Benutzer:Mischa004/ddc

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
< Benutzer:Mischa004
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Januar 2015 um 18:17 Uhr durch imported>Dexbot(1422109) (Bot: Removing Link GA).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Dewey-Dezimalklassifikation (DDC) ist die international am weitesten verbreitete Bibliotheksklassifikation. Die DDC ist als Druckausgabe erhältlich oder in einer kostenpflichtigen Online-Version einsehbar. Die Lizenz liegt beim OCLC, das sie laufend ergänzt und anpasst.

Erstmals 1876 vom amerikanischen Bibliothekar Melvil Dewey veröffentlicht, wird die DDC heute von 200.000 Bibliotheken in über 135 Ländern sowie für 60 Nationalbibliographien genutzt. Seit 2011 liegt die 23. Ausgabe der englischen Version vor. Die DDC wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, die neueste deutsche Printversion ist eine 2005 erstmals erschienene Übersetzung der 22. Auflage.

Sie wird hauptsächlich im anglo-amerikanischen Sprachraum eingesetzt. In den USA benutzen sie ungefähr 85 % der Bibliotheken, vor allem öffentliche und Schulbibliotheken und zum Teil auch College- und Universitätsbibliotheken.

Im Oktober 2005 erschien die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützte deutsche Übersetzung der DDC, die seit Januar 2006 von der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) verwendet wird. Die DNB hatte zuvor dieses Projekt, zwischen 2002 und 2005, gemeinsam mit der Fachhochschule Köln, entwickelt. Der in MelvilSearch dargestellte Teil der Dewey-Dezimalklassifikation (DDC) ist seit Februar 2010 unter der Creative Commons-Lizenz „CC-BY-NC-ND 3.0“ frei verfügbar.

Die DDC beruht auf einer Dezimalklassifikation, die ursprünglich von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) erdacht wurde und die der US-amerikanische Bibliothekar Melvil Dewey (1851–1931) weiterentwickelt hat.

Außerhalb des anglo-amerikanischen Sprachraums existiert noch die Universelle Dezimalklassifikation (UDC), die von den belgischen Bibliothekaren Paul Otlet und Henri La Fontaine 1895 als europäische Variante kreiert wurde (in Deutschland vom Deutschen Normenausschuss/DIN als DK verbreitet), weil die DDC für den internationalen Gebrauch teilweise zu speziell amerikanisch war. Es existieren also zwei Systeme, die DDC und die UDC. Für das Internet entwickelte der Amerikaner David A. Mundie das System CyberDewey. In Japan wird sie als Basis der Nippon Decimal Classification (NDC) verwendet, die seit August 1995 in der 9. Auflage aktuell ist.

Die DDC unterscheidet sich von der UDC unter anderem in folgenden Punkten:

  • Die DDC verwendet angehängte Nullen, um auch auf den beiden obersten Gliederungs-Ebenen dreistellige Notationen zu erhalten
  • Die oberste Gliederungsebene unterscheidet sich in der Behandlung von Literatur und Linguistik:
    • DDC: 4[00] = Sprache/Linguistik; 8[00] = Literatur
    • UDC: 4 = unbesetzt; 8 = Linguistik & Literatur (UDC sieht die Trennung von Literatur und Linguistik als unzulässig an)
  • Auf den tieferen Gliederungs-Ebenen haben sich im Laufe der Jahrzehnte teilweise erhebliche Unterschiede entwickelt
  • Sowohl DDC als auch UDC besitzen eine Reihe von Hilfstafeln zur Untergliederung nach Raum, Zeit, Sprache, Form etc. Die DDC verwendet auch bei den Hilfstafeln ausschließlich die Ziffern 0 bis 9, während die UDC eine Vielzahl von Symbolen verwendet und sich so bereits optisch von der DDC deutlich unterscheidet.

Literatur

  • Heidrun Alex: DDC-Sachgruppen der Deutschen Nationalbibliografie: Leitfaden zu ihrer Vergabe; Leipzig 2004, ISBN 3-933641-57-8
  • Karl W. Bührer, Adolph Saager: Die Welt-Registratur. Das Melvil-Deweysche Dezimal-System. Seybold, Ansbach 1912 (Digitalisat)
  • Lois Mai Chan, Joan S. Mitchell: Dewey-Dezimalklassifikation: Theorie und Praxis. Saur, München 2006, ISBN 978-3-598-11747-3 (Lehrbuch zur DDC 22)
  • Melvil Dewey: A Classification and Subject Index for Cataloguing and Arranging the Books and Pamphlets of a Library. (Dewey Decimal Classification). 1876, E-Text (Project Gutenberg; englisch)
  • Dewey-Dezimalklassifikation und Register: DDC 22;, begründet von Melvil Dewey, hrsg. von J. S. Mitchell unter Mitwirkung von J. Beall, G. Martin, W. E. Matthews, Jr., G. R. New (deutsche Ausgabe), 4 Bände, Saur, München 2005, ISBN 3-598-11651-9.
  • Britta Haßelmeier: Die Dewey Decimal Classification: Eine Einf. im Zusammenhang mit d. Projekt „DDC Deutsch“; PDF – informative Hausarb. 2003/2004
  • Konrad Umlauf: Einführung in die bibliothekarische Klassifikationstheorie und –praxis; Webdokument (Stand: 20. Juli 2003, Zugriff: 1. März 2004,nl)
  • Walther Umstätter: DDC in Europa. Hat der Einsatz in der Deutschen Nationalbibliothek ... weitergebracht? ... In: Bibliotheksdienst 42, S. 1194–1221. 2008.

Weblinks


Kategorie:Bibliotheksklassifikation