Benutzer:Meyer-Konstanz/Sandkasten
Arbeitsversion des Artikels Pausa (Unternehmen)
Die Textildruckfirma Pausa in Mössingen war über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt für Dekorationsstoffe, die in Zusammenarbeit mit renommierten Künstlern aus aller Welt entstanden. Der Vorgängerbetrieb wurde 1909 gegründet, 2003 stellte die Pausa ihren Betrieb ein.
Die größtenteils erhaltenen Firmengebäude sind, ebenso wie die Erzeugnisse, Ausdruck eines eigenen Stils. Zusammen mit der teilweise im Original erhaltenen Ausstattung wurden die Gebäude mit dem Archiv, das unter anderem 300.000 Stoffmuster enthält, und vielen weiteren Zeugnissen der Firmengeschichte 2005 als Sachgesamtheit in das Denkmalbuch des Landes Baden-Württemberg eingetragen. Sie gelten somit als Kulturdenkmal..
Geschichte
Gründung
Felix (1884–1946) und Artur (1886–1959) Löwenstein, Söhne des jüdischen Stuttgarter Tuchhändlers und Fabrikanten Justus Löwenstein, hatten in jungen Jahren eine Weberei in Pausa im Vogtland gepachtet. Kurz nach dem ersten Weltkrieg konnten sie die Buntweberei Bernheim und Sohn in Mössingen erwerben und so mit ihrem Betrieb in die Heimat ziehen. Sie gaben der Firma den Namen der Stadt ihres ersten gemeinsamen Unternehmens – Pausa. Die beiden Brüder ergänzten sich: Artur besorgte die Technik und führte Verhandlungen, Felix knüpfte die Kontakte zu Künstlern. Beide hatten den Anspruch, möglichst alles zur Herstellung von Stoffen selbst zu fertigen. Die Firma expandierte rasch, 1921 kam zur Weberei der Geschäftszweig der Stoffdruckerei hinzu, die bald zum alleinigen Wirkungsfeld der Firma werden sollte.
Erste Blüte und Weltwirtschaftskrise
Die ersten Erzeugnisse erinnern an Entwürfe der Wiener Werkstätten. Im Laufe der 1920er Jahre setzten sich Einflüsse des Werkbundes und des Bauhauses durch. Verbindungen zu letzterem sind belegt.[1] Die Pausa gewann Preise auf internationalen Ausstellungen, z.B. 1929 auf der Weltausstellung in Barcelona. 1930 waren Pausa-Stoffe im Metropolitan Museum of Art in New York zu sehen.
Bis Ende der 1920er Jahre druckte man mit Holzmodeln, dann stellte man – als eine der ersten Firmen – auf eine neue Drucktechnik um, den Filmanddruck, heute Siebdruck genannt. Dazu wurde eine neue Produktionshalle gebaut.
Die Weltwirtschaftskrise Ende 1929 bedeutete für die Pausa den Rückgang des Umsatzes auf ein Viertel.
Nazi-Herrschaft, Arisierung und Kriegszeit
Mitte der 1930er Jahre florierte der Betrieb wieder. Beim Mössinger Generalstreik gegen die Machtergreifung Adolf Hitlers Ende Januar 1933 unterstützten die Firmeninhaber ihre Arbeiter dadurch, dass sie ihnen für den Nachmittag frei gaben. 1936 wurden die beiden jüdischen Unternehmer gezwungen, ihren Betrieb zu etwa einem Viertel des Verkehrswertes zu Verkaufen. Käufer waren der Wannweiler Spinnereibesitzer Richard Burkhardt und dessen Schwiegersohn Werner Greiner.[2] Richard Burkhardt führte den Betrieb weiter, musste aber nach und nach auf kriegswichtige Produkte umstellen: Es wurden Verdunkelungsstoffe, Matratzendrellen und – fachfremd – Bakelitschalen für die Wehrmacht hergetellt.
xx[3]
Künstler
Firmengebäude
Die Sheddachhalle
Die "Tonnenhalle"
Die Stadt Mössingen und das Architekturbüro Baldauf Architekten und Stadtplaner GmbH bekamen 2011 von der Architektenkammer Baden-Württemberg für die denkmalgerechte Sanierung und den Umbau der Tonnenhalle zur Stadtbücherei Mössingen die Auszeichnung "Beispielhaftes Bauen" verliehen.[4]
Das Verwaltungsgebäude
kk[5]
Literatur
Weblinks
- Die Pausa – ein Industriedenkmal von besonderer Bedeutung auf der Website der Stadt Mössingen. Umfasst u.A. die Geschichte, Galerien mit historischen und aktuellen Fotos sowie laufende Informationen rund um die Pause
- Löwenstein-Forschungsverein - Verein zur Förderung der Erforschung des Lebensweres und der Lebensgeschichte der Gebürder Löwenstein e. V.
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Berner: Pausa und Bauhaus. Löwensteiin-Forschungsverein, 21. September 2009, abgerufen am 2. April 2016.
- ↑ Straßen im Kreis Tübingen: Burkhardt-Straße. In: Tagblatt-Anzeiger. Schwäbisches Tagblatt GmbH, Tübingen 25. Juli 2012 (Online-Version [abgerufen am 2. April 2016]).
- ↑ Hermann Berner: Die Geschichte der Pausa. In: Stoffe ohne Ende. 2015, S. 11–36.
- ↑ Auszeichnungsverfahren "Tübingen 2004 - 2011" - Denkmalgerechte Sanierung und Umbau der PAUSA Tonnenhalle zur Stadtbücherei Mössingen. Architentenkammer Baden-Württemberg, abgerufen am 1. April 2016.
- ↑ Eike Freese: Pausa: Privatgemächer, die bezaubern und schockieren. In: Schwäbisches Tagblatt. Tübingen 2011 (Online-Version [abgerufen am 2. April 2016]).