen und hilft u.&nbsp;a. bei Fieber und starken Wehen.<ref>Samuel Hahnemann: ''Hahnemanns Arzneimittellehre.'' Band I. Narayana, Kandern 2007, ISBN 978-3-939931-06-5, S. 875–887.</ref> [[Homöopathie|Homöopathen]] nutzen ''Coffea'' bei Schlafmangel durch gedankliche, auch freudige Erregung, Kopfweh und geräuschempfindliche Schmerzen.<ref>Georgos Vithoulkas: ''Homöopathische Arzneimittel. Materia Medica Viva.'' Band IX. Elsevier, München 2009, ISBN 978-3-437-55061-4, S. 189–205.</ref> Ein Hausmittel nutzt erhitzten Kaffeesatz im Fußbad bei [[Fersensporn]].<ref>Annette Kerckhoff, Michael Elies: ''Medizin aus der Küche – Teil 2.'' In: ''Natur und Medizin.'' Heft 6, November/Dezember 2018, S. 10.</ref>

=== Auswirkungen auf die Psyche ===
Eine zehnjährige Studie unter 50.739 US-amerikanischen Frauen (mittleres Alter 63 Jahre) untersuchte den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Depressionsrisiko. Die zu Studienbeginn nicht-depressiven Frauen zeigten bei höherem Kaffeekonsum ein niedriges Risiko, eine [[Depression]] zu entwickeln.<ref>{{Literatur |Autor=M. Lucas u.&nbsp;a. |Titel=Coffee, caffeine, and risk of depression among women |Sammelwerk=[[Archives of Internal Medicine]] |Band=171 |Nummer=17 |Datum=2011-09 |ISSN=1538-3679 |Seiten=1571–1578 |DOI=10.1001/archinternmed.2011.393 |PMID=21949167}}</ref> Das im Kaffee enthaltene Koffein kann die Symptome von [[Angststörung]]en intensivieren.<ref>{{cite journal |last1=Winston |first1=Anthony P. |last2=Hardwick |first2=Elizabeth |last3=Jaberi |first3=Neema |title=Neuropsychiatric effects of caffeine |journal=Advances in Psychiatric Treatment |year=2005 |volume=Band 11 |issue=6 |pages=432–439 |doi=10.1192/apt.11.6.432}}</ref><ref>{{cite journal |last1=Machado Vilarim |first1=Marina |last2=Marano Rocha Araujo |first2=Daniele |last3=Nardi |first3=Antonio Egidio |title=Caffeine challenge test and panic disorder: a systematic literature review |journal=[[Expert Review of Neurotherapeutics]] |volume=Band 11 |issue=8 |pages=1185–95 |date=2011-08 |pmid=21797659 |doi=10.1586/ern.11.83 |url=https://semanticscholar.org/paper/7c34e09c35feb902d53469b1d90dbab8185cff48 }}</ref><ref>{{cite journal |author=A. Smith |title=Effects of caffeine on human behavior |journal=[[Food and Chemical Toxicology]] |volume=Band 40 |issue=9 |pages=1243–55 |date=2002-09 |pmid=12204388 |doi=10.1016/S0278-6915(02)00096-0 }}</ref> Umgekehrt kann das Vermindern der Koffeineinnahme eine symptomlindernde Wirkung haben.<ref>{{cite journal |last1=Bruce |first1=M. S. |last2=Lader |first2=M. |title=Caffeine abstention in the management of anxiety disorders |journal=Psychological Medicine |volume=Band 19 |issue=1 |pages=211–4 |date=1989-02 |pmid=2727208 |doi=10.1017/S003329170001117X }}</ref>

Da Koffein [[Adenosinrezeptoren]] blockiert, kommt es indirekt zu einer vermehrten Ausschüttung von [[Dopamin]]. Dopaminerge [[Stimulans|Stimulanzien]] (wie also Koffein)<!--Allgemeinverständlichkeit--> fördern die [[Konzentration (Psychologie)|Konzentrationsfähigkeit]], z.&nbsp;B. das zur [[Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung|ADHS]]-Behandlung eingesetzte [[Methylphenidat]]. Mit steigender Menge konsumierten Kaffees stellt sich jedoch ein gegenteiliger Effekt ein, zu den Symptomen des [[Coffeinismus|Koffeinismus]] zählen auch Konzentrationsstörungen und Hyperaktivität. Der Mechanismus dieses Effekts ist bislang nicht ausreichend geklärt. Die konzentrationsfördernde Wirkung konnte im [[Magnetresonanztomographie|Magnetresonanztomografen]] sichtbar gemacht werden,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.apotheker.or.at/Internet/OEAK/NewsPresse_1_0_0a.nsf/webPages/1104B6CDDBCD78D7C1256C4B004B954E!OpenDocument |titel=Kaffee – ein Genussmittel, das auch pharmakologische Wirkungen entfalten kann |werk=www.apotheker.or.at |hrsg=Österreichische Apothekerkammer |abruf=2020-04-17}}</ref> so wurden insbesondere die Hirnareale der [[Frontallappen]] und des [[Gyrus cinguli|Gyrus cinguli anterior]], in denen das [[Kurzzeitgedächtnis]] verortet wird, aktiv.

=== Auswirkungen auf den Schlaf ===
Um die aufmunternde und konzentrationsfördernde Wirkung des Kaffees voll ausschöpfen zu können, ist es nach einem Artikel in der Fachzeitschrift ''Sleep''<ref>J. K. Wyatt, C. Cajochen, A. Ritz-De Cecco u.&nbsp;a.: ''{{Webarchiv |url=http://www.journalsleep.org/ViewAbstract.aspx?pid=25963 |text=Low-dose repeated caffeine administration for circadian-phase–dependent performance degradation during extended wakefulness. |wayback=20120119013348}}'' In: ''Sleep.'' Band 27, Heft 3, 2004, S. 374–381.</ref> sinnvoller, viele kleine Schlucke Kaffee über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, als eine große Tasse Kaffee am Morgen. Auf diese Weise findet eine deutlich effektivere Einwirkung des Koffeins auf die Schlafzentren im Gehirn statt. Die Strategie, den Kaffeekonsum gleichmäßig auf einen längeren Zeitraum zu verteilen, sei besonders nützlich für nachts arbeitende Personen: Ihnen fällt es so leichter, wach zu bleiben und dabei ihre Konzentrationsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Kaffeekonsum am Nachmittag und am Abend kann die Schlafqualität beeinträchtigen.<ref>{{Literatur |Autor=Frances O’Callaghan, Olav Muurlink, Natasha Reid |Titel=Effects of caffeine on sleep quality and daytime functioning |Sammelwerk=Risk Management and Healthcare Policy |Band=11 |Datum=2018-12-07 |ISSN=1179-1594 |Seiten=263–271 |DOI=10.2147/RMHP.S156404 |PMC=6292246 |PMID=30573997}}</ref>

=== Auswirkungen auf den Stoffwechsel ===
In einer Studie von Trine Ranheim und Bente Halvorsen wurde in einzelnen Fällen eine Erhöhung der [[Cholesterin]]spiegel nach dem Genuss von ungefiltertem Kaffee nachgewiesen.<ref>{{Literatur |Autor=Bente Halvorsen, Trine Ranheim, Marit S. Nenseter, Anthony C. Huggett, Christian A. Drevon |Titel=Effect of a coffee lipid (cafestol) on cholesterol metabolism in human skin fibroblasts |Sammelwerk=The Journal of Lipid Research |Band=39 |Nummer=4 |Datum=1998-04 |Seiten=901–912 |Online=[https://www.jlr.org/content/39/4/901.full jlr.org]}}</ref> Die filterbaren [[Diterpene]] [[Cafestol]] und [[Kahweol]] bewirken diesen Effekt.

Kaffee kann außerdem die Aufnahme der essentiellen Mineralstoffe Calcium und Magnesium reduzieren und deren Ausscheidung erhöhen. Außerdem senkt er den Magnesiumspiegel im Blut.<ref>C. Leitzmann u.&nbsp;a.: ''Ernährung in Prävention und Therapie''. Hippokrates Verlag, Stuttgart 2005.</ref><ref>L. K. Massey, S. J. Whiting: ''Caffeine, urinary calcium, calcium metabolism and bone.'' In: ''The Journal of Nutrition'', Band 123, Heft 9, 1993, S. 1611–1614; PMID 8360789, [[doi:10.1093/jn/123.9.1611]].</ref><ref>C. M. Weaver, W. R. Proulx, R. Heaney: ''Choices for achieving adequate dietary calcium with a vegetarian diet.'' In: ''[[The American Journal of Clinical Nutrition]].'' Band 70, Heft 3 Suppl, September 1999, S. 543S–548S; PMID 10479229, [[doi:10.1093/ajcn/70.3.543s]].</ref> Kaffee scheint dem Knochenstoffwechsel allerdings eher zu nützen, als zu schaden.<ref>H. Harumi, K. Kaori, S. Toshiko, K. Ryosaku, I. Masanori, Y. Akihiro, W. Yumi, O. Rieko, N. Tomoko, N. Kazutoshi: ''Association between dietary intake and bone mineral density in Japanese postmenopausal women: The Yokogoshi cohort study.'' In: ''The Tohoku Journal of Experimental Medicine.'' Band 239, Heft 2, 2016, S. 95–101; [https://www.jstage.jst.go.jp/article/tjem/239/2/239_95/_html jstage.jst.go.jp], [[doi10.1620/tjem.239.95]].</ref><ref name="Miranda et al. 2017">A. M. Miranda, J. Steluti, R. M. Fisberg, D. M. Marchioni: ''Association between coffee consumption and its polyphenols with cardiovascular risk factors: A population-based study.'' In: ''Nutrients'', Band 9, Heft 3, 14. März 2017, S. E276; PMID 30453911, [[doi:10.3390/nu9030276]].</ref>

=== Krebsrisiko ===
2020 wurde eine [[Metaanalyse]] zu 28 vorangegangenen Metaanalysen zum Zusammenhang zwischen [[Krebs (Medizin)|Krebserkrankungen]] und Kaffeekonsum veröffentlicht, d.&nbsp;h., es wurden 28 wissenschaftliche Artikel untersucht, die ihrerseits jeweils mehrere wissenschaftliche Publikationen zu dem Thema untersucht hatten. Dabei fanden die Autoren heraus, dass moderate Kaffeetrinker sehr wahrscheinlich ein geringeres Risiko als Nicht-Kaffeetrinker haben, an [[Leberkrebs]] oder einem [[Endometriumkarzinom|Krebs der Gebärmutterschleimhaut]] zu erkranken. Für das ungeborene Kind ist Kaffeekonsum in der Schwangerschaft allerdings auch in Bezug auf mögliche Krebserkrankungen schädlich: Es gibt deutliche Anhaltspunkte dafür, dass Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft viel Kaffee getrunken haben, ein erhöhtes Risiko haben, an [[Akute lymphatische Leukämie|akuter lymphatischer Leukämie]] zu erkranken. Die Metaanalyse stellte noch weitere mögliche positive Effekte für die Kaffeetrinker selbst fest. So könnten sie ein geringeres Risiko haben, ein [[malignes Melanom]] (schwarzen Hautkrebs), ein [[Mundhöhlenkarzinom]] oder [[Pharynxkarzinom|Rachenkrebs]] zu entwickeln, als Nicht-Kaffeetrinker. Das Risiko für [[Blasenkrebs]] ist bei Kaffeetrinkern wiederum vermutlich höher. Bei diesen Krebsarten ist die Datenlage allerdings noch unsicher. Es ist auch noch nicht abschließend geklärt worden, „wie die Menge und Regelmäßigkeit des Konsums, die Kaffeesorte und die Art der Zubereitung, z.&nbsp;B. die Zugabe von Milch oder Zucker“, die Wirkung von Kaffee auf das Krebsrisiko verändern.<ref>Long-Gang Zhao, Zhuo-Ying Li, Guo-Shan Feng, Xiao-Wei Ji, Yu-Ting Tan, Hong-Lan Li, Marc J. Gunter, Yong-Bing Xiang: ''Coffee drinking and cancer risk: an umbrella review of meta-analyses of observational studies.'' In: ''[[BMC Cancer]].'' Band 20, 2020, S. 101; [[doi:10.1186/s12885-020-6561-9]].</ref>

Forscher von der ''Wayne State University'' in Detroit (USA) haben herausgefunden, dass regelmäßiger Genuss von Kaffee offenbar vor „nicht melanomartigem Hautkrebs (NMHK)“ schützt. Im Rahmen der ''Women’s Health Initiative'' wurden die klinischen Daten und Ernährungsgewohnheiten von über 93.000 Frauen erfasst. Dabei stellte sich heraus, dass zwischen Kaffeekonsum und Hautkrebsrisiko ein umgekehrter Zusammenhang bestand: Mit jeder Tasse Kaffee, die mehr getrunken wurde, sank die Häufigkeit der NMHK-Erkrankungen um 1 %. Frauen, die sechs oder mehr Tassen Kaffee pro Tag tranken, hatten ein um 30 % geringeres Risiko, an NMHK zu erkranken, als Frauen, die keinen Kaffee tranken. Für entkoffeinierten Kaffee gilt dieser Zusammenhang jedoch nicht. Die Forscher vermuten, dass die antioxidativen Eigenschaften von Koffein dafür verantwortlich sind. So kann, aktuellen Daten aus Japan zufolge, Koffein auch den Effekt einer Chemotherapie deutlich verbessern.<ref>Ernest L. Abel, Susan O. Hendrix, S. Gene McNeeley, Karen C. Johnson, Carol A. Rosenberg, Yasmin Mossavar-Rahmani, Mara Vitolins, Michael Kruger: ''Daily coffee consumption and prevalence of nonmelanoma skin cancer in Caucasian women.'' In: ''[[European Journal of Cancer Prevention]].'' Band 16, Heft 5, Oktober 2007, S. 446–452; [[doi:10.1097/01.cej.0000243850.59362.73]].</ref><ref>Akihiko Takeuchi, Hiroyuki Tsuchiya, Norio Yamamoto, Katsuhiro Hayashi, Kensuke Yamauchi, Masami Kawahara, Ken-Ichi Miyamoto, Katsuro Tomita: ''Caffeine-potentiated chemotherapy for patients with high-grade soft tissue sarcoma: Long-term clinical outcome.'' In: ''[[Anticancer Research]]'', Band 27, Heft 5B, September-Oktober 2007, S.&nbsp;3489–3495; {{ISSN|1791-7530}}; [https://web.archive.org/web/20200420233544/http://ar.iiarjournals.org/content/27/5B/3489.full.pdf+html ar.iiarjournals.org]</ref>

Wie in einer Reihe anderer Lebensmittel findet sich im Kaffee der Stoff [[Furan]], der im Verdacht steht, Krebs zu begünstigen. Ob eine langfristige Aufnahme geringer Furanmengen, etwa über Kaffee, für den Menschen ein Gesundheitsrisiko darstellt, ist aber noch nicht hinreichend erforscht. Das deutsche [[Bundesinstitut für Risikobewertung]] sieht derzeit keine Belege dafür, dass die Furanbelastung durch Lebensmittel gesundheitlich bedenklich ist.<ref>Presseportal.de: [https://www.presseportal.de/pm/7840/2332345/gesundheitsrisiko-durch-schadstoff-furan-im-kaffee-zdfzoom-dokumentation-stellt-aktuellen ''Gesundheitsrisiko durch Schadstoff Furan im Kaffee'']. [[ZDF|Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)]], 25. September 2012</ref> Die [[Internationale Agentur für Krebsforschung]] sieht nach der Auswertung von mehr als 1.000 Studien durch 23 Experten „keine ausreichenden Hinweise für eine Krebsgefahr“ durch Kaffee mehr, so ein Artikel der Wochenzeitung „Die Zeit“.<ref>Hartmut Wewetzer: [https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-06/kaffee-studie-krebsrisiko-gesund ''Kein Krebsrisiko durch Kaffee''.] In: ''[[Die Zeit]].'' 16. Juni 2016.</ref>

Nach einer 2016 veröffentlichten [[Metaanalyse]] ist Kaffeekonsum mit einem erhöhten [[Lungenkrebs]]risiko assoziiert, insbesondere bei Männern und bei Rauchern;<ref>''Coffee consumption and the risk of lung cancer: an updated meta-analysis of epidemiological studies''. PMID 26081490.</ref> bei der Metaanalyse wurden jedoch methodische Mängel kritisiert.<ref>''What is the relationship between coffee and lung cancer?'' PMID 27329607.</ref>

=== Vermindertes Risiko für Bluthochdruck ===
Kaffee senkt vermutlich das Risiko für Bluthochdruck.<ref name="Miranda et al. 2017" /> In einer großen Metaanalyse zeigte sich ein vermindertes Risiko für einen erhöhten Blutdruck bei langfristigem Konsum von sieben Tassen Kaffee am Tag. Allerdings könnte der gemessene Effekt zum Teil auf unterschiedlichen Zigarettenkonsum zurückzuführen sein.<ref>G. Grosso, A. Micek, J. Godos, A. Pajak, S. Sciacca, M. Bes-Rastrollo, F. Galvano, M. A. Martinez-Gonzalez: ''Long-term coffee consumption is associated with decreased incidence of new-onset hypertension: A dose-response meta-analysis.'' In: ''Nutrients.'' Band 9, Heft 8, 17. März 2017, S. E890; PMID 28817085, [[doi:10.3390/nu9080890]].</ref>

=== Herzkrankheiten und Diabetes mellitus ===
Aufgrund der zum Teil widersprüchlichen Datenlage zu diesem Thema wurde 2005 von amerikanischen Forschern die sogenannte CALM-Studie ''('''C'''offee '''a'''nd''' L'''ipoprotein '''M'''etabolism study)'' durchgeführt, bei der die Auswirkung von koffeinhaltigem und entkoffeiniertem Kaffee auf Herz, Blutkreislauf und Stoffwechsel erstmals nach den hohen Standards einer [[Klinische Studie|klinischen Studie]] eingehender untersucht wurde. Das überraschende Ergebnis: koffeinhaltiger Kaffee hatte keinerlei negativen Effekt auf die gemessenen Parameter wie [[Blutdruck]], [[Puls]]frequenz, [[Body-Mass-Index]] (BMI), [[Blutzuckerspiegel]], [[Insulin]]menge und verschiedene [[Lipoproteine|Blutfettwerte]] ([[Cholesterin|Gesamtcholesterin]], [[High Density Lipoprotein|HDL-Cholesterin]], [[Low Density Lipoprotein|LDL-Cholesterin]] sowie [[Apolipoprotein]] B). Dagegen stiegen bei der Gruppe, die den entkoffeinierten Kaffee getrunken hatte, die [[Lipoproteine|Lipoproteinwerte]] und der Gehalt an freien [[Fettsäure]]n – beides Risikofaktoren für [[Arteriosklerose]] – im Blut deutlich an, und auch der Spiegel an LDL-Cholesterin („schlechtes Cholesterin“) war in Folge häufig erhöht. Allerdings hatte entkoffeinierter Kaffee nicht auf alle Probanden nur negative Auswirkungen: Bei übergewichtigen Personen mit einem BMI von mehr als 25, nicht aber bei den normalgewichtigen Teilnehmern, erhöhte der regelmäßige Genuss auch die Menge des „guten“ HDL-Cholesterins um mehr als 50 %.<ref>{{Literatur |Autor=Shelley Wood |Titel={{Webarchiv |url=http://theheart.org/article/607549.do |text=Decaf coffee raises LDL cholesterol |wayback=20090129131532}} |Sammelwerk=[[:en:WebMD|WebMD]] |Datum=2005-11-17}}</ref><ref>Ilka Lehnen-Beyel / [[Deutscher Depeschendienst]] (ddp): ''{{Webarchiv |url=http://www.wissenschaft.de/wissen/news/259306.html |text=Koffeinfrei und trotzdem ungesund |wayback=20051126054725}}.'' Auf der Internetseite der Zeitschrift [[Bild der Wissenschaft]], abgerufen am 3. Januar 2012.</ref>

Zwei weitere groß angelegte Studien, eine amerikanische an über 45.000 Männern<ref>D. E. Grobbee u.&nbsp;a.: [http://content.nejm.org/cgi/content/abstract/323/15/1026 ''Coffee, caffeine, and cardiovascular disease in men''.] In: ''[[The New England Journal of Medicine]].'' Band 323, Heft 15, 11. Oktober 1990, S. 1026–1032.</ref> und eine finnische [[Kohortenstudie]] mit über 20.000 weiblichen und männlichen Probanden,<ref name="KLE-2000-12-11">P. Kleemola u.&nbsp;a.: [http://archinte.ama-assn.org/cgi/content/abstract/160/22/3393 ''Coffee consumption and the risk of coronary heart disease and death''.] In: ''[[Archives of Internal Medicine]].'' Band 160, Heft 22, 11. Dezember 2000.</ref> kamen eindeutig zu dem Schluss, dass regelmäßiger Kaffeekonsum kein Risiko für [[Koronarsystem|koronare]] oder [[Gehirn|zerebrale]] [[Blutgefäß|vaskuläre]] Krankheiten mit sich bringt. Die Autoren der finnischen Studie fanden die höchste [[Mortalität]] sogar bei Männern, die überhaupt keinen Kaffee tranken, und auch bei Frauen sank die Sterberate kontinuierlich mit steigendem Kaffeekonsum.<ref name="KLE-2000-12-11" />

Während bei der großangelegten CALM-Studie keinerlei Einfluss des Kaffees auf den Blutzucker- und Insulinspiegel festgestellt werden konnte, berichten Wissenschaftler von der Duke-Universität in Durham (USA) in der Fachzeitschrift ''Diabetes Care'', dass Koffein in Kombination mit einer Mahlzeit bei [[Diabetes mellitus]] den Blutzuckerspiegel um beinahe 50 % und den Insulinspiegel um 20 % ansteigen ließ.<ref name="LANE">J. Lane u.&nbsp;a.: ''{{Webarchiv |url=http://www.wissenschaft.de/wissen/news/243322.html |text=Kaffee und Zucker? Nein danke! |wayback=20051218023611}}'' In: ''[[Diabetes Care]].'' Band 27, S. 2047.</ref> Die Forscher schlossen daraus, dass Koffein den ohnehin gestörten [[Energiestoffwechsel]] der Diabetiker noch weiter beeinträchtige. Allerdings war die Probandenzahl mit 14 Studienteilnehmern sehr klein, und es wurde reines Koffein in Kapselform, nicht etwa Kaffee (als Getränk) verabreicht.

In einer großen [[Epidemiologie|epidemiologischen]] Studie mit mehr als 120.000 Teilnehmern zeigte sich, dass Männer, die mehr als sechs Tassen Kaffee pro Tag tranken, ein um 54 % geringeres Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 hatten, bei Frauen reduzierte sich das Risiko um 29 %.<ref>Eduardo Salazar-Martinez, Walter C. Willett, Alberto Ascherio, [[JoAnn E. Manson]], Michael F. Leitzmann, Meir J. Stampfer, Frank B. Hu: ''Coffee consumption and risk for type 2 diabetes mellitus.'' In: ''[[Annals of Internal Medicine]]'', Band 140, Heft 1, 6. Januar 2004, S. 1–8; [[doi:10.7326/0003-4819-140-1-200401060-00005]].</ref> Welche Faktoren für diesen Effekt verantwortlich sind, konnten die Wissenschaftler nicht endgültig klären. So können einerseits Inhaltsstoffe des Kaffees selbst wie Koffein, [[Kalium]], [[Magnesium]] oder [[Antioxidantien]] in Betracht kommen, andererseits könnte es sein, dass sich die Lebensgewohnheiten der Viel-Kaffeetrinker von denen der anderen Probanden in bisher nicht bekannter Weise unterscheiden.

Den Befund, dass Kaffee das Risiko für Diabetes vom Typ&nbsp;2 reduziert, bestätigt auch eine Studie aus dem Jahr 2006 mit knapp 29.000 Teilnehmerinnen. Da sowohl koffeinhaltiger als auch entkoffeinierter Kaffee die beobachtete [[Statistische Signifikanz|signifikante]] „Diabetesschutzwirkung“ entfaltete, schlossen die Forscher, dass der gesundheitsfördernde Effekt nicht auf das Koffein zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf die in dem Getränk reichlich enthaltenen Antioxidantien, [[Polyphenole]] oder Mineralstoffe.<ref>Mark A. Pereira, Emily D. Parker, Aaron R. Folsom: ''Coffee consumption and risk of type 2 diabetes mellitus. An 11-year prospective study of 28&nbsp;812 postmenopausal women'' In: ''[[Archives of Internal Medicine]]'', Band 166, Heft 12, 26. Juni 2006, S. 1311–1316; [[doi:10.1001/archinte.166.12.1311]].</ref>

Der Grund für die positive Auswirkung des Kaffeekonsums auf den Verlauf einer [[Diabetes mellitus|Diabetes-mellitus]]-Typ-2-Erkrankung beruht möglicherweise auf der vermehrten Ausschüttung des [[Hormon|Darmhormons]] [[GLP-1|GLP]]-1. Nach einer Veröffentlichung im Journal of Nutritional Science 2015 gibt es eine dosisabhängige Beziehung zwischen täglichem Kaffeegenuss und GLP-1 [[Sekretion]]. Die Autoren sehen die im Kaffee reichlich vorhandenen [[Polyphenole]] als Auslöser für diesen Mechanismus.<ref>{{Literatur |Autor=Yoshie Fujii, Noriko Osaki, Tadashi Hase, Akira Shimotoyodome |Titel=Ingestion of coffee polyphenols increases postprandial release of the active glucagon-like peptide-1 (GLP-1(7-36)) amide in C57BL/6J mice |Sammelwerk=Journal of Nutritional Science |Band=4 |Datum=2015 |ISSN=2048-6790 |Seiten=e9 |Sprache=en |DOI=10.1017/jns.2014.71 |PMC=4462761 |PMID=26097706}}</ref>

Nach den Ergebnissen einer Studie aus dem Jahr 2006 soll schon die Koffeinmenge von zwei Tassen Kaffee die Durchblutung des [[Herzmuskel]]s bei körperlicher Anstrengung messbar reduzieren. Hierdurch werde die positive Wirkung der körperlichen Bewegung auf das Herz deutlich gemindert. Dies gelte insbesondere bei Aktivitäten in großer Höhe oder bei Menschen mit [[Koronare Herzkrankheit|koronarer Herzkrankheit]] oder [[Arteriosklerose]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.wissenschaft.de/wissen/news/260971.html |text=Ilka Lehnen-Beyel: ''Unsportlicher Kaffee.'' |wayback=20060126234739}} Auf der Internetseite der Zeitschrift [[Bild der Wissenschaft]], 17. Januar 2006.</ref><ref>Mehdi Namdar, Pascal Koepfli, Renate Grathwohl, Patrick T. Siegrist, Michael Klainguti, Tiziano Schepis, Raphael Delaloye, Christophe A. Wyss, Samuel P. Fleischmann, Oliver Gaemperli, Philipp A. Kaufmann: ''Caffeine decreases exercise-induced myocardial flow reserve.'' In: ''[[Journal of the American College of Cardiology]] (JACC)'', Band 47, Heft 2, 17. Januar 2006; [[doi:10.1016/j.jacc.2005.08.064]].</ref> Mögliche Schwachpunkte der Studie sind die geringe Probandenzahl (18 Teilnehmer), die Darreichungsform des Koffeins in Tablettenform und die Tatsache, dass die Probanden in den Tagen vor dem Test weder Kaffee noch andere koffeinhaltige Getränke zu sich nehmen durften. Da es keine Kontrollgruppe gab, die nicht von Koffein entwöhnt war, ist nicht auszuschließen, dass „gewohnheitsmäßige“ Kaffeetrinker weniger empfindlich reagiert hätten. Auch ist es möglich, dass Koffein in Abhängigkeit von seiner Darreichungsform (zum Beispiel in Tablettenform oder als Heißgetränk) unterschiedliche Wirkungen entfaltet.

In einer Studie mit 3987 Teilnehmern konnte gezeigt werden, dass drei oder mehr Tassen Kaffee am Tag das Risiko für chronische Herzerkrankungen bei koreanischen Frauen senkten.<ref>Noh H. M., Park Y. S., Kim J. H.: ''Coffee consumption and coronary heart disease risk using the Framingham risk score.'' In: ''Asia Pacific Journal of Clinical Nutrition.'' Band&nbsp;26, Heft&nbsp;5, 2017, S.&nbsp;931–938; [[doi:10.6133/apjcn.082016.05]].</ref>

=== Positive Auswirkungen auf die Leber ===
Für einen Fachartikel (publiziert am 1. Dezember 2005) wurden Gesundheits- und Ernährungsdaten von 9849 freiwilligen Teilnehmern einer weiteren großen epidemiologischen Studie, der ''National Health and Nutrition Examination Survey'' ausgewertet.<sup>Anm.:</sup><ref>Weitere Informationen über die Studie finden sich auf der [http://www.cdc.gov/nchs/nhanes.htm Internetseite] der [[Centers for Disease Control and Prevention]].</ref> Es zeigte sich unter anderem, dass bei Probanden, die täglich mehr als zwei Tassen Kaffee oder Tee zu sich genommen hatten, die Zahl der chronischen [[Hepatopathie|Lebererkrankungen]] deutlich niedriger war. Dieser Effekt, den die Wissenschaftler hauptsächlich dem Koffein zuschreiben, wurde allerdings nur bei Menschen mit einem erhöhten Risiko für derartige Erkrankungen festgestellt, zum Beispiel bei [[Alkoholiker]]n oder Übergewichtigen.<ref>Constance E. Ruhl, James E. Everhart: ''Coffee and tea consumption are associated with a lower incidence of chronic liver disease in the United States.'' In: ''[[Gastroenterology]]'', Band 129, Heft 6, Dezember 2005, S. 1928–1936; [[doi:10.1053/j.gastro.2005.08.056]].</ref> Eine 2014 veröffentlichte Studie bestätigte den Effekt, kam jedoch auch zu dem Schluss, dass verbesserte Leberwerte nach regelmäßigem Kaffeegenuss nicht auf Koffein zurückzuführen seien.<ref>''Inverse associations of total and decaffeinated coffee with liver enzyme levels in National Health and Nutrition Examination Survey 1999-2010''. In: ''Hepatology'', Dezember 2014, [[doi:10.1002/hep.27367]]</ref>

=== Niere ===
In einer Studie mit 14.298 Teilnehmern hatten Menschen mit einem höheren Kaffeekonsum ein geringeres Risiko für eine chronische Nierenerkrankung.<ref>E. A. Hu, E. Selvin, M. E. Grams, L. M. Steffen, J. Coresh, C. M. Rebholz: ''Coffee consumption and incident kidney disease: Results from the Atherosclerosis Risk in Communities (ARIC) Study.'' In: ''[[American Journal of Kidney Diseases]]'', Band 72, Heft 2, 2018, S. 214–222; PMID 29571833, [[doi:10.1053/j.ajkd.2018.01.030]].</ref>

=== Gastroösophagealer Reflux ===
Der Genuss von Kaffee führt zu einer vermehrten Freisetzung von [[Magensäure]] und des [[Hormon]]s [[Gastrin]]. Er fördert den [[Gastroösophagealer Reflux|gastroösophagealen Reflux]]. Deswegen ist die am häufigsten berichtete Störwirkung das [[Sodbrennen]]. Je nach Ausmaß und Dauer des Refluxes ist auch die Entwicklung einer [[Refluxösophagitis]] möglich. Einen Zusammenhang mit [[Verdauungsstörung|Dyspepsie]] (Verdauungsstörung) haben Studien jedoch nicht ergeben. In jedem Fall regt koffeinhaltiger Kaffee die Produktion von Magensäure und die Kontraktion der [[Gallenblase]] an.<ref>P. J. Boekema, M. Samsom, G. P. van Berge Henegouwen, A. J. Smout: ''Coffee and gastrointestinal function: facts and fiction. A review.'' In: ''Scandinavian Journal of Gastroenterology. Supplement'', Band 230, 1999, {{ISSN|0085-5928}}, S.&nbsp;35–39, PMID 10499460. (Review).</ref> Ein Forscherteam aus Mitgliedern vom Institut für Ernährungsphysiologie und Physiologische Chemie der Fakultät für Chemie an der [[Universität Wien]] und vom [[Deutsches Institut für Ernährungsforschung|Deutschen Institut für Ernährungsforschung]] in Potsdam-Rehbrücke haben sich mit der Magensäureproduktion beim Kaffeetrinken beschäftigt. Sie fanden heraus, dass das Ausmaß der Produktion von Magensäure durch die im Kaffee enthaltenen [[Bitterstoff]]e reguliert wird. Im [[Verdauungstrakt]] sind an verschiedenen Stellen [[Rezeptor (Biochemie)|Rezeptoren]] für Bitterstoffe vorhanden, so im [[Magen]] und in der [[Mundhöhle]]. Die Rezeptoren in der Mundhöhle lösen den bitteren [[Geschmack (Sinneseindruck)|Geschmack]] aus. Werden nun ausschließlich die Rezeptoren im Magen aktiviert, führt dies zu einer vermehrten Produktion von Magensäure. Eine Aktivierung der Rezeptoren in der Mundhöhle (der bittere Geschmack) führt dagegen zu einer Verminderung der Magensäureproduktion.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dife.de/news/archiv/details-archiv/bitterrezeptoren-in-mund-und-magen-wirken-regulierend-auf-die-koffeinbedingte-magensaeureausschuettung-82/ |titel=Bitterrezeptoren in Mund und Magen wirken regulierend auf die koffeinbedingte Magensäureausschüttung |werk=Press Release vom 11.07.2017 |hrsg=Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) |datum=2017-07-11 |abruf=2021-04-11}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Kathrin Ingrid Liszt, Jakob Peter Ley, Barbara Lieder, Maik Behrens, Verena Stöger |Titel=Caffeine induces gastric acid secretion via bitter taste signaling in gastric parietal cells |Sammelwerk=Proceedings of the National Academy of Sciences |Band=114 |Nummer=30 |Datum=2017-07-25 |ISSN=0027-8424 |Seiten=E6260–E6269 |Online=https://www.pnas.org/content/114/30/E6260 |Abruf=2021-04-11 |DOI=10.1073/pnas.1703728114 |PMID=28696284}}</ref>

=== Parkinson und Alzheimer-Krankheit ===
Als weiterer positiver Effekt wird die [[Parkinson-Krankheit|Parkinson]] hemmende Wirkung des Koffeins diskutiert, da die Produktion des Nervenbotenstoffs [[Dopamin]] angeregt wird. Der Ausbruch der [[Alzheimer-Krankheit]] könnte durch regelmäßigen Genuss verzögert werden. Bei Mäusen wurde bei Zugabe von Koffein ins Trinkwasser eine Regeneration der Gedächtnisleistung bei Verringerung der Ansammlungen von [[Beta-Amyloid]] beobachtet,<ref>Gary W. Arendash u.&nbsp;a.: ''Caffeine reverses cognitive impairment and decreases brain amyloid-β levels in aged Alzheimer’s disease mice.'' In: ''Journal of Alzheimer’s Disease.'' Band 17, Heft 3, Juli 2009, S. 661–680. Zitiert nach {{Internetquelle |autor=Hartmut Wewetzer |url=https://www.zeit.de/online/2009/28/kaffee-alzheimer |titel=Demenz. Fünf Tassen Kaffee gegen Alzheimer |werk=Zeit online |datum=2009-07-07 |abruf=2009-07-08}}</ref><ref>Chuanhai Cao u.&nbsp;a.: ''Caffeine suppresses amyloid-β levels in plasma and brain of Alzheimer’s disease transgenic mice.'' In: ''Journal of Alzheimer’s Disease.'' Band 17, Heft 3, Juli 2009, S. 681–697. Zitiert nach {{Internetquelle |autor=Hartmut Wewetzer |url=https://www.zeit.de/online/2009/28/kaffee-alzheimer |titel=Demenz. Fünf Tassen Kaffee gegen Alzheimer |werk=Zeit online |datum=2009-07-07 |abruf=2009-07-08}}</ref> die eine der Ursachen für die Symptome der Alzheimer-Krankheit ist.

=== Auswirkungen auf die Gehirnstruktur ===
Kaffee ist ein Stimulanz und hat viele neurologische Auswirkungen. Während Übersichtsarbeiten einen positiven Nettoeffekt eines gemäßigten Konsums auf die Gesundheit ausmachten, wurde in einer Studie berichtet, dass regelmäßiger Koffeinkonsum die [[Graue Substanz]] des Gehirns signifikant reduziert oder reduzieren kann.<ref>[https://newatlas.com/health-wellbeing/caffeine-consumption-coffee-gray-matter-brain/ newatlas.com]</ref><ref>[https://academic.oup.com/cercor/article-abstract/31/6/3096/6135013 academic.oup.com]</ref>

=== Libido ===
Eine Studie von 2006 zeigte, dass Koffein bei weiblichen Ratten eine Steigerung des [[Geschlechtstrieb]]s bewirkt. Ob der Effekt auch beim Menschen zu beobachten ist, bleibt zweifelhaft. Nach Ansicht der an der Studie beteiligten Wissenschaftler würde eine die sexuelle Lust steigernde Wirkung des Koffeins – falls überhaupt – allenfalls bei Frauen eintreten, die nicht an Koffein gewöhnt sind.<ref>Ilka Lehnen-Beyel / [[Deutscher Depeschendienst]] (ddp): {{Webarchiv |url=http://www.wissenschaft.de/wissen/news/260681.html |text=''Was Ratten rattig macht.'' |wayback=20060112114137}} Auf der Internetseite der Zeitschrift Bild der Wissenschaft, 10. Januar 2006.</ref>

=== Widerlegte Auswirkungen ===
==== Keine Steigerung des Blutdruckes ====
2005 präsentierten Wissenschaftler eine Studie mit Daten von 156.000 Frauen; ein Zusammenhang zwischen gewohnheitsmäßigem Kaffeekonsum und hohem Blutdruck wurde nicht gefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Habitual caffeine intake and the risk of hypertension in women |Sammelwerk=[[Journal of the American Medical Association|JAMA: The Journal of the American Medical Association]] |Band=294 |Nummer=18 |Datum=2005-11-05 |Seiten=2330-2335 |Online=[http://jama.ama-assn.org/content/294/18/2330.abstract jama.ama-assn.org] |DOI=10.1001/jama.294.18.2330}}</ref>

==== Entwässerung ====
In der Presse, aber auch von manchen Ärzten wird vielfach behauptet, dass Kaffee dem Körper [[Diurese|Wasser entziehe]] und somit nicht zur Flüssigkeitszufuhr hinzugezählt werden dürfe. Dies ist jedoch nur eingeschränkt der Fall. Eine Studie, in der man zwölf Probanden, die seit fünf Tagen koffeinabstinent gelebt hatten, über mehrere Tage jeweils zweimal drei Tassen Kaffee pro Tag (insgesamt 642&nbsp;mg Koffein/Tag) zuführte, ergab nach 24 Stunden eine mittlere Abnahme des Körpergewichtes von 0,7&nbsp;kg und eine Reduktion des Gesamtkörperwassers um 1,1&nbsp;kg (gemessen mit [[Bioelektrische Impedanzanalyse|Bio-Impedanz-Messung]]). Es kann jedoch nicht allein anhand der Gesamtkörperwassermenge eine Aussage über den Flüssigkeitsversorgungsstatus einer Person getroffen werden, da das Wasser, wie in diesem Fall, aus dem [[Extrazellularraum]] stammen kann. Bei fortgesetztem dauerhaftem Kaffeekonsum werden Kompensationsmechanismen, wie die Erhöhung des [[Vasopressin|Plasmavasopressinspiegels]] und der [[Osmolalität]] des Urins, aktiv. Ein erhöhter Flüssigkeitsverlust infolge von Kaffee tritt demnach nur einmalig in Erscheinung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=463 |titel=Ist Kaffee ein „Flüssigkeitsräuber“? |hrsg=[[Deutsche Gesellschaft für Ernährung]] |datum=2005-01-12 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20070927015146/http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=463 |archiv-datum=2007-09-27 |abruf=2020-04-19 |kommentar=Das ist nicht die Originalstudie, nur ein Bericht darüber. Deswegen können mit dieser Quelle nicht alle Aussagen im vorangegangenen Absatz belegt werden.}}</ref>

Kaffee wird nach dem derzeitigen Forschungsstand als Teil der Wasserzufuhr des Körpers betrachtet und kann in der Flüssigkeitsbilanz wie jedes andere Getränk behandelt werden.<ref>Susanne Donner / Deutscher Depeschendienst (ddp): {{Webarchiv |url=https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/kaffee-ist-besser-als-sein-ruf-neue-ergebnisse-entlasten-den-beliebten-muntermacher/ |text=''Kaffee ist besser als sein Ruf: Neue Ergebnisse entlasten den beliebten Muntermacher.'' |wayback=20190915093230}} Auf der Internetseite der Zeitschrift [[Bild der Wissenschaft]], 5. April 2005.</ref><ref>Ann C. Grandjean, Kristin J. Reimers, Karen E. Bannick, Mary C. Haven: ''The effect of caffeinated, non-caffeinated, caloric and non-caloric beverages on hydration.'' In: ''Journal of the American College of Nutrition'', Band 19, Heft 5, 2000, S. 591–600, [[doi:10.1080/07315724.2000.10718956]].</ref>

== Inhaltsstoffe von Kaffee ==
Eine Tasse mit 125&nbsp;ml [[Filterkaffee]] enthält zirka 80–120&nbsp;mg Koffein<ref>[http://www.test.de/Koffeinhaltige-Getraenke-Wenn-das-Herz-schneller-schlaegt-1117094-1117137/ ''Koffeingehalt in Lebensmitteln.''] test.de, 6. August 2003, Stiftung Warentest (Hrsg.); abgerufen am 22. Januar 2013.</ref> und hat einen [[pH-Wert]] von 5. Kaffee ist also leicht sauer. Einige Kaffeesorten enthalten außerdem die [[β-Carboline]] Harman und Norharman in physiologisch wirksamer Menge, welche u.&nbsp;a. durch [[Monoaminooxidase-Hemmer|Monoaminooxidase-Hemmung]] zur [[Psychoaktive Substanz|psychoaktiven]] Wirkung beitragen können.<ref>{{Literatur |Autor=Tomas Herraiz, Carolina Chaparro |Titel=Human monoamine oxidase enzyme inhibition by coffee and β-carbolines norharman and harman isolated from coffee |Sammelwerk=[[Life Sciences]] |Band=78 |Nummer=8 |Datum=2006 |Seiten=795-802 |DOI=10.1016/j.lfs.2005.05.074 |PMID=16139309}}</ref>

[[Datei:Koffein - Caffeine.svg|150px|mini|Chemische Strukturformel von Koffein]] Die durchschnittlichen Inhaltsstoffe von Kaffee der Sorte ''Arabica'' bezogen auf die Trockenmasse sind in folgender Tabelle angegeben:<ref>St. Kaiser, I. Melle, H. J. Becker: ''Zur Chemie des Kaffees.'' In: ''[[Praxis der Naturwissenschaften – Chemie in der Schule]].'' Band 46, Heft 6, 1997, S. 17–22, Aulis Verlag.</ref>

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! Substanz
! Rohkaffee<br />(in %)
! Röstkaffee<br />(in %)
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|style="text-align:left;"| [[Saccharose]] || 8,0 || 0
|-
|style="text-align:left;"| [[Polysaccharide]] ||46,0 ||35,0
|-
|style="text-align:left;"| [[Lignin]] || 3,0 || 3,0
|-
|style="text-align:left;"| [[Fette]] || 16,0 || 17,0
|-
|style="text-align:left;"| [[Proteine]] || 11,0 || 7,5
|-
|style="text-align:left;"| [[Chlorogensäure]] || 6,5 || 2,5
|-
|style="text-align:left;"| [[Koffein]] || 1,2 || 1,3
|-
|style="text-align:left;"| [[Trigonellin]] || 1,0 || 1,0
|-
|style="text-align:left;"| [[Asche]] || 4,2 || 4,5
|-
|style="text-align:left;"| Karamelisations-,<br />Kondensationsprodukte || – || 28,5
|}

Karamelisations- und Kondensationsprodukte sind Substanzen, die beim [[#Rösten|Rösten]] entstehen und das Aroma, die braune Farbe und den Geschmack bestimmen. Die meisten dieser Stoffe entstehen über [[Maillard-Reaktion]]en, das sind komplexe Reaktionen zwischen reduzierenden [[Zucker]]n und [[Aminosäuren]] (aus den im Kaffee vorhandenen Proteinen).

[[Datei:2-Furanmethanethiol.svg|mini|Strukturformel von 2-Furfurylthiol, der wichtigsten Komponente des Kaffeearomas<ref name="Rimbach">[[Gerald Rimbach]] u.&nbsp;a.: ''Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger.'' Springer, Berlin / Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-04486-1, S. 291.</ref> ]]

Zum Kaffeearoma tragen wahrscheinlich etwa 40 flüchtige [[Chemische Verbindung|Verbindungen]] bei, von denen [[2-Furfurylthiol]], [[4-Vinylguajacol]], [[Acetaldehyd]], [[Propanol]], [[Alkylpyrazine]], [[Furanone]], [[2-Methyl-1-propanol|Methylpropanol]] und [[2-Methylbutanal]]/[[3-Methylbutanal]] die typischen Komponenten darstellen.<ref name="Rimbach" />

== Kaffeereste als Haushaltsmittel ==
* Nach dem Aufbrühen kann kalter Kaffee oder das benutzte Kaffeepulver wegen seines hohen organisch gebundenen [[Stickstoff]]gehaltes noch als Garten[[dünger]] verwendet werden.<ref>Howard Garrett: ''Organic lawn care: Growing grass the natural way.'' University of Texas Press, 2014, ISBN 978-0-292-72849-3, S. 99.</ref> Sein hoher Gehalt an [[Kalium]], [[Phosphor]] und anderen [[Mineralstoff]]en ist gut für die Pflanzenentwicklung.
* Trockener Kaffeesatz oder versprühter Kaffee sind ein umweltverträgliches [[Pestizid]] gegen Schnecken, schaden aber wahrscheinlich auch nützlichen Insekten.<ref>John Whitfield: [https://www.nature.com/articles/news020624-8 ''Coffee breaks slugs. Caffeine kills slugs and snails'']. Auf der Internetseite der Zeitschrift ''[[Nature]]'', 27. Juni 2002; [[doi:10.1038/news020624-8]].</ref>
* In ''Meyers Konversationslexikon'' (1888) ist zu lesen: {{" |Man benutzt den Kaffeesatz ferner zum Reinigen der [[Nachtgeschirr]]e und beim Abfegen braun gestrichener Fußböden. Kocht man den Kaffeesatz mit [[Natriumcarbonat|Sodalösung]] aus, so erhält man durch Zusatz von [[Alaun]] zu der filtrierten Flüssigkeit einen braunen Niederschlag, welcher als Malerfarbe benutzt werden kann. Verkohlt gibt der Kaffeesatz eine Art von Kohlenschwarz. Der beim Brennen des Kaffees sich entwickelnde Geruch verdeckt in ausgezeichneter Weise die üblen Gerüche frisch getünchter Kalkwände, frisch lackierter Thüren, beim Räumen von Düngergruben, in Kinderstuben etc.}} (der „üble Geruch“ von Farben und Lacken stammte vom [[Leinölfirnis]], der ranzig roch).
* Kaffeesatzlesen dient im Volksspiritismus zum Wahrsagen über die Zukunft und wird [[Kaffeesatz#Lesen im Kaffeesatz|Kaffeedomantie]] genannt.

== Museen in Europa ==
[[Datei:Kaffeemaschine.jpg|mini|Kaffeemaschine im Leipziger Coffee Baum]]
Im 3. Obergeschoss des historischen [[Leipzig]]er Kaffeehauses [[Zum Arabischen Coffe Baum]] befindet sich ein Kaffeemuseum mit historischen Exponaten aus verschiedenen Jahrhunderten. Das [[Café]] im Erdgeschoss ist bereits über 300 Jahre in Betrieb (seit 1711).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.coffe-baum.de/museum/index.php |text=''Kaffeemuseum.'' |wayback=20111112132514}} Zum Arabischen Coffe Baum, abgerufen am 12. November 2011.</ref><ref>[https://www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de/besuch/unsere-haeuser/museum-zum-arabischen-coffe-baum/ ''Museum Zum Arabischen Coffe Baum''] Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, abgerufen am 17. Mai 2021.</ref>

Im Jahr 1994 eröffnete das [[Delta Cafés#Nova Delta Kaffee-Museum|Nova Delta Kaffee-Museum]] am Firmensitz des Rösters Delta Cafés in [[Campo Maior]], in der [[Portugal|portugiesischen]] Region [[Alentejo]]. Es ist Teil der [[Europäische Route der Industriekultur|Europäischen Route der Industriekultur]] und galt als erstes ausschließlich dem Kaffee gewidmetes Museum in Europa.

2003 eröffnete das Kaffeemuseum im Erdgeschoss des Nebenhauses des [[Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum|Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseums]] im 5.&nbsp;[[Wiener Gemeindebezirke|Wiener Gemeindebezirk]] [[Margareten]].

== Siehe auch ==
* [[Kaffeering]]
* [[Wiener Kaffeehaus]]
* [[Café]]

== Literatur ==
<!-- Sortierung alphabetisch -->
* {{Zedler Online|4|Bon, ex cujus fructu potus Coffée conficitur|534|545}}
* Peter Albrecht: ''Kaffee. Zur Sozialgeschichte eines Getränks'' (= ''Veröffentlichung[en] des Braunschweigischen Landesmuseums.'' 23). Braunschweig 1980, {{OCLC|1000530472}}.
* Peter Albrecht: ''Kaffeetrinken als Symbol sozialen Wandels im Europa des 17.&nbsp;und 18.&nbsp;Jahrhunderts.'' In: [[Roman Sandgruber]], [[Harry Kühnel]] (Hrsg.): ''Genuss & Kunst. Kaffee, Tee, Schokolade, Tabak, Cola.'' Innsbruck 1994, ISBN 3-85460-108-5, S. 28–39.
* Stewart Lee Allen: ''Ein teuflisches Zeug. Auf abenteuerlicher Reise durch die Geschichte des Kaffees.'' Campus Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-593-37290-8.
* [[Heidrun Alzheimer]]: ''Kaffee – Konsum, Kultur, Kommerz. Begleitheft zur gleichnamigen Ausstellung im Museum Malerwinkelhaus Marktbreit, 20.3.–24.10.2004'' (= ''Schriftenreihe des Museums Malerwinkelhaus.'' 4), Marktbreit 2004, {{DNB|971848890}}.
* Daniela U. Ball (Hrsg.): ''Kaffee im Spiegel europäischer Trinksitten. Coffee in the Context of European Drinking Habits.'' Johann-Jacobs-Museum, Zürich 1991, ISBN 3-906554-06-6. (Deutsch-englisch.)
* Mary Banks: ''Kaffee. Die schwarze Leidenschaft.'' Bindlach 1999.
* [[Hans Becker (Geograph)|Hans Becker]], [[Volker Höhfeld]], [[Horst Kopp]]: ''Kaffee aus Arabien. Der Bedeutungswandel eines Weltwirtschaftsgutes und seine siedlungsgeographische Konsequenz an der Trockengrenze der Ökumene.'' (= ''Erdkundliches Wissen. Schriftenfolge für Forschung und Praxis.'' Heft 46). Wiesbaden 1979.
* {{Literatur
   |Autor=Rolf Bernhardt, Simone Hoffmann
   |Titel=Die Welt des Kaffees
   |Verlag=Umschau
   |Ort=Neustadt an der Weinstraße
   |Datum=2007
   |ISBN=978-3-86528-604-8}}
* Gérard Debry: ''Le café et la santé.'' John Libbey Eurotext, Paris 1993, ISBN 2-7420-0025-9.
* Viviane Deak, Yvonne Grimm, Christiane Köglmaier-Horn, Frank-Michael Schäfer, Wolfgang Protzner: ''Die ersten Kaffeehäuser in Würzburg, Nürnberg und Erlangen.'' In: Wolfgang Protzner, Christiane Köglmaier-Horn (Hrsg.): ''Culina Franconia.'' (= ''Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte.'' 109). Franz Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-09001-8, S. 245–264.
* Deutscher Kaffeeverband: ''Faszination Kaffee.'' Bucher Verlag, München 2012, ISBN 978-3-7658-1879-0.
* Oskar Eichler: ''Kaffee und Coffein.'' 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1976, ISBN 3-540-07281-0.
* [[Ulla Heise]] (Hrsg.): ''Coffeana – Lob und Tadel von Kafee und Kaffeehaus in Gedichten aus vier Jahrhunderten'', mit [[Lithografie|Schablithographien]] von Dagmar Schulze, Koehler & Amelung, Leipzig 1988, ISBN 3-7338-0039-7.
** Ulla Heise: ''Kaffee und Kaffeehaus. Eine Bohne macht Kulturgeschichte.'' Komet, Köln 1996 und 2005, ISBN 3-89836-453-4.
*** Ulla Heise: ''Kaffee und Kaffeehaus. Die Geschichte des Kaffees.'' Frankfurt am Main / Leipzig 2002, ISBN 3-458-34495-0.
* {{Literatur
   |Autor=Tobias Hierl, Johanna Wechselberger
   |Titel=Das Kaffeebuch. Für Anfänger, Profis und Freaks
   |Auflage=3
   |Verlag=Braumüller
   |Ort=Wien
   |Datum=2012
   |ISBN=978-3-99100-045-7}}
* Ernesto Illy: ''Von der Bohne zum Espresso.'' In: ''Spektrum der Wissenschaft.'' Mai 2003, {{ISSN|0170-2971}}, S. 82–87.
* Gerhard A. Jansen: ''Rösten von Kaffee. Magie – Kunst – Wissenschaft. Physikalische Veränderungen und chemische Reaktionen.'' SV Corporate Media, München 2006, ISBN 3-937889-52-3.
* [[Heinrich Eduard Jacob]]: ''Sage und Siegeszug des Kaffees. Die Biographie eines weltwirtschaftlichen Stoffes''. Rowohlt, Berlin 1934.
** erweiterte Neufassung: Rowohlt, Hamburg 1952; Taschenbuchausgabe: Rowohlt, Reinbek 1964.
** Neuauflage unter dem Titel ''Kaffee. Die Biographie eines weltwirtschaftlichen Stoffes''. Oekom Verlag, München 2006, ISBN 3-86581-023-3 (mit einer Fortschreibung der Kaffeewelt von den 1950er Jahren bis in die 2000er Jahre von [[Jens Soentgen]]).
* [[Martin Krieger (Historiker)|Martin Krieger]]: ''Kaffee. Geschichte eines Genussmittels.'' Böhlau / Köln u.&nbsp;a. 2011, ISBN 978-3-412-20786-1.
* Peter Lummel (Hrsg.): ''Kaffee. Vom Schmuggelgut zum Lifestyle-Klassiker. Drei Jahrhunderte Berliner Kaffeehauskultur.'' Berlin 2002, ISBN 3-930863-91-X.
* Hans Gerhard Maier: ''Chemische Aspekte des Kaffees.'' In: ''[[Chemie in unserer Zeit]].'' Band 18, Heft 1, 1984, {{ISSN|0009-2851}}, S. 17–23.
* Fritz Maritsch, Alfred Uhl: ''Kaffee und Tee.'' In: Sebastian Scheerer, Irmgard Vogt, Henner Hess (Hrsg.): ''Drogen und Drogenpolitik.'' Campus Verlag, Frankfurt am Main / New York 1989, ISBN 3-593-33675-8; {{Webarchiv |url=http://www.api.or.at/lbi/pdf/89_kaffee_tee.pdf |text=api.or.at |format=PDF |wayback=20070928075657}} auf den Seiten des Ludwig Boltzmann Instituts für Suchtforschung.
* [[Mark Pendergrast]]: ''[[Kaffee. Wie eine Bohne die Welt veränderte]]''. [[Edition Temmen]], 2001, ISBN 3-86108-780-4.
* [[Michael Pollan]]: ''Kaffee Mohn Kaktus: Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen.'' München 2022, ISBN 978-3-95614-486-8
* Bernhard Rothfos: ''Kaffee – Die Produktion.'' 2. Auflage. Gordian-Max Rieck GmbH, Hamburg 1982, ISBN 3-920391-06-3.
* Bernhard Rothfos: ''Kaffee – Der Verbrauch.'' Gordian-Max Rieck GmbH, Hamburg 1984, ISBN 3-920391-07-1.
* [[Jürgen Schneider (Schriftsteller)|Jürgen Schneider]]: ''Produktion, Handel und Konsum von Kaffee (15. bis Ende 18. Jh.).'' In: [[Hans Pohl (Historiker)|Hans Pohl]] (Hrsg.): ''The European discovery of the world and its economic effects on pre-industrial society, 1500–1800.'' Stuttgart 1990, ISBN 3-515-05546-0, S. 122–137.
* Antoinette Schnyder von Waldkirch: ''Wie Europa den Kaffee entdeckte. Reiseberichte der Barockzeit als Quelle zur Geschichte des Kaffees.'' Zürich 1988, ISBN 3-906554-02-3.
* Dirk Selmar, Gerhard Bytof: ''Das Geheimnis eines guten Kaffees – Biochemische Grundlagen der Nacherntebehandlung.'' In: ''[[Biologie in unserer Zeit]].'' Band 38, Heft 3, 2008, {{ISSN|0045-205X}}, S. 158–167.
* Cornelia Teufl, Stephan Clauss: ''Coffee''. Zabert Sandmann, München 2004, ISBN 3-89883-077-2.
* [[Hans Jürgen Teuteberg]]: ''Kaffee.'' In: [[Thomas Hengartner]], [[Christoph Maria Merki]] (Hrsg.): ''Genussmittel. Eine Kulturgeschichte.'' Frankfurt am Main / Leipzig 2001, S. 91–132.
* Frances O’Callaghan, Olav Muurlink, Natasha Reid: “Effects of caffeine on sleep quality and daytime functioning”, in: ''Risk Management and Healthcare Policy'', Band 11, S. 263–271, 2007, abgeruben am 2021-07-19.

== Filme ==
* ''Black Gold.'' Dokumentarfilm, 78 Min., USA, 2006, Buch und Regie: Marc Francis und Nick Francis. Filmbesprechung:<ref>[[Stephen Holden]]: [http://movies2.nytimes.com/2006/10/06/movies/06gold.html ''The global coffee trade, a bitter brew for the poor.''] In: ''[[The New York Times]].'' 6. Oktober 2006.</ref>
* ''Bittere Ernte. Der hohe Preis des billigen Kaffees.'' Fernseh-Reportage, Deutschland, 2013, 30 Min., Buch und Regie: Michael Höft, Produktion: HTTV, [[Norddeutscher Rundfunk|NDR]], Reihe: ''Die Reportage.'' Erstsendung: 15. Februar 2013 beim NDR, [http://web.archive.org/web/20150926235546/http://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Bittere-Ernte-Preis-des-billigen-Kaffees,bittereernte101.html Inhaltsangabe] vom NDR.
* ''Café Rebeldia.'' Dokumentarfilm, 75 Min., Mexiko, 2012, Buch und Regie: Jan Braunholz, [https://cafe-cortado.tem.li/index.php/veranstaltungen-kurse-film/ Inhaltsangabe]
* [https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/kaffee-geheimnisse-eines-wundertranks-100.html ''Kaffee – Geheimnisse eines Wundertranks''] Dokumentarfilm, 58 Min., Deutschland, 2021, Autor: [[Gerhard J. Rekel|Gerhard Rekel]], Reihe: ''[[Terra X]]'', Erstausstrahlung: 4. April 2021 im ZDF

== Weblinks ==
{{Schwesterprojekte |commons=Coffee |wikt=Kaffee |b= |n= |q=Kaffee |s=Kaffee |v= |voy= }}
* [http://www.kaffeetraditionsverein.de/ Kaffeetraditionsverein, Portal zur Kaffeegeschichte]
* [http://www.kaffeeverband.de/kaffeewissen Deutscher Kaffeeverband] – Informationen zu Anbau, Verarbeitung und Handel
* Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft: [http://www.tis-gdv.de/tis/ware/genuss/kaffee/kaffee.htm „Wareninformationen. Kaffee, Rohkaffee“] – enthält auch Warenkunde
* [http://www.kaffeemuseum.at/ Wiener Kaffeemuseum und Kaffeekompetenzzentrum] – Informationen zum Kaffee
* [http://www.kaffeewiki.de/index.php/Hauptseite KaffeeWiki – Deutschsprachiges Wiki rund um Espresso, Kaffee und Maschinen]
* [https://www.ndr.de/ratgeber/kochen/warenkunde/Was-guten-Kaffee-ausmacht-Sorten-Herstellung-Zubereitung,kaffee678.html Was guten Kaffee ausmacht: Sorten, Herstellung, Zubereitung] auf ndr.de
* Daniel Lingenhöhl: [http://www.spektrum.de/wissen/10-ueberraschende-fakten-zum-kaffee/1410087 10 überraschende Fakten zum Kaffee] in [[Spektrum der Wissenschaft]]
* [http://www.ico.org/documents/agreeme.pdf ICA International Coffee Agreement 2001.] (PDF; 110&nbsp;kB)

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

{{Lesenswert|24. November 2005|10960232}}

{{Normdaten|TYP=s|GND=4029189-3}}

[[Kategorie:Kaffee| ]]
[[Kategorie:Pflanzenprodukt mit psychotropem Wirkstoff]]
[[Kategorie:Komplexe psychotrope Substanz]]
[[Kategorie:Stimulans]]
[[Kategorie:Frucht (Lebensmittel)]]