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Christiane Iven (* 9. März 1965 in Hamburg) ist eine deutsche Lied-, Konzert- und Opernsängerin sowie Gesangspädagogin. Sie ist Professorin für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in München.
Leben und Künstlerischer Werdegang
Christiane Iven wurde in Hamburg als jüngste von drei Geschwistern einer norddeutschen Kaufmannsfamilie geboren. Ihr Vater, Peter Iven war Tapetenfabrikant, ihre Mutter, Renate Iven, Hausfrau.
Christiane Iven ist Mutter eines erwachsenen Sohnes, lebt und arbeitet in München.
Sie besuchte bis zum Abitur 1984 das Humanistische Gymnasium „Christianeum“. Anschließend studierte sie Gesang und Gesangspädagogik an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Zunächst bei Prof. Hans Kagel und später bei Prof. Judith Beckmann. In der Liedklasse von Dietrich Fischer-Dieskau an der Universität der Künste Berlin ergänzte sie ihre Ausbildung.
1986, noch während ihres Studiums, startete Christiane Iven ihre solistische Karriere als Konzert- und Liedsängerin und war zudem über mehrere Jahre ständige Aushilfe im Rundfunkchor des NDR in Hamburg tätig.
Von 1992-1996 war Christiane Iven als lyrische Mezzosopranistin am Theater Bremen engagiert und von 1996-2001 am Nationaltheater Mannheim. Von 2001 bis 2006 war Christiane Iven Ensemblemitglied der Staatsoper Hannover und vollzog dort den Fachwechsel zur Sopranistin. Es folgte ein festes Engagement an der Staatsoper Stuttgart, der sie bis 2015 verbunden blieb.
Dort und an verschiedenen europäischen Opernhäusern sang sie Partien wie die Feldmarschallin (Rosenkavalier), Agathe (Freischütz), Marie (Wozzeck), Kundry (Parsifal), Ariadne (Ariadne auf Naxos), Alice Ford (Falstaff), Elvira (Don Giovanni), Emilia Marty (Die Sache Makropulos), Sieglinde (Walküre) und Isolde (Tristan und Isolde) und viele andere.
Zu den wichtigsten Werken ihres Konzertrepertoires zählten die Oratorien von Johann Sebastian Bach, Lieder und Sinfonien von Gustav Mahler, Lieder von Franz Schubert, Johannes Brahms und Hugo Wolf, Lieder und Oratorien von Robert Schumann, die großen Liederzyklen von Olivier Messiaen, Orchesterlieder von Alban Berg, „Vier letzte Lieder“ von Richard Strauss und „Wesendonck-Lieder“ von Richard Wagner.
Diese und andere Werke sang sie mit folgenden Orchestern:
- Academy of St.Martin in the Fields, Bamberger Symphoniker, Beethoven Orchester Bonn, Concertgebouworkest Amsterdam, Danish National Chambers Orchestra, Ensembles Intercontemporaine, Ensembles Modern, Essener Philharmoniker, European Youth Orchestra, Frankfurter Opern-und Museumsorchester, Hamburger Symphoniker, Orchestre National de Lyon, Orquesta Sinfonica de Radio Television Espanola, Joven Orquesta Nacional de Espana, Konzerthausorchester Berlin, Münchner Kammerorchester, Münchner Philharmoniker, Musikkollegium Winterthur, NDR-Sinfonieorchester, NDR RadioPhilharmonie, NHK Symphony Orchestra Tokyo, NSO Polnischer Rundfunk, NSO Taiwan, Orchester der Klangverwaltung München, Orchestre Chambre de Lausanne, Orchestra Filarmonica della Scala, Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Orchestre de la Suisse Romande, Orchestre Philharmonique de Strasbourg, Orqueta Sinfónica de Galicia, Oslo Philharmonic, Orchestra Sinfonica Nazionale RAI, Philharmonische Staatsorchester Bremen, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, RSO Berlin, RSO Stuttgart, Sinfonieorchester Basel, Slowenische Philharmonie, Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Staatskapelle Weimar, SWR Baden-Baden-Freiburg, Stuttgarter Philharmoniker, Staatsorchester Stuttgart, Tschechische Philharmonie
Christiane Iven arbeitete zusammen mit folgenden Dirigentinnen und Dirigenten:
- Gerd Albrecht, George Alexander Albrecht, Hans-Jörg Albrecht, Marc Albrecht, Vladimir Ashkenazy, John Axelrod, Stefan Blunier, Riccardo Chailly, Marcus Creed, Teodor Currentzis, Jonathan Darlington, John Eliot Gardiner, Michael Gielen, Miguel Gomez-Martinez, Enoch zu Guttenberg, Hartmut Haenchen, Leopold Hager, Nikolaus Harnoncourt, Heinz Holliger, Eliahu Inbal, Pietari Inkinen, Julia Jones, Peter Kuhn, Patrick Lange, Reinbert de Leeuw, Marco Letonja, Alexander Liebreich, Fabio Luisi, Shao-Chia Lü, Sir Neville Marriner, Jun Märkl, Cornelius Meister, Jonathan Nott, Matthias Pinscher, Marc Piollet, Christoph Poppen, Hans-Christoph Rademann, Helmut Rilling, András Schiff, Michael Schoenwandt, Stefan Solyom, Michel Tabachnik, Mario Venzago, Simone Young, Christan Zacharias und Lothar Zagrosek.
Liederabende gestaltete Christiane Iven zusammen mit den Pianistinnen und Pianisten:
- Axel Bauni, Graham Johnson, Burkhard Kehring, Thomas Grubmüller, Liese Klahn, Igor Levit, Wolfram Rieger, András Schiff, Jan Philip Schulze, Dénes Várjon, Matthias Veit, Christian Zacharias und Justus Zeyen.
Sie musizierte darüber hinaus mit folgenden Streichquartetten, Kammerorchestern und Chören:
- Armida Quartett, Camerata Bern, Carl-Philipp-Emanuell-Bach-Chor, Chor des Bayerischen Rundfunk, Chor des NDR, Chor des WDR, Chorgemeinschaft Neubeuern, Gächinger Kantorei, Hugo Wolf Quartett,
- Münchner Bach-Chor, Münchner Kammerorchester, Orchestre Chambre de Lausanne, RIAS Kammerchor, Slowind Chambers Orchestra, SWR-Vokalensembles, Tölzer Knabenchor, Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn
Sie war bei den großen Musikfestivals, den Luzerner Festwochen, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Schleswig-Holstein Musik Festival sowie den Schwetzinger SWR Festspielen zu Gast.
2016 verabschiedete sich Kammersängerin Prof. Christiane Iven von der Bühne und dem Konzertpodium.
Lehre
Von 2001-2007 war Christiane Iven Professorin an der „Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover“. Seit dem Wintersemester 2013/14 hat sie eine Professur für Gesang an der „Hochschule für Musik und Theater München“ inne. Darüber hinaus wirkt sie als Jurorin bei internationalen Gesangswettbewerben mit. KS Prof.Christiane Iven gibt Meisterkurse u.a. bei der Internationalen Musikakademie für Solisten (IMAS) auf Schloss Bückeburg, an der Taipeh University, bei der Internationalen Bachakademie in Stuttgart, der Musikhochschule Luzern und an der Sommerakademie des Mozarteums in Salzburg. Als aktives Mitglied im Bundesverband Deutscher Gesangspädagogen (BDG) organisiert sie in München Fortbildungsveranstaltungen rund um das Thema „Stimme“.
Auszeichnungen
- Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes
- Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes
- Stipendiatin des Steans Institute for Young Artists Ravinia Festival Chicago
- Preisträgerin Hans-Pfitzner-Liedwettbewerb Hamburg 1989
- Preisträgerin Deutscher Musikwettbewerb Bonn 1990
- Preisträgerin Kulturpreis der Berenberg Bank Stiftung Hamburg 1991
- Preisträgerin Medica pro Musica Düsseldorf 1991
- Preisträgerin Internationaler Wettbewerb Franz Schubert und die Musik des 20. Jahrhunderts Graz (und zusätzlicher Preis für die beste Interpretation zeitgenössischer Musik) 1992
- Niedersächsischer Staatspreis für hervorragende künstlerische Leistungen, verliehen vom niedersächsischen Ministerpräsidenten 2005
- Ernennung zur Kammersängerin, verliehen vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg 2011
Diskografie
Gustav Mahler (1860-1911) Des Knaben Wunderhorn SWR SO Baden-Baden & Freiburg, mit Hanno Müller-Brachmann, Michael Gielen Hänssler, DDD, 2009/11
Alban Berg (1885-1935) Orchesterstücke op.6 Nr.1-3 Altenberg-Lieder op. 4; 7 Frühe Lieder Strasbourg PO, Marc Albrecht Pentatone, DDD, 2007
Robert Schumann (1810-1856) Szenen aus Goethes Faust, mit Christian Gerharer, Werner Güra, Birgit Remmert u.a. Concertgebouw Orchestra Nikolaus Harnoncourt Label: RCOLive, DDD, 2008
Franz Schubert (1797-1828) Mayrhofer-Lieder, Vol.2 Mit Burkhard Kehring, Klavier Schubert-Lied-Edition 12, Naxos 2003
Die singende Stadt, Ein Film von Vadim Jendreyko, Eine Produktion von FILMTANK in Koproduktion mit der Staatsoper Stuttgart und ZDF / 3sat. 2011