Diskussion:Totenstraße

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"Christlich"

Die Einschränkung auf christliche Friedhöfe ist unplausible Theoriefindung. Hier z.B. "Totenweg" in Verbindung mit einer jüdischen Begräbnisstätte, hier als der Weg zu einem jüdischen Friedhof. --PM3 07:39, 10. Dez. 2017 (CET)

Wie du meinst. In den Schnipseln der zweiten Quelle steht aber nur, dass man die Juden im Rahmen der Deportation vom sogenannten Totenweg her schreien hörte. Hätte man also auch von XY-Straße so vernommen, wären sie dort lang gezwungen worden. Die erste Quelle gibt nur her, dass ein jüdisches Begräbnishaus die Adresse Totenweg 2 hatte. Das belegt an sich also nicht deine Aussage--2001:A61:180A:5901:16DA:E9FF:FE2E:A375 07:53, 10. Dez. 2017 (CET)
Ich stimme dir aber dennoch zu, dass man das "christliche" weglassen sollte. Soeben rasugesucht:
  • "Die jüdischen Totenwege hatten ihre Parallele in den christlichen Leichen- bzw. Totenwegen, auf denen von jeher die Verstorbenen einer Filialgemeinde, eines Weilers oder Einzelhofs zum zentralen Kirchhof der Pfarrei gebracht wurden. Eine ganze Reihe von solchen christlichen Totenwegen verläuft im Gebiet der in Georgensgmünd beerdigenden jüdischen Gemeinden. Sie werden als Leichenweg oder Toten (Toden-,Tod- …" (auch Kuhn) und
  • "Die jüdischen Totenwege kamen im 19. Jahrhundert außer Gebrauch, und die Juden transportierten dann ihre Verstorbenen wie die Christen auf Leichenwagen. Gleichwohl blieb eine Judenbeerdigung ein besonderes Ereignis mit teilweise widrigen Zwischenfällen und Angriffen auf die Leichenzüge, andererseits gab die christliche Bevölkerung den Juden manchmal auch das letzte Geleit." (ebenfalls Kuhn in Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, J. Habbel, 2007, S. 331)
--2001:A61:180A:5901:16DA:E9FF:FE2E:A375 08:06, 10. Dez. 2017 (CET)
(BK) In der zweiten Quelle steht im ersten Schnipsel auf Seite 62 (zumindest bei mir): Bis dahin wurden die Toten über den sogenannten "Totenweg" (die Verbindungsstraße zwischen Oberasohe und Frohnhausen) gefahren und dort auf dem Kirchhof (später Friedhof) beerdigt. Das ist anscheined noch nicht mal eine Straße bis direkt zum Friedhof, was die Art, wie dieser Artikel konstruiert ist, noch zweifelhafter erscheinen lässt: Es ist klassisches WP:OR - aus ein paar Informationsschnipseln wird eine allgemeine Behauptung abgeleitet. --PM3 08:08, 10. Dez. 2017 (CET)
Also dieses "bezeichnet allgemein" halte ich auch für problematisch. Eine solche Aussage muss aus einer Quelle kommen, die dürfen wir nicht selbst herleiten. --PM3 08:11, 10. Dez. 2017 (CET)
Hab es umformuliert. Das Buch von Rösch ist nicht nur schnipselweise lesbar wie deine obigen Quellen, da kann man die ganze zitierte Seite lesen. Die Parts von Kuhn lassen sich auch mit nem simplen Trick nacheinander recht gut zusammenhängend online lesen.--2001:A61:180A:5901:16DA:E9FF:FE2E:A375 08:35, 10. Dez. 2017 (CET)

Übertrag aus der Löschdiskussion eines Betrags nach LAZ

Totenweg (auch Totensteige, Leichenweg u.a.) habe ich schon oft auf topographischen Karten als Beschriftung an Wegen gefunden, die etwa von kleinen Weilern zum Dorf führen, wo der zugehörige Friedhof liegt. Typischerweise sind es die besseren, breiteren, befahrbaren Wege, denn früher ging man zu Fuß von Ort zu Ort oft in direkterer Linie auf engen Trampelpfaden, ein Leichentransport (mit Karren?) brauchte dagegen besser gegründete Wege. Totenstraße jedoch ist mir noch nie begegnet, vielleicht aber nur wegen meines süd(west)deutschen Arbeitsschwerpunktes, Totenpfad bezeichnenderweise auch noch nie. Im Bereich der vier genannten Orte im Franken habe ich auf dem BayernAtlas keinen der Namen als Wegbezeichnung auf dem BayernAtlas gefunden, vielleicht lagen dem Artikelersteller feinere Karten vor.
Aufgrund der Induktionsbasis habe ich hedenfalls an den Ausführungen im Kopf des Artikels keine Zweifel.
Siehe auch die Artikel Leichenweg, Leichweg, Kirchweg im DWB.
Da die Bezeichnungen manchem nicht durchsichtig sein mögen, halte ich den Artikel hier auch für legitim. Die Zusammenstellung mit den unter Andere und ähnliche Begriffsverwendungen erwähnten religiös-mythologisch Bedeutungen ist diskutabel, insoweit es sich hierbei um bloße Homonyme handelt. Die gemeinsame knappe Abhandlung solcher passte besser in ein Wörterbuch denn in eine Enzyklopädie. Vielleicht wären hier in der WP entsprechend eine gemeinsame BKL und kleine Artikel zu den Einzelbedeutungen besser? Oder faserte das angesichts der Synonymik allzusehr auf? Die Aufzählung der Synonyme am Artikelanfang jedenfalls ist lobenswert, da zwischen diesen fraglos eine sachliche Einheit besteht.
--Silvicola Disk 07:35, 10. Dez. 2017 (CET)
Bei den vier mittelfränkischen Orten handelt es sich um überlieferte Bezeichnungen (vergl. hierzu Rösch). Die heißen heute nicht mehr so.;)--2001:A61:180A:5901:16DA:E9FF:FE2E:A375 09:22, 10. Dez. 2017 (CET)
Zu den schon per Suche auf eingehende, von Dir inzwischen gesetzte Links auffindbaren Beispielen hinzu hier noch ein Toten­steigle bei Eschental:
Detailkarte (an einem steilen Talhang, erschwerte Bedingungen)
Ich halte für möglich, dass Benutzer:Shi Annan hierzu vielleicht mehr weiß oder in Erfahrung bringen könnte.
--Silvicola Disk 14:05, 10. Dez. 2017 (CET)
Totenwege oder -Straßen dürfte es meiner Ansicht nach in fast allen Gebieten geben, wo Dörfer einen gemeinsamen Friedhof nutzten, und selbst in größeren Orten dürfte es solche speziellen „Leichenwege“ geben. Allerdings hat wohl in vielen Orten die Bezeichnung nicht ihren Weg in die offiziellen Karten gefunden, weil der Tod immer mit Vorbehalt betrachtet wird, oder gar mit Aberglauben verbunden sind. Ich weiß, dass es einige Straßen gibt, die im Volksmund als „Totenweg“ bezeichnet werden, in den Karten aber ganz andere Namen haben, darauf weißt dann zum Beispiel auch die Bezeichnung „Kirchsteig“. --Shi Annan (Diskussion) 11:57, 11. Dez. 2017 (CET)