Benutzer:Manuel Heinemann/Gaisweiler

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Geschichte

Gaisweiler wurde erstmals im Jahr 1256[1], nach anderer Angabe 1257[2], als Geizwiller[1][2], wohl möglich ein Personenname[1], genannt. Der Ort lag ursprünglich im Linzgau, in späterer Zeit im Bereich der Grafschaft Heiligenberg.[2] 1257[1][2][3] und 1267[2][3] erfolgte die Übertragung von montforter Lehengütern an das Zisterzienserinnenkloster Wald durch die Lehenträger Konrad und Hedwig von Gaisweiler[1] unter Zustimmung des Lehnsherren Grafen Hugo von Montfort[2]. Im 13. Jahrhundert erwarb das Kloster weitere Liegenschaften von den Herren von Korb, im 14. Jahrhundert von Pfullendorfer Bürgern und 1453 von der Stadt Pfullendorf.[1]

1474 lag das Niedergericht und Dorfherrschaft im Besitz des Klosters Walds.[1] Der Ort gehörte seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts dem als Gemeinde bezeich­neten Gerichts- und Verwaltungsbezirk Hippetsweiler an.[1] Die hohe Obrigkeit wurde von der Grafschaft Sigmaringen ausgeübt.[1] Vor 1600 erlangte Kloster Wald die Lokal­leibherrschaft.[1]

Das Dorf ist bis 1806 im Besitz des Klosters Wald und geht mit diesem an Hohenzollern-Sigmaringen über. Bis 1861 gehört es zum fürstlichen und preußischen Oberamt Wald, seitdem zum Oberamt und Kreis Sigmaringen.[2]

1257 schenken Konrad von Gaisweiler und seine Frau Hedwig mit Zustimmung ihrer Tochter Ỽdeche ihre Besitzungen und Wiesen mit Wald samt ihrer beweglichen Habe; Graf Hugo von Montfort, von dem ein Teil dieser Güter zu Lehen geht, verzichtet auf seine Rechte; das Kloster verleiht die Besitzungen auf Lebenszeit Konrads und seiner legitimen Erben gegen einen jährlichen Zins von ½ Pfund Pfeffer zurück; ferner verpflichtet sich das Kloster, auf Verlangen Konrad 10 lb zur Begleichung seiner Schulden zu bezahlen, wofür Konrad eine halbe Manse vom Lehen an Wald aufgibt. Wahrscheinlich um 1285 übergeben Nordwin, Burkard und Friedrich (?) von Korb ein Gut. 1370 verkauft das Kloster den Brüdern Heinrich und Hermann Hold von Gaisweiler den von ihnen bebauten Hof samt Holz und den klösterlichen Anteil am Zehnt von bestimmten Äckern des Klosters um 100 lb h als Leibgeding. 1372 schenkt das Ehepaar Konrad der Seng und Elsbeth die Sulgerin, Bürger zu Pfullendorf, u. a. 2 J. Acker samt den zugehörigen zwei Teilen des Zehnten an die Pitanz. 1453 verkauft die Stadt Pfullendorf zwei Weiher mit einer Fischgrube, ferner eine Wiese und eine Bünde. 1458 besitzt das Kloster einen Hof und zwei Drittel Zehnt vom Aigen, 1474 das Niedergericht und die Dorfherrschaft, 1501 einen Hof mit 73 J. Äckern und 24 Mm. Wiesen, ferner etwa 34 J. Äcker im Haidach; bis spätestens 1600 hat es die Lokalleibherrschaft durchgesetzt. Seit dem 17. Jahrhundert ist der Bezug von zwei Dritteln Groß- und Kleinzehnt auf dem Haidach, im Aigen und im Scheissenloch diesseits des Kelbaches und von einem Drittel jenseits des Kehlbaches mit Sicherheit festzustellen. 1757 gibt die Stadt Pfullendorf den Wald Gemeinmerk und die Äcker hintere Muelth (ca. 15 J.) an das Kloster und erhält dafür Wälder bei Otterswang, Tautenbronn und Neubrunn. Um 1785 besitzt Wald zwei Höfe, 101 J. Äcker, 56 J. Wiesen, 63 J. Holz und zwei Drittel Groß- sowie den ganzen Heuzehnt in Gaisweiler, Haidach, Scheissenloch und Aigen. Nach einer Berechnung von 1785 war der Weiler 9984 fl wert.[4]

Gaisweiler kam 1257 und 1267, der Ortsteil Tautenbronn 1420 an das Kloster Wald, bei dem beide bis 1806 verblieben. Danach gehörten die Orte zum Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen. 1849 traten die Hohenzollernfürsten ihre Staaten an Preußen ab. Seitdem bestand für diese Gebiete ein eingener preußischer Regierungsbesitz.

Säkularisierung

Mit der Klosterherrschaft 1806 an Hohenzollern-Sigmaringen. Oberamt Wald (seit 1850 preußisch), 1862 Oberamt Sigmaringen, ab 1925 Landkreis Sigmaringen, ab 1969 Landkreis Überlingen.[1]

Die Gemeinde gehörte ab 1806 zu Hohenzollern und war dem hohenzollerischen Oberamt Wald, später dem „alten“ Landkreis Sigmaringen zugeordnet. Zum 1. Januar 1969 wurde sie dem Landkreis Überlingen angeschlossen, kehrte aber bei der Kreisreform 1973 zum neuen Landkreis Sigmaringen zurück.[5]

Von 1806 an durch die Säkularisation des Klosters aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses gehörte Gaisweiler zum fürstlichen und seit 1850 als Teil der Hohenzollernschen Lande bis 1862 zum preußischen Oberamt Wald, seitdem zum Oberamt und später Kreis Sigmaringen.

Im Zuge der Gebietsreform in Baden-Württemberg wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Gaisweiler mit dem Dorf Gaisweiler, dem Weiler Tautenbronn und dem Gehöft Bethlehem mit Wirkung zum 1. Januar 1975 in die Stadt Pfullendorf eingemeindet.[6]

Zum 1. Januar 1969 wurde Gaisweiler dem Landkreis Überlingen angeschlossen, kehrte aber bei der Kreisreform 1973 zum neuen Landkreis Sigmaringen zurück. Am 1. Januar 1975 folgte die Eingemeindung nach Pfullendorf.[3]

NOCH AUSSCHLACHTEN

der mit der Kreisreform Anfang der 1970er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts eingemeindet wurde.[7]

„In den alten Büchern wird das Doppeldorf manchmal Gaisweiler und manchmal Tautenbronn genannt“, Tautenbronn ist badisch, Gaisweiler hohenzollerisch, oder beim Kirchspiel. Wer in Gaisweiler stirbt, wird in Wald beerdigt, die Toten aus Tautenbronn finden in Aftholderberg ihre letzte Ruhe. Bei den Schulen war es bis vor ein paar Jahren ähnlich: Tautenbronner Kinder gingen nach Großschönach, Gaisweiler Kinder nach Aach-Linz.[7]

Gaisweiler war eine hohenzollerische Exklave des Landkreises Sigmaringen, die am 1. Januar 1969 in den Landkreis Überlingen umgegliedert wurde.

Der ursprünglich zum Linzgau zählende Ort Gaisweiler wurde erstmals 1257 genannt. Das Hochgericht beanspruchte die Grafschaft Heiligenberg. Nach Zustimmung des Lehnsherren Hugo von Montfort erfolgte im gleichen Jahr die Vergabe des Dorfes an das Kloster Wald. Durch die Säkularisation des Klosters gehörte Gaisweiler mit seinen damaligen 31 Einwohnern ab 11. September 1806 zu den fürstlichen Hohenzollern, die schließlich 1850 durch den Thronverzicht von Fürst Karl Anton unter preußische Regentschaft kamen. Gaisweiler wurde nun ein Teil des Hohenzollernschen Landes und gehörte bis 1861 zur preußischen Behörde, dem Oberamt Wald. Nach dessen Auflösung erfolgte der Anschluss an das Oberamt Sigmaringen. Gaisweiler wurde zum 1. Januar 1969 dem Landkreis Überlingen angeschlossen und kehrte mit der Kreisreform von 1973 zum neu gebildeteten Landkreis Sigmaringen zurück. Tautenbronn, 1420 erstmals bei der Übergabe dieses Weilers von Konrad von Gammerschwang an das Kloster Wald erwähnt, war dagegen immer hohenzollerisch geprägt. Der Weiler bildete eine Exklave von Hohenzollern in Baden und kam 1806 (damals wurden übrigens 23 Einwohner gezählt) zusammen mit Wald zu Hohenzollern-Sigmaringen. Die Selbstständigkeit der Gemeinde Gaisweiler endete am 1. Januar 1975. Dann wurde sie in die Stadt Pfullendorf eingemeindet.[8]

Tautenbronn

Das Ortsgebiet bildete eine hohenzollerische Exklave in Baden. Erstmals genannt wurde Tautenbronn 1420 bei der Übergabe des Dorfes von Konrad von Gammerschwang an das Kloster Wald. 1806 kommt der Weiler zusammen mit Wald an Hohenzollern-Sigmaringen.

Einwohnerentwicklung

Weiler: 43 Einwohner (Stand: 1839)[9]

Gemeinde: 130 Einwohner, 70 in Gaisweiler und 60 in Tautenbronn, zählt der kleinste Ortsteil der Stadt, Immerhin gibt es 30 Kinder[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Amtliche Beschreibung.
  2. a b c d e f g Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Genzmer.
  3. a b c Gaisweiler auf der Internetseite der Stadt Pfullendorf
  4. Vgl. Gaisweiler. In: Maren Kuhn-Rehfus: Das Zisterzienserinnenkloster Wald (= Germania Sacra, Neue Folge 30, Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Konstanz, Band 3). Walter de Gruyter, Berlin & New York 1992. ISBN 3-11-013449-7. S. 383f.
  5. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen SK Porträt.
  6. Gemeinsames Amtsblatt für Baden-Württemberg 1974, S. 803.
  7. a b c Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen SZ Porträt.
  8. Jürgen Witt (jüw): Jägerhof und Drachenfliegerin. In: Südkurier vom 30. Juni 2015
  9. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Memminger.

Koordinaten: 47° 55′ 33″ N, 9° 12′ 48″ O

[[Kategorie:Ort im Landkreis Sigmaringen]]
[[Kategorie:Geographie (Pfullendorf)]]