Wikiup:Umfragen/Wikipedia:Sockenpuppen/Wikipedia:Sockenpuppe

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Dieser Text ist eine freie Übersetzung von en:Wikipedia:Sock puppetry, der eine offiziell konsentierte Richtlinie der englischsprachigen Wikipedia darstellt. Da in der deutschsprachigen Wikipedia nur ein negativ bewertendes Meinungsbild dazu durchgeführt wurde, ist die Übersetzung rein informativ. Siehe allerdings die auch bei uns gültige Regel in Wikipedia:Benutzersperrung#Leitlinien Punkt 13.

Siehe auch Wikipedia:Umfragen/Wikipedia:Sockenpuppen.


Eine Sockenpuppe ist ein zusätzlicher Benutzername eines Wikipedianers, der unter mehr als einem Benutzernamen in der Wikipedia auftritt. Von der Benutzung von Sockenpuppen wird in den meisten Fällen abgeraten; Jimbo Wales sagte dazu:

Es gibt keine besondere Regel dagegen, aber es wird allgemein als uncool betrachtet, außer wenn man einen guten Grund dafür hat.


Ich würde sagen, dass mehrfache Benutzernamen nur ein Problem darstellen, wenn sie als eine Methode eingesetzt werden, um irgendwelche Probleme zu verursachen, um beispielsweise den Eindruck von Konsens zu erzeugen, oder um mehr als einmal abzustimmen, oder um sich vor öffentlicher Prüfung zu verbergen.[1] (2003)

Sockenpuppen können missbraucht werden, um Diskussionen, Umfragen und Meinungsbilder zu manipulieren, oder um Richtlinien zu umgehen.

Mehrfachaccounts können aber auch sinnvoll eingesetzt werden, um eine Trennung von hitzigen Diskussionen und ungestörtem Arbeiten zu ermöglichen. Wenn jemand Mehrfachaccounts einsetzt, wird empfohlen, dass er oder sie Verlinkungen zwischen den Benutzerseiten angibt, sodass die gemeinsame Urheberschaft leicht nachzuvollziehen ist.

Missbrauch

Wahlen und Abstimmungen

In der Wikipedia gilt für alle Wahlen, Abstimmungen und ähnliche Meinungsbildungen, in denen individuelle Stimmen gezählt werden, das Prinzip "ein Mensch - eine Stimme". Demzufolge dürfen Sockenpuppen nicht eingesetzt werden, um den Eindruck von zusätzlichen Unterstützern zu erzeugen. Dies schließt auch Umfragen, Löschdiskussionen, und Adminkandidaturen ein. Erwiesene Sockenpuppen können in diesen Fällen dauerhaft gesperrt werden.

Irreführung und Täuschung

Ebenso wie zur mehrfachen Abstimmung dürfen Sockenpuppen auch nicht für Betrugsmanöver benutzt werden, etwa um breitere Unterstützung für eine Position vorzuspiegeln. Solche Verhaltensweisen stiften Unfrieden und werden bei legitimen Gebrauch von Mehrfachaccounts nicht benötigt. Insbesondere sollen Accounts, mit denen sich jemand böswillig als ein anderer Wikipedianer ausgibt, dauerhaft gesperrt werden.

Regeln umgehen

Richtlinien gelten für Personen, nicht für Accounts. Beispielsweise gilt die Faustregel, dieselbe Änderung nicht mehrfach kommentarlos zu revertieren, für die Edits jeder Person. Dein Hauptaccount wird dementsprechend auch für Regelverletzungen bestraft, die du mit einem Zweitaccount begangen hast.

Gesperrte Benutzer dürfen ihre Sperre nicht mit Sockenpuppen umgehen. Wenn sie es doch tun, beginnt die Sperrzeit von neuem oder wird verlängert.

Sockenpuppen von Admins

Die Community hat sich strikt gegen Administratoren mit Mehrfachaccounts gestellt. Wenn du uns verlässt, mit einem neuen Namen zurückkommst und als Admin kandidierst, solltest du die Adminrechte des alten Accounts zurückgeben (dies kann stillschweigend ohne Verlinkung der Accounts geschehen). Du darfst nur einen Account mit erweiterten Rechten haben.

Legitime Nutzung

Es gibt legitime Anwendungen für Mehrfachaccounts. Beispielsweise könnte ein prominenter Nutzer einen Zweitaccount schaffen, um zu prüfen, wie die Gemeinschaft für neue Nutzer funktioniert. Es wurde schon vorgeschlagen, dass Jimbo Sockenpuppen erzeugen und benutzen sollte. Vielleicht tut er es.

Aufteilung und Sicherheit

Andere Nutzer verwenden Mehrfachaccounts, um ihre Beiträge aufzuteilen:

  • Ein Nutzer, der substantiell in einem bestimmten Interessensgebiet arbeitet, könnte einen Zweitaccount speziell für die Edits in diesem Bereich anlegen.
  • Weil auf öffentlich zugänglichen Computern Trojaner oder Keylogger laufen könnten, verwenden manche Nutzer dort Zweitaccounts, um ihr Passwort zu schützen.
  • Eine Person mit hohem Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit oder seinem Umfeld könnte durch ihre Interessen und Beiträge erkannt werden; der Wechsel zwischen mehreren Konten schützt ihre Anonymität. Z. B. könnten auf einem Gebiet anerkannte Experten den Wunsch haben, ihre Beiträge auf diesem Gebiet von denen zu weniger gewichtigen Themen zu trennen.
  • Jemand, der einen in seiner Familie oder seinem Umfeld sehr umstrittenen Artikel editiert, kann eine Sockenpuppe benutzen, damit man seine Beiträge nicht als Meinungsäußerung (ungeachtet WP:NPOV) missverstehen kann.

Heiße Themen eingrenzen

Manche Teilnehmer benutzen mehrere Accounts, um zu vermeiden, dass Konflikte in einem Interessensgebiet sich zu Konflikten und persönlichen Angriffen anderswo ausweiten, oder um Belästigungen außerhalb der Wikipedia zu vermeiden. Beispielsweise könnte jemand, der über einen Artikel zur Abtreibung diskutiert, anderen Leuten keine Gelegenheit geben wollen, die Diskussion außerhalb des Artikelkontextes fortzuführen.

Gruppenkonten

Gruppenkonten, engl. Role accounts, also Accounts, die von mehreren Personen gemeinsam genutzt werden, sind derzeit offiziell nur in der en:Wikipedia erlaubt, und auch dort gibt es nur ein solches Konto, nämlich en:User:Schwartz PR: eine Werbefirma, die eng mit der Foundation zusammenarbeitet. Wenn ihr ein Konto zu mehreren verwendet, wird es vermutlich gesperrt werden.

Bots

Teilnehmer, die Bots (Programme, die automatisch oder halbautomatisch editieren) betreiben, sind aufgefordert, dafür gesonderte Accounts zu erzeugen und als Bot-Account zu kennzeichnen (über m:requests for bot status), damit die automatischen Änderungen bei den "letzten Änderungen" ausgeblendet werden können.

Sockenpuppen erkennen und behandeln

Erkennungsmerkmale

Sockenpuppen können am ehesten daran erkannt werden, dass sie mit Wikipedia und dem Editvorgang viel besser vertraut sind als echte Neulinge. Dies gilt vor allem für kompliziertere Techniken wie Referenzierung mit Fußnoten u. ä. Sie benutzen eher die "Zusammenfassung und Quelle", treten sofort in Edit wars ein, oder sie nehmen schon in ihren ersten wenigen Edits lautstark an Seiten wie den "Löschkandidaten" und "Adminkandidaturen" teil.

Ein Blick in ihre Benutzerbeiträge zeigt häufig nur Beiträge in einem einzigen Artikel oder Thema. Sockenpuppen werden von ihren Betreibern auch häufig "schlafen" gelegt, bis sie wieder gebraucht werden, was zu langen Abwesenheitszeiten führt. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist, wenn eine Sockenpuppe nach längerer Abwesenheit so mitdiskutieren kann, wie wenn sie die ganze Zeit in einer Diskussion dabei gewesen wäre.

Ein bestimmter Sockenpuppentyp kann als "Strohmann"-Sockenpuppe bezeichnet werden. Sie wird von Nutzern erzeugt, um einen entgegengesetzten Standpunkt scheinbar zu vertreten und diesen zu diskreditieren, oder um als Agent Provocateur zu agieren. Ihre Strohmann-Argumente sind schwach und können vom "Gegner" leicht abgewiesen werden. Die Sockenpuppe wird zum Buhmann, gegen den ihr Erfinder dann argumentiert. Sie scheint oft dumm, uninformiert oder bigott. Damit wird die Debatte vernebelt und eine ernsthafte Diskussion der beiderseitigen Argumente verhindert. Es ist oftmals schwer, den Verdacht auf eine solche Sockenpuppe zu verifizieren, weil es durchaus auch echte Menschen mit solchen Verhaltensweisen gibt.

Ein sicherer Hinweis ist gegeben, wenn der Sockenpuppen-Betreiber seine Sockenpuppe versehentlich so auftreten und sprechen lässt, wie sein Haupt-Benutzeraccount, weil er versehentlich dachte, er wäre noch mit seinem Haupt-Benutzeraccount eingeloggt.

Wenn Fragen auftauchen

In manchen Fällen kann es unklar sein, ob ein Account eine Sockenpuppe ist, da sie ihre Entdeckung normalerweise verhindern soll. Man kann Ähnlichkeiten der Interessen und Schreibstile bemerken, aber nicht jeder ist erfahren genug, um sie richtig zu deuten.

Wenn der Verdacht besteht, daß in einem Editwar oder einer Abstimmung Sockenpuppen aktiv sind, ist die sogenannte 100-Edit-Regel eine mögliche Faustregel. Sie besagt, dass jeder Account mit mindestens 101 Edits bei anderen Artikeln, also allgemeiner Wikipedia-Aktivität, normalerweise echt ist. Wenn ungewöhnlich viele Accounts mit wenigen Edits auftreten, kann man ihre IP-Adressen und die Zeiten, zu denen sie editiert haben, untersuchen. Andererseits sind „wenige Edits“ kein alleiniger Beweis, und wenn du einen neuen User unberechtigt als Sockenpuppe bezeichnest, ist er möglicherweise beleidigt und bekommt einen schlechten Eindruck von der Wikipedia.

Denke daran, dass mehrere Nutzer aus demselben Grund veranlasst gewesen sein könnten, in die Wikipedia einzutreten; insbesondere in kontroversen Gebieten wie etwa dem Nahen Osten, Kultfiguren oder nach Löschanträgen.

Um nachzuweisen, dass es sich bei einem Account um eine Sockenpuppe handelt, kann man prinzipiell die Server-Logfiles einsehen. Wegen der Datenschutzbestimmungen der Wikimedia-Foundation wird das aber nur in ernsthaften Fällen akzeptiert, nämlich Irreführungen im Vermittlungsausschuss, andauerndem schwerem Vandalismus, ergebnisrelevante Wahlfälschungen, oder schwere andauernde Edit Wars. Näheres dazu siehe Wikipedia:Checkuser.

Wenn du fälschlich beschuldigt wirst, eine Sockenpuppe zu sein, nimm’s nicht zu persönlich. Neue Benutzer sind unbekannte Größen. Bleib in der Nähe, mache gute Edits, und dein Konto wird für sich selbst sprechen.

Sperrungen

Admins sollen jeden Sockenpuppen-Account, der im Sinne dieser Regeln missbräuchlich benutzt wird, unbegrenzt sperren. Der zugehörige Hauptaccount kann nach einem ordentlichen Benutzersperrverfahren ebenfalls gesperrt werden. In der en:WP gibt es mehrere spezielle Markierungsvorlagen für unterschiedliche Evidenzgrade. In de:WP kann die Markierung für die Sperrung {{gesperrter Benutzer}} ersatzweise benutzt werden.

Beachte, dass die zu sperrende Sockenpuppe ohne jeden vernünftigen Zweifel nachgewiesen sein muß, durch

Accounts, die von gemeinsam handelnden Neulingen angelegt werden (meatpuppets)

Ein verwandtes Thema sind Gruppen von Personen, die neue Accounts anlegen, um an einer bestimmten Wahl oder Diskussion teilzunehmen. Das ist in Löschdiskussionen und bei kontroversen Artikeln nicht selten zu sehen. Diese Neumitglieder (oder IP-Teilnehmer) können Freunde eines der bisherigen Autoren sein oder auf andere Weise mit dem Artikelthema befasst.

Wenn sie benutzt werden, um eine Seite der Debatte zu unterstützen, werden solche Accounts und ihre Inhaber oft als "meatpuppets" (Fleischpuppen) bezeichnet, vielleicht nach der Band gleichen Namens. Von diesem Begriff wird abgeraten, weil er hochgradig beleidigend wirken kann und sicher geeignet ist, neue Nutzer von der weiteren Teilnahme abzuhalten.

Diese Konten sind keine Sockenpuppen, aber schwer von Sockenpuppen zu unterscheiden, und sie werden oft ähnlich behandelt. Weder eine Sockenpuppe noch ein brandneuer, Ein-Thema-Account wird unter solchen Umständen als Mitglied der Wikipediagemeinschaft angesehen. Das Motiv dahinter ist, dass z. B. ein Artikel über eine Online-Community nicht nur deshalb behalten werden kann, weil alle Mitglieder dieser Community auftauchen und abstimmen. Das Arbitration Committee hat entschieden, dass aus Gründen der Diskussionsökonomie in solchen Fällen mehrere User mit gleichem Editverhalten wie ein Individuum mit Sockenpuppen behandelt werden.

Meatpuppets einladen

Es wird als äußerst unangemessen angesehen, außerhalb der Wikipedia auf die Debatten hinzuweisen, um Nutzer mit bestimmten Ansichten und Vorurteilen anzulocken und so die Konsensdiskussion zu manipulieren. Es ist auch unangebracht, "alle Freunde" einzuladen, einem bei einer Artikeldiskussion zu helfen. Meatpuppets zu werben oder einzuladen ist in der Wikipedia keine akzeptable Vorgehensweise.

Das Eintreten von mehreren Neulingen mit begrenztem Wikipediahintergrund und vorbestimmten Ansichten, die gekommen sind, um diese Ansichten zu präsentieren, hilft selten, den neutralen Standpunkt herzustellen, beschädigt ihn vielmehr meistens, egal welche Ansicht man haben mag. Die Wikipedia ist kein Ort für Theoriefindung, Propaganda, Gerüchte, persönlich gefärbte Essays, Diskussionen und Chats. Je kontroverser ein Artikel ist, umso mehr Kenntnisse dieser Regeln sind für Edits darin erforderlich.

Wenn du glaubst, dass eine Debatte deine Stimme ignoriert, ist die angemessene Reaktion nicht, andere von außerhalb der Wikipedia anzuwerben. Stattdessen vermeide persönliche Angriffe, hole die Meinung anderer Teilnehmer ein, oder wende dich an den Wikipedia:Vermittlungsausschuss. Diese Vorgänge sind recht gut getestet und wurden entwickelt, um zu verhindern, dass Einseitigkeit in einer Richtung durch die Einseitigkeit in anderer Richtung ersetzt wird.

Fußnoten