Hochschule für Musik und Theater München

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Koordinaten: 48° 8′ 46″ N, 11° 34′ 4″ O

Hochschule für Musik und Theater München
Gründung 1846
Trägerschaft staatlich
Ort München
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Präsident Bernd Redmann[1]
Studierende 1098 SS 2019[2]
Mitarbeiter ca. 300[3]
davon Professoren ca. 125, davon ca. 35 Honorarprofessoren
Website hmtm.de
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Hochschule für Musik und Theater
Datei:München - HS für Musik und Theater (Dependance).jpg
Die Dependance der Hochschule in der Luisenstraße

Die Hochschule für Musik und Theater München ist eine der größten Hochschulen im kulturellen Sektor in Deutschland. Sie wurde als Königliches Conservatorium für Musik 1846 gegründet und trägt den heutigen Namen seit 1998. Ihr derzeitiger Präsident ist Bernd Redmann. Sitz der Hochschule ist der ehemalige „Führerbau“ der NSDAP in der Arcisstraße 12 im Kunstareal München. Dependancen der Hochschule befinden sich in der Luisenstraße 37a (mit Reaktorhalle und Carl-Orff-Auditorium), in der Wilhelmstraße 19 (Ballett-Akademie), im Prinzregententheater (Theaterberufe) und im Kulturzentrum Gasteig. 2008 wurde das städtische Richard-Strauss-Konservatorium in die Hochschule für Musik und Theater München integriert.[4]

Geschichte

Aus der 1830 gegründeten Central-Singschule in der Münchner Dompfarrschule ging im Jahr 1846 das von Franz Hauser begründete Königliche Conservatorium für Musik hervor, das seinen Sitz im Odeon hatte. Ein von Richard Wagner 1865 vorgelegter Plan, in München eine Deutsche Musikschule einzurichten, die aus dem Konservatorium hervorgehen sollte und vordergründig das Ziel hatte, den Gesangsunterricht dergestalt zu reformieren, dass er sich vom bisher überwiegend italienischen Stil wegbewegte, hin zu Wagners Stil des deutschen Gesangs,[5] wurde von einer von König Ludwig II. einberufenen „Kommission zur Reform des Konservatoriums“ aus Kostengründen abgelehnt. Das Konservatorium wurde daraufhin geschlossen, nach Wagners Vorschlag als Königliche Bayerische Musikschule neu organisiert und 1867 wiedereröffnet; bis 1869 hatte Hans von Bülow die Leitung inne. Zur Finanzierung stellte der König private Mittel zur Verfügung, bis der Staat das Institut 1974 als königliche Staatsanstalt übernahm, die der Aufsicht des Kultusministeriums direkt unterstellt war, womit auch die zukünftige Finanzierung gesichert war. Dem Direktor Karl von Perfall wurden Franz Wüllner und Josef Rheinberger als „Inspektoren“ zugeordnet. 1892 erfolgte – einhergehend mit organisatorischen Neugestaltungen – die Umbenennung in Königliche Akademie der Tonkunst. Als Bernhard Stavenhagen 1901 die alleinige Leitung übernahm, entfielen die zugeordneten Leitungspositionen der Inspektoren.

Ab 1905 gliederte sich die Königliche Akademie in drei Lehrbereiche: die höhere Ausbildung in den gesamten musikalischen Fachbereichen, das Seminar zur Ausbildung für Klavierpädagogen (bis 1911) sowie eine Vorschule für Orchesterinstrumente. Nach einer durch den Ersten Weltkrieg bedingten Krise wurde die Akademie ab Anfang der 1920er Jahre kontinuierlich weiter ausgebaut und umorganisiert. So wurden beispielsweise Meisterklassen eingerichtet, das Seminar für Operndramaturgie zur Opernschule ausgebaut, die wissenschaftlichen Fächer erweitert und das Lehrangebot um weitere Fächer für Orchesterinstrumente sowie die Fachbereiche Kirchenmusik, Chorleitung, Dirigieren und Darstellungskunst ergänzt.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums im Jahr 1924 wurde die Akademie, an der zahlreiche namhafte Künstler unterrichteten und die inzwischen über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt war, unter Zuerkennung des Hochschulstatus in Staatliche Akademie der Tonkunst, Hochschule für Musik in München umbenannt.

Nach der Zerstörung des Odeongebäudes während des Zweiten Weltkriegs kam es 1944 zur Einstellung des Lehrbetriebes. Der Unterricht konnte erst 1946 wieder aufgenommen werden; die Hochschule war zunächst für kurze Zeit im Maximilianeum untergebracht. Noch im selben Jahr bezog sie Räume in der damals baufälligen Villa Stuck sowie der Villa Larisch, bevor sie dann 1957 ihren Sitz an den heutigen Standort, das Gebäude Arcisstraße 12 (ehemaliger Führerbau) verlegte.

Mit Inkrafttreten des Bayerischen Hochschulgesetzes wurden 1974 die Musikhochschulen den Kunsthochschulen gleichgestellt. 1998 erhielt die Hochschule ihren heutigen Namen Hochschule für Musik und Theater München. Sie übernahm 1999 ein Institutsgebäude der Technischen Universität München in der Luisenstraße 37 a. Dort werden seitdem Räumlichkeiten wie der große Hörsaal, die Reaktorhalle und das heutige Carl-Orff-Auditorium für Konzerte und Theateraufführungen genutzt – das Gebäude wurde bis 2008 generalsaniert.

Mit der Integrierung des Richard-Strauss-Konservatoriums in die Hochschule zum 1. August 2008 wurden bis dato ausschließlich am Richard-Strauss-Konservatorium angebotene Fachbereiche wie zum Beispiel Elementare Musikpädagogik, Volksmusik und Jazz ins Lehrprogramm der Hochschule übernommen. Die Räumlichkeiten des ehemaligen Konservatoriums im Gasteig werden seitdem von der Hochschule genutzt.[4]

Struktur und Ausbildung

Die Hochschule bildet in ihren elf Instituten und Akademien in allen künstlerischen und pädagogischen Musikberufen und Tanz aus, in Kultur- und Musikmanagement, Musikjournalismus und Theaterberufen – dies in Zusammenarbeit mit der Theaterakademie August Everding.

Institute und Akademien

  • Institut für künstlerische Instrumentalstudiengänge (mit den Bereichen Holzbläser, Blechbläser, Streicher, Zupfinstrumente, Tasteninstrumente, Schlagzeug, Kammermusik)
  • Ballett-Akademie
  • Institut für künstlerische Gesangs- und Theaterausbildung
  • Institut für künstlerisch-pädagogische Studiengänge (IGP, EMP, Volksmusik)
  • Institut für Schulmusik
  • Institut für Kirchenmusik
  • Jazz Institut
  • Institut für Historische Aufführungspraxis
  • Institut für Neue Musik, Komposition und Dirigieren
  • Institut für Kulturmanagement und Medien (a) Musikjournalismus/Medien b) Kulturmanagement)
  • Institut für Musikwissenschaft
  • Jugendakademie für Hochbegabtenförderung
  • Musikpädagogisches Institut für Lehrerfortbildung und Unterrichtsforschung (MILU)

Chöre, Orchester und Ensembles

  • Arcis-Ensemble
  • Big Band LaG
  • Chöre der Hochschule für Musik und Theater München (Hochschulchor, Kleiner und Großer Kirchenchor)
  • ensemble oktopus für musik der moderne
  • Hochschul-Symphonieorchester
  • Madrigalchor
  • Salsaband
  • Schola Cantorum München
  • Schulmusiker-Orchester A, B
  • U.M.P.A. Jazzorchestra
  • Vokal-Solisten-Ensemble
  • VOLTA Ensemble

Leiter

Central-Singschule

  • Franz Löhle (Leiter 1830–1837)
  • Georg Mittermayer (Leiter 1837–1841)
  • Franz Lachner (Leiter 1842–1843)

Königliches Conservatorium für Musik

Königliche bayerische Musikschule

Königliche Akademie der Tonkunst

Staatliche Akademie der Tonkunst, Hochschule für Musik

Hochschule für Musik und Theater

Bekannte Lehrer

siehe: Hochschullehrer der Hochschule für Musik und Theater München

Bekannte Absolventen

siehe: Absolventen der Hochschule für Musik und Theater München

Literatur

  • Stephan Schmitt (Hrsg.): Geschichte der Hochschule für Musik und Theater München. Von den Anfängen bis 1945 (Musikwissenschaftliche Schriften der Hochschule für Musik und Theater München, 1). Tutzing 2005.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Hochschule für Musik und Theater München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hochschulleitung auf musikhochschule-muenchen.de (Stand: 14. Dezember 2019).
  2. Statistisches Bundesamt: Studierende an Hochschulen, SS 2019, S. 46, abgerufen am 21. Mai 2020
  3. Hochschule für Musik und Theater München als Arbeitgeber, abgerufen am 3. Juni 2020.
  4. a b Geschichte website.musikhochschule-muenchen.de
  5. Hartmut Schick: Zwischen Skandal und Triumph: Richard Wagners Wirken in München. In: Sebastian Bolz, Hartmut Schick (Hrsg.): Richard Wagner in München. Bericht über das interdisziplinäre Symposium zum 200. Geburtstag des Komponisten München, 26.–27. April 2013. Allitera Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86906-790-2. Seite 23
  6. Neuanfang als Auftrag: Lydia Grün wird Präsidentin der Musikhochschule Abendzeitung vom 13. Juli 2022