Diskussion:Baia-Mare-Dammbruch

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Link zum 10-Jahre-danach PDF von D-Radio

Hat sich geändert, aktualisiere den Link. --213.216.18.165 18:07, 15. Dez. 2014 (CET)

Link von Greenpeace

..jener existiert nicht mehr. -- 93.82.128.162 16:50, 29. Jul. 2011 (CEST)

Neutralität

Folgende unbelegte und verharmlosend klingende Aussage, halte ich für gefährliches Halbwissen und nichtneutral:

Soweit bekannt, wird das Natriumcyanid vor allem durch UV-Strahlen sehr schnell abgebaut, so dass in der Regel keine Dauerkontaminationen bleiben. Die Sicherheitsmaßnahmen bei der Goldaufbereitung in Baia Mare wurden inzwischen verbessert. Ein zusätzliches Auffangbecken wurde gebaut. Die Rohrleitungen und der Damm werden jetzt alle zwei Stunden begangen und kontrolliert, so dass Undichtigkeiten rasch erkannt und behoben werden können. Die Cyanidkonzentration wird außerdem regelmäßig gemessen.

Auch wenn ich kein Chemiker bin kann ich im Artikel Natriumcyanid anhand der Aussage "Durch Behandlung mit Ozon (O3) und UV-Licht [wird der Stoff abgebaut]" keinerlei Beleg für die Behauptung finden, dass "Natriumcyanid vor allem durch UV-Strahlen sehr schnell abgebaut [wird]". Sehr viele chemischen Verbindungen können unter Einfluss von UV-Licht und Ozon chemisch ungewandelt werden. Man müsste eher fragen: Welche chemische Verbindung wird nicht mithilfe von UV-Licht und Ozon zerlegt? Nach meinem Wissen z.B. Kohlendioxid und andere Oxide und Flouride... Außerdem ist diese Aussage zum einfachen Abbau doppelt Käse, da sich in Erdreich und unter Wasser bekanntlich keinerlei UV-Strahlung und ebenso keinerlei Ozon befindet, selbst normaler molekularer Sauerstoff ist in vielen Böden nur wenig vorhanden. Wäre der Abbau so einfach, hätte sich dieses Natriumcyanid niemals in einem (zumindest oberflächlich von Licht durchfluteten) Absetzbecken derart anreichern können. Darüber hinaus wird überhaupt nichts zur Abbaugeschwindigkeit in der Umwelt gesagt außer "sehr schnell". Reaktionsgeschwindigkeiten hängen u.a. extrem von der Temperatur ab. In Europa ist es draußen bekanntlich meist deutlich kälter als im Labor. Soviel zum Abbau.
Die Sicherheitsmaßnahmen lesen sich auch eher drollig: "Ein zusätzliches Auffangbecken wurde gebaut." - Na vermutlich weil das erste gebrochene Becken durch den Grundbruch komplett marode war und ist und der Abfall ja irgendwo hin muss!? Das hat mit Sicherheit garnix zu tun, sondern nur mit absoluten Mindestmaßnahmen, um ein paar Jahre weiter den Betrieb der Mine zu gewährleisten. Und welche Rohrleitungen sind da eigentlich gemeint? Die Zuleitungen, die den Abfall zum Becken leiten? Und wo wird die Cynidkonzentration gemessen und was kam dabei raus? Im Absetzbecken oder in einem flächendeckenden Raster rund um den Unglücksfall? Messen heißt noch lange nicht, dass irgendetwas an der Sache an sich besser geworden wäre oder dass jetzt alle viel sicherer seien...
Ich würde mich deshalb freuen wenn ein Chemiker, Biologe oder Geologe sich der Sache annehmen könnte, um dieses gefährlichen Unsinn zu überarbeiten. Arnomane 20:15, 6. Okt. 2010 (CEST)

Cyanid hat eine mit Stickstoff vergleichbare Bindungslänge und -stärke. Beides kann durch die auf dem Erdboden ankommende UV-Strahlung nicht zerlegt werden, dazu bräuchte es schon die Höhenstrahlung im Weltraum. Ozon kann Cyanid oxidieren, aber ich bezweifle, dass die übliche Ozon-Konzetration auf dem Erdboden für einen effektiven Abbau ausreicht. Habe den Satz daher einfach entfernt. Im Römpp steht, dass Cyanid durch Milchsäurebakterien abgebaut werden können, ich könnte mir auch vorstellen, dass es teilweise an Eisen gebunden wird (als Hexacyanidoferrat), habe aber gerade keine Quelle, in welcher Zeit das realistisch abgebaut wird. Viele Grüße --Orci Disk 22:16, 6. Okt. 2010 (CEST)
Viele Dank für deine Mühen. Vielleicht komme ich in nächster Zeit dazu den Artikel weiter zu überarbeiten. Ich würde dann anschließend in der Wikipedia:Redaktion Naturwissenschaft und Technik nochmal um kritisches Drüberlesen bitten. Viele Grüße, Arnomane 18:17, 10. Okt. 2010 (CEST)
  • Greenpeace schreibt in einer Fünf-Jahre-Danach-Meldung (PDF): „In der Zwischenzeit hat Transgold die Sicherheitsstandards in Baia Mare erhöht. Ein zweiter Damm wurde gebaut um einen Überlauf im Falle eines erneuten Dammbruchs zu verhindern. Ein Leitungsmanagementsystem wurde etabliert, um die Anzahl von Lecks gering zu halten, zwei neue Wasseraufbereitungsanlagen wurden gebaut. Zusammengenommen konnte so das Risiko eines erneuten Desasters stark verringert werden, obgleich Transgold im Bergbau noch immer Zyanid verwendet – trotz des enormen Risikopotentials.“ Ich denke, das dürfte Deine ursprünglichen Neutralitätsbedenken neutralisieren. Freilich fehlt weiterhin eine handfeste Quelle für die im Artikel genannten Maßnahmen ...
  • Zur Stabilität von giftigen freien Cyaniden verweist das Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg in seinem Handbuch Mikrobiologische Bodenreinigung darauf, dass Cyanidionen sehr leicht sehr stabile (und somit weitestgehend ungiftige) Komplexe bildet und schreibt außerdem lapidar „Überdies ist freies Cyanid wenig stabil.“. Das Sicherheitsdatenblatt Natriumcyanid bei Merck schreibt unter Berufung auf die IUCLID-Datenbank: „Biologische Abbaubarkeit - Ergebnis: Leicht biologisch abbaubar. >99% - Expositionszeit: 7d“.
  • Zu Deinen Überlegungen, das Cyanid hätte sich gar nicht erst so stark anreichern können: Nun, die Masse macht's. Wenn im industriellen Stil solche Mengen im Spiel sind, kommt die natürliche Deaktivierung nicht ansatzweise hinterher. Eine unmittelbare Zerstörung durch UV-Strahlen ist auch mir suspekt. Cyanid wird (nach meiner Erinnerung, gestützt durch kurze Google-Recherche) vorwiegend oxidativ abgebaut. Dabei kann UV-Strahlung m.E. insofern helfend wirken, dass sie bestimmte Reaktionspartner aktiviert. Ich würde das aber als nachrangig einstufen. Und schließlich gibt es zahlreiche Mikroorganismen, die Cyanid verarbeiten. Aber auch das natürlich in vergleichsweise geringer Rate. ardik 17:23, 3. Jul. 2011 (CEST)
Erst jetzt habe ich den ersten Weblink im Artikel gelesen („Drei Jahre nach ...“). Aus diesem stammen die Dir suspekten Stellen. Der Autor, Dipl. Ing. in der Abteilung Wasserwirtschaft der Niederöstereichischen Landesregierung und Mitglied der „UN-Assessment-Mission“, die zu dem Vorfall eine Unfall-Bericht erstellte, sollte eigentlich über die nötige Sach- und Fachkenntnis verfügen. ardik 17:46, 3. Jul. 2011 (CEST)
Ist der Baustein noch notwendig? --Aendy C8H10N4O2? 15:50, 12. Sep. 2012 (CEST)
Ich nehme ihn raus. Reilinger (Diskussion) 12:10, 7. Dez. 2012 (CET)