Quelltext der Seite Tourismusregion (Österreich)

{{österreichbezogen}}
Unter '''Tourismusregion''' versteht man in Österreich die in den [[Landestourismusgesetz]]en verankerten [[Tourismusverband|Tourismusverbände]] mehrerer [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinde]]n, im weiteren Sinne aller [[Gebietskörperschaft]]en.

== Grundlagen ==
Der [[Tourismus in Österreich]] ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Schon zu Beginn der Entwicklung des Tourismus in der [[Belle Epoque]], ab den 1870ern (Tirol) und der Wende des 19.&nbsp;und 20.&nbsp;Jahrhunderts ([[Sommerfrische]]<nowiki/>gegenden), wurden in einzelnen Orten erste [[Verschönerungsverein|Verschönerungs-]] und [[Fremdenverkehrsverein]]e begründet. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde die Organisation des Tourismus auf Gemeindeebene zu einem zentralen Anliegen der [[Raumordnung]] wie auch der [[Wirtschaftsförderung]]. [[Tourismusrecht]] ist Österreich ist [[Landesebene (Österreich)|Ländersache]], und der organisatorische Aufbau der kommunalen und Gesamt-Landes-Tourismusinfrastruktur ''([[Tourismusorganisation]]en)'' ist heute durchwegs in den [[Tourismusgesetz]]en der Länder geregelt.

Verpflichtet zur Gründung eines Tourismusverbands sind im Allgemeinen die [[Tourismusgemeinde]]n, die ab einer gewissen  [[Nächtigungsintensität]] in [[Ortsklasse]]n eingestuft sind. Dabei können sich auch mehrere Gemeinden, sofern sie gemeinsames [[Destination (Tourismus)|Destination]]smarketing betreiben, und meist – aber nicht in allen Ländern – eine geschlossene geographische Region bilden, zu einem Verband zusammenschließen. Diese mehrgemeindigen Verbände werden in Österreich allgemein ''Tourismusregion'' genannt.

Tourismusverbände sind eine [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Österreich)|Körperschaft öffentlichen Rechts]] und besitzen [[Rechtspersönlichkeit]], die Tourismusregionen sind meist in Gestalt eines [[Gemeindeverband (Österreich)|Gemeindeverband]]s, eines [[Verein]]s oder einer privatwirtschaftlichen [[Unternehmensform]] (etwa als GmbH) organisiert.
Mitglieder in den Tourismusregionen sind neben den Gemeinden selbst teils auch wichtige regionale Akteure, etwa Tourismusinfrastrukturbetreiber ''(Tourismusinteressenten)''.<ref>so etwa § 1 Abs. 5 OÖ Tourismusgesetz</ref>
Dabei besteht enge Zusammenarbeit mit den [[Landestourismusorganisation]]en und der ''[[Österreich Werbung]]'' (der Tourismusorganisation des [[Bundesebene (Österreich)|Bundes]]), wie auch den zuständigen Behörden (Dienststellen der [[ Landesregierung (Österreich)|Landesregierung]]en; Dienststelle des Bundes, derzeit [[Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend|Sektion ''Tourismus und Historische Objekte'' am Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend]]). In diesem Sinne sind die Länder selbst wie auch Österreich als Ganzes ebenfalls Tourismusregionen.

Verbunden mit der Organisationsform ist durchwegs auch ein rechtlicher Schutz des Regionsnamens als [[Marke (Recht)|Marke]].

== Landesspezifische Regelungen ==
=== Oberösterreich ===
Oberösterreich kannte seit dem ''O.ö.&nbsp;Fremdenverkehrsgesetz''&nbsp;1965 die ''Tourismus-Verbändegemeinschaft''&nbsp;(TGV) als Zusammenschluss von Tourismus- und „Nicht-Tourismus“-Gemeinden, also [[Ortsklasse]]n&nbsp;A,&nbsp;B,&nbsp;C oder [[Statutarstadt (Österreich)|Statutarstädten]] respektive Ortsklasse&nbsp;D (§&nbsp;12, dann III.&nbsp;Abschnitt 3.&nbsp;''Tourismus-Verbändegemeinschaften'' § 26 ''Oö.&nbsp;Tourismus-Gesetz''&nbsp;1990)<ref name="OÖ 2001">{{§§| URL| 2= http://www.trauner.at/vwrecht/110.pdf | 3= ''Landesgesetz vom 12. Oktober 1989 über den Tourismus in Oberösterreich.''}} i.&nbsp;d.&nbsp;F. LGBl. Nr. 2001/90 ([http://www.trauner.at/vwrecht/110.pdf pdf]{{Toter Link|url=http://www.trauner.at/vwrecht/110.pdf |date=2019-05 |archivebot=2019-05-19 02:52:25 InternetArchiveBot }}, Institut für Verwaltungsrecht und Verwaltungslehre, Johannes Kepler Universität Linz, vwrecht.uni-linz.ac.at; aus Oberndorfer, Binder: ''Das oberösterreichische Landesrecht'', 4. Auflage, Stand 1. Jänner 2002, Universitätsverlag Rudolf Trauner, Abschnitt 110, S. 249–259).</ref>,
und später den Begriff ''Mehrgemeindiger Tourismusverband''&nbsp;(MTV) als Zusammenschluss von Verbänden von Tourismusgemeinden als eigene Körperschaft (III.&nbsp;Abschnitt 2.&nbsp;''Tourismusregionen'' §§ 24,25 ''Oö.&nbsp;Tourismus-Gesetz''&nbsp;1990)<ref name="OÖ 2001"/> –
während in ersterer auch Gemeinden als solche Mitglied sein konnten, und die Rechtspersönlichkeit der einzelnen Verbände (ein- und mehrgemeindige) und Gemeinden bestehen geblieben war.<ref>Oberösterreich Tourismus: ''Tourismus – Organisation Oberösterreich.'' Stand Jänner 2012, insb. Tabelle ''Mehrgemeindiger Tourismusverband - Tourismus-Verbändegemeinschaft'' S. 16 ([http://www.oberoesterreich-tourismus.at/sixcms/media.php/4419/TORGO%D6%20Stand%20J%E4nner%2012.pdf pdf], oberoesterreich-tourismus.at).</ref>
Bei [[Kurort]]en tritt anstelle des Tourismusverbands der ''Kurverband''.
Durch die Oö.&nbsp;Tourismus-Gesetz-Novelle&nbsp;2003<ref>{{§§|URL|2= http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Lgbl/LGBL_OB_20030205_12/LGBL_OB_20030205_12.html | 3 = ''Landesgesetz, mit dem das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 und das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991 geändert werden und das Oö. Kurtaxengesetz aufgehoben wird (Oö. Tourismus-Gesetz-Novelle 2003).''}} LGBl. Nr. 12/2003 12. Stück (online, ris.bka).</ref>
waren die Verbändegemeinschaften aufgehoben worden, sodass Tourismusregionen ausschließlich aus Tourismusgemeinden bestehen und die alleinigen Vertreter der Gemeinden darstellen.

Den Tourismusverbänden {{"|obliegt für ihren örtlichen Bereich die Durchführung, Anregung und Unterstützung von Maßnahmen, die geeignet sind, den Tourismus zu fördern. Sie haben ihre Tätigkeit an der tourismuspolitischen Strategie des Landes Oberösterreich auszurichten. Tourismusverbände … müssen diese Ausrichtung in einem Tourismuskonzept festlegen. In diesem sind die zu entwickelnden Tourismusbereiche zu definieren und die erforderlichen Marketingmaßnahmen zu planen.}}&nbsp;(§&nbsp;4 Abs&nbsp;5 ''Aufgaben'').

2003 wurden auch die ''Regionalen Tourismuskonferenzen'' geschaffen (§&nbsp;25a ''[[Oö.&nbsp;Tourismus-Gesetz]]''),<ref name="OÖ-TG" group="G">{{§§|Oö. Tourismus-Gesetz|LROO|Gesetzesnummer=10000275 | text= ''Oö. Tourismus-Gesetz''}}. StF: LGBl Nr 43/2003, i.d.g.F. (online, ris.bka).</ref>
die der Abstimmung der Tourismusverbände gewisser Regionen mit ähnlichem Destinationsprofil ([[Tourismussparte]]) dienen sollen (wie Salzkammergut oder Donauraum).

Mit der Oö.&nbsp;Tourismusrechts-Novelle&nbsp;2012<ref>{{§§|URL|2= http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Lgbl/LGBL_OB_20121231_117/LGBL_OB_20121231_117.html | 3 = ''Landesgesetz, mit dem das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 und das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991 geändert werden (Oö. Tourismusrechts-Novelle 2012).''}} LGBl. Nr. 117/2012 (online, ris.bka).</ref>
laut ''Kursbuch Tourismus Oberösterreich 2011 bis 2016'' wurde die Bildung von gemeindeübergreifenden Tourismusverbänden grundlegend vereinfacht, und seither wird nicht mehr prinzipiell zwischen ein- und mehrgemeindigen Tourismusverbänden unterschieden (III.&nbsp;Abschnitt 1.&nbsp;''Tourismusverbände'' §§&nbsp;4–21 ''Oö.&nbsp;Tourismus-Gesetz'').<ref>vergl. ''Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 und das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991 geändert werden (Oö. Tourismusrechts-Novelle 2012).'' Beilage 733/2012 zu den Wortprotokollen des Oö. Landtags, XXVII. Gesetzgebungsperiode, Landtagsdirektion: L-259/2-XXVII. ([http://www2.land-oberoesterreich.gv.at/internetltgbeilagen/InternetLtgBeilagenAnzeige.jsp?jahr=2012&nummer=733&gp=XXVII Weblink ''Beilage 733/2012 (XXVII. GP)''], [http://www2.land-oberoesterreich.gv.at/internetltgbeilagen/Beilage%20733/2012%20-%20Ausschussbericht.pdf?id=4775&n=733&j=2012 pdf], beide land-oberoesterreich.gv.at).</ref>
Insbesondere können Tourismusverbände – ähnlich wie Unternehmen – relativ problemlos [[Fusion (Wirtschaft)|verschmolzen]] werden, was der Anpassung an sich verändernde Marktlage und Zielsetzungen erleichtert.<ref>''Bericht … betreffend das … Landesgesetz'', Abschnitt ''Zu Art. I Z 4 und 5 (§§ 4 bis 4b)'', S. 5 f.</ref>
Pflichtmitglieder sind die ''Tourismusinteressenten'', das sind – mit einigen Ausnahmen – alle Gewerbetreibenden mit Sitz in der Gemeinde (§&nbsp;1 Z&nbsp;5, §&nbsp;6&nbsp;Abs&nbsp;1, §&nbsp;37 u.&nbsp;38).
Nicht als Tourismusgemeinde eingestufte Orte oder dort Ansässige können in Form eines Interessenten kooperieren oder begleitenden Interessensgemeinschaften (örtliche Vereine, Gesellschaften) beitreten. Ein geschlossener geographischer Zusammenhang ist nicht gefordert.<ref>so besteht die Tourismusregion [[Vitalwelt]] aus mehreren nur entfernt benachbarten Gemeinden des Kur- und Erholungstourismus</ref>

Mit Ende 2012 gab es in Oberösterreich – bei 444&nbsp;Gemeinden – 214 Tourismusgemeinden (Ortsklasse A:&nbsp;45, B:&nbsp;38, C:&nbsp;128, Statutarstädte:&nbsp;3,<ref name="OÖ Gem">Oberösterreich Tourismus: ''Tourismus – Organisation Oberösterreich'', ''Ortsklassen der Gemeinden in Oö.'' S. 6 ff., ''Der Tourismusverband'' S. 11 ff.</ref> also knapp die Hälfte aller Gemeinden), 95&nbsp;eingemeindige und 16&nbsp;mehrgemeindige Tourismus-/Kurverbände<ref name="OÖ Gem"/> (also etwa ein Viertel aller Gemeinden in Tourismusregionen organisiert), und 5&nbsp;Regionale Tourismuskonferenzen.<ref>lt. §&nbsp;25a ''Regionale Tourismuskonferenzen'' des Oö.&nbsp;Tourismus-Gesetz i.&nbsp;d.&nbsp;F. LGBl.Nr. 117/2012</ref> Mit einer Novelle sollen bis 2019 die Verbände zu gesamt etwa 20 Tourismusregionen zusammengelegt werden.<ref>''[https://www.oberoesterreich-tourismus.at/detail/article/21766-neues-tourismusgesetz.html Neues Tourismusgesetz.]'' oberoesterreich-tourismus.at, 10. November 2017;<br />''[http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/wirtschaftsraumooe/Land-stellt-Tourismus-neu-auf-20-statt-104-Verbaende-Experten-statt-Politiker;art467,2363173 Land stellt Tourismus neu auf: 20 statt 104 Verbände, Experten statt Politiker.]'' In: ''Oberösterreichische Nachrichten'' online, 4. Oktober 2016.</ref>{{Zukunft|2018}}

: ''Siehe auch: [[Liste der Tourismusregionen in Oberösterreich]]''

=== Salzburg ===
Im [[Land Salzburg]] ist der Begriff des Tourismusverbands stark auf den Zusammenschluss von Unternehmen bezogen ({{"| Zur Wahrung, Förderung und Vertretung der örtlichen Belange des Tourismus einschließlich der Freizeitwirtschaft im Land Salzburg können die auf Grund ihrer Tätigkeit wirtschaftlich unmittelbar oder mittelbar am Tourismus interessierten Unternehmer … in jeder Gemeinde zu einem Tourismusverband zusammengeschlossen werden.}} §&nbsp;1 ''Tourismusverband'' Abs&nbsp;1 ''[[Salzburger Tourismusgesetz]]'' 2003, S.TG 2003).<ref name="S-TG" group="G">{{§§|S.TG 2003|LrSbg|Gesetzesnummer=20000248 | text=''Salzburger Tourismusgesetz'' 2003 - S.TG 2003}}. StF: LGBl Nr 43/2003, i.d.g.F. (online, ris.bka).</ref>
{{"|Die am Tourismus unmittelbar oder mittelbar interessierten}} Unternehmen im Gebiet des Tourismusverbandes sind per Gesetz Pflichtmitglieder dieses Verbands (§&nbsp;2 S.TG 2003). Freiwillige Mitglieder (Interessierte) im Verbandsgebiet können durch den Ausschuss aufgenommen werden (§&nbsp;2 Abs&nbsp;4, § 12).

{{"|Zur Wahrung, Förderung und Vertretung der örtlichen Belange des Tourismus obliegen dem Tourismusverband insbesondere die Organisation des Tourismus, vor allem die Führung einer Informationsstelle; die Betreuung der Gäste, insbesondere durch Information, Unterhaltung und Gestaltung von Freizeitaktivitäten; die Mitgestaltung des Angebotes durch eigene Initiativen und durch Koordination der vielen Einzelangebote; die Schaffung und Führung von Tourismuseinrichtungen und -anlagen sowie die Beteiligung an solchen; die Erstellung von Konzepten für die Entwicklung des Tourismus; die Werbung und die Verkaufsförderung sowie die Koordination des Verkaufs; Förderung und Erhaltung von Kultur und Landschaft; die Förderung der wirtschaftlichen Infrastruktur (Ortsmarketing)}} (§&nbsp;1 Abs&nbsp;4, auszugsweise).

Für gemeindeübergreifende Verbände ist eine {{"|natur- oder kulturräumliche Einheit}} Voraussetzung&nbsp;(§&nbsp;1a), es können aber auch Verbände für Teile von Gemeinden errichtet werden (oder Verbände aus Gemeinden und Gemeindeteilen).
Sie werden von der Landesregierung explizit verordnet,<ref name="Sbg VO">{{§§|URL|2= http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrSbg&Gesetzesnummer=10000526 | 3= ''Verordnung der Salzburger Landesregierung über die Errichtung von Tourismusverbänden.''}} StF: LGBl Nr 69/1986, i.d.g.F. (online, ris.bka).</ref>
und sind laut §&nbsp;2 S.TG Körperschaften öffentlichen Rechtes.

Die Salzburger Verbandslandschaft ist noch stark auf Ortsverbände ausgerichtet. Diese Verbände schließen sich dann vielfach weiter überörtlichen Vereinen oder Gesellschaften, die insbesondere zu Marketingzwecken gegründet wurden, an.<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.salzburg.gv.at/themen/wt/tourismus/tourismusrecht/tourismusverbaende.htm |wayback=20130802080514 |text=Tourismusverbände |archiv-bot=2019-05-19 02:52:25 InternetArchiveBot }}'', salzburg.gv.at ''→ Wirtschaft|Tourismus → Tourismusrecht''.</ref>
Diese ''regionalen Marketinggesellschaften/Kooperationen'' stellen die eigentlichen Tourismusregionen in der Praxis dar.

Es gibt (Stand 5/2013) 107&nbsp;Gemeinden mit Tourismusverbänden, davon&nbsp;17 mit anderen Gemeinden zusammen und die Stadt Salzburg mit dem ''Altstadtverband'', die restlichen&nbsp;89 mit Einzelverband.<ref name="Sbg VO"/> Es sind aber fast alle der 119&nbsp;Gemeinden touristisch organisiert.
Die grundlegenden Tourismusregionen sind&nbsp;17.<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.austria.info/at/bundeslaender-und-regionen/salzburg-409923.html |wayback=20121002071837 |text=Regionen im SalzburgerLand |archiv-bot=2019-05-19 02:52:25 InternetArchiveBot }}'', austria.info;<br />[https://www.salzburgerland.com/de/regionen/ salzburgerland.com: ''Regionen''];<br />{{Salzburger Nachrichten |wiki |titel=Portal:Tourismus/Tourismusregionen}}</ref>

=== Steiermark ===
In der [[Steiermark]] sind die Tourismusregionen in Form des ''gemeinsamen Tourismusverbands'' von Tourismus- und auch „Nicht-Tourismus“-Gemeinden ([[Ortsklasse]]n&nbsp;A,&nbsp;B,&nbsp;C oder [[Statutarstadt (Österreich)|Statutarstädte]] respektive Ortsklasse&nbsp;D) verankert.
{{Zitat|Tourismusgemeinden, die ein gemeinsames oder gleichartiges Tourismusangebot haben und die als Region eine Einheit bilden, sollen zu einem gemeinsamen Tourismusverband zusammengeschlossen werden.||II. Teil ''Tourismusverbände'' 1. Abschnitt ''Organisation'' §&nbsp;4 ''Allgemeine Bestimmungen'' Abs&nbsp;3 ''[[Steiermärkisches Tourismusgesetz]]'' 1992|ref=<ref name="St-TG" group="G">{{§§|URL|2 =http://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=LrStmk&Dokumentnummer=LRST_7400_001 | 3=''Steiermärkisches Tourismusgesetz'' 1992}}, i.d.g.F. (online, ris.bka).</ref>}}

{{"|Zur Wahrung, Förderung und Vertretung der örtlichen Belange des Tourismus obliegen dem Tourismusverband insbesondere die Organisation des Tourismus; die Betreuung der Gäste; die Mitgestaltung des Angebotes; die Erstellung von Konzepten für die Entwicklung des regionalen Tourismus, einschließlich der Integrierung der Markeninhalte der Dachmarke Steiermark; Marketing, Werbung, Angebotsaufbereitung, Produktentwicklung und Destinationsmanagement; die Werbung}} (§&nbsp;4 Abs&nbsp;4, auszugsweise).

Gesetzlichen Mitglieder sind die ''Tourismusinteressenten'' (in der Beitragsgruppenordnung festgelegte [[Berufsgruppe]]n) sowie die Gemeinde(n)&nbsp;(§&nbsp;8&nbsp;Abs&nbsp;1), freiwillige oder außerordentliche Mitglieder (Sitz außerhalb des Verbandsgebietes) werden durch Beschluss der Tourismuskommission aufgenommen (§&nbsp;8&nbsp;Abs&nbsp;2 u.&nbsp;3, §&nbsp;13).

Das Gesetz sieht vor, dass die Tourismusverbände mit den [[Liste der Regionalverbände in der Steiermark|Regionalverbänden]] {{"|zum Zweck der mehrjährigen Planung und Durchführung touristischer Aktivitäten wie Marketing, Produktentwicklung, Vermarktung und Vertrieb im Sinne der jeweils gültigen tourismuspolitischen Landesstrategie}} zusammenarbeiten (§&nbsp;6 ''Regionale Zusammenarbeit''), und – von Landesseite – {{"|besonders zu fördern}} sind (§&nbsp;4 Abs&nbsp;3).<ref>''[http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/74835770/DE/ Tourismusverbände in der Steiermark]'', verwaltung.steiermark.at ''|  Dienststellen |  A12 Wirtschaft, Tourismus, Sport |  Referat Tourismus |  Tourismusverbände'' </ref>
Eine [[Fusion (Wirtschaft)|Verschmelzung]] ist problemlos möglich, ebenso eine Aufteilung nach dem Verhältnis des Aufkommens an Interessentenbeiträgen (§&nbsp;4 Abs&nbsp;6).

In der Steiermark ist heute das gesamte Landesgebiet auf 8&nbsp;Tourismusregionen aufgeteilt.<ref>''[http://www.steiermark.com/de/steiermark/regionen Regionen]'' auf steiermark.com.</ref> Anlässlich der [[Steiermärkische Gemeindestrukturreform|Gemeindestrukturreform der Steiermark 2010–2015]] hat sich die Zahl der Mitgliedsgemeinden deutlich reduziert, die grundlegende Struktur blieb aber erhalten. Im Zuge dessen wurden die vorher 50&nbsp;mehrgemeindigen Verbände im Sinne §&nbsp;4 Abs.&nbsp;3 mit 273&nbsp;Tourismusgemeinden und die 108&nbsp;eingemeindigen Verbände<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/11681114_74835770/f0cd374c/TV-Verb%C3%A4nde-Adressen%20-%20Einzelverb%C3%A4nde%20-%20ab%20J%C3%A4nner%202015%20-%20Internet.xlsx |wayback=20150612022107 |text=Tourismusverbände (Einzelverbände und mehrgemeindige Verbände bis 31. Dezember 2014): |archiv-bot=2019-05-19 02:52:25 InternetArchiveBot }}'' Tabellen ''50  mehrgemeindige TV (§ 4 Abs. 3 - Verbände) mit 273 Tourismusgemeinden'' und ''Einzelverbände.'' Stand: Oktober 2014 (xlsx, verwaltung.steiermark.at, abgerufen 11. Juni 2015).</ref>
zu jetzt 36&nbsp;mehrgemeindigen Verbänden mit zusammen 128&nbsp;Tourismusgemeinden und weiteren 93&nbsp;eingemeindigen Verbänden umstrukturiert.<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/11681114_74835770/f0cd374c/TV-Verb%C3%A4nde-Adressen%20-%20Einzelverb%C3%A4nde%20-%20ab%20J%C3%A4nner%202015%20-%20Internet.xlsx |wayback=20150612022107 |text=Tourismusverbände (Einzelverbände und mehrgemeindige Verbände ab 1. Jänner 2015): |archiv-bot=2019-05-19 02:52:25 InternetArchiveBot }}'' Tabellen ''36 mehrgemeindige TV (§ 4 Abs. 3 - Verbände) mit 128 Tourismusgemeinden'' und ''Einzelverbände.'' Stand: 1. Jänner 2015 (xlsx, verwaltung.steiermark.at, abgerufen 11. Juni 2015).</ref> Diese Verbände stellen teils einzelne Regionen dar, meist kooperieren sie in einer größeren Tourismusregion.

=== Tirol ===
Bis zur Reform 2006 galt in [[Tirol]] eine Regelung mit Tourismusverbänden für eine Gemeinde, mehreren Tourismusverbänden für das Gebiet einer Gemeinde, oder für mehrere Gemeinden und/oder Teilgebiete von Gemeinden (§§ 1,2 ''Tiroler Tourismusgesetz'' 1991).<ref>''{{§§|URL|2 =http://www.fuegen.at/download.php?d359e2449e478d08c55755f2ab52ea7d&hashID=d07af3329e8be3d284f7ba9499e1f9b7 | 3=Tiroler Tourismusgesetz 1991}}''. LGBl. Nr. 24/1991 i.&nbsp;d.&nbsp;F. Novelle 106/2001 (pdf, fuegen.at, abgerufen 8. Juli 2013).</ref>
Mit der Neuordnung der Tourismus (neuformulierte Strategie ''Tiroler Weg'')<ref>vergl. ''{{Webarchiv|url=http://www.tirolwerbung.at/xxl/de/tirolertourismus/index.html |wayback=20130125020635 |text=Der Tiroler Weg |archiv-bot=2019-05-19 02:52:25 InternetArchiveBot }}'', tirolwerbung.at</ref>
und Inkrafttreten des ''[[Tiroler Tourismusgesetz]]''&nbsp;2006<ref name="T-TG" group="G">{{§§|Tiroler Tourismusgesetz|LrT|Gesetzesnummer=20000163|text=''Gesetz vom 15. Dezember 2005 zur Förderung des Tourismus in Tirol (Tiroler Tourismusgesetz 2006)''}}. StF: LGBl. Nr. 19/2006, i.d.g.F. (online, ris.bka).</ref>
wurden {{"|flächendeckend für das gesamte Landesgebiet regionale Tourismusverbände}} (Tourismusregionen) errichtet (I.&nbsp;Teil ''Tourismusverbände'', §&nbsp;1&nbsp;Abs&nbsp;1 ''Tiroler Tourismusgesetz''), die sich {{"|am Ziel der Schaffung leistungsfähiger Tourismusverbände orientieren}}. Sie werden von der Landesregierung verordnet, und sind nach §&nbsp;1&nbsp;Abs&nbsp;2 Körperschaften des öffentlichen Rechts. Umstrukturierungen werden von Land {{"|nach billigem Ermessen}} verordnet&nbsp;(§&nbsp;1&nbsp;Abs&nbsp;4).

Den Tourismusverbänden obliegen {{"|die Wahrung, Förderung und Vertretung der örtlichen und regionalen Belange des Tourismus unter Bedachtnahme auf seine ökonomischen, sozialen, kulturellen, ethischen und ökologischen Auswirkungen; [sowie] insbesondere die tourismusstrategische Planung für ihr Verbandsgebiet, das touristische Marketing, Marktforschung, Angebotsgestaltung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Verkaufsförderung und Vertrieb sowie die laufende Überprüfung der Marketingmaßnahmen auf ihren Erfolg, die Förderung des Verständnisses der Bevölkerung für die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Tourismus, die Unterstützung und Koordinierung der Tätigkeiten der Mitglieder und der öffentlichen Einrichtungen bei der Gestaltung eines marktgerechten Angebots, sonstige Maßnahmen der Gästebetreuung, insbesondere im Bereich des Veranstaltungsmanagements, die Weiterbildung der Mitglieder, der Funktionäre und der Bediensteten des Tourismusverbandes, die Führung einer Geschäftsstelle und der erforderlichen Ortsbüros als Einrichtungen zur Betreuung der Gäste und der Mitglieder}} (§&nbsp;3 ''Aufgaben'' Abs&nbsp;1 u.&nbsp;2, auszugsweise).

Pflichtmitglieder sind jene Unternehmer im Verbandsgebiet, die {{"|unmittelbar oder mittelbar einen wirtschaftlichen Nutzen aus dem Tourismus in Tirol erzielen}}&nbsp;(§&nbsp;2&nbsp;Abs&nbsp;1), freiwillige Mitgliedschaft entscheidet der Aufsichtsrat des Tourismusverbands&nbsp;(§&nbsp;2&nbsp;Abs&nbsp;4).

In Tirol mit seiner flächendeckenden Organisation gibt es seit 2011 insgesamt 34&nbsp;regionale Tourismusverbände (Tourismusregionen).<ref name="tirolwerbung Tourismusverbände">''[http://www.tirol.gv.at/themen/wirtschaft-und-tourismus/tourismus/tourismusverbaende/ Tourismusverbände]'', tirol.gv.at → ''Tourismus''. <br />''{{Webarchiv|url=http://www.tirolwerbung.at/xxl/de/tourismusverbaende/index.html |wayback=20160524182112 |text=Tourismusverbände |archiv-bot=2019-05-19 02:52:25 InternetArchiveBot }}'', tirolwerbung.at</ref> Vor 1996 hatte es noch 250 selbstständige Tourismusverbände (bei 279 Gemeinden) gegeben, dann setzte die anfangs freiwillige Fusionierung ein, bis sich die heutige Struktur entwickelte.

== Literatur und Rechtsquellen ==
* [[Eva Schulev-Steindl]]: ''Die Fremdenverkehrsgesetze der Bundesländer: eine systematische Darstellung.'' Ausgabe 4 von ''Sozialwissenschaftliche Schriftenreihe des Institutes für politische Grundlagenforschung'', Gesellschaft zur Förderung politischer Grundlagenforschung, Wien 1984.

Landesgesetze:
<references group="G"/>

== Weblinks ==
* ''[http://www.austria.info/at/bundeslaender-und-regionen Bundesländer und Regionen in Österreich]'' – Portal auf austria.info der Österreich Werbung
* [http://www.tourismusverbaende.at/ tourismusverbaende.at], Internetportale Kapeller – Linkliste aller Tourismusverbände Österreichs
Zu den Regionen der Länder siehe die einzelnen Landeslisten

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Tourismus (Österreich)]]
[[Kategorie:Verwaltungsrecht (Österreich)]]
[[Kategorie:Raumordnung (Österreich)]]
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