Johannes Dürkop

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. März 2017 um 20:46 Uhr durch imported>Sänger(342524) (Änderungen von Markscheider (Diskussion) auf die letzte Version von JKS zurückgesetzt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Johannes Dürkop, vollständiger Name Ernst Hermann Johannes Dürkop (* 10. Dezember 1905 in Stadthagen; † April 1945 bei Magdeburg) war ein deutscher Kunsthistoriker.

Dürkop war der Sohn des Studienrates Wilhelm Dürkop und dessen Ehefrau Else, geborene Sander. Seine Schullaufbahn schloss er 1925 am Wilhelm-Gymnasium in Braunschweig mit dem Abitur ab. Danach studierte er von 1925 bis 1930 in Jena, München und Halle Kunstgeschichte, Geschichte, Germanistik und Philosophie. 1930 wurde er an der Universität Halle bei Paul Frankl mit einer Arbeit zum Meister des Hausbuches promoviert. Von Januar bis September 1931 war er Volontär am Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig, vom Oktober 1931 bis Juni 1932 Stipendiat an der Bibliotheca Hertziana in Rom. Seit Mai 1935 war er als Assistent am Herzog Anton Ulrich-Museum tätig. Als überzeugter Nationalsozialist (Parteimitglied seit 1931) wurde er zum 1. Oktober 1935 vom braunschweigischen Ministerpräsidenten Dietrich Klagges als Direktor des bis dahin städtischen Vaterländischen Museums in Braunschweig eingesetzt. Am selben Tag wurde das Museum verstaatlicht, 1938 in Braunschweigisches Landesmuseum für Geschichte und Volkstum umbenannt. Er gestaltete es zu einem nationalsozialistischen Museum um.

1943 heiratete Dürkop die Organistin Hilde Pfeiffer. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Dürkop von 1939 bis 1940 und erneut 1944 als Soldat zur Wehrmacht eingezogen, er fiel im April 1945 bei Magdeburg.

Veröffentlichungen

  • Der Meister des Hausbuches. Gutenberg, Braunschweig 1931 (= Dissertation).
  • Der Meister des Hausbuches. In: Oberrheinische Kunst. 5, 1932, S. 83–160.
  • Der Meister des Hausbuches: Nachtrag zum Werke des Hausbuchmeisters. In: Oberrheinische Kunst. 6, 1934, S. 61–67.
  • Museumswesen in Braunschweig. In: Völkischer Beobachter. Sonderbeilage vom 16. Januar 1938, S. 4.

Literatur

  • Jens Hoppe: Jüdische Geschichte und Kultur in Museen. Zur nichtjüdischen Museologie des Jüdischen in Deutschland. Waxmann, Münster 2002, ISBN 3-8309-1178-5, S. 102–107.
  • Dirk Rupnow: Vernichten und Erinnern. Spuren nationalsozialistischer Gedächtnispolitik. Wallstein, Göttingen 2005, ISBN 3-892-44871-X, S. 115–118.
  • Städtisches Museum Braunschweig und Hochschule für Bildende Künste (Hrsg.): Deutsche Kunst 1933–1945 in Braunschweig. Kunst im Nationalsozialismus. Katalog der Ausstellung vom 16. April 2000 bis 2. Juli 2000, Georg Olms Verlag, Hildesheim 2000, ISBN 3-487-10914-X.

Weblinks