Benutzer:Hannover86/Emissionen des Luftverkehrs
Die Emissionen des Luftverkehrs spielen eine wichtige Rolle in der Diskussion um den Globalen Klimawandel. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) beklagte bereits 2006, die Klimaschädlichkeit des Fliegens werde unterschätzt. Neueren Berechnungen der Klimaforschung zufolge habe der Luftverkehr inzwischen einen Anteil von 9 % am Klimawandel, während der Intergovernmental Panel on Climate Change für das Jahr 1992 noch 3,5 % angegeben habe.[1] Der Luftverkehr ist das am stärksten wachsende Verkehrsmedium.[2] Nach einer Verkehrsstudie für Deutschland von 2007 wurde eine Zunahme der direkten CO2-Emissionen für den Zeitraum 2004-2025 von 56 % prognostiziert.[3]
Zum Beispiel enthält eine Boeing 747 mit 420 Tonnen Startgewicht 180 Tonnen Kerosin. Allein während der Start- und Aufstiegsphase verbrennt dieses Flugzeug in etwa 20 Minuten rund 5000 kg Kerosin. Im konstanten Reiseflug beträgt der Verbrauch rund 10 Tonnen pro Stunde.[4] Die Verbrennung von 1 kg Kerosin erzeugt ca. 3,1 kg CO2, somit werden 30 Tonnen CO2 pro Flugstunde emittiert. Außerdem erzeugen Flugzeuge Wasserdampf und Ozon sowie - bedingt durch die hohen Verbrennungstemperaturen in den Triebwerken - auch Stickoxide.
Für ein 150-sitziges Reiseflugzeug von 1995 mit zwei Triebwerken wurden folgende Zahlenwerte ermittelt.[5][6]
Bei einem Verbrauch von 2700 kg Kerosin pro Stunde entstehen:
- 8500 kg Kohlendioxid (CO2)
- 3300 kg Wasserdampf
- 30 kg Stickoxide
- 2,5 kg Schwefeldioxid
- 2 kg Kohlenmonoxid
- 0,4 kg Kohlenwasserstoffe
- 0,1 kg Feinpartikel.
Als Treibhausgase gelten in diesem Zusammenhang der Wasserdampf, sofern er in empfindlichen Luftschichten wie der Stratosphäre freigesetzt wird, Kohlendioxid und das Stickoxid N2O. Ein spezielles Problem bei den Treibhausgasen, die vom Luftverkehr erzeugt werden, ist die Tatsache, dass die Emissionen einerseits global wirken, andererseits aber einem Staat (Territorialprinzip) zugeordnet werden sollen,[7] um den jeweiligen [[CO2-Bilanz#Nationale_Treibhausgasbilanzen|Anteil der einzelnen Länder in der CO2-Bilanz zu berechnen. Eine Methode besteht darin, zunächst den gesamten Luftverkehr, der in einem Staat beginnt oder endet, zu erfassen.[8] Gemäß dieser Berechnung hat der Luftverkehr einen Anteil von 4 %, sofern nur die Strecken über dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland berücksichtigt werden. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass der größte Anteil der Flugstrecken außerhalb dieses Landes verlaufen.[9] Für den Zeitraum 2004-2025 wurde eine Zunahme von 112 % bei den Personenkilometern prognostiziert.[10] Für die CO2-Bilanz muss jedoch auch der Zubringerverkehr der Flughäfen berücksichtigt werden.[11]
Literatur
Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025
Einzelnachweise und Erläuterungen
- ↑ Verkehrsclub Deutschland (2006): VCD Fakten Reduzierung der Umweltfolgen des Flugverkehrs (online verfügbar) (PDF-Datei; 2,1 MB)
- ↑ Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025, Seite 10 und 133
- ↑ Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025, Seite 19
- ↑ Airplane Operation Manual Boeing 747-400
- ↑ Theo Rindlisbacher: Flugzeuge: Emissionen, Luftqualität und Klima. Hrsg.: Bundesamt für Zivilluftfahrt. Nr. 09/08, 2008 (doczz.nl [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 19. Februar 2018]).
- ↑ M. Pfitzner: Abgas- und Lärmemission von Flugzeugen. Universität der Bundeswehr München, abgerufen am 19. Februar 2018 (Präsentation zu einer Vorlesung).
- ↑ Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025, Seite 108
- ↑ Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025, Seite 96
- ↑ Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025, Seite 108
- ↑ Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025, Seite 132
- ↑ Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025, Seite 136