Atelier Vitrification Marcoule

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Juli 2013 um 08:49 Uhr durch imported>Felix König(496308) (ü.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Das Atelier Vitrification Marcoule (AVM) ist eine inzwischen stillgelegte Anlage zur Verglasung hochradioaktiver Flüssigabfälle. Die am Standort der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage UP1 in Marcoule befindliche Anlage war von 1978 bis 1999 in Betrieb. Insgesamt wurden rund 1900 m³ Flüssig-HAW zu etwa 2500 Glasblöcken verarbeitet. Das nach der Anlage benannte AVM-Verfahren wurde für die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague weiterentwickelt und wird inzwischen auch in der Verglasungsanlage WVP in Sellafield eingesetzt.

Verfahren

Der AVM-Prozess besteht aus zwei Stufen. Im ersten Schritt wird das hochradioaktive Konzentrat in einem Drehrohrofen getrocknet und kalziniert. Im zweiten Schritt erfolgt die Verglasung in einem induktiv beheizten metallischen Ofen. Die Aktivität im Ofenabgas wird durch Filter weitestgehend zurückgehalten. Das Glasprodukt (Borosilikatglas) wird in Behälter aus Edelstahl von 150 Liter Volumen abgefüllt. Borosilikatglas hat sich weltweit als günstigstes Material zur Immobilisierung der Spaltprodukte durchgesetzt.