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Marsch für das Leben
Inhalte und Unterstützer
Inhaltliche Basis des Marsches ist die vom Bundesverband Lebensrecht verfasste Berliner Erklärung zum Schutz des ungeborenen Lebens. Kernthese ist, dass menschliches Lebens und die Menschenwürde mit der Zeugung beginne. In diesem Sinne sei Abtreibung eine Tötung Ungeborener und als schweres Unrecht zu betrachten. Vom Gesetzgeber wird gefordert „die geltenden Abtreibungsgesetze und ihre Praxis einer gründlichen und umfassenden Prüfung und Korrektur zu unterziehen.“[1] Weitere Forderungen sind ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik und die Strafbarkeit jeder Form der Beihilfe zur Selbsttötung (Sterbehilfe).[2]
Die als Schweigemarsch angelegte Demonstration beginnt mit einer Auftakt-Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt und zieht anschließend durch die Berliner Innenstadt. In der Demonstration werden 1000 weiße Kreuze mitgeführt, die symbolisch für die abgetriebenen Föten stehen, um die während der Demonstration getrauert wird.[3] Die Anzahl der Kreuze orientiert sich an der, in der Lebensrechtsbewegung weit verbreiteten Annahme, in Deutschland würden täglich rund 1.000 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt.[4] Weiteres optisches Merkmal sind grüne Luftballons und vorgefertigte Schilder im Erscheinungsbild des Veranstalters. Die Demonstration endet mit einem ökumenischen Gottesdienst.
Der Marsch für das Leben wird von dem Bundesverband Lebensrecht, einem Zusammenschluss von 14 Organisationen der Lebensrechtsbewegung in Deutschland, organisiert. [5]
- Aktion Lebensrecht für Alle e. V. (ALfA), Augsburg
- Ärzte für das Leben
- Christdemokraten für das Leben e. V. (CDL) und Landesverband Berlin
- Durchblick e. V., Östringen [6]
- Europäische Ärzteaktion in den deutschsprachigen Ländern e. V., Salzburg
- Jugend für das Leben
- Juristen-Vereinigung Lebensrecht e. V. (JVL), Köln [7]
- Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren e. V. (KALEB), Berlin [8]
- Pro Conscientia e. V., Heidelberg [9]
- pro mundis e. V., Bonn [10]
- Rahel e. V. – Erfahrungen nach Abtreibung, Rheinstetten [11]
- Stiftung Ja zum Leben, Meschede [12]
- Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen e. V. (TCLG), Stuttgart [13]
- Weißes Kreuz e. V., Kassel
Weitere ideelle Unterstützer sind u. a.:
- Aktion Leben e. V., Abtsteinach
- Anskar-Kirche Deutschland, Hamburg
- Arbeitsgemeinschaft Lebensrecht München (ALM)
- Arbeitskreis Engagierter Katholiken in der CDU (AEK), Bonn
- Aufbruch C, Detmold
- Bewegung für das Leben, Südtirol
- Bündnis C, Karlsruhe
- Christliche Aktion im DADV, Berlin
- Christoferuswerk e. V., Münster
- Christus-Bewegung „Lebendige Gemeinde“, Württemberg
- Deutsche Evangelische Allianz, Bad Blankenburg
- European Large Families Confederation, Barcelona
- EuroProLife e. V., München
- Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Wiedenest, Bergneustadt
- EWTN TV, Bonn
- Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung, Berlin
- Forum Deutscher Katholiken e. V., Kaufering
- forum franziskus, Köln
- die Gospel gGmbH, Berlin
- Initiative Pharma-Information, Stuttgart
- Jesus Freaks Wedel, Wedel
- Jugend 2000, Pfaffenhofen
- Junge Union Deutschlands, Berlin
- kath.net, Linz
- Kirche43 – junge Kirche Marzahn, Berlin
- Kirche in Not Ostpriesterhilfe Deutschland e. V., München
- Neufeld Verlag, Schwarzenfeld
- Radio Horeb, Immenstadt
- Sächsischer Gemeinschaftsverband, Chemnitz
- Stiftung für Ökologie und Demokratie e. V., Rülzheim
- SW-Radio, Detmold
- TEAM.F Neues Leben für Familien e. V., Lüdenscheid
- Senioren-Union der CDU Deutschlands, Berlin
- Zivile Koalition e. V., Berlin
- Zukunft-Europa e. V., Göppingen
Neben diesen Gruppen der deutschen Lebensrechtsbewegung unterstützen auch einzelne Politiker der CDU/CSU und der AfD durch Teilnahme oder Grußworte den Marsch.[3] So sendete 2014 der Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder ein Grußwort.[14] Die AfD-Abgeordnete im Europaparlament Beatrix von Storch trug 2014 das Fronttransparent und führte 2015 den Marsch zusammen mit Martin Lohmann an.[15] Bündnis 90/Die Grünen, Linkspartei und die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen beteiligen sich im Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung an den Gegenprotesten.
Unterstützung erhält der Marsch auch von der katholischen Kirche. So sendeten 2014 Papst Franziskus und Kardinal Reinhard Marx Grußworte.[14] Das Verhältnis der evangelischen Landeskirchen zum Marsch für das Leben ist uneinheitlich. Während einige evangelische Bischöfe weiterhin Großworte schicken, stieß er in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) in den letzten Jahren auf Kritik. Die EKBO betont die „inhaltliche Differenz" zum Veranstalter, dem Bundesverband Lebensrecht. Diese bestehe hauptsächlich darin, dass die Kirche Schwangere „ergebnisoffen“ berät, während der Bundesverband Lebensrecht sich grundsätzlich gegen Abtreibung wende.[16]
- ↑ Berliner Erklärung, zitiert von Gisela Notz: Die neue Radikalität der Abtreibungsgegner_innen (2012) S. 49.
- ↑ http://www.marsch-fuer-das-leben.de/berliner_erklaerung.php
- ↑ a b Anne Wizorek: Weil ein Aufschrei nicht reicht. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-596-03066-8, S. 42 ff.
- ↑ Abtreibungsgegner protestieren mit Schweigemarsch. In: Der Tagesspiegel, 20. September 2008.
Hartwig Hohnsbein: Einfluss und Aktivitäten fundamentalistisch-christlicher selbsternannter Lebensschutzorganisationen. In: Kirsten Achtelik, Familienplanungszentrum Balance (Hrsg.): Die neue Radikalität der Abtreibungsgegner_innen im (inter-)nationalen Raum: Ist die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen heute in Gefahr? AG SPAK Bücher, Neu-Ulm 2012, ISBN 978-3-940865-32-8, S. 31–37, hier S. 34 f.
Oda Lambrecht und Christian Baars: Mission Gottesreich: Fundamentalistische Christen in Deutschland. Ch. Links Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-512-6, S. 83 f. - ↑ http://www.marsch-fuer-das-leben.de/unterstuetzer.php
- ↑ http://www.verein-durchblick.de/
- ↑ http://www.juristen-vereinigung-lebensrecht.de/
- ↑ http://www.kaleb.de/
- ↑ http://www.pro-conscientia.de/
- ↑ http://www.iirf.eu/?id=68
- ↑ http://www.rahel-ev.de/der-rahel-ev/
- ↑ http://www.ja-zum-leben.de/de
- ↑ http://www.tclrg.de/
- ↑ a b Umstrittener „Marsch für das Leben“ – Abtreibungsgegner demonstrieren vor dem Kanzleramt, RBB online, 20. September 2014
- ↑ Elsa Koester: Ziviler Kreuzzug, junge Welt, 22. September 2013.
„Willkommenskultur auch für Babys“. In: Die Welt, 19. September 2015. - ↑ Gunnar Schupelius: Dröge distanziert sich von Abtreibungsgegnern, B.Z., 18. September 2014