Diskussion:Berggeist

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Also "Berggeist" steht genauso auch für den Geist in einem Bergwerk, also unter Tage. Wird hier gar nicht erwähnt. MV --193.238.8.86 09:57, 21. Mär. 2012 (CET)

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Unverständlich

Und worin unterscheiden sie sich nun von anderen Berggeistern? Weissbier 15:21, 8. Jan. 2008 (CET)

Gute Frage, der ich vor einiger Zeit auch schon halbwegs erfolglos nachgegangen bin. Das Dumme ist, daß die Quelle (Petzold) auch nicht wirklich weiterhilft … (der ist im Grunde genauso unverständlich ;) Ich hab' irgendwo noch Literatur zu dem ganzen Themenkomplex herumliegen – wenn ich das wiederfinde, dann schreibe ich den Artikel mal um. Auf der QS hatte ich mich auch schon mal ausführlicher darüber ausgelassen … Gruß --Henriette 16:40, 8. Jan. 2008 (CET)
Ich denke, ich habe die Hauptquelle für den "Bergwerksdämon" bei Agricola ausfindig gemacht, nämlich auf den letzten Seiten des letzten Kapitels seines De re metallica ("Lebewesen unter Tage"):
Schließlich kann man noch zu den unter Tage lebenden Tieren oder, wie die Theologen sagen, zur Zahl der Wesen die Geister rechnen, die sich in manchen Gruben aufhalten. Es gibt zweierlei Arten. [Im Glossar bezeichnet als daemon subterraneus truculentus, Bergteufel, und daemon subterraneus mitis, Bergmännlein, Kobold oder Guttel.] Die einen bieten einen wilden und schreckenerregenden Anblick und sind meist den Bergleuten unfreundlich und feindlich gesinnt. Dergestalt war einer zu Annaberg, der mehr als 12 Arbeiter in einer Rosenkranz genannten Grube durch seinen Hauch tötete. Der Hauch entquoll seinem Rachen. Er soll einen langgestreckten Hals wie ein Pferd und wilde Augen besessen haben. Gleicher Art war auch der mit einer schwarzen Kutte bekleidete zu Schneeberg, der in der Grube St. Georg das Handwerkszeug vom Boden aufhob und nicht ohne körperliche Anstrengung in eine höher gelegene Strecke dieser einmals silberreichsten Grube hinaufschaffte. Psellus, der sechs Arten von Geistern unterscheidet, sagt, daß diese Art schlimmer als die übrigens sei, das sie mit einer stärkeren festeren Hülle umkleidet sind. Manche Philosophen halten diese ähnlichen Geister, welche schädlich und von Natur boshaft sind, für dumm und ohne Vernunft.
Es gibt aber auch gute Geister, die manche in Deutschland, wie die Griechen, Kobolde nennen, weil sie Menschen nachahmen. Denn in lauter Fröhlichkeit kichern sie und tun so, als ob sie viele Dinge verrichteten, während sie tatsächlich nichts ausführen. Manche nennen sie auch Bergmännchen; sie besitzen die Gestalt eines Zwerges und sind nur drei Spannen lang. Sie sehen greisenalt aus und sind bekleidet wie die Bergleute, d.h. mit einem zusammengebundenen Kittel und mit einem um die Schenkel herabhängenden Bergleder. Sie pflegen den Bergleuten keinen Schaden zuzufügen, sondern treiben sich in Schächten und Stollen herum. [...] Manchmal necken sie die Arbeiter mit Goldkörnern, tun ihnen aber nur ganz selten etwas zuleide. Sie verletzen auch niemanden, wenn man sie nicht vorher ausgelacht oder durch Schimpfworte gereizt hat. Sie sind daher ähnlich den guten Geistern, die nur selten dem Menschen erscheinen, die aber täglich einen Teil der Hausarbeit verrichten und das Vieh versorgen. Diesen haben die DEutschen, da sie uns Gutes tun, von menschlicher Art sind oder zu sein scheinen, den Namen "Guttel" beigelegt; von den "Trullen" genannten, welche sowohl weiblichen wie männlichen Geschlechts zu sein scheinen, wird berichtet, daß sie bei manchen Völkern, namentlich aber bei den Skandinaviern, für Dienstleistungen gehalten werden. Die Berggeister arbeiten am liebsten in Gruben, in denen Metalle gewonnen werden oder in denen Hoffnung beswteht, daß solche gefunden werden. Deshalb lassen sich die Bergleute durch sie auch nicht abschrecken, sondern betrachten sie als ein gutes Anzeichen, sind fröhlichen Mutes und arbeiten um so fleißiger weiter.
Diese Quelle scheint mir doch recht ergiebig, für den Artikel. Offenbar waren "Berggeister" und "Bergwerksdämonen" für Agricola tatsächlich Synonyme. Aber wer war Psellus? Und welche sechs Arten von Geistern hat der unterschieden? Geoz (Diskussion) 11:17, 27. Mai 2012 (CEST) P.S.: Wahrscheinlich Michael Psellos: De operatione daemonum, wohl ein eher obskures Werk... Geoz (Diskussion) 09:48, 28. Mai 2012 (CEST)
Meiner Meinung nach gibt Agricola heir, wie auch in den anderen der 12 Bücher, eine Zusammenfassung des bekannten Wissens. Die Unerscheidung zwischen Geistern und Dämonen wurde damals wohl so nicht gemacht, sondern beides synonym gebraucht; hier so und anderswo so. -- Glückauf! Markscheider Disk 10:01, 28. Mai 2012 (CEST)

Zusammenführen?

Unser Artikel Berggeist ist ja kaum mehr als eine Liste. Ich plädiere dafür die beiden Artikel "Bergwerksdämon" und "Berggeist" in einem Artikel zu vereinen. Aber unter welchem Lemma? Geoz (Diskussion) 09:58, 28. Mai 2012 (CEST)

Vom Gefühl wäre ich für Berggeist, weil das etwas neutraler ist (es gibt gute und böse Geister). Der Begriff "Dämon" wird heutigentags praktisch nur für böse Geister verwendet. -- Glückauf! Markscheider Disk 10:03, 28. Mai 2012 (CEST)
Vom Gefühl her wäre ich auch eher für Berggeist. Knackpunkt ist vielleicht: lebten für Agricola die Dämonen ausschließlich "im Berg", also unter Tage, oder auch "im Gebirge", wie Rübezahl? Geoz (Diskussion) 11:11, 28. Mai 2012 (CEST)
Ich habe mir vorhin das Büchlein von Heilfurth (Gerhard Heilfurth: Der Vorstellungskreis vom ‚Berggeist‛ bei Georg Agricola und seinen Zeitgenossen, Wien 1967) bestellt: Das dürfte hilfreich sein; ich berichte dann! @Geoz: Die Venediger habe ich auch nicht vergessen! Melde mich auch dazu wie versprochen. --Henriette (Diskussion) 11:26, 28. Mai 2012 (CEST)