Diskussion:Anarchopazifismus
Ohne Titel
Das ist ein Widerspruch in sich: -> "Die GAs, die sich unter dem Dach der Föderation '''gewaltfreier''' Aktionsgruppen (FöGA) zusammengeschlossen hatten, machten durch teilweise spektakuläre Aktionen wie Blockaden vor Atomwaffenstandorten, Selbstankettungen, Bauplatzbesetzungen von umstrittenen Großprojekten und anderem auf sich aufmerksam." -> Besetzungen sind ungesetzlich und außerdem Gewalt. Blockaden sind Nötigung und auch Gewalt. Gruß Boris Fernbacher 20:23, 29. Apr. 2007 (CEST)
- Was wäre denn - nach dener Definition - keine Gewalt? Es handelt sich um zivilen Ungehorsam. Nach deiner Interpretation des Gewaltbegriffs müsste man auch viele Aktionen der gewaltfreien Bürgerrechtsbewegung unter Martin Luther King in den USA und unter Mahatma Gandhi in Indien unter Gewalt einsortieren. Auch dort gab es Blockaden, Sit ins, Go ins, Besetzungen, nach gängiger Gesetzesauslegung gemäß Strafgesetzbuch Nötigung, Landfriedensbruch, Hausfriedensbruch u.a. - Gesetzesverstöße gibt es im gewaltfreien Widerstand zuhauf, bei den Straftatbeständen, die sich die Gesetzgeber im Lauf der Geschichte einfallen ließen: Meuterei, Hochverrat, Landesverrat, illegale Streiks, Verunglimpfung staatlicher Hoheits-Symbole (so ähnlich), Majestätsbeleidigung .... Es handelt sich um offene Widerstandsmethoden der bewussten Gesetzesübertretung, ziviler Ungehorsam eben, die sich gegen alles mögliche (gegen Strukturen, Behörden, was weiß ich alles noch ... richten kann, aber sie richtet sich nicht gegen Leib und Leben von Menschen. Auch die Demonstration der chinesichen Demokratiebewegung auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking 1989 war nach strenger Gesetzesauslegung eine Besetzung. Gewalt? Der gewaltfreie Widerstand der tschechischen Bevölkerung im Prager Frühling gegen den Einmarsch der Warschauer Pakt-Truppen, der auch gegen geltende Gesetze verstieß. Gewalt? - Die Nelkenrevolution in Portugal gegen das Salazar-Regime in Portugal verstieß ebenfalls gegen damals gültige Gesetze, war zunächst eine gewaltlose Meuterei. Offiziere wurden zeitweilig inhaftiert. Es gibt x Beispiele von gewaltfreiem Widerstand, bei dem oben genannte Aktionsformen angewandt wurden, die in einem allgemeinen Verständnis als gewaltfreier Widerstand gelten. --Ulitz 21:07, 29. Apr. 2007 (CEST)
- Das ist nochmal ein Unterschied, ob man das in einer Demokratie wie der BRD macht, in der es auch andere legale Oppositionsoptionen gibt, oder in einer echten Diktatur wie China oder beim Prager Frühling. Boris Fernbacher 21:46, 29. Apr. 2007 (CEST)
- Ach ja? Verstehe ich dich richtig? - Was in China, der ex-DDR, UdSSR u.a. als kommunistisch firmierenden Staaten an entsprechendem Widerstand läuft, ist gewaltlos, hingegen dasselbe bei uns, weil in einer "Demokratie", gewaltsam? Und in dem, was du Demokratie nennst, gibt es dann wohl auch keine Ungerechtigkeiten, bei denen herkömmliche Aktivitäten wie angemeldete Demonstrationen etc. nicht ausreichen, um dagegen anzugehen? Auch der Widerstand der Bürgerrechtsbewegung in den USA u.v.a. vollzog sich in einer sogenannten Demokratie. Erst gestern habe ich mir eine Dokumentation über Deserteure in den USA während des Vietnamkriegs angesehen - was mit denen passiert ist ... na ja, was nicht alles unter Demokratie firmiert (lasse mer's)... Aber egal, es geht hier nicht um Demokratie oder Diktatur, sondern um Anarchopazifismus. Ich werde hier keine Grundsatzdebatte mit dir über Dinge führen, bei denen wir, nachdem, was du von mir und ich von dir bislang mitgekriegt haben, schon von unseren jeweiligen Prinzipien derart unterschiedlicher Auffassung sind, dass ich mir eine Einigung zwischen uns in solch grundlegenden Dingen eigentlich nicht vorstellen kann. Wir haben eben grundlegend unterschiedliche Vorstellungen über politisch-gesellschaftliche Begriffe, Inhalte, Vorgänge usw. - Ich für meinen Teil muss vor diesem Hintergrund feststellen, dass ich es fast schon ehrverletzend fände, wenn du mich nicht für einen ... sagen wir mal „nichtsnutzigen, ahnungslosen linksextremistischen Kriminellen“ hieltest (irgendsowas in der Richtung eben). Gegen ein paar der oben genannten Gesetze habe ich übrigens selbst auch schon mehrfach verstoßen (ohne je eine Hand gegen einen anderen Menschen erhoben zu haben), wurde z.B. auch schon (wegen einer Blockade eines Atomwaffenlagers/Nötigung) verurteilt. Meine Teilnahme am Prozess habe ich (über die Presse angekündigt) verweigert - und an dem Tag erneut (ebenfalls in einem offenen Brief an den Richter öffentlich angekündigt) mit anderen erneut ein Atomwaffenlager blockiert. Aber an dieser Stelle und in dieser Angelegenheit also fürs Erste von mir EOD. --Ulitz 22:25, 29. Apr. 2007 (CEST)
- Sorry; war doch nur gut gemeint. Ich würde das nicht so an die große Glocke hängen. Gute Nacht Boris Fernbacher 23:03, 29. Apr. 2007 (CEST)
- Ist ja eine fast rührende "Fürsorge". Die genannte Sache wurde ja schon an die "große Glocke" gehängt. Ein Foto von meiner Beteiligung waren bspw. im Spiegel, und -zumindest/von mir eruiert- in der mexikanischen und japanischen Presse dokumentiert, ich könnte auch einen Internet-Link drauf setzen. Aber zum Schutz meiner bildlichen Identität mache ich das eben nicht. Die genannte Sache ist im Übrigen 25 Jahre her. Und keine Bange: Dinge, die nicht in der Öffentlichkeit waren und verfolgt wurden, schreibe ich hier auch nicht rein --Ulitz 23:16, 29. Apr. 2007 (CEST)
- Boris Fernbacher - nur zu deiner Info, die BRD, ist eine echte Oligarchie, oder klarer ausgedrückt ist ganz eindeutig eine echte Diktatur - überall dort wo es die Regierung des Menschen über den Menschen gibt, sprich: überall dort wo es Staat existiert, d.h. wo das Volk sich eben nicht in freier Vereinbarung selbst die Gesetze gibt, all dies ist eine Gewaltsame Ordnung der herrschenden Minoritäten, also eine Klassengesellschaft, also eigentlich eine Oligarchie statt einer Demokratie (das Wort Demokratie selbst ist widersprüchlich und eigentlich eine Zumutung wenn damit Herrschaftsverhältnisse über Menschen gerechtfertigt werden, wenn damit eine Klassengesellschaft gerechtfertigt wird und diese Klassengesellschaft nennt man Staat. Desweiteren wird stets Gewalt meist immer nur vom Staat angewendet, gegen friedliche, unschuldige, gewaltfreie Anarchisten oder sonstige sogenannten "Bürgern", wenn ich mich irgendwo hinsetze, das tut dir ganz sicher nicht weh und stellt daher keine Gewalt dar, wenn die staatlich angeheuerten Schlägertrupps jedoch mit Wasserwerfern oder Pfefferspray anrücken, so ist dies ganz klar ein Gewaltakt gegen meine Person. Denk mal scharf nach, falls du überhaupt noch lebst? - immerhin ist dein Kommentar von 2007 und damit bereits 8 Jahre alt, das gibt Hoffnung das du inzwischen reifer und aufgeklärter geworden bist, sollte es zumindest? (nicht signierter Beitrag von Mesomorphos (Diskussion | Beiträge) 02:59, 29. Jun. 2015 (CEST))
Mahatma Gandhi = Anarchist ?
Der Satz "Als Argument wird oft angeführt, dass auf eine gewaltsame Gesellschaftsumstrukturierung keine herrschaftsfreie Gesellschaft folgen könne. Damit teilt die anarchopazifistische Bewegung die Argumentation der Anhänger [hier das "="] des gewaltfreien Vorkämpfers für die Unabhängigkeit Indiens vom britischen Kolonialregime, Mahatma Gandhi, dass das Ziel einer zivilen Gesellschaft in ihrem Weg und in ihren Mitteln erkennbar sein müsse."
Die implizierte Behauptung bzw. nahegelgte Annahme, Mahatma Gandhi hatte eine "herrschaftsfreie Gesellschaft" zum Ziel, bzw. im Zusammenhang mit diesem Artikel gesehen, eine Anarchie zum Ziel halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Man sollte sich da nicht mit Blumen aus Nachbars Garten schmücken. Hier werden Zusammenhänge hergestellt die imho zu belegen und näher zu erläutern sind. --Arcy 22:02, 31. Okt. 2007 (CET)
- Auch, wenn ich deiner Argumentation oft nicht zustimmen kann, Arcy, und dich oft genug für ziemlich uninformiert zum Thema hielt: In diesem Zusammenhang muss ich dir bis zu einem gewissen Grad zustimmen. Als ich den Artikel schon vor längerer zeit ausgebaut hatte, habe ich den Absatz mehr oder weniger so, wie er jetzt da stand, bereits vorgefunden, ließ ihn bis heute stehen, - obwohl ich damit auch unzufrieden war. Mir ist jdf. nicht bekannt, dass sich Gandhi als Anarchist gesehen/bezeichnet hätte, von daher ist der Absatz irreführend, weil er zumindest einen direkten Bezug zwischen Gandhi und dem Anarchismus zu implizieren versucht, der IMO so nicht zu belegen ist. Des weiteren fand ich diesen Absatz etwas naiv formuliert. Also: Warum hatte ich ihn dennoch stehen gelassen? Zum einen war es zwar nicht Gandhi, der sich auf den Anarchismus berief, allerdings berufen sich bis heute viele Anhänger des Anarchopazifismus zumindest auf die langfristig doch relativ eindrucksvolle und letztlich - bezogen auf einige seiner wesentlichen Ziele auch effektive - Methodik Gandhis, die von Anarchopazifisten oft übernommen wurde. Zum anderen wird Gandhi von vielen Anarchopazifisten zwar nicht als "bekennender", jedoch oft als ideeller Anarchist betrachtet, da er eine politische Machtposition (ein politisches Amt) in Indien für sich stets ablehnte - und für einen am traditionell aufgewachsenen Hindu im Grunde revolutionär -, mit dem hinduistischen Kastenwesen brach, die Gleichbehandlung für beide Geschlechter forderte und in den von ihm gegründeten Ashrams auch umsetzte, und auch sogenannte "unreine" Arbeiten für Angehörige der höheren Kasten als Selbstverständlichkeit voraussetzte. Seine persönliche Askese, sein Konzept des Satyagraha; - insgesamt, dass er für sich selbst jegliche Privilegien ablehnte, beinhalten durchaus ideelle Momente, die dem Anarchismus entnommen sein könnten. Gleichwohl war er für seine Anhänger eine fast religiös wirkende Führerfigur, eine Art Guru - ein status, der Gandhi zwar verwarf, dessen er sich aber durchaus bewusst war und den letztlich doch taktisch-strategisch - auch wenn er damit sein Leben aufs Spiel setzte - einsetzte, z.B. mit seinen hungerstreiks in der Endphase seines gewaltfreien kampfes - zuletzt nicht nur für Indiens Unabhängigkeit, sondern auch mit dem Ziel einer Einigung zwischen Hindus und Moslems und der Verhinderung einer religiös-kulturell-staatlichen Spaltung Indiens. Und dieser Aspekt - ebenso wie der Einsatz für eine einheitliche staatliche Organisiertheit Indiens - das spricht nun mal auch gegen eine Identität gandhis als Anarchist (aber das wird ja auch nicht behauptet, allerdings im fraglichen Absatz impliziert)
- Aber gut - Ich tat mir eben schwer, den Absatz zu löschen. Eine erläuternde Erweiterung zur Bedeutung gandhis hielt ich in der relation zum Gesamtumfang des Artikels auch für unangebracht, da dies gandhi als "Nicht-Anarchist", bezogen auf das lemma, ein zu starkes und anangemessenes Übergewicht eingeräumt hätte. So habe ich den Absatz eben trotz der in meinen Augen verkürzten und tlw. irreführenden und naiven Formulierung stehen lassen. Wenn ihn jemand anderes löscht ... ich glaube im Moment nicht, dass ich deswegen einen Edit-war anfinge. --Ulitz 23:41, 31. Okt. 2007 (CET)
- da ham wer aber jlück jehabt, dat da keen war ausgebroche ist. ;-) --Arcy 13:55, 1. Nov. 2007 (CET)
- Dann werd ich mal Hand anlegen. --Arcy 20:10, 1. Nov. 2007 (CET)
- Is' in Ordnung. Meine gründe warum ich das von dir nun gelöschte zunächst drin gelassen hatte, habe ich benannt, aber ich denke, dass der artikel auch gut ohne die implizit-assoziative Erwähnung Gandhis auskommt. Ich werde es also wie versprochen so stehen lassen. Sollte aber jemand anderes daher kommen, und deine Löschung wieder rückgängig machen. na ja ... Schützen werden ich deine deine version jdf. auch nicht. MFG --Ulitz 20:30, 1. Nov. 2007 (CET)
- Wir sind hier ja auch nicht im Schützengraben! --Arcy 21:53, 1. Nov. 2007 (CET)
- Jo,Jo ... manchmal könnte man's aber fast meinen :-) --Ulitz 22:37, 1. Nov. 2007 (CET)
Ghandi hat von sich selbst gesagt: ich selbst bin anarchist, aber von einer anderen Art.(http://www.graswurzel.net/225/gandhi.shtml) (andere Art ist wohl darauf bezogen, das er pazifistisch eingestellt ist, nicht wie viele ander Anarchisten...)-- 212.41.109.158 19:37, 12. Mär. 2009 (CET)
Anarchopazifismus#Geschichte des pazifistischen Anarchismus -> Henry David Thoreau
Im Abschnitt "Geschichte des pazifistischen Anarchismus" wird die Position Henry David Thoreaus als eine anarchistische dargestellt. In meinem Verständnis ist dessen Ziviler Ungehorsam aber keine anarchistische Position (generelle Infragestellung eines Staates) sonder eine Position aus Gewissensgründen (partielle Infragestellung). Auch wenn Anarchopazifisten Teil der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre in den USA gewesen sein mögen hat Thoreau ideengeschichtlich im Abschnitt "Geschichte des pazifistischen Anarchismus" imho nicht verloren. Auch ist Thoreau selber imho kein Anarchist. --Arcy 13:57, 26. Apr. 2008 (CEST)
- Hast du, Arcy, fundierte und reputabel-relevante Belege (nicht ein Kommentar aus irgendeiner Tageszeitung), die explizit und seriös begründet bestreiten, dass Thoreau mit seinen Thesen der anarchistischen Weltanschhauung zuzuordnen wäre? - Deine persönliche Meinung tut dazu ebenso wenig zur Sache wie die meine.
- Konkret zu deinem Zweifel: Ich zitiere hier bloß mal Emma Goldman, die ja wohl unbestritten eine der bekanntesten Anarchistinnen nicht nur in den USA, sondern mit weltweitem Einfluss war und die ihrerseits Thoreau zitiert, den sie gar als "Amerikas größten Anarchisten" bezeichnet:
- In Bezug auf die amerikanische Regierung sagte Amerikas größter Anarchist Henry David Thoreau: „Was ist die Regierung anderes als eine Tradition, dazu noch eine recht junge, die danach strebt, sich selbst ohne Machteinbuße der Nachwelt zu erhalten, die dabei aber in jedem Augenblick mehr von ihrer Glaubwürdigkeit verliert; sie hat nicht einmal die Lebenskraft und Energie eines einzelnen lebendigen Menschen. Das Gesetz hat den Menschen nicht um ein Jota gerechter gemacht, und gerade durch ihren Respekt vor ihm werden auch die Wohlgesinnten zu Handlangern des Unrechts.“
- - nachzulesen bei Emma Goldman: Der Anarchismus und seine wirkliche Bedeutung aus dem Jahr 1911. Ansonsten google Suchergebnis bei der Eingabe "Thoreau" + "Anarchismus" (deutschsprachige Suchergebnisse): 1190 Treffer --Ulitz 23:33, 26. Apr. 2008 (CEST)
- P.S.: Die Erwähnung Emma Goldmans fehlt übrigens in diesem Artikel noch - aber gut - man könnte hier vieles ergänzen. --Ulitz 23:46, 26. Apr. 2008 (CEST)
Das Zitat drückt lediglich eine berechtigte und nicht nur in anarchistischen Kreisen verbreitete Kritik an den damaligen Zuständen in den USA aus. "X findet das Y ist " mag ja im ersten Moment als Quelle ganz effektvoll sein. Aber es gibt sich sicherlich auch viele [[Christlicher Anarchismus|christliche Anarchisten, die behaupten, Christus sei der größte Anarchist aller Zeiten. Also nochmal: Welche Werke T. beziehen sich direkt auf den Anarchismus. Wo spricht sich T. für eine Anarchie aus ?. Thoreaus „civil disobedience“ - "bürgerlicher Ungehorsam" stellt nun mal den Staat an sich nicht in Frage. --Arcy 15:09, 27. Apr. 2008 (CEST)- Zitate aus "Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat"
- Ich mache mir das Vergnügen, mir einen Staat vorzustellen, der es sich leisten kann, zu allen Menschen gerecht zu sein, und der das Individuum achtungsvoll als Nachbarn behandelt".
- Ich finde, wir sollten erst Menschen sein, und danach Untertanen.
- I ask for, not at once no government, but at once a better government [1]
- Ich habe den Eindruck, dass hier Thoreau als Anarchist vereinnahmt wird. Insgesammt sollte imho Thoreau deutlicher als zwar wichtige Inspiration für den AP aber gelichzeitig externe, ausserhalb des A stehende Person dargestellt werden. Dem englische WP Artikel über T. [2] ist dies einigermaßen neutral gelungen: "Thoreau is sometimes cited as ..". --Arcy 15:09, 27. Apr. 2008 (CEST)
- Kategorisiert ist er in der en unter "American anarchists" und" Individualist anarchists".Sargoth¿!± 15:10, 27. Apr. 2008 (CEST)
- P.S. ;-): Bei Google (deutschsprachige Suchergebnisse) "Thoreau" + "Anarchismus": 1190 Treffer gegen "Thoreau" + "Demokratie" : 39.800 Treffer gewinnt die Demokratie--Arcy 15:14, 27. Apr. 2008 (CEST)
- Aber auch unter Category:Classical liberals (Klassischer_Liberalismus) --Arcy 15:17, 27. Apr. 2008 (CEST)
- Nun denn, egal, ob man Thoreau für einen Anarchisten hält oder nicht (ich tue das. Warum, werde ich im Moment nicht weiter begründen, da allein vom Artikeltext her auch nicht notwendig). Der inhaltliche Bezug wird im Artikel auf sein Buch hergestellt, das sehr wohl die Aktionsformen der Anarchopazifisten stark beeinflusste, bin erst vorhin dazu gekommen, den genauen Text der Passage nochmal zu lesen (schon etwas länger her, dass ich das geschrieben habe) - und siehe da, dort steht nicht einmal, dass Thoreau Anarchist gewesen sei: Kopier die fragliche Passage mal hierher:
- Inhaltlich ähnlich [bezogen auf den kurz zuvor für Russland erwähnten Tolstoi], wenn auch weniger religiös motiviert, trifft dies in der Zeit auf den US-amerikanischen Schriftsteller und Naturphilosophen Henry David Thoreau zu, der vor allem mit seinem Essay „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“ eine grundlegende Abhandlung verfasste, die manchen Anarchopazifisten und Teilen der gewaltfreien Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre in den USA selbst, ein theoretisches Manifest lieferte, in der die Legitimation (im Sinn einer vor allem moralischen Rechtfertigung) des Zivilen Ungehorsams dargelegt wird.
- --Ulitz 21:12, 27. Apr. 2008 (CEST)
- Nun denn, egal, ob man Thoreau für einen Anarchisten hält oder nicht (ich tue das. Warum, werde ich im Moment nicht weiter begründen, da allein vom Artikeltext her auch nicht notwendig). Der inhaltliche Bezug wird im Artikel auf sein Buch hergestellt, das sehr wohl die Aktionsformen der Anarchopazifisten stark beeinflusste, bin erst vorhin dazu gekommen, den genauen Text der Passage nochmal zu lesen (schon etwas länger her, dass ich das geschrieben habe) - und siehe da, dort steht nicht einmal, dass Thoreau Anarchist gewesen sei: Kopier die fragliche Passage mal hierher:
- Der Bezug und die Behauptung wird meines Erachtens sehrwohl hergestellt:
Einer der radikalpazifistischen Verfechter eines stark religiös und spirituell inspirierten Anarchismus war ... der russische Schriftsteller Leo Tolstoi. ... Inhaltlich ähnlich, wenn auch weniger religiös motiviert, trifft dies ... auf .... Henry David Thoreau zu ...
--Arcy 22:16, 27. Apr. 2008 (CEST)
- Der Bezug und die Behauptung wird meines Erachtens sehrwohl hergestellt:
- Bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen. Es geht in erster Linie um Thoreaus Buch/Essay - Titel der deutschen Übersetzung: "Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat", - im amerikanischen Original heißt es zwar "government", aber inhaltlich ist das gemeinte nicht mit "Regierung", sondern mit "Staat" passender übersetzt (etwa so, wie mit "non-governmental organisations (NGO)" im Grunde "Nicht-staatliche Organisationen" gemeint sind, und eben nicht "Nicht-Regierungsorganisationen".
- Also: Es geht, genauer gesagt, um Thoreaus inhaltliche Ausrichtung; aber ich habe grad keine Lust mehr, mich mit dir um Kaisers Bart zu streiten, also von meiner Seite aus erst mal EOD --Ulitz 22:44, 27. Apr. 2008 (CEST)
- P.S.:Ach so - wo du vorhin die Google Treffer im Zus.hang mit "Demokratie" aufgeführt hast. "Demokratie" im Sinne einer "Herrschaft des Volkes", gemeint als Macht/Kraft von unten (vgl. Graswurzelbewegung und Basisdemokratie) muss im Wortsinn kein Widerspruch zum Anarchismus sein. Auch Landauer und Mühsam waren für eine entsprechende Demokratie, eine Räterepublik aktiv (vgl. Münchner Räterepublik), womit natürlich nicht die indirekte parlamentarische Demokratie gemeint ist, wie man sie in der BRD heute gemeinhin versteht. Es gibt eben nicht nur ein Demokratie-Modell, sondern verschiedene. Im Übrigen hat sich sogar Bakunin, mit einer der populärsten Anrchisten überhaupt, für verschiedene Republiken eingesetzt, so etwa die sächsische Republik beim Dresdner Maiaufstand u.a. - im Sinne der Macht von von unten gegen den Obrigkeitsstaat. --Ulitz 23:23, 27. Apr. 2008 (CEST)
- Wie wärs mit Anarchists 24.800 vs.Democrats (= Demokratische Partei (Vereinigte Staaten)) 242.000 oder vs. Republicans 142.000 *g* --Arcy 13:14, 28. Apr. 2008 (CEST)
- P.S.:Ach so - wo du vorhin die Google Treffer im Zus.hang mit "Demokratie" aufgeführt hast. "Demokratie" im Sinne einer "Herrschaft des Volkes", gemeint als Macht/Kraft von unten (vgl. Graswurzelbewegung und Basisdemokratie) muss im Wortsinn kein Widerspruch zum Anarchismus sein. Auch Landauer und Mühsam waren für eine entsprechende Demokratie, eine Räterepublik aktiv (vgl. Münchner Räterepublik), womit natürlich nicht die indirekte parlamentarische Demokratie gemeint ist, wie man sie in der BRD heute gemeinhin versteht. Es gibt eben nicht nur ein Demokratie-Modell, sondern verschiedene. Im Übrigen hat sich sogar Bakunin, mit einer der populärsten Anrchisten überhaupt, für verschiedene Republiken eingesetzt, so etwa die sächsische Republik beim Dresdner Maiaufstand u.a. - im Sinne der Macht von von unten gegen den Obrigkeitsstaat. --Ulitz 23:23, 27. Apr. 2008 (CEST)
Deine Google-Zahlen-Statist-Argumentation scheint mir nun doch ins Leere gelaufen zu sein. Übrig bleibt allein noch das Zitat von Emma Goldmann. Da du mit meiner kleinen Änderung nicht einverstanden bist und Du dich auf Emma Goldman berufst: Wo ist nachzulesen, dass E.G. ähnliche Inhalte zu einem stark religiös und spirituell inspirierten Anarchismus wie bei Tolstoi bei Thoreaus sah, bzw. woher ist diese Information ("Inhaltlich ähnlich")? --Arcy 19:06, 1. Mai 2008 (CEST)
- Die inhaltliche Ähnlichkeit zu Tolstoi beruht auf der Ablehnung jeder körperlichen Gewalt, des weiteren der Propagierung einer natürlichen, "einfachen" und ländlichen Lebensweise.
- Dass moderne demokratische Parteien der USA sich auf Thoreaus ideale (herausgepickt) berufen, dass er auch abseits politischer Ideologien queerbeet in seiner moralischen Integrität von diversen Parteien, die sich ja alle auch in ihren Ansprüchen auf diverse moralische Werte berufen, gerne in Beschlag genommen wird, ist nicht weiter ungewöhnlich. Nebenbei bemerkt. Auch Kohl hat sich positiv z.B. auf Tucholsky berufen, deswegen kann man Tucholsky noch lange nicht ideologisch mit den Inhalten H. Kohls vermischen - es gibt genug andere berühmte persönlichkeiten, die auch von Konservativen rezipiert werden (Heine, Einstein, Brecht), ohne dass man ernsthaft sagen könnte, dass die rezipierten selbst ein konservatives Weltbild gehabt hätten. Übrigens, nach dem was ich weiß, war Thoreau kein Mitglied einer der von dir genannten Parteien.
- Schon allein der Titel von Thoreaus berühmt gewordenen Essay/Manifest "Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat" (wie geschrieben, nicht bloß Regierung, die heißt in den USA "adminsitration") ist in sich bereits eine inhaltlich klare und eindeutige anarchistische Aussage.
- Die anarchistische Intention Thoreaus ist offenkundig. Ich wüsste auch niemanden, der das ernsthaft bestritte. Nochmal EOD--Ulitz 21:28, 1. Mai 2008 (CEST)
- @1: Richtig. Das "inhaltlich ähnliche" im Artikel bezieht aber zusätzlich auch auf den Anarchismus.
- @2: Richtig. Aber auch der Anarchismus möchte sich gerne ein Filetstück herausschneiden. Deine Vergleiche Kohl/Tucholsky etc. kann ich nicht nachvollziehen. Du willst sicherlich nicht behaupten, um auf dein obiges Zitat Emma Goldmann->Thoreau zurückzukommen, dass Kohl Tucholsky für den größten Christdemokraten aller Zeiten hielt *g*.
- zu: "Übrigens, nach dem was ich weiß, war Thoreau kein Mitglied einer der von dir genannten Parteien.". Richtig. Aber er war auch nie Mitglied einer anarchistischen Gruppierung. Google Statistiken als Argument (1190 Treffer T. + Anarchismus) halte ich persönlich für nicht zielführend. Ich wollte nur deine Statistik ad absurdum führen. Daher auch mein *g* oben bei T + Republicans.
- @3: "Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat" ist der deutsche Titel. Ursprünglich hieß das Essay "Resistance to Government" Leo: Government = Regierung. Später wurde das Essay unter dem Titel Civil Disobedience bekannt. Zum deutschen Titel: Das der Titel gleichzeitig auch die Abschaffung eines Staates impliziert, magst Du gerne privat daraus herauslesen. Ist aber imho nur Theoriefindung. Auch der Text gibt entsprechendes nicht her (siehe auch Zitat unten).
- @4: Unbestritten ist lediglich sein Einfluss auch auf den Anarchismus. Die Problematik bei Thoreau ist, dass er sich selber nie als Anarchist bezeichnete und praktisch Regierungen nicht abschaffen wollte und in Gegenposition zu den "no-government men" stand:
- "But, to speak practically and as a citizen, unlike those who call themselves no-government men, I ask for, not at once no government, but at once a better government. Let every man make known what kind of government would command his respect, and that will be one step toward obtaining it." (Henry David Thoreau: Civil Disobedience)
- --Arcy 18:25, 3. Mai 2008 (CEST)