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Leben und Wirken
Er hatte Haltung. Noch dem hochbetagten Mannn sah man den einstigen Offizier an. Dr. Franz Moufang war eine Persönlichkeit, bei der innere Noblesse und äußerer Habitus zur Deckung kamen. Er nahm bis zu seinem Tod am politischen und kulturellen Geschehen regen Anteil, ließ sich von körperlichen Gebrechlichkeiten nicht unterkriegen und machte damit deutlich, was der Geist über die Materie vermag. Wenn wir Franz Moufang mit seiner liebenswerten Frau in Handschuhsheim trafen, dann kreisten die Gespräche stets um Aktuelles, um Wert oder Unwert der letzten Theaterinszenierung, um eine Ausstellung, ein Konzert. Auf kulturllem Sektor kannte sich Moufang aus, und hier hat er sich unschätzbare Verdienste um die Stadt Heidelberg erworben.
Nach dem Abitur studierte Franz Moufang Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Ludwig-Maximilians-Universität München, und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1914 meldete er sich wie und seine drei Brüder als Kriegsfreiwilliger zu den Waffen und rückte bei dem 1. Badisches Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20 in Karlsruhe ein. Die erste Schlacht hatte die Kavallerie an der Westfront auszutragen. Moufang wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse und dem Orden vom Zähringer Löwen II. Klasse mit Schwertern, dekoriert und verließ den Heeresdienst nach Kriegsende 1918 als Leutnant. Nach Promotion und juristischer Examina trat Moufang in das Rechtsanwaltsbüro seines Vaters ein und wirkte bis zum Ausbruch des II. Welkrieges als Anwalt.
1939 begann für Franz Moufang dann wieder der Waffendienst. Moufang nahm am [Frankreich Feldzug]] teil, war in Nordafrika bei der Nordafrika Rommel-Offensive, kam nach Norwegen und in die Südukraine, und geriet in amerikanischen Kriegsgefangenschaft. Im Sommer 1945 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und konnte zurück kehren nach Heidelberg zu seiner Frau und seinen Kindern.
der Entlassung aus der der Jurist nach in Heidelberg Kulturreferent und setzte sich in diesem Amt engagiert für den Wiederaufbau des Kulturlebens ein, denn es gab kein Theater mehr, kein Orchester, keinen Kunstverein. Moufang sorgte - in Zusammenarbeit mit Fritz Henn- dafür, dass nach und nach alles wieder in Gang kam. Bis 1951 widmete er sich diesen wichtigen Aufgaben. Dann übernahm er das Amt eines Friedensrichters und wirkte auch in dieser Funktion überaus segensreich. Daneben war er von 1947- 1955 Beiratsmitglied des Heidelbeger Kunstvereins, von 1955-1965 dessen stellvertretender Vorsitzender, von 1965 an Ehrenmitglied. Moufang hatte eine intensive Beziehung zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Seine sehenswerte Sammlung von Plakaten internationaler Meister legt davon Zeugnis ab. Neben der bildenden Kunst liebte er auch das Theater und die Musik, vor allem die Kammermusik. Schon frühzeitig hatte ihn der Vater in Konzerte mitgenommen. Schönster Beweis dafür, wie prägend sich frühkindliche Erlebnisse auf das spätere Leben auswirken. Moufang erinnerte sich denn auch gerne an seine jungen Jahre und sprach in warmen Worten von seinem Elternhaus. Er war überhaupt ein warmherziger, an allem Anteil nehmender Zeitgenosse und versuchte seine 91 Jahre - soweit das möglich war - zu ignorieren. In Franz Moufang haben wir einen guten Freund verloren. Heide Seele
Die Ruhestätte befindet sich auf dem Bergfriedhof (Heidelberg) in der Abteilung D, 2. Reihe, im Familingrab Anna Maria Probst, geb. Moufang, *12. 4. 1857 in Mainz, † 17. 2. 1936 in Freiburg, Benutzer:Schmelzle kontaktierern
Stadtarchiv Heidelberg, ZGS 2 /155, RNZ, Ausgabe vom 15. 06. 1984, Feuilleton, "Die Stadt verdankt ihm viel. Zum Tode des einstigen Kulturreferenten Franz Moufang"
Alberto Giacometti, Jean Tinguely, Marino Marini
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Gliederung: )Franz Popp (Jurist)
Leben und Wirken
Stadtarchiv Heidelberg, ZGS 1/155, Rhein-Neckar-Zeitung, Feuilleton, Ausgabe vom 5.Oktober 1965, Wilhelm Moufang 70 Jahre alt
Am gestrigen Montag wurde Dr. Wilhelm Moufang 70 Jahre alt. Man sieht dem agilen, schlanken Mann, der mit flinken gespannten Schritten, die Baskenmütze ein wenig schief auf dem Kopf durch Heidelbergs Straßen zu eilen pflegt, die Jahre nicht an. Am allerwenigsten dann, wenn ein etwas verschmitztes jungenhaftes Lächeln über sein Gesicht zieht, als mache er sich insgeheim ein bisschen über die Welt und ihre Bewohner lustig. Die gescheiten nachdenklichen Augen strafen diesen Verdacht allerdings Lügen...
Wolle man die Menschen kennen lernen hat Goethe gesagt, so müsse man sie in ihren Verhältnissen sehen. Mit anderen Worten: bei sich zu Hause. Dr. Wilhelm Moufang, Jüngster der vier Brüder Moufang, die alle im Heidelberger Kulturleben ihren Namen haben, lebt noch immer in dem hohen alten Haus in der Rohrbacher Straße, dass bis vor einigen Jahren Treffpunkt Heidelberger Intellektueller war: an seinem jour fixe trafen sich in dem großen Wohnzimmer mit den hohen Bücherregalen Künstler und Wissenschaftler, Literaten und Studenten, Ärzte, Bekannte und Unbekannte des Heidelberger Kulturlebens, die bereit und interessiert waren, sich über die Probleme der Zeit und Vergangenheit und des Zeitlosen die Köpfe heißzureden.
Er selbst habe an diesen Abenden manchmal nur still dabeigesessen, erzählt Wilhelm Moufang und bezeichnet sich selbst als "so etwas wie einen Katalysator". Aber das ist wohl doch eine Untertreibung , die seiner Bescheidenheit Ehre macht, nicht aber seiner Ausstrahlungakraft gerecht wird. Es gibt ja Menschen, die auf andere nicht nur anziehend und anregend wirken, sondern die die seltene und kostbare Gabe haben, andere gewissermaßen aufleuchten zu lassen, so daß sie in ihrer Gegenwart freier, gelöster und und sich selbst näher sind als zuvor.
Bei Wilhelm Moufang wird diese Gabe unterstützt von einer aus hoher Kultur kommenden Kunst menchliche Beziehungen mit Liebenswürdigkeit, Humor und viel Klugheit handhaben zu können. Solche Menschen sind denn ob sie's wollen oder nicht immer Mittelpunkt eines Kreises, selbst wenn sie in diesem zurücktreten wollen.
Dr. Wilhelm Moufang gibt der Schwunglosigkeit der jüngeren Generation die Schuld daran, dass sein jour fixe keine Fortsetztung fand und Heidelberg damit um einen seiner kulturellen Kristallisatiospunkte ärmer wurde. Aber Menschen die solche Kristallisationspunkte bilden können, sind wohl noch rarer, als er es sich eingesteht.
Es kommt einer Laudatio zum Siebzigsten wohl zu, daß sie auch der äußeren Fakten gedenkt, die ein ausgezeichnetes Leben bestimmt haben. Wie seine Brüder ist Wilhelm Moufang Dr. der Rechte, aber obwohl er aus einer Juristenfamilie stammt, gehört der Jurisprudenz nicht seine ganze Liebe;
das Erbe seiner wallonischen, schottischen, russischen und baskischen Vorfahren schlägt bei ihm wohl zu stark durch, und das Künstlerische hat bei ihm die Oberhand gewonnen. Er wechselte bald nach der Promotion in München zum Buchhandel über - nicht nur "um Staub zu wischen und zu schmöckern", sondern vor allem weil er dem Reiz der Musen nicht widerstehen konnte, weil er Kontakte mit Schriftstellern und Künstlern suchte.
Kontakte mit Künstlern hat er denn sein Leben lang gepflegt, in wechselseitigem Geben und Nehmen- im Berlin der 20ger Jahre, später in Askona, wo er mit Marianne von Werefkin zusammentraf, schließlich auch nach der Rückkehr nach Heidelberg , wo Klaus Arnold, Wilibald Kramm und viele andere sich seiner Freundschaft erfreuen. Die Liebe zur Kunst hat in zu einem Sammler mit hoher Kennerschaft werden lassen man kann einige der bedeutenden graphischen Blätter aus seiner Sammlung derzeit im Heidelberger Kunstverein bewundern.
Neben der Kunst hat er sich der Philosophie, der Geistesgeschichte im allgemeinen und der Psychologie und Parapsychologie im besonderen verschrieben. Seine Bücher "Das Mysterium der Träume" (List Verlag) und " Magier, Mächte und Mysterien" (Keysersche Verlagsbuchhandlung) haben ihm auf diesem Gebiete einen Namen gemacht.
Das letzere wird nachdem es bereits in Italien ein vielbeachteter Erfolg war, demnächst auch in Spanien ( im Verlag Luis de Cavalt, Barcelona) erscheinen. Das Geheimnisvolle also, das jenseits der Grenzen des Wissbaren und dennoch im Bereich der menschlichen Erfahrung liegt, fasziniert ihn. Vor der hellwachen Selbstverständlichkeit, mit der er über diese "Dinge, die doch exsistieren" spricht, verflüchtigt sich alles Verschwommene, Vage und Versponnene, das sich sonst bei der Diskussion derartiger Probleme leicht einstellt. Bis an die Grenzen menschlichen Verstandes zu gehen, erscheint ihm als legitime Aufgabe;
überdies als fast spielerische Möglichkeit des menschlichen Geistes, möchte man meinen, wenn man ihn so leichthin darüber sprechen hört, bannte nicht das Wissen um das Numinosum des Psychischen das Spielerische wieder ins Erfürchtig-Ernste. Übrigens sieht der Künstler in ihm auch im menschlichen Traum, im bedeutenden Traum wenigstens, ein künstlerisches Phänomen par excelance.
Das ist ein Gesichtspunkt, den die herkömmlichen Lehrmeinungen vernachlässigt haben; es erscheint charakteristisch für diesen Menschen, der alles aus dem Reichtum seines Wissens und aus der Ganzheit seines Wesens erfasst. So wird man sich auch von den symbolgeschichtlichen Forschungen, die ihn derzeit beschäftigen einiges erwarten dürfen.
Man hat Wilhelm Moufang früher oft einen "Schwabinger" genannt. Und in dem Sinne, dass ihm eine gewisse heitere Lebensleichtigkeit zu eigen scheint, die sich nicht ins strenge Reglement des Allzu-Bürgerlichen einengen lässt; in dem Sinne, dass er Charme hat und (nichts dagegen tut), in dem Sinne dass der Künstler in ihm die nervöse Sprödigkeit seines Ernstes mit lächelder Selbstironie überspielt, mag den diese Charakterisierung auch hingehen.
Aber heute, scheint es, ist er über den blosen "Schwabinger" doch hinaus; die Boheme erscheint eher als liebenswürdige Arabeske am Rande eines durchaus künstlerisch gemeisterten Lebens. Besser gesagt: eines Lebens, das selbst wie ein Kunstwerk geformt wurde und wird, so dass sich nun Heiterkeit und Ernst, Überlegenheit und Betroffensein, Helligkeit und die Erfahrung des Unbewußt-Dunklen wie mühelos die Waage halten.
In dieser scheinbaren Mühelosigkeit spiegelt sich aber wiederum nicht nur die Unbeschwertheit eines "Lebenskünsters", sondern eher die Souveräniät, die Bescheidung und die Sicherheit eines Siebzigjährigen, der seine Möglichkeiten wie Grenzen erkannt hat und das ihm An-und Zugemessene erfüllt.
Mag denn der Kreis der Ausstrahlung, den er erfasst, enger geworden sein, die Ausstrahlung selbst kann dadurch nur an Intensität gewonnen haben. Wenn also etwas an diesem siebzigsten Geburtstag vor allem zu wünschen wäre, so wäre es, dass sie weiter an Dichte und Klarheit gewinnt, ihm selbst und anderen zur Freude. R. Sch.
Wilhelm Moufang ruht mit seiner Frau, der Malerin Minni Moufang im denkmalgeschützten Familiengrab seiner Großeltern Stutzmann Boysell auf dem Professorenweg des Heidelberger Bergfriehofs in der Abteilung D
Nachruf anläßlich des Todes von Wilhelm Moufang junior
Stadtarchiv Heidelberg, Rhein-Neckar-Zeitung, Feuilleton, 2. Februar 1989, ZGS 2/155: „Nun hat – am 21. Januar – der letzte der vier Moufang-Brüder, von denen einmal ein Freund scherzhaft meinte, sie seien so bekannt wie das Heidelberger Schloss, im Alter von 93 Jahren für immer die Augen geschlossen. Schwib, diesen Namen gab ihm einst seine Schwipp Schwägerin, entstammte – obwohl zeitlebens im Herzen ein Heidelberger Sume – einer ganz und gar europäischen Famiie. Die Großmutter mütterlicherseits, eine in Moskau geborene Französin, hatte dort einen hessischen Konsul geheiratet und wählte sich Heidelberg als Alterssitz. Väterlicherseits waren die Vorfahren als Wallonen nach Mainz gekommen. Auch schottisches und Schweizer Blut floss in seinen Adern. – Wilhelm Moufang hatte nach dem Ersten Weltkrieg, wie alle Brüder, auch sein Bruder Franz, Jura studiert und war dann gleich nach Examen und Promotion (alles in einer Woche!) nach München in den Buch- und Kunsthandel gegangen. Der Literatur und der Kunst, auch der zeitgenössischen Kunst, blieb er zeitlebens verbunden. Über Stationen im Berlin der zwanziger Jahre und im Tessin der dreißiger Jahre kehrte er in seine Heimatstadt Heidelberg zurück und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg besonders durch seinen jour fixe bekannt, einem Ausspracheforum für Studenten Künstler und Professoren. – Geistig hatte sich Moufang viele Jahrzehnte mit Randgebieten wie der Parapsychologie beschäftigt und darüber viele Veröffentlichungen, auch zwei Bücher, herausgebracht. Sein lebhafter Geist, seine heitere, optimistische Aufgeschlossenheit, sein großes Interesse an Menschen machten ihn Jahrzehnte hindurch zu einer stadtbekannten Persönlichkeit. Manchem alten Heidelberger und seinen vielen Freunden wird er unvergessen bleiben.“ (Hilde Petersen)
Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Heidelberg Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Ruperto Carola
http://wiki.astro.com/astrowiki/de/Johannes_Maria_Verweyen
Johannes Maria Verweyen Johannes Maria Verweyen
Materialsammlung
Hilde Petersen formulierte es im Feuilleton der Rhein-Neckar-Zeitung vom 2. Februar 1989 so: „Schwib, diesen Namen gab ihm einst seine Schwipp Schwägerin, entstammte – obwohl zeitlebens im Herzen ein Heidelberger Sume – einer ganz und gar europäischen Familie.
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Theodor Carl Gustav von Leber Friedrich Emil Gustav Haug
"Staniewicz leitete die 1908 von Heinrich Büssing gegründeten ersten motorisierten Speditionen der Welt in Braunschweig und Berlin".
Willy Staniewicz war Chef-Konstrukteur beim Nutzfahrzeughersteller Büssing AG und Nutzfahrzeugpionier. "1910 wurde Staniewicz von der Preußischen Heeresverwaltung beauftragt, einen einheitlichen Subventionslastwagen zu entwickeln, der von ihm 1912 fertiggestellt wurde. 1913 wurde dieser "Armeelastzug Type 1913" (A.L.Z. 1913) zum verbindlichen Vorbild für alle Hersteller, die Subventionslastwagen bauten."
Jour Fix – Zitate zur Persönlichkeit von Wilhelm Moufang
Alexey von Jawlensky
Moufang, Wilhelm. - [s. l.] : [s. n.]Ilvesheim ( : Müller-Druck), [1950]
7 Der Geist der Astrologie
Schmitz, Oscar A. H.. - Büdingen-Gettenbach : Lebensweiser-Verl., 1953, Neue Ausg. 1953 besorgt durch Wilhelm Moufang
8 Mysterium der Träume
Moufang, Wilhelm. - München : List, 1953
Quellen
Einzelnachweise
Weblinks
http://books.google.de/books/about/Alexej_von_Jawlensky.html?id=YBEiPQAACAAJ&redir_esc=y
http://www.worldcat.org/identities/viaf-37280547
Ende
Geboren wurde Wellensiek 1931. Die Zeit des Nationalsozialismus übersteht die Familie unbeschadet: „Mein Stiefvater war ein strenger Katholik, der sich von den Nazis distanziert hielt.“ Infolge dessen wird dieser 1945 nach kurzer Zeit aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen und sofort durch die amerikanische Militärregierung als Rechtsanwalt beim Landgericht Heidelberg zugelassen.