Benutzer:Aurelius Marcus/Workshop

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Hans Georg Wagner (*7. April 1624 in Solothurn; † 18. Oktober 1691 in Solothurn) war ein Schweiter Diplomat und Schriftsteller.

Leben

Hans Georg Wagner war der Sohn von Mauritz Wagner und Elisabeth Schwaller, Sein Großvater väterlicherseits hieß ebenfalls Hans Georg Wagner (1567–1631) und war von 1618 bis 1631 Schultheiss in Solotghurn.

∞ 1645 Anna Maria Kreuzer, Tochter des Ludwig, Altrats. Stud. in Paris, 1643 Leutnant in Frankreich, 1648 Hauptmann, 1644 solothurn. Grossrat, 1647 Seckelschreiber, 1653-59 Vogt zu Gösgen, 1660 Stadtschreiber, 1661 Gesandter nach Rom zum Papst, 1663 Erster Sekr. der eidg. Gesandtschaft zum Bundesschwur nach Paris, 1673 Seckelmeister, 1674 Venner, 1675 Schultheiss bis zur freiwilligen Resignation 1688. W. hatte 1669 aus persönl. Verärgerung über Frankreich Solothurns Beitritt zur Allianz mit Spanien betrieben, wurde aber vom Ambassador mit einer Gratifikation für die franz. Sache zurückgewonnen. In zwei Publikationen beschrieb er seine beiden Gesandtschaftsreisen. 1661 erhielt er den päpstl. Ritterorden, 1685 den savoy. St.-Mauritius- und Lazarus-Orden.

Werke

Orden

  • 1661 Päpstlicher Ritterorden
  • 1685 savoyardischer St.-Mauritius- und Lazarus-Orden.

Literatur

  • Rechtsmediziner Professor Hans-Joachim Wagner gestorben, in: Saarbrücker Zeitung vom 9. Januar 2014.

Weblinks

Einzelnachweise

{{Normdaten|TYP=p|GND=1095669133|LCCN=n/80/113611|VIAF=88120125|REMARK=Weiterer Datensatz unter {{Tp|1142401472}}.}} {{SORTIERUNG:Wagner, HansJoachim}} [[Kategorie:Mediziner (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Hochschullehrer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)]] [[Kategorie:Hochschullehrer (Homburg)]] [[Kategorie:Rechtsmediziner]] [[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse]] [[Kategorie:Träger des Verdienstordens des Großherzogtums Luxemburg (Komtur)]]‎ [[Kategorie:Deutscher]] [[Kategorie:Geboren 1924]] [[Kategorie:Gestorben 2014]] [[Kategorie:Mann]] {{Personendaten |NAME=Wagner, Hans-Joachim |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Rechtsmediziner und Hochschullehrer |GEBURTSDATUM=9. März 1924 |GEBURTSORT=[[Erlangen]] |STERBEDATUM=4. Januar 2014 |STERBEORT=[[Homburg]] }} Cantharus (griechisch: κάνθαρος)ist die Bezeichnung für:

  • ein antikes Trinkgefäß, siehe Kantharos
  • einen Brunnen im Innenhof einer frühhristlichen Basilika, siehe Cantharus
  • einen attischen Heros, von welchem eine der drei Anfurten des Hafens Piräeus und ein dort befindliches Arsenal ihren Namen hatten
  • einen griechischen Komödiendichter, um 422 v. Chr., siehe Cantharus (Komödiendichter)
  • einen griechischen Bildhauer, um 268 v. Chr., siehe Cantharus (Bildhauer)
  • eine Gattung der Schneckenfamilie Buccinidae

Siehe auch:

Meister Floh

Meister Floh - Ein Märchen in sieben Abenteuern zweier Freunde ist eine Erzählung von E. T. A. Hoffmann. Obwohl als Kunstmärchen konzipiert, erschien die Erstfassung im Jahr 1822 zensuriert und um zwei Kapitel gekürzt, da sie satirische Anspielungen auf einen Fall enthielt, den Hoffmann zuvor als Mitglied der „Immediats-Kommission zur Ermittlung hochverräterischer Verbindungen und anderer gefährlicher Umtriebe“ in Preußen zu untersuchen hatte. Erst im Jahr 1908 wurde der vollständige Text herausgegeben.

Entstehungsgeschichte

Bereits im August 1821, nachdem Hoffmann aus der "Immediats-Kommission" ausgeschieden war, plante Hoffmann das Märchen zu schreiben und kündigte dies seinem Verleger Friedrich Wilmans in Frankfurt am Main an. Es sollte im Winter 1821 als Weihnachtserzählung erscheinen. Die Herausgabe verzögerte sich durch mehrere Krankheiten Hoffmanns. Erst Anfang November konnte er seinem Verleger die ersten beiden Kapitel des Manuskripts schicken, von denen er aber keine Abschrift gemacht hatte. Ihm lag also der erste Teil der Erzählung nicht vor, als er die weiteren Kapitel schrieb und in vier Lieferungen bis zum März des Jahres 1822 nach Frankfurt sandte. Dies führte später zu der Meinung zeitgenössischer Kritiker, der Erzählung mangle es an inhaltlicher Geschlossenheit. Heinrich Heine schrieb sogar: Wenn der Buchbinder die Blätter desselben willkürlich durcheinander geschossen hätte, würde man es sicher nicht bemerkt haben.[1] Es ist jedoch anzunehmen, dass den meisten Kritikern des 19. Jahrhunderts nur die unvollständige Ausgabe des Märchens vorlag, die im April 1822 nach Zensur und Einleitung von Untersuchungen gegen E. T. A. Hoffmann erschienen war. Die von der Zensur gestrichenen Textstellen wurden erst 1906 von Georg Ellinger im Geheimen Staatsarchiv in Berlin entdeckt und 1908, 86 Jahre nach dem Tod Hoffmanns, von Hans von Müller herausgegeben.

Die letzten Kapitel musste E. T. A. Hoffmann diktieren. Eine Nervenerkrankung lähmte zusehends seinen Körper und führte zu fortschreitendem Kräfteverfall. Am 1. März 1822 schickte er das letzte Kapitel an seinen Freund Julius Eduard Hitzig zur Durchsicht. Er hatte Angst, „dass man dem Schluss doch vielleicht die Schwäche des kranken Autors anmerken möchte.“ Das Erscheinen seiner Erzählung und die ersten Rezensionen konnte Hoffmann noch miterleben. Er starb am 25. Juni 1922.

Die Knarrpanti-Handlung

Obwohl in der Erzählung Meister Floh phantastische Elemente und groteske Figuren überwiegen, wurde sie von der Zensur als Satire verstanden. Dies liegt hauptsächlich an den Anfängen der Kapitel vier und fünf, der so genannten „Knarrpanti-Handlung“. Diese Nebenhandlung wird auch in der modernen Literaturkritik manchmal als ein die „Einheit des Märchens“ störender Zusatz empfunden.

Nachdem der Protagonist der Erzählung, Peregrinus Tyß, den „Meister Floh“ kennengelernt hat, wird er auf Antrag des Geheimen Hofrats Knarrpanti plötzlich verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, am Weihnachtsabend aus einer großen Gesellschaft, die bei einem reichen Bankier versammelt gewesen war, eine vornehme Dame entführt zu haben. Als sich herausstellt, dass in der Stadt gar keine vornehme Dame vermisst wird, meint der Geheime Hofrat, „wenn erst der Verbrecher ermittelt sei, würde sich das begangene Verbrechen von selbst finden“.

Märchen und Realität

E. T. A. Hoffmann spielte damit auf einen wahren Fall an, der sich wenige Monate vor der Arbeit an Meister Floh ereignet hatte. 1814 war Hoffmann wieder in den preußischen Staatsdienst getreten, 1816 wurde er zum Kammergerichtsrat ernannt und 1819 in die Untersuchungskommission „zur Ermittlung hochverräterischer Verbindungen und anderer gefährlicher Umtriebe“ berufen. Dabei ging es um die so genannte Demagogenverfolgung im Anschluss an die Karlsbader Beschlüsse gegen Mitglieder der verbotenen Burschenschaften und der Turnbewegung. Hoffmann widersprach dabei dem Ministerialdirektor im Polizeiministerium, Karl Albert von Kamptz, als dieser Friedrich Ludwig Jahn (bekannt als Turnvater Jahn) frühzeitig öffentlich für überführt erklärte und entsprechende Berichte in den Berliner Zeitungen lancierte, obwohl diesem keinerlei konkretes rechtliches Vergehen vorgeworfen werden konnte.

Kamptz legte der Kommission beschlagnahmte Schriften und Tagebücher von Studenten vor und meinte, allein aus der daraus erfolgten Interpretation ihrer Gesinnung und Absichten schon eine Anklage vertreten zu können. So sah es Kamptz im Fall des inhaftierten Studenten Gustav Asverus als äußerst belastend an, dass der junge Mann in seinem Tagebuch einmal den Satz „heute war ich mordfaul“ notiert hatte. Kamptz nahm den ersten Teil des Begriffs „mordfaul“ wörtlich. Für ihn war eindeutig, dass Asverus möglicherweise schon mehrere Morde begangen hatte und nur an diesem Tag zu faul dazu gewesen war. E. T. A. Hoffmann konnte nicht widerstehen, diesen in der Immediat-Kommission bekannten Satz und seine Interpretation wörtlich in seinen Meister Floh aufzunehmen.

Dazu konstruierte er die Verhaftung der Figur Peregrinus Tyß wegen angeblicher Entführung. Vom Geheimen Hofrat Knarrpanti, in dem sich später der Polizeidirektor Kamptz wiedererkannte, werden im Fünften Abenteuer im Meister Floh ebenfalls Tagebücher als Beweise für die Entführung vorgelegt. Der Vertreter des Rates der Stadt Frankfurt, in dem sich Hoffmann laut der späteren Beschwerde des Polizeidirektors Kamptz selbst dargestellt habe, weist die Anschuldigungen gegen Peregrinus schließlich zurück.

In den fiktiven Tagebüchern des Peregrinus Tyß im Meister Floh heißt es beispielsweise: „Heute sah ich im Theater Mozarts "Entführung aus dem Serail" zum zwanzigstenmal mit dem selben Entzücken. Es ist doch was Hohes, Herrliches um diese Entführung.“ Hofrat Knarrpanti reißt dabei den zweiten Satz aus dem Zusammenhang und legt ihn als Indiz gegen den „Entführer“ Peregrinus vor. Weitere Sätze, in denen Peregrinus das Wort „Entführung“ im metaphorischen Sinne gebraucht, werden von Knarrpanti wörtlich genommen. Polizeidirektor Kamptz beschuldigte Hoffmann später, diese Sätze wörtlich aus den Protokollen der Immediats-Kommission übernommen und nur das Wort „Freiheit“ in den Protokollen durch das Wort „Entführung“ in seinem Werk Meister Floh ersetzt zu haben.

Untersuchung gegen Hoffmannn

Schon vor der Drucklegung des Werks hatte E. T. A. Hoffmann beim Stammtisch in dem Berliner Weinhaus von Lutter und Wegener angekündigt, dass seine Erzählung Meister Floh auch humoristische Anspielungen auf die Vorgänge bei der Demagogenverfolgung enthalten werde. Am 10. Januar 1822 notierte der Schriftsteller Varnhagen von Ense in seinem später herausgegebenen Tagebuch: „Der Herr Kammergerichtsrat Hoffmann schreibt an einem humoristischen Buche, worin die ganze demagogische Geschichte, fast wörtlich aus den Protokollen, höchst lächerlich gemacht wird.

In der Zeit der Restauration gab es zahlreiche Spitzel und Informanten bei gesellschaftlichen Zusammentreffen. So erfuhr auch der Polizeidirektor Karl Albert von Kamptz bald von den Plänen Hoffmanns. Bereits am 17. Januar reiste ein Agent im Auftrag des Innen- und Polizeiministers zum Senat der Freien Stadt Frankfurt am Main und ließ das Manuskript zum Meister Floh bei Hoffmanns Verleger beschlagnahmen, da in einem Teil des Werkes Prozessunterlagen zitiert würden, die die Amtsverschwiegenheit verletzten und den preußischen König beleidigten. Tatsächlich wird der „Fürst“, der in der Erzählung den Hofrat Knarrpanti mit Untersuchungen beauftragt hat, als unbedeutender und verschuldeter Herrscher beschrieben. Wenn man davon ausgeht, dass mit Knarrpanti der Polizeidirektor Kamptz gemeint war, dann wäre dessen Fürst der König von Preußen, Friedrich Wilhelm III., gewesen.

Nachdem Hoffmann selbst über die gegen ihn eingeleiteten Untersuchungen erfahren hatte, versuchte er, zwei Textstellen in dem Manuskript streichen zu lassen, da sie „gewisser Umstände halber großen Verdruß machen könnten.“ Aber es war bereits zu spät. Polizeidirektor Kamptz schrieb am 31. Januar 1822 einen Bericht an den Minister des Innern und der Polizei Schuckmann, in dem er darstellt: „Der von dem Kammergerichtsrat Hoffmann der Wilmansschen Buchhandlung zum Verlag gegebene Roman ,Meister Floh' ist weniger die Darstellung einer zusammenhängenden abgeschlossenen Begebenheit als vielmehr ein Vehikel, die verschiedenartigsten Gegenstände vorzutragen und zu persiflieren.

Hoffmann blieb nichts anderes übrig, als sein Werk zu verteidigen. Obwohl seine Verteidigungsschrift eine Stellungnahme in dem gegen ihn eingeleiteten Disziplinarverfahren darstellt, gibt sie dennoch Einblicke in die Intentionen des Dichters. Er schließt die Verteidigung mit den Worten, „nicht aus dem Auge zu lassen, daß hier nicht von einem satyrischen Werke, dessen Vorwurf Welthändel und Ereignisse der Zeit sind, sondern von der phantastischen Geburt eines humoristischen Schriftstellers, der die Gebilde des wirklichen Lebens nur in der Abstraction des Humors wie in einem Spiegel auffassend reflectirt die Rede ist.“Referenzfehler: Ungültige <ref>-Verwendung: „ref“ ohne Namen muss einen Inhalt haben.

Zu einem Abschluss des Disziplinarverfahrens kam es nicht mehr, da E. T. A. Hoffmann schon bald nach dem Erscheinen des Meister Floh verstarb.

Inhalt

Die Erzählung gliedert sich in sieben Kapitel, die von E. T. A. Hoffmann „Abenteuer“ genannt werden.

Erstes Abenteuer

Peregrinus Tyß kommt nach dreijähriger Wanderschaft nach Hause und erfährt, dass seine Eltern während seiner Abwesenheit gestorben sind. Sein Vater, ein reicher Kaufmann, hat ihm ein Haus mit einer großen Wohnung in Frankfurt am Main hinterlassen. Der schüchterne, verträumte Peregrinus lebt daraufhin ein einsames Leben. Aline, die alte Haushälterin seiner Eltern kümmert sich um alles und ermöglicht dem 36jährigen Peregrinus ein Leben, als sei seine Kindheit nicht längst vorüber. Er beschenkt sich selbst an Weihnachten mit Spielzeug und Kinderbüchern. Als er eines der Weihnachtsgeschenke auspacken will, findet er es leer vor. Das Paket muss verwechselt worden sein, da Perigrinus ein anderes, in dem sich Zinnfiguren befanden, vermisst. Peregrinus packt, nachdem er eine Weile mit den Geschenken gespielt hat, die Spielsachen wieder ein und bringt sie den Kindern des armen Buchbinders Lämmerhirt.

Als er den Buchhändler wieder verlassen will, trifft Peregrinus eine schöne Frau, die vorgibt, ihn schon lange zu kennen und ihm das vermisste Paket bringt. Auf dem Rückweg lässt sich die geheimnisvolle Frau, die sich Aline nennt, von ihm unter vorgespielter Ohnmacht in sein Haus tragen. Dort fordert sie die Herausgabe eines Gefangenen, der sich in der Wohnung von Peregrinus befinden soll.

Zweites Abenteuer

Schauplatz des zweiten Abenteuers ist das Haus des Flohbändigers Leuwenhoek. Dieser betreibt in Frankfurt einen Flohzirkus, in dem man mit einer Lupe die dressierten Flöhe, verkleidet als Soldaten, bei ihren Sprüngen betrachten kann. Die Flöhe sind jedoch soeben mit ihrem "Meister" entflohen und das Publikum hält den Flohbändiger nun für einen Betrüger. George Pepusch, ein Freund des Flohbändigers, erfährt, dass die schöne Dörtje Elverdink, die der Flohbändiger wie eine Sklavin gehalten und als Attraktion für seine Schau benutzt hat, ebenfalls verschwunden ist. Er stellt Leuwenhoek zur Rede, weil er in die schöne Dörtje verliebt ist.

Der Flohbändiger erzählt Pepusch, dass er selbst der Mikroskopbauer Antoni van Leeuwenhoek sei, der 1725 in der Alten Kirche in Delft beigesetzt wurde. Er sei jedoch in Wirklichkeit ein Magier und Dörtje Elverdink sei die Prinzessin Gamaheh, die Tochter des Königs Sekakis und der Blumenkönigin. Die Prinzessin habe sich vor dem Egelprinzen, dem größten Feind der Blumenkönigin, in Famagusta verborgen, sei jedoch von diesem aufgespürt und gebissen worden. Der Genius Thetel habe den Egelprinz getötet und die Prinzessin als Staubkorn in eine Tulpe versetzt. Dort schlief sie bis ein Magier sie mit seiner Lupe aufspürte. Er selbst sei zu Hilfe gerufen worden und es sei ihm gelungen, die Prinzessin zu erwecken und ihr ihre natürliche Größe zurückzugeben. Seitdem betrachte er sie als sein Eigentum und sie begleite ihn auf seinen Reisen. In Deutschland werde sie von den Leuten Aline genannt.

Nach dieser Erzählung behauptet George Pepusch er sei die Distel Zeherit, auf welche die Prinzessin damals niedergesunken sei. Er selbst habe den Egelprinz mit seinen Stacheln getötet und niemand anderer als der „Meister“ habe sie nach der Vergrößerung durch die beiden Magier wieder zum Leben erweckt. Pepusch nennt den Flohbändiger einen Scharlatan und zerstört dessen mikroskopischen Apparat.

Pepusch geht ziellos durch die nächtlichen Straßen Frankfurts, da sieht er plötzlich durch ein hell erleuchtetes Fenster Dörtje Elverdink. Als er über das Gitter klettern will, um sie näher zu sehen, wird er vom Nachtwächter entdeckt und als vermeintlicher Einbrecher in den Arrest gesteckt.

Drittes Abenteuer

In seinem Schlafzimmer wird Peregrinus Tyß von einem seltsamen Wesen geweckt, das sich „Meister Floh“, nennt. Diese kleine, kaum eine Spanne lange Gestalt, ist das Oberhaupt aller Flöhe. Meister Floh kann sprechen und ist sehr belesen. Er zeigt sich nur selten in makroskopischer Gestalt und ist meist für das Menschenauge nicht ohne Lupe wahrzunehmen. Es stellt sich heraus, dass er sich in der anscheinend leeren Schachtel befunden hat, die Peregrinus am Weihnachtstag ausgepackt hat.

Meister Floh erzählt ihm, dass er selbst die Prinzessin Gamaheh erweckt habe, sie ihn dann aber an den Flohbändiger verraten habe. Dieser braucht ihn, um die Macht über das Volk der Flöhe ausüben zu können. Peregrinus verspricht Meister Floh, ihn nicht zu verraten und sich nicht von der Prinzessin verführen zu lassen. Er bekommt von Meister Floh das Gedankenmikroskop, eine kleine Linse, mit der man die wahren Gedanken der Menschen lesen kann. Diese Linse wird von Meister Floh auf sein Auge geworfen, sobald Peregrinus mit den Fingern schnippt.

Peregrinus sieht die Prinzessin bei seinem Untermieter, dem Magier Swammerdamm, der sich nun der Kürze halber meist Swammer nennt. Er will ident mit dem in Holland verstorbenen Kollegen des Mikroskopbauers Leeuwenhoek, Jan Swammerdam sein. Plötzlich wird Peregrinus gefangen genommen

Viertes Abenteuer

Peregrinus trifft im Gefängnis auf den noch immer arrestierten George Pepusch. Die beiden kennen sich aus Madras, wo Peregrinus auf seiner Reise längere Zeit Station gemacht hatte. Es stellt sich heraus, dass der Geheime Hofrat Knarrpanti, der im Auftrag eines Fürsten nach einer entführten Prinzessin sucht, für die Verhaftung des Peregrinus verantwortlich ist. Knarrpanti hörte von einem Gerücht, dass aus einer großen Gesellschaft, die ein Bankier am Weihnachtsabend gegeben hatte, eine vornehme Frau entführt worden sei. Auch wenn niemand weiß, um wen es sich dabei gehandelt haben könnte, da keine Frau der Gesellschaft vermisst wird, setzt Knarrpanti die Verhaftung des Peregrinus Tyß durch. Er behauptet, „dass, sei erst der Verbrecher ausgemittelt, sich das begangene Verbrechen von selbst finde.“ Außerdem haben zwei Zeugen beobachtet, wie Peregrinus Dörtje in sein Haus getragen hat.

Peregrinus erzählt Pepusch, was sich inzwischen in seinem Hause zugetragen hat. Mangels Beweisen wird er kurz danach aus dem Gefängnis entlassen und bürgt für Pepusch, damit auch dieser freikommt.

Mit Hilfe des Glases von Meister Floh kann Peregrinus auf einem Spaziergang die wahren Gedanken der Menschen erkunden. Bei der Rückkehr in sein Haus trifft er auf den Flohbändiger Leuwenhoek. Kurze Zeit später treffen auch Pepusch und Swammerdamm ein. Leuwenhoek und Swammerdamm zücken sofort ihre Ferngläser und beginnen sich mit diesen Instrumenten im Flur des Hauses zu duellieren.

Pepusch verlässt das Haus, nachdem er Dörtje nicht mehr im Zimmer Swammerdamms angetroffen hat. Peregrinus aber geht nach oben in seine Wohnung, wo Dörtje ihn erwartet. Die Prinzessin gesteht Peregrinus ihre Liebe, möchte jedoch die Auslieferung des Meisters Floh erreichen. Bevor es dazu kommt, stürmt plötzlich Pepusch ins Zimmer. Als die Prinzessin in Ohnmacht fällt, trägt Pepusch sie davon.

Fünftes Abenteuer

Peregrinus wird erneut von Knarrpanti verhört, der versucht, in den beschlagnahmten Briefen und Tagebuchaufzeichnungen Beweise zu finden. Peregrinus sieht durch das Gedankenmikroskop, dass Knarrpanti ihn nicht für schuldig hält, sondern nur einen Täter liefern will, um sich zu profilieren. Peregrinus verhält sich dementsprechend und kommt frei.

Die Haushälterin Aline eröffnet Peregrinus, dass die von Pepusch entführte Prinzessin Gamaheh, auch als Dörtje bekannt, noch immer im Haus sei, und zwar in der Wohnung Swammerdamms. Sie habe die Prinzessin dort besucht und von ihr Seltsames über ihre Verwandtschaftsverhältnisse erfahren. Auch sei es ganz dringend, dass Peregrinus der Prinzessin endlich das kleine Wesen zurückgebe, das ihr entlaufen sei. Peregrinus weist das energisch zurück und läuft aus dem Haus. Er flüchtet sich in die Natur, von Meister Floh, der immer auf seiner Kleidung sitzt, begleitet. Meister Floh eröffnet Peregrinus, dass er eine wesentliche Rolle dabei spielen werde zu entscheiden, wem die Prinzessin in Zukunft angehören solle. Bevor er aber nähere Details verraten kann, springt plötzlich Pepusch aus einem Gebüsch. Er überreicht Peregrinus eine Pistole und will sich mit ihm duellieren. Sogleich schießt er mot seiner eigenen Pistole auf Peregrinus, durchlöchert aber nur seinen Hut. Peregrinus schießt absichtlich in die Luft. Da ruft Pepusch, dass die Prinzessin in Swammerdamms Wohnung im Sterben läge und läuft eilig davon.

Peregrinus macht sich mit Meister Floh wieder auf den Weg in sein Haus, wo er in Swammerdamms Wohnung die sterbenskranke Prinzessin erblickt. Sie versichert ihm ihre Liebe und meint, dass es nun endlich an der Zeit sei, den Gefangenen herauszugeben. Peregrinus will diese Forderung neuerlich ablehnen, um sein Versprechen nicht zu brechen, aber da springt Meister Floh selbst auf die kranke Prinzessin.

Sechstes Abenteuer

In einem Weinhaus in Frankfurt kann man zwei seltsame Gestalten bewundern: Der eine nennt sich Douanier Egel, der andere ist der Ballettmeister Legénie. Es handelt sich aber um den Egelprinzen und den Genius Thetel, die schon aus der Erzählung Leuwenhoeks im zweiten Abenteuer bekannt sind. Beide spielen in der Geschichte um die Prinzessin Gamaheh eine große Rolle. Der Egelprinz wollte sie töten, während Thetel sie in einer Tulpe in tiefen Schlaf versetzte.

Peregrinus geht zu Leuwenhoek, der ihm durch sein Horoskop sagt, dass er schon einmal gelebt hat und einen Talisman in sich trägt. Swammerdamm, Pepusch und Prinzessin kommen hinzu. Leuwenhoek kämpft wieder mit Swammerdamm, auch Egelprinz und Thetel mischen sich ein. Die Prinzessin will, dass Perigrinus sie heiratet, er widersteht ihr aber wegen Pepusch und Meister Floh.

Siebtes Abenteuer

Peregrinus entsagt der Prinzessin endgültig. Er trifft Röschen Lämmerhirt, ein junges, hübsches und frommes Mädchen und verliebt sich in sie. Meister Floh verschwindet und Peregrinus beschließt, das Gedankenmikroskop nicht mehr zu benutzen, da es nicht glücklich macht, die anderen zu durchschauen. Er erkennt im Traum, dass er selbst ein Märchenkönig ist und sein Talisman die Liebe zu Röschen Durch den Strahl der Liebe aus seinem Talisman werden die Bösen (die Zauberer, Thetel und Egelprinz) zerstört und Pepusch und die Prinzessin verbunden. Peregrinus heiratet Röschen, Pepusch bekommt seine Prinzessin. Die beiden sterben danach glücklich. Meister Floh kehrt zu seinem Volk zurück.

Rezeptionsgeschichte

Frühe Rezeption

Der Herausgabe der Erzählung Meister Floh ging bei der Kritik und den Lesern eine Erwartungshaltung voraus, die durch die Zensur des Werks und das Disziplinarverfahren gegen Hoffmann geschürt worden war. Die ersten Kritiken in den Berliner Tageszeitungen waren durchaus wohlwollend. Die Kritiker mutmaßten, wer wohl mit der Figur des Meisters Floh gemeint sein könnte und welche Inhalte den Argwohn der Zensurbehörde geweckt haben könnten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinrich Heine: Sämtliche Schriften. Bd. 2, München 1969, S. 66

Literatur

  • Petra Mayer: E. T. A. Hoffmanns Meister Floh: Eine grotesk märchenhafte Satire. Bachelor-Arbeit am Institut für Literaturwissenschaft der Universität Stuttgart, 2006. Erstpublikation im Goethezeitportal, eingestellt am 23. November 2006

[[Kategorie:Literarisches Werk]] [[Kategorie:Literatur (Deutsch)]] [[Kategorie:Literatur (19. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Erzählung]] [[Kategorie:Weihnachten]] [[Kategorie:Phantastische Literatur]] [[Kategorie:E.T.A. Hoffmann]]