Burschenschaft

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Großer Burschenschafterzirkel“. Die ineinander verschlungenen Buchstaben E, F und V stehen für den Wahlspruch der Urburschenschaft Ehre, Freiheit, Vaterland.

Burschenschaften sind eine tradierte Form einer Studentenverbindung. Sie finden sich heute an Hochschulorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Chile. Fast alle Burschenschaften bekennen sich zu den Prinzipien der Urburschenschaft von 1815, wobei der inhaltliche Bezug stark variiert. Die Bezeichnung „Burschenschaft“ wird heute von teilweise sehr unterschiedlichen Studentenverbindungen verwendet.

Siegel der Jenaischen Urburschenschaft

Überblick

Homo studens (1845): Der Bursch wird hier dem Obskuranten gegenübergestellt.

Etymologie und Sprachgebrauch

Das Wort „Burschenschaft“ bedeutet so viel wie „Gesamtheit der Burschen“. Das Wort Bursche leitet sich wiederum aus dem neulateinischen Bursarius, dem Bewohner einer Burse, ab und war im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts eine allgemeine Bezeichnung für Studenten. So gibt es aus dieser Zeit Belege, in denen das Wort „Burschenschaft“ gleichbedeutend mit dem Wort Studentenschaft verwendet wird. Dies war noch auf dem Wartburgfest 1817, zwei Jahre nach der Gründung der Urburschenschaft in Jena, der Fall.[1] Diese Urburschenschaft betrachtete sich als ein Zusammenschluss aller Studenten unter Aufhebung der damals üblichen landsmannschaftlichen Zusammenschlüsse. Erst später, als klar wurde, dass sich dieser allgemeine Anspruch nicht durchsetzen ließ, wurde „Burschenschaft“ zu einer Bezeichnung für einen bestimmten Typus von Studentenverbindungen, der neben verschiedenen anderen existierte.

Die Mitglieder einer Burschenschaft heißen Burschenschafter oder Burschenschaftler.[2] Das manchmal als abwertend empfundene Burschenschaftler wird häufig verallgemeinernd auf Korporierte insgesamt bezogen,[3] ebenso das von negativ gegenüber der Burschenschaft eingestellten Studenten gelegentlich verwendete „Burschi“ (siehe auch: Burschi-Reader). Von anderen Korporierten, insbesondere Corpsstudenten, wird häufig die saloppe Bezeichnung Buxe verwendet.

Gemeinsamkeiten der Burschenschaften

Mütze und Farben der Burschenschaft Bubenruthia Erlangen auf einer alten Couleurkarte

Fast allen sich Burschenschaft nennenden Studentenverbindungen gemein ist das Bekenntnis zu den Prinzipien der Urburschenschaft von 1815, wobei die Interpretation dieser Prinzipien keineswegs einheitlich ist. Die urburschenschaftlichen Ideale waren als Reaktion auf den Wiener Kongress die Gesamtheit aller Studierenden, das Christianum und die vaterländische Ideale (Einheitliches Deutschland, Befreiung von obrigkeitsstaatlichem Regime).[4]

Alle heutigen Burschenschaften sind farbentragend, das heißt ihre Mitglieder tragen bei offiziellen Veranstaltungen ein Band in den Farben der Verbindung und eine Studentenmütze, das sogenannte Couleur. Die traditionellen Farben der Burschenschaft sind schwarz-rot-gold, wie sie bereits von der Urburschenschaft geführt wurden. Sie sind auch heute noch die Farben eines großen Teils der Burschenschaften.

Die Mehrheit der heutigen Burschenschaften ist schlagend, richtet also Mensuren mit anderen schlagenden Studentenverbindungen aus. Teilweise ist die Mensur aber freigestellt. Nichtschlagende Burschenschaften sind in der Minderheit. Sie lehnen die Mensur meist aus christlichen Motiven ab.

Einordnung innerhalb der Studentenverbindungen

Obwohl sich nur circa 300 der insgesamt 1500 bis 2200 studentischen Verbindungen im deutschen Sprachraum „Burschenschaft“ nennen, wird der Begriff in der Öffentlichkeit fälschlicherweise oft als Überbegriff für alle Studentenverbindungen verwendet. Die meisten anderen studentischen Korporationen, wie katholische Studentenverbindungen, Landsmannschaften oder Corps, haben historisch allerdings keine Verbindung zum Ursprung der Burschenschaften und besitzen auch heutzutage eine andere Ausrichtung.

Burschenschaften sind politische Studentenverbindungen und setzten sich nach eigenen Angaben aus Verantwortung für die Gesellschaft mit politischen Themen auseinander. In der Öffentlichkeit werden Burschenschaften heute häufig als politisch rechtsgerichtet oder gar rechtsradikal wahrgenommen.[5]

Geschichte

Datei:Stammbuch der Jenaischen Burschenschaft.jpg
Ausschnitt aus dem Stamm-Buch der Urburschenschaft in Jena, hier mit dem Eintrag von Heinrich von Gagern, dem späteren Präsidenten der Frankfurter Nationalversammlung

Die Urburschenschaft

Auszug der Jenenser Studenten in den Freiheitskrieg 1813

Als Versammlungen der (nur männlichen) Studenten an deutschen Hochschulen entstanden die „Allgemeinen Burschenschaften“ nach den Befreiungskriegen, die die studentische Kultur Deutschlands entscheidend prägten. Historiker schätzen, dass jeder zweite oder dritte Student als Kriegsfreiwilliger an den Kriegen teilnahm.[6] Zwar konnten nur etwa fünf Prozent der Gesamtzahl der Kriegsfreiwilligen als Studenten gelten, aber in keiner gesellschaftlichen Gruppe gab es einen so hohen Anteil an Freiwilligen. Viele Studenten hatten unter anderem im Lützowschen Freikorps mitgekämpft, das sich nicht nur aus preußischen Untertanen, sondern aus Freiwilligen aus ganz Deutschland rekrutierte. Aus den Befreiungskriegen an die Universitäten zurückgekehrt, setzten sie sich in der Zeit der Restauration und des Wiener Kongresses für die Abschaffung der deutschen Kleinstaaterei und die Schaffung eines gesamtdeutschen Reiches unter einer konstitutionellen Monarchie ein.

Zur Gründung der Urburschenschaft kam es in Jena am 12. Juni 1815. Die landsmannschaftlichen Vereinigungen lösten ihren Senioren-Convent (SC) auf. Dazu zogen die Mitglieder der vier Landsmannschaften Thuringia, Vandalia, Franconia und Curonia zum Gasthaus Grüne Tanne. Dieser Ort lag außerhalb der Stadtgrenzen Jenas und war damit der Gerichtsbarkeit der Universität entzogen. Als Zeichen der Auflösung senkten dort die Landsmannschaften ihre Fahnen. Aus der Mitte der anwesenden 143 Stifter wurden 30 Amtsträger gewählt. Zum ersten Sprecher wurde Karl Horn berufen, der letzte Senior der Vandalia. Damit war die Burschenschaft ins Leben gerufen.

Die Urburschenschaft bestand aus Gruppen mit nationalen, christlichen und freiheitlichen Ideen. Zu ihren geistigen Wegbereitern gehörten unter anderem Ernst Moritz Arndt, Friedrich Ludwig Jahn und Johann Gottlieb Fichte. Sie forderte mit den Werten Ehre, Freiheit, Vaterland staatsbürgerliche Verantwortung, ethnische Solidarität und individuelle Freiheitsrechte zugleich ein. Möglich war diese Synthese verschiedener Elemente durch den elitären Ansatz, der in erster Linie die Pflicht des Einzelnen, für das Ganze einzutreten, betonte.

Der ritterliche Kahl (um 1819): Jacob Carl Kahl in der Tracht der frühburschenschaftlichen Gemeinschaft der „Gießener Schwarzen

In der Verfassungsurkunde der Jenaischen Burschenschaft vom 12. Juni 1815 heißt es:[7]

Erhoben von dem Gedanken an ein gemeinsames Vaterland, durchdrungen von der heiligen Pflicht, die jedem Deutschen obliegt, auf Belebung deutscher Art und deutschen Sinnes hinzuwirken, hierdurch deutsche Kraft und Zucht zu erwecken, mithin die vorige Ehre und Herrlichkeit unsres Volkes wieder fest zu gründen und es für immer gegen die schrecklichste aller Gefahren, gegen fremde Unterjochung und Despotenzwang zu schützen, ist ein Teil der Studierenden in Jena zusammengetreten und hat sich beredet, eine Verbindung unter dem Namen einer Burschenschaft zu gründen.

Das Wartburgfest

Wartburgfest: Zug der Studenten auf die Wartburg 1817

Der vaterländische Gedanke war eine Idee, für die sich sehr viele Studenten begeistern konnten. Um diese Gesinnung der ganzen Welt mitzuteilen, lud die Jenaer Burschenschaft Vertreter der deutschen Universitäten auf die Wartburg bei Eisenach ein, um dort am 18. Oktober 1817 des 300. Jahrestages des Thesenanschlages Martin Luthers am 31. Oktober 1517 und zugleich des Sieges über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813 zu gedenken. An dem Fest nahmen über 500 Studenten aus ganz Deutschland teil.

Hier wurde vor allem das Ziel der Zusammenführung der Studentenschaft in eine einheitliche Organisation durchformuliert, um damit die Einheit Deutschlands im universitären Bereich vorwegzunehmen. So zitierte die Zeitschrift Isis oder Encyclopädische Zeitung im Jahre 1817 einige Redner auf dem Wartburgfest:[1]

„Eben deßhalb müsst ihr euch keine Namen geben, welche dieser Universalität widersprechen. Nicht weiße, schwarze, rothe, blaue usf. müsst ihr euch nennen; denn das sind auch andere; auch nicht Teutonen müsst ihr euch nennen; denn Teutonen sind auch die andern. Euer Name sey, was ihr allein und ausschließlich seyd, nehmlich Studentenschaft oder Burschenschaft. Dazu gehört ihr alle, und niemand anders. Hütet euch aber, ein Abzeichen zu tragen, und so zur Parthey herabzusinken, das bewiese, dass ihr nicht wisst, dass der Stand der Gebildeten in sich den ganzen Staat wiederholt, und also sein Wesen zerstört durch Zersplitterung in Partheyen.“

Nach weiteren emotionalisierenden Festreden forderte Hans Ferdinand Maßmann eine Bücherverbrennung von Schriften, die als reaktionär, antinational oder undeutsch galten. Symbolisch den Flammen übergeben wurden 26 Schriften, darunter Werke der Schriftsteller August von Kotzebue, August Friedrich Wilhelm Crome, Saul Ascher und Karl Leberecht Immermann, sowie der Code Napoléon. Aufgrund des hohen Wertes von Büchern wurden jedoch nur mit deren Titeln beschriftete Makulaturbündel verbrannt. Dies war zu jener Zeit nichts Außergewöhnliches, doch wurden auch Symbole der Fremd- und Fürstenherrschaft, wie ein Schnürleib, ein Soldatenzopf und ein Korporalstock verbrannt, was nach damaliger Auffassung die eigentliche Sensation war.[8]

Der Burschenschafter Hoffmann von Fallersleben in altdeutscher Tracht, Gemälde von 1819

Im Nachgang des Wartburgfestes wurden die geäußerten Gedanken, unter Mithilfe des Jenaer Professors Heinrich Luden, in einem Programm zusammengefasst, welches vom Verfassungshistoriker Ernst Rudolf Huber „als das erste deutsche Parteiprogramm“[9] bezeichnet wurde.

Die 35 Grundsätze und 12 Beschlüsse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:[10]

  1. Die politische Zerrissenheit Deutschlands soll der politischen, religiösen und wirtschaftlichen Einheit weichen.
  2. Deutschland soll eine konstitutionelle Monarchie werden. Die Minister sollen der Volksvertretung verantwortlich sein.
  3. Alle Deutschen sind vor dem Gesetz gleich und haben Anspruch auf ein öffentliches Gerichtsverfahren vor Geschworenengerichten nach einem deutschen Gesetzbuch.
  4. Alle geheime Polizei ist durch Ordnungsorgane der Gemeindeverwaltungen zu ersetzen.
  5. Sicherheit der Person und des Eigentums, Abschaffung der Geburtsvorrechte und der Leibeigenschaft sind ebenso verfassungsmäßig zu sichern wie die besondere Förderung der bislang unterdrückten Klassen.
  6. An der Stelle der stehenden Heere tritt die allgemeine Wehrpflicht (Landwehr und Landsturm).
  7. Rede- und Pressefreiheit sind verfassungsmäßig zu garantieren.
  8. Die Wissenschaft soll dem Leben dienen, vornehmlich das Studium der Moral, Politik und Geschichte.
  9. Alle Spaltungen auf den Hochschulen sollen aufhören, geheime Bünde dürfen nicht bestehen.
  10. Jeder Bursche muss aller Kleinstaaterei und Ausländerei, allem Kastengeist und Despotendienst abschwören.

Das Programm griff also wesentliche liberale Ideen der Französischen Revolution auf und bettete sie in eine „vaterländische“ und „wehrhafte“ Monarchie. Die bürgerlichen Rechte finden sich heute in allen europäischen Verfassungen, auch dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

Im folgenden Jahr kam es an vielen Universitäten zur Gründung von Burschenschaften, die diese Grundsätze vertraten. Diese verstanden sich anfangs nicht als Vielzahl unabhängiger Burschenschaften, sondern als Teil einer einzigen großen Burschenschaft, die die gesamte Studentenschaft umfassen und alle bisher bestehenden Studentenverbindungen ablösen sollte: der „Allgemeinen deutschen Burschenschaft“. Die Gründung derselben wurde auf dem ersten Jenaer Burschentag 1818 von den Vertretern der Burschenschaften aus 14 Universitätsstädten beschlossen. Die noch abseits stehenden Verbindungen sollten durch Überzeugung für die Burschenschaft gewonnen werden.

Das Ziel der Vereinigung aller Studenten in dieser Allgemeinen deutschen Burschenschaft wurde letztlich aber nicht erreicht, da sich die Bewegung gleichzeitig zu ihrer Ausbreitung stark diversifizierte und die überwiegende Zahl der Corps weiterhin an ihren alten Traditionen festhielt. So gab es – zumindest an den großen Universitäten – weiterhin mehrere Corps und bald auch mehrere Burschenschaften.

Heinrich Heine als kritischer Zeitzeuge

Heinrich Heine studierte zwischen 1819 und 1825 Jura in Bonn, Göttingen und Berlin. In Bonn trat er im Alter von 22 Jahren der burschenschaftlichen Allgemeinheit bei und besuchte auch später in Göttingen einen burschenschaftlichen Stammtisch. Im Februar 1821 wurde er wegen Verstoßes gegen das Keuschheitsprinzip aus der Burschenschaft ausgeschlossen. Ursächlich für die Abkehr des jüdischstämmigen Heine von der Burschenschaft war aber vermutlich eher ein antijüdischer Beschluss des geheimen Dresdner Burschentages des Jahres 1820, in dem es hieß, dass Juden „nicht aufnahmefähig“ seien, „außer wenn erwiesen ist, daß sie sich christlich-deutsch für unser Vaterland ausbilden wollen.“[11]

Noch während seiner Mitgliedschaft in der Burschenschaft äußerte er sich 1820 sehr kritisch über das Wartburgfest und seine Göttinger Erfahrungen:

„Auf der Wartburg hingegen herrschte jener unbeschränkte Teutomanismus, der viel von Liebe und Glaube greinte, dessen Liebe aber nichts anderes war als Haß des Fremden und dessen Glaube nur in der Unvernunft bestand, und der in seiner Unwissenheit nichts Besseres zu erfinden wußte, als Bücher zu verbrennen!“

„Im Bierkeller zu Göttingen musste ich einst bewundern, mit welcher Gründlichkeit meine altdeutschen Freunde die Proskriptionslisten anfertigten, für den Tag, wo sie zur Herrschaft gelangen würden. Wer nur im 7. Glied von einem Franzosen, Juden oder Slawen abstammte, ward zum Exil verurteilt. Wer nur im mindesten etwas gegen Jahn oder überhaupt gegen altdeutsche Lächerlichkeiten geschrieben hatte, konnte sich auf den Tod gefasst machen…“

Godfried Becker (Hrsg.): Heinrich Heine's Sämmtliche Werke, Band 6. Schäfer und Koradi, Philadelphia 1867, S. 522f.

Später wurde Heine Mitglied einer Studentenverbindung, die sich in der Folge zum Corps Hildeso-Guestphalia formierte.[12]

Die Demagogenverfolgung

August von Kotzebues Ermordung (Zeitgenössischer kolorierter Kupferstich)
Sands Ende auf dem Schafott (Zeitgenössischer kolorierter Kupferstich)

1819 ermordete der Theologiestudent und ehemalige Burschenschafter Karl Ludwig Sand den Schriftsteller und angeblichen russischen Agenten August von Kotzebue, dessen Werk Geschichte des deutschen Reichs schon auf dem Wartburgfest symbolisch verbrannt worden war. Sand war in der Burschenschaft Anhänger des besonders radikalen Flügels der „Unbedingten“. Sein Attentat bot den zum Bundestag in Karlsbad versammelten Regierungen des Deutschen Bundes einen willkommenen Anlass, strenge Verbote jeder studentischen Organisierung zu beschließen.

Diese als Karlsbader Beschlüsse bekannt gewordenen Verbote gingen maßgeblich auf den Einfluss des reaktionären österreichischen Staatskanzlers Fürst Klemens Wenzel Lothar von Metternich zurück. Ihretwegen waren viele Burschenschafter in den nächsten Jahren unter staatlicher Beobachtung und wurden verfolgt.[13] In den Beschlüssen wurde festgelegt, dass für jede Universität ein „landesherrlicher Bevollmächtigter“ zu ernennen sei, der vor Ort genau kontrollierte, ob die Professoren den Studenten politisch unliebsame Ideen vermittelten. Wichtigstes Gremium wurde die Mainzer Zentraluntersuchungskommission, der jede Auffälligkeit zu melden war. Missliebige Professoren konnten von der Universität verwiesen werden und erhielten im ganzen Deutschen Bund Berufsverbot.

„Die seit langer Zeit bestehenden Gesetze gegen geheime oder nicht autorisirte Verbindungen auf den Universitäten sollen in ihrer ganzen Kraft und Strenge aufrechterhalten, und insbesondere auf den seit einigen Jahren gestifteten, unter dem Namen der allgemeinen Burschenschaft bekannten Verein um so bestimmter ausgedehnt werden, als diesem Verein die schlechterdings unzulässige Voraussetzung einer fortdauernden Gemeinschaft und Correspondenz zwischen den verschiedenen Universitäten zum Grunde liegt. Den Regierungs-Bevollmächtigten soll in Ansehung dieses Punktes eine vorzügliche Wachsamkeit zur Pflicht gemacht werden.
Die Regierungen vereinigen sich darüber, daß Individuen, die nach Bekanntmachung des gegenwärtigen Beschlusses erweislich in geheimen oder nicht autorisirten Verbindungen geblieben oder in solche getreten sind, bei keinem öffentlichen Amte zugelassen werden sollen.“

Karlsbader Beschlüsse – § 3 Universitätsgesetz vom 20. September 1819
Kneiptafel Marburger Burschenschafter 1828

1822 zerfiel die Allgemeine Deutsche Burschenschaft wegen der anhaltenden Verfolgung, erstand aber 1827 auf dem Burschentag von Bamberg in kleinerem Rahmen neu. Auf diesem Burschentag wurde die Abkehr vom christlichen Prinzip beschlossen, so dass nun auch erstmals Juden Mitglied werden konnten.[14] In weiterer Folge übernahm die Burschenschaft von den Corps die Mensur, nachdem die Urburschenschaft noch nichtschlagend gewesen war.

Um 1825 teilte sich die burschenschaftliche Bewegung mehr und mehr in eine radikal-republikanische und nationale Linie, die einen politischen Aktivismus vertrat („Germania“) und eine hochschulpolitische und freidenkerisch-liberale Linie, die auf eine Verinnerlichung des burschenschaftlichen Lebens abzielte („Arminia“).[15] 1829 kam es schließlich zum Bruch: die arminischen Burschenschaften wurden aus dem Dachverband ausgeschlossen, die Existenzberechtigung wurde ihnen abgesprochen. Noch heute sind die Bezeichnungen Germania und Arminia die häufigsten Burschenschaftsnamen und an vielen Universitäten anzutreffen.

Das Hambacher Fest

Hambacher Fest (Zeitgenössische Lithographie)

Nach der Julirevolution in Paris 1830 gewann die Demokratiebewegung in Deutschland wieder an Fahrt. Nach und nach wurden auch die Verbote der Karlsbader Beschlüsse in vielen deutschen Staaten wieder gelockert. Nicht so in der zum Königreich Bayern gehörenden Pfalz. Dort wurde als Reaktion auf die strenge und repressive Zensur im Frühjahr 1832 der Deutsche Preß- und Vaterlandsverein gegründet, dem auch zahlreiche Burschenschafter angehörten. Da politische Versammlungen in Bayern verboten waren, organisierte der Verein ein „Volksfest“ am Hambacher Schloss.

Auf dem vom 27. bis 30. Mai 1832 stattfindenden als Hambacher Fest in die Geschichte eingegangenen Treffen forderten die etwa 30.000 Teilnehmer Freiheit, Demokratie und die Einheit Deutschlands. Die Farben der Burschenschaft Schwarz-Rot-Gold wurden hier erstmals auch von Nicht-Studenten verwendet und schließlich zum Symbol des deutschen Strebens nach Einheit und Demokratie. 1848 wurden sie darum zu Farben des Deutschen Bundes und später zur Staatsflagge der Weimarer Republik, der Bundesrepublik Deutschland und auch der DDR.

Bei einer Versammlung führender deutscher Demokraten und Liberaler am zweiten Tag des Hambacher Fests forderten Vertreter der germanischen Burschenschaften die sofortige Bildung einer provisorischen Regierung und die Festsetzung eines Termins für den Beginn eines bewaffneten Aufstandes. Dies wurde jedoch von den Vertretern des Preß- und Vaterlandsvereins als aussichtslos abgelehnt.

Der Frankfurter Wachensturm

Frankfurter Wachensturm (Zeitgenössischer Kupferstich)

Es waren vor allem Burschenschafter der germanischen Richtung aus Heidelberg und Würzburg, die am 3. April 1833 den Frankfurter Wachensturm organisierten, durch den Waffen und die Kasse des Deutschen Bundes erobert werden sollten, was zur Auslösung eines bewaffneten Volksaufstandes hätte führen sollen.[16] Das Scheitern dieser Aktion, bei der es neun Tote und 24 Verletzte unter den Aufständischen gab, stellte einen schweren Rückschlag für die gesamte burschenschaftliche Bewegung dar. Nur wenige Burschenschaften überstanden die nun wieder rigoros angewandten Verbote der immer noch gültigen Karlsbader Beschlüsse. Die Gründungsdaten der meisten heute noch existierenden Burschenschaften liegen daher nach diesem Datum.

Der Bundestag setzte eine Untersuchungskommission ein, die jahrelange, ausgedehnte Nachforschungen nach den Verschwörern und ihren Hintermännern anstellte. Bis 1838 schrieb diese mehr als 1800 Personen – zu etwa zwei Dritteln Burschenschafter – zur Fahndung aus. Nicht wenige Burschenschafter verließen als sogenannte Dreißiger Deutschland und flohen nach Nordamerika. Wegen Hochverrats wurden schließlich 39 Personen zum Tode verurteilt, später jedoch zu – zum Teil lebenslänglichen – Haftstrafen begnadigt.

Am 10. Januar 1837 gelang es sechs der zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilten Burschenschafter mit Hilfe von außen, dem Gefängnis zu entfliehen. Die Sympathie der Bevölkerung war auf ihrer Seite. Gegen die Suchmaßnahmen der Behörden wurden Spottverse gedichtet, die noch heute in studentischen Liederbüchern stehen und regelmäßig gesungen werden.

Die freie Republik (um 1837, Verfasser unbekannt)


1) In dem Kerker saßen zu Frankfurt an dem Main
schon seit vielen Jahren sechs Studenten ein,
die für die Freiheit fochten und für das Bürgerglück
und für die Menschenrechte der freien Republik.

2) Und der Kerkermeister sprach es täglich aus
Sie, Herr Bürgermeister, es reißt mir keiner aus.
Aber doch sind sie verschwunden abends aus dem Turm,
um die zwölfte Stunde, bei dem großen Sturm.

3) Und am nächsten Morgen hört man den Alarm,
o es war entsetzlich der Soldatenschwarm.
Sie suchten auf und nieder, sie suchten hin und her,
sie suchten sechs Studenten und fanden sie nicht mehr.


 4) Doch sie kamen wieder mit Schwertern in der Hand.
 Auf, ihr deutschen Brüder, jetzt geht's fürs Vaterland.
 Jetzt geht's für Menschenrechte und für das Bürgerglück.
 Wir sind doch keine Knechte der freien Republik.

 5) Wenn euch die Leute fragen wo ist Absalom,
 so dürft ihr wohl sagen, hohe hängt er schon.
 Er hängt an keinem Galgen, er hängt an keinem Strick,
 sondern an dem Glauben an die freie Republik.

Der Progress

Nach dem Scheitern des Frankfurter Wachensturms sorgten die strengen Unterdrückungsmaßnahmen für den Untergang der meisten Burschenschaften. Die verbleibenden oder im Geheimen neu gegründeten Burschenschaften waren klein und weniger politisch als zuvor. Sie glichen sich in dieser Zeit den konservativen Corps an und verloren potentielle Mitglieder an die neu entstehenden unpolitischen studentischen Vereinigungen wie akademische Gesangsvereine oder wissenschaftliche Verbindungen.[17]

In den 1840er Jahren gewann die Progress-Bewegung auch innerhalb der Burschenschaft an Anhängern. Ziele dieser liberalen Fortschrittsbewegung in der Studentenschaft waren die Gleichheit aller Studenten durch Aufhebung der Privilegien der Studentenverbindungen, die Aufhebung der akademischen Privilegien gegenüber der Bürgerschaft und die Reform der Universitäten durch Abschaffung der akademischen Gerichtsbarkeit und des Duells. Mitte der 1840er Jahre radikalisierte sich diese Bewegung und forderte die Abschaffung der überlieferten studentischen Traditionen und Sonderstellungen. Letztendlich wurden diese Ziele nicht erreicht. Für die burschenschaftliche Bewegung bedeutete der Progress aber eine erneute Stärkung und zugleich Diversifizierung durch zahlreiche Spaltungen und Neugründungen.

Von der Märzrevolution zur Reichseinigung (1848–1870)

Jubelnde Revolutionäre nach Barrikadenkämpfen am 18. März 1848 in Berlin
Die Nationalversammlung in der Paulskirche
Gedenktafel an der Paulskirche für den Burschenschafter Heinrich von Gagern

Die Burschenschaften waren eine treibende Kraft der Revolution von 1848. Infolge der Einrichtung der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche, der bis zu 163 Burschenschafter[18] angehörten und deren erster Präsident Heinrich von Gagern Burschenschafter war, wurden die Karlsbader Verbote endgültig aufgehoben. Die Farben der Burschenschaft Schwarz-Rot-Gold wurden am 31. Juli 1848 zu deutschen Nationalfarben erklärt. Die ehemals verfolgten und in den Untergrund getriebenen Organisationen verwandelten sich nun in Vereine der akademischen Elite. Burschenschaften und alle Arten von Studentenverbindungen vermehrten sich ungemein.

Nach dem Scheitern der Revolution mussten aber erneut zahlreiche Burschenschafter Deutschland verlassen und emigrierten als Teil der sogenannten Forty-Eighters vor allem in die USA – unter anderem der spätere US-Innenminister Carl Schurz – aber auch nach Australien und Südamerika.

Nach der Aufhebung der Karlsbader Beschlüsse wurde immer wieder der Versuch gestartet, einen burschenschaftlichen Dachverband zu gründen. Kurzfristig bestehende Dachverbände waren die Allgemeine Burschenschaft (gegründet 1850), der Eisenacher Burschenbund (1864), die Eisenacher Konvention (1870) und der Eisenacher Deputierten-Convent (1874), die aber nie eine Mehrheit der Burschenschaften in sich vereinigen konnten und sich jeweils nach wenigen Jahren wieder auflösten. Auch im Norddeutschen Kartell kamen 1855 für mehrere Jahre einige Burschenschaften zusammen. Initiiert vom Eisenacher Burschenbund kam es seit den 1860er Jahren aber zur Etablierung örtlicher Deputierten-Convente.

Anlässlich des 100. Geburtstag von Friedrich Schiller kam es 1859 zu den ersten offiziellen Gründungen von Burschenschaften im Österreichischen Kaisertum. Zuvor hatte Metternich dort ein Koalitionsverbot mit effizienten Unterdrückungsmethoden durchsetzen können. Erst nach der verlorenen Schlacht von Solferino musste Kaiser Franz Joseph II. Zugeständnisse an die Bürger unter anderem in Form von liberaleren Vereinsgesetzen machen. Bis 1849 hatten in Österreich-Ungarn noch die mittelalterlichen Nationes existiert, nach der Revolution hatte nach deren Verbot ein zehnjähriges Vakuum geherrscht. Dies wurde nun durch eine Gründungswelle studentischer Korporationen kompensiert. In Österreich entstanden also Burschenschaften, Corps, neue Landsmannschaften und katholische Verbindungen nicht nacheinander und aus unterschiedlichen Beweggründen, sondern gleichzeitig und parallel in den Jahren 1859–1864. Die Burschenschaft hatte im Vielvölkerstaat jedoch mit nationalen Identitätsproblemen zu kämpfen und begann sich in Österreich-Ungarn verstärkt in Richtung Deutschnationalismus zu entwickeln.

Die katholische Kirche sah in den Burschenschaften und anderen Korporationen zunehmend eine Gefahr für die Sittlichkeit und den Glauben und ahndete die Mensur mit der Exkommunikation. Daraufhin kam es – vor allem im preußisch-protestantisch dominierten Deutschland – zur Unterdrückung katholischer Studenten durch andere Korporationen, weswegen auf Initiative der Kirche und einzelner Pfarrer nach und nach katholische Studentenverbindungen gegründet wurden, die sich, ohne die Ideologie der Burschenschaft zu teilen, fast genau deren Aussehen und Brauchtum gaben.

Burschenschaften im Kaiserreich (1871–1918)

Datei:Teutonia 1895 beim Bund der Deutschen.jpg
Prager Burschenschaft Teutonia 1895

Nach der Reichsgründung 1871 sahen die Burschenschaften im Deutschen Reich – ganz im Gegensatz zu denen in Österreich – ihr wichtigstes Ziel, nämlich den Zusammenschluss der deutschen Länder und Staaten, als erreicht an. In dieser Zeit glichen sich alle Studentenverbindungen nach dem Vorbild der Corps untereinander an. Für die Burschenschaften hieß das vor allem, dass Duelle zur Pflicht wurden. In der Anfangsphase hatte die Burschenschaft Duelle noch abgelehnt. Aus der revolutionären Bewegung wurde eine staatstragende Organisation. Der Kampf für Einheit und Freiheit verflachte vielfach zu bloßem Nationalismus. Das politische Spektrum blieb aber dennoch sehr breit und reichte von radikal-demokratischen über national-konservative bis zu völkisch-antisemitisch eingestellten Gruppen. Anders in Österreich: Deutschnationale und radikal antisemitische Politiker wie der Burschenschafter Georg von Schönerer polemisierten gegen das supranationalistisch und katholisch eingestellte Kaiserhaus der Habsburger und für einen alldeutschen Zusammenschluss.

Haus der Burschenschaft der Bubenreuther Erlangen, erbaut 1889

Im Kaiserreich kam es erstmals zur Gründung langlebiger burschenschaftlicher Dachverbände: 1881 wurde in Eisenach von zunächst ausschließlich reichsdeutschen Burschenschaften der Allgemeine Deputierten Convent gegründet, der sich ab 1902 Deutsche Burschenschaft (DB) nannte. 1883 entstand als Gegenbewegung der Allgemeine Deutsche Burschenbund (ADB), der Dachverband der sogenannten Reformburschenschaften. 1907 gründeten die Burschenschaften des österreichischen Kaiserreichs einen eigenen Dachverband: die Burschenschaft der Ostmark (BdO).

1896 gründeten die Nachfahren deutscher Einwanderer in Santiago de Chile mit der Burschenschaft Araucania die erste von heute fünf Burschenschaften in Chile.

Im Deutschen Kaiserreich erlebten die Studentenverbindungen eine Blütezeit. In dieser Zeit erwarben auch viele Burschenschaften eigene Korporationshäuser. 1913 besaßen 45 von 66 Mitgliedsbünden der DB ein eigenes Haus, bei den technischen Burschenschaften des RVdB waren es 16 von 35. In Österreich war die Lage anders, hier verfügten 1913 nur sechs der 41 in der BdO zusammengeschlossenen Burschenschaften über ein eigenes Haus.[19]

Burschenschaften in der Weimarer Republik (1919–1933)

Burschenschafterturm bei Linz; 1917 erworben, wurde er 1928 zum „Anschlußdenkmal“ der DB ausgebaut.

Der Ausgang des Ersten Weltkriegs und die Bestimmungen der Pariser Vorortverträge besiegelten auch den Untergang der deutschsprachigen Universitäten in Straßburg und Czernowitz. Dort ansässige Burschenschaften mussten ihre Aktivitäten einstellen oder an andere Universitätsstädte verlegen.

Obgleich die Verfassung der Weimarer Republik große Teile der burschenschaftlich geprägten Paulskirchenverfassung übernommen hatte, waren viele junge Burschenschafter monarchistisch eingestellt oder standen der Konservativen Revolution nahe, während die meisten Alten Herren die neue Staatsform befürworteten.

Die Burschenschaften des ehemaligen österreichischen Kaiserreiches wurden 1919 in die DB aufgenommen, woraufhin die BdO zu bestehen aufhörte. Der Antisemitismus nahm daraufhin auch innerhalb der DB zu und führte 1920 zu dem Beschluss, keine Juden mehr als Mitglieder aufzunehmen. Auf der anderen Seite waren Burschenschafter in vielen wichtigen Positionen des neuen Staates tätig. Der bekannteste Burschenschafter war der Reichskanzler und Außenminister Gustav Stresemann, einer der Wegbereiter der deutsch-französischen Freundschaft und Friedensnobelpreisträger.

1920 wurde mit dem Verband Deutscher Burschen (VDB) ein weiterer reformburschenschaftlicher Korporationsverband gegründet. Die Burschenschaften des VDB lehnten im Gegensatz zu denen der DB und des ADB aber die Mensur ab.

Zu Adolf Hitlers Machtergreifung verhielten sich Burschenschafter nicht einheitlich. So wurde sie, wie von großen Teilen der Bevölkerung, auch von einem großen Teil der Burschenschafter, welche mitunter führende Ämter einnahmen, begeistert begrüßt, während andere vereinzelt sogar im Widerstand aktiv waren (z. B. Hermann Kaiser). Einige Verbindungen schlossen schon kurz darauf ihre jüdischen Mitglieder aus. In vielen ihrer Publikationen wird spätestens mit der Machtergreifung eine antisemitische Haltung unübersehbar. Die Deutsche Burschenschaft als Dachverband hatte sogar noch vor Hitlers Machtergreifung „den Nationalsozialismus als wesentlichen Teil der völkischen Freiheitsbewegung“ per Beschluss auf dem Burschentag von 1932 „bejaht“, in demselben Beschluss aber dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) das Vertrauen versagt.[20] Noch im selben Jahr wurde unter Federführung der DB die in Opposition zum NSDStB stehende „Hochschulpolitische Arbeitsgemeinschaft studentischer Verbände“ (Hopoag) gegründet, die aber schon im April 1933 von den neuen Machthabern aufgelöst wurde.

Gleichschaltung und Auflösung im Dritten Reich (1933–1945)

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Verbot der letzten bestehenden Korporationsverbände durch Heinrich Himmler 1938

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die BdO in Österreich wieder ins Leben gerufen, nachdem die Burschenschaften mit Sitz außerhalb des Deutschen Reichs die DB aus politischen Gründen verlassen mussten.

Ab 1934 wurden alle Studentenverbindungen und -verbände im Rahmen der Gleichschaltung immer stärker unter Druck gesetzt, um sie in den NSDStB einzugliedern, der als einzige studentische Großorganisation etabliert werden sollte. Dazu wurden die Dachverbände zur Einführung des Führerprinzips gezwungen, anschließend zahlreiche Korporationsverbände zwangsfusioniert. So ging 1934 der ADB in der DB auf. Der VDB sollte mit dem Schwarzburgbund fusionieren, wozu es jedoch nicht mehr kam. Der nach dem Führer der ebenfalls gleichgeschalteten Deutschen Studentenschaft (DSt) Andreas Feickert sogenannte „Feickert-Plan“ sah außerdem die Umwandlung aller Studentenverbindungen in „Kameradschaften“ des NSDStB vor.

Gegen diese und andere der Burschenschaft von außen aufgezwungenen Veränderungen regte sich Widerstand: Noch im selben Jahr gründeten zahlreiche aus der DB ausgetretene und ausgeschlossene Burschenschaften die Alte Burschenschaft, die sich allerdings schon 1935 wieder auflösen musste. Zwei Tage später, am 18. Oktober 1935 löste sich auch die DB auf. Nachdem im März 1936 Rudolf Heß schließlich allen studentischen Mitgliedern der NSDAP die Mitgliedschaft in einer studentischen Verbindung verbot, wurde ein öffentliches Aktivenleben unmöglich.[21] Bis zum Ende des Jahres lösten sich die meisten noch bestehenden Burschenschaften auf. Die übrigen wandelten sich in Kameradschaften um, einige konnten so verdeckt ihre Traditionen fortführen.

Nach dem Anschluss Österreichs 1938, der Besetzung der Rest-Tschechei 1939, der Einverleibung Luxemburgs 1940, sowie der Okkupation der Niederlande und Belgiens wurden auch die dortigen Burschenschaften und die BdO aufgelöst, sodass ab diesem Zeitpunkt nur noch die vier Burschenschaften in Chile existierten.

Nachkriegszeit

Nachdem die Nationalsozialisten alle offen agierenden Studentenverbindungen verboten hatten und ihre Mitglieder in Kameradschaften innerhalb des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes eingegliedert hatten, wurde das klassische Verbindungsleben nach 1945 nur in den westlichen Besatzungszonen, der späteren Bundesrepublik, und in Österreich, nicht aber auf dem Boden der DDR wiederbelebt. Da die sowjetische Verwaltung signalisierte, dass sie kein Verbindungsleben auf dem Territorium der sowjetischen Besatzungszone dulden würde, versuchten dort ansässige Verbindungsstrukturen, möglichst viel an Material und historischen Erinnerungsstücken in den Westen zu schaffen und an einer Universität in der entstehenden Bundesrepublik eine neue Existenz aufzubauen. Berliner Verbindungen verlegten ihren Sitz an die neugegründete Freie Universität Berlin oder an die Technische Universität Berlin im Westteil der Stadt. Die im Westen wiedergegründeten Verbindungen hielten mit den „Alten Herren“ in der DDR aus Sicherheitsgründen nur auf sehr diskrete Weise Kontakt. Die kommunistische Führung der DDR wertete die Burschenschaften negativ als konservativ-reaktionäre Vereinigungen. So verschwand die verbindungsstudentische Kultur auf dem Gebiet der DDR aus dem Bewusstsein der Bevölkerung. Eine Ersatzfunktion übernahmen später Studentenverbindungen der DDR. Erst nach der Wende (DDR) konnten sich Burschenschaften auch wieder in den neuen Bundesländern betätigen.

Die Kameradschaften wurden als Teil des NSDStB von den alliierten Verwaltungsbehörden verboten, ihre Häuser beschlagnahmt.[22]

Die 1945 von den alliierten Militärregierungen erlassenen Verbote deutscher Vereine betrafen auch die Studentenverbindungen. Dieses Verbot wurde in der Bundesrepublik erst 1950 offiziell wieder aufgehoben. In diesem Jahr wurden sowohl die DB als auch der VDB wiedergegründet, nicht jedoch der ADB, dessen Burschenschaften sich zum größten Teil an der Wiedergründung der DB beteiligten. Der nichtschlagende VDB löste sich bereits 1956 wieder auf, die meisten seiner Mitgliedsverbindungen gingen in den 1957 gegründeten Deutschen Burschen-Ring (DBR), der bis 1964 existierte. Heute sind die meisten ehemaligen VDB-Burschenschaften dachverbandsfrei oder Mitglied im Schwarzburgbund (SB). Heute gibt es keinen reformburschenschaftlichen Dachverband mehr.

Die Burschenschaften Österreichs gründeten nach dem Krieg mit dem Allgemeinen Delegierten Convent einen eigenen Dachverband, der sich 1959 in Deutsche Burschenschaft in Österreich (DBÖ) umbenannte und ab 1952 ein Arbeits- und Freundschaftsabkommen mit der DB unterhielt. Zur Kernideologie der österreichischen Burschenschaften wurde die Position, dass Österreich Teil einer Deutschen Nation sei. Diese Position wurde durch Medien des rechten Lagers wie Die Aula, ab 1970 auch durch Aktionen und Kundgebungen zu verbreiten versucht.[23] Diese Aktivitäten stießen auf wenig öffentliche Wahrnehmung, was sich die Burschenschaften mit einem geringen Bezug der österreichischen Bevölkerung zur DDR und zu Gebieten wie dem Memelland erklärten. Aktivitäten der Burschenschaften zur Vermittlung einer völkischen Agenda konzentrierten sich daher ab 1990 auf österreichische Gebietsansprüche.[24]

Krise der Deutschen Burschenschaft

Seit Ende der 1950er Jahre gab es in der DB, wie auch in vielen anderen schlagenden Dachverbänden, immer stärker werdende Bestrebungen, das erst 1954 wieder verbindlich gemachte studentische Fechten aufzugeben oder zumindest freizustellen. Das durch die deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre veränderte Gesellschaftsklima verstärkte bei vielen jungen Burschenschaftern den Wunsch, das überlieferte studentische Brauchtum dem Zeitgeist anzupassen.[25] Die Mensur galt vielfach als ein überkommenes Relikt, das vielen jungen Studenten nicht mehr zu vermitteln war. Aber diese damals fortschrittlichen Ideen konnten auf dem Burschentag der DB nicht mit einer Mehrheit rechnen, alle Anträge in dieser Richtung wurden abgelehnt. Wegen Aufgabe der Mensur wurden Ende der 1960er Jahre zahlreiche Burschenschaften aus der DB ausgeschlossen oder schieden durch Selbstausschluß wegen Aufgabe von Verbandsprinzipien aus dieser aus.

Seit der Wiedergründung der DB 1950 hatte es außerdem Bestrebungen gegeben, Burschenschaften unabhängig von staatlichen Grenzen in einem gemeinsamen Dachverband zusammenzufassen, wie dies bereits zwischen 1919 und 1933 der Fall gewesen war. Diese Bestrebungen führten auf dem Burschentag in Nürnberg 1961 zum Antrag auf Fusion der DB mit der DBÖ. Nachdem der Antrag nicht die nötige Mehrheit gefunden hatte, gründeten Befürworter der Fusion aus beiden Verbänden die Burschenschaftliche Gemeinschaft (BG).

Die scharfen Auseinandersetzungen in diesen beiden Fragen führten die DB in eine tiefe Krise, die auch eine Spaltung des Verbandes möglich erscheinen ließ. Anträge auf Vertagung oder Auflösung der DB zeugen von der Handlungsunfähigkeit des Verbandes in dieser Zeit. 1970 wurde darum ein Satzungsausschuss eingesetzt, der zum folgenden Burschentag eine Kompromisslösung präsentieren konnte, die vier wesentliche Änderungen beinhaltete:[26]

„Die Bestimmungsmensur wird den einzelnen Verbindungen zukünftig freigestellt sein. Im Gegenzug dafür können die Burschenschaften aus Österreich bis zum 31. August 1972 in die DB eintreten. Darüber hinaus wird der volkstumsbezogene Vaterlandsbegriff in die Grundsätze verankert und bei Aufgabe bzw. Verstoß gegen die Grundsätze wird die sog. Selbstausschlußklausel wirksam.“

Auf dem Burschentag in Landau 1971 wurde schließlich dem vierten verhandelten Abänderungsantrag dieses Historischen Kompromisses genau mit der benötigten 3/4-Mehrheit zugestimmt.[27] Der lange befürchtete Bruch zwischen konservativen und liberalen Burschenschaften war somit – zumindest vorerst – vermieden worden. Durch den Kompromiss wurde „eines der dunkelsten Kapitel der DB in der Nachkriegszeit“ allerdings „nur pro forma“ beendet: „Die Einheit konnte zwar durch diesen sog. „historischen Kompromiß“ gerettet werden, aber eine Konformität im Denken wurde nicht erreicht.“[28]

Anders als ursprünglich vorgesehen, löste die BG sich im Anschluss an den Kompromiss nicht wieder auf. Viele Burschenschaften traten jedoch 1971 aus der BG aus. Durch den Beitritt der österreichischen Burschenschaften wurde der Einfluss der BG auf die DB dennoch gestärkt.

Viele DB-Burschenschaften stellen oder stellten seit 1971 ihren Mitgliedern das Schlagen von Bestimmungsmensuren frei. Die DB besteht daher heute sowohl aus pflicht- als auch aus fakultativ schlagenden Burschenschaften.

Ab Mitte der 1970er Jahre stiegen die Mitgliederzahlen bei vielen Burschenschaften wieder an, wenn auch die Zahlen aus der Zeit vor der Studentenbewegung nicht mehr erreicht wurden.[29]

Die Abspaltung der Neuen Deutschen Burschenschaft (NeueDB) von der DB im Jahr 1996 ist auch auf die Ablehnung des 1971 zum Verbandsprinzip erhobenen volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriffs zurückzuführen. In der NeuenDB können nur Burschenschaften mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland Mitglied werden. Für die NeueDB löste „der sog. historische Kompromiß 1971, der die Pflichtmensur abschaffte und die Aufnahme von deutschen Burschenschaften in Österreich ermöglichte, […] die Probleme nur vordergründig.“[30]

In den Jahren 2007 und 2008 traten die drei als Urburschenschaften bezeichneten Jenaischen Burschenschaften aus der DB aus. Dies wird vielfach als vorläufiger Höhepunkt eines Zerfallsprozesses in diesem Verband gesehen, an dem auch Reformbestrebungen, etwa der Stuttgarter Initiative, nichts zu ändern vermochten.[31]

27 Burschenschaften, mehrheitlich ehemalige Mitglieder der DB, gründeten am 2. Oktober 2016 den Korporationsverband Allgemeine Deutsche Burschenschaft.[32]

Verschiedene Arten von Burschenschaften

Stammbuchblatt von 1822: Tübinger Mensur zwischen einem Corpsstudenten und einem Burschenschafter (rechts)

Die meisten sich als „Burschenschaft“ bezeichnenden Studentenverbindungen berufen sich auf das Erbe der Urburschenschaft. Dabei gibt es allerdings teilweise gewaltige Unterschiede zwischen den einzelnen Burschenschaftstypen. Einer der wichtigsten Unterschiede ist die Stellung zur Mensur. Der Typus der schlagenden Burschenschaften ist der größere und ältere. Die meisten dieser Burschenschaften sind heute entweder pflichtschlagend oder fakultativ schlagend. Nichtschlagende Burschenschaften entstanden vor allem nach 1848 mit den christlichen Burschenschaften und um 1900 mit den Reformburschenschaften. Es gibt aber auch einige ehemals schlagende Burschenschaften, die – insbesondere in den 1960er Jahren – die Mensur komplett aufgegeben haben.

Schlagende Burschenschaften

Obwohl die Urburschenschaft selbst nichtschlagend gewesen war, übernahmen die frühen Burschenschaften vielfach schon in den 1820er Jahren die Mensur von den Corps. Zur gleichen Zeit kam es innerhalb der Burschenschaft zur ersten Spaltung: es entstanden die arminischen und die germanischen Burschenschaften.

Arminische und germanische Burschenschaften

Seit 1825 teilte sich die burschenschaftliche Bewegung mehr und mehr in eine radikal-republikanische und nationale Linie („Germania“) und eine hochschulpolitische und freidenkerisch-liberale Linie (Arminia). Diese Teilung entstand zuerst in Erlangen und breitete sich schließlich auf die ganze burschenschaftliche Bewegung aus. Während es sich bei den Germanen um die „waffenfreudigen Verfechter eines straffen Verbindungslebens“ handelte, die „die theoretische Beschäftigung mit politischen Problemen zur Verpflichtung erheben wollten“, zielten die Arminen „auf eine Verinnerlichung des burschenschaftlichen Lebens und lehnten politische Diskussionen ab.“[33] 1829 kam es schließlich zum Bruch: die arminischen Burschenschaften wurden von der germanischen Mehrheit aus der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft ausgeschlossen.

Rote und weiße Burschenschaften

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts manifestierte sich innerhalb der Deutschen Burschenschaft eine weitere Diversifizierung, die die erste Teilung in Arminia und Germania fortan zu einem großen Teil überlagerte: es entstanden die „Rote“ und die „Weiße Richtung“.

Die roten Burschenschaften bezeichnen sich selbst als bodenständig und stellen die politische Bildung in den Vordergrund, während die weißen Burschenschaften größeren Wert auf gesellschaftliche Umgangsformen legen und „mit Nachdruck die korporative Eigenart und waffenstudentischen Aufgaben der Einzelburschenschaften und die Wahrung der überlieferten Formen eines straff geknüpften Gemeinschaftslebens“ betonen.[34]

Diese Teilung war bis zur Gründung der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) für die Verbandspolitik der DB prägend. Nachdem sowohl 1961 die BG als auch 1996 die Neue Deutsche Burschenschaft von roten und weißen Burschenschaften gemeinsam gegründet wurden, trat auch dieses Merkmal bei vielen Burschenschaften in den Hintergrund.

Reformburschenschaften

Die seit Ende des 19. Jahrhunderts entstehenden Reformburschenschaften bezogen sich stärker als die klassischen Burschenschaften auf das liberal-demokratische Erbe der Urburschenschaft. Sie kritisierten viele Traditionen anderer Burschenschaften als unzeitgemäß oder unburschenschaftlich (siehe auch Allgemeiner Deutscher Burschenbund). Nach 1950 schlossen sich die meisten der schlagenden Reformburschenschaften der DB an.

Technische Burschenschaften

Burschenschaften an technischen Hochschulen und Fachhochschulen waren von einer Mitgliedschaft in „akademischen“ Dachverbänden wie der DB lange Zeit ausgeschlossen. Diejenigen Bünder, die sich nicht – wie der Rüdesheimer Verband deutscher Burschenschaften (Technische Hochschulen) 1919 oder die Deutsche Hochschul-Burschenschaft (Fachhochschulen) 1999 – der DB anschlossen, entwickelten daher wiederum eigene Traditionen und Eigenheiten.[35] Diese „Ingenieurburschenschaften“ sind heute in Österreich im Conservativen Delegierten Convent und in Deutschland mit anderen technischen Verbindungen im Bund Deutscher Ingenieur-Corporationen zusammengeschlossen.

Nichtschlagende Burschenschaften

Bald nach der Übernahme der Mensur durch die Burschenschaften gründeten sich Studentenverbindungen, die die Mensur ablehnten. Die erste war die 1836 gegründete Christliche Studentenverbindung Uttenruthia Erlangen (siehe auch: Christliche Studentenverbindungen). Die älteste nichtschlagende Burschenschaft ist die Germania Göttingen. Christliche Burschenschaften entstanden zuerst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie sind heute zumeist in den Dachverbänden Schwarzburgbund und Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften organisiert.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden Reformburschenschaften, die auch das Schlagen von Mensuren ablehnten. Sie organisierten sich seit den 1920er Jahren im Verband Deutscher Burschen und traten nach dem Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen dem Schwarzburgbund bei.

Pennale Burschenschaften

Vornehmlich in Österreich, aber auch zunehmend in Deutschland, gibt es pennale Burschenschaften, also Schülerverbindungen, die ebenfalls Burschenschaften sind.

Verbände

Wappen der Deutschen Burschenschaft
Burschenschaftsdenkmal in Eisenach von 1902
Datei:Wappen des rkdb.jpg
Wappen des Ringes Katholischer Deutscher Burschenschaften

Der größte Teil der Burschenschaften ist heute in den Korporationsverbänden Deutsche Burschenschaft (DB), Neue Deutsche Burschenschaft (NeueDB) und Allgemeine Deutsche Burschenschaft[36] (ADB) organisiert. Viele Burschenschaften in Österreich gehören – zum Teil zusätzlich zur Mitgliedschaft in der DB – der Deutschen Burschenschaft in Österreich (DBÖ) oder dem Conservativen Delegierten Convent (CDC) an. Daneben gibt es vor allem in Deutschland noch verschiedene andere Dachverbände, die sich vollständig oder teilweise aus Burschenschaften zusammensetzen.

Deutsche Burschenschaft

Die Deutsche Burschenschaft sieht sich in der patriotischen Traditionslinie der Urburschenschaft und vereint Verbindungen aus der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich.

Die Deutsche Burschenschaft stellt ihren Mitgliedsbünden seit dem Historischen Kompromiss von 1971 die Pflichtmensur frei und nimmt seitdem im Gegenzug dafür auch wieder Burschenschaften aus Österreich auf. Nach wie vor gilt der volkstumsbezogene Vaterlandsbegriff, der den deutschen Sprach- und Kulturraum und damit die „deutsche Kulturnation“ bzw. das „deutsche Volkstum“ umfasst.

Österreichische Dachverbände

In Österreich bestehen die Deutsche Burschenschaft in Österreich (DBÖ), deren Mitgliedsbünde überwiegend zugleich auch der DB angehören, und der Conservative Delegierten Convent (CDC). Beide Verbände sind pflichtschlagend und haben Freundschafts- und Arbeitsabkommen mit der DB.

Burschenschaftliche Gemeinschaft

Der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) gehören heute 36 Burschenschaften aus der DB, der DBÖ und dem CDC an. Sie ist damit nach der Initiative Burschenschaftliche Zukunft der zweitgrößte burschenschaftliche Interessenverband unterhalb der Verbandsebene. Ursprüngliches Ziel der BG war es, Burschenschaften aus Österreich den Beitritt in die DB zu ermöglichen. Die BG wurde 1961 im Haus der Münchener Burschenschaft Cimbria gegründet, nachdem ein Antrag auf eine Fusion der DB mit der DBÖ auf dem Burschentag nicht die nötige Mehrheit der bundesdeutschen Burschenschaften gefunden hatte. Dieses Ziel wurde 1971 schließlich durch den historischen Kompromiss erreicht.

Die BG kann über die drei wesentlichen führenden Organe der DB Einfluss auf die gesamte Organisation nehmen. Da zum Beispiel für Neuaufnahmen Zwei-Drittel-Mehrheiten benötigt werden, hat sie eine Art Vetofunktion und somit großen Einfluss. Die BG tritt dafür ein, in der DB das Prinzip der Pflichtmensur wieder einzuführen. Da sie sich auch der Historie verschrieben hat, beziehen sich viele kritische politische Diskussionen auf vergangene Ereignisse, wie die Vertreibungen aus den ehemaligen Ostgebieten des vormaligen Deutschen Reiches und auf die Anerkennung von Gebietsabtretungen. Eine Sperrminorität unter den DB-Burschenschaften lehnte in diesem Zusammenhang allerdings bislang eine Verschärfung der Mensurverpflichtungen ab.

Andere Verbände

Burschenschaften, die anderen Verbänden angehören oder verbandsfrei sind, vertreten oftmals liberalere politische Programme oder sind gänzlich unpolitisch. Alle sind farbentragend, das waffenstudentische Prinzip reicht allerdings von nichtschlagend bis pflichtschlagend.

  • Die Neue Deutsche Burschenschaft (NDB) hat sich 1996 nach internen Meinungsverschiedenheiten von der Deutschen Burschenschaft abgespalten, um sich von ihr bewusst abzugrenzen und ausdrücklich jeden Revanchismus abzulehnen. Sie bekennt sich im Gegensatz zur DB zum staatsbürgerlichen Vaterlandsbegriff und besteht aus derzeit 10 Bünden.
  • Die Allgemeine Deutsche Burschenschaft (ADB) hat sich 2016 gegründet und besteht hauptsächlich aus ehemaligen Mitgliedern der Deutschen Burschenschaft; sie besteht aus 27 Bünden.
  • Das Süddeutsche Kartell (SK), ein Zusammenschluss von sechs pflichtschlagenden ehemaligen DB-Burschenschaften, versteht sich als ein Bund an mehreren Hochschulorten.
  • Der Schwarzburgbund (SB) besteht aus nichtschlagenden, christlichen Verbindungen, darunter überwiegend solchen, die sich Burschenschaft nennen. Zum Teil sind die SB-Burschenschaften gemischte Verbindungen.
  • Der Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften (RKDB) in Deutschland und der Ring Katholisch Akademischer Burschenschaften (RKAB) in Österreich umfassen zusammen 21 nichtschlagende katholische Burschenschaften.
  • Der Bund Deutscher Ingenieur-Corporationen (BDIC) besteht aus Studentenverbindungen, die an technischen Hochschulen aktiv sind, darunter auch 18 Burschenschaften unterschiedlicher Charakterisierung.
  • In Chile besteht als Dachverband der fünf chilenischen Burschenschaften der Bund Chilenischer Burschenschaften (BCB), der ein Freundschafts- und Arbeitsabkommen mit der DB hat.

Daneben gibt es viele verbandsfreie Burschenschaften, die meist aus einem Dachverband ausgetreten sind. Sie sind oft weltanschaulich unabhängig und aufgrund ihrer Vielfalt schwer mit den Mitgliedsbünden der großen burschenschaftlichen Dachverbände zu vergleichen. Einige verbandsfreie Burschenschaften nehmen heute auch Frauen oder Nichtakademiker auf.

Kritik

Ein häufiger Vorwurf ist, Burschenschaften hätten ein elitäres Gesellschaftsverständnis. In diversen Publikationen, bei Veranstaltungen und Demonstrationen werden Traditionen der Burschenschaften und anderer Verbindungen von ihren Gegnern oftmals pauschal in einen rechtsextremistischen Zusammenhang gerückt. Insbesondere die Burschenschaften der Burschenschaftlichen Gemeinschaft werden politisch häufig am äußeren rechten Rand der Studentenverbindungen eingeordnet.

Deutschland

Günther Beckstein, selbst Alter Herr einer musischen Studentenverbindung, kritisierte 2001 als bayerischer Innenminister Rechtsextremisten, die versuchten, in akademischen Burschenschaften und über diese an den Hochschulen Einfluss zu gewinnen. Bayern sehe daher nicht weg, wenn Rechtsextremisten Kontakte mit Burschenschaften pflegten oder gar versuchten, akademische Verbindungen zu unterwandern.[37]

Anlässlich eines Vortrages von Egon Bahr bei einer Berliner Burschenschaft kritisierten die Jusos 2005 in einem offenen Brief:[38]

„Burschenschaften behandeln Menschen ungleich, Frauen werden oft wegen ihres Geschlechts strukturell benachteiligt. Für viele Burschenschaften sind rassische Kriterien, Nationalität, sexuelle Orientierung, Religion oder die Wehrdienstverweigerung Ausschlusskriterien für eine Aufnahme. (…) Wir halten es für nicht akzeptabel, wenn Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten durch Reden vor Burschenschaften daran mitwirken, dass Burschenschaften an Einfluss gewinnen und ihr elitäres und undemokratisches Weltbild salonfähig wird.“

2006 beschloss die SPD daraufhin, dass die Mitgliedschaft in einer Burschenschaft der Burschenschaftlichen Gemeinschaft nicht mit einer Mitgliedschaft in der SPD vereinbar sei. Einen ersten Prozess um den Ausschluss eines Burschenschafters hat die SPD rechtskräftig verloren.[39]

Österreich

Burschenschaften in Österreich wird von Kritikern allgemein ein starker Bezug zum deutschnationalen Lager attestiert, was unter anderem im Prinzip des „volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriffes“ zum Ausdruck komme, der das „deutsche Vaterland unabhängig von staatlichen Grenzen“ definiert und Österreich mit einschließe. Die Idee einer eigenständigen österreichischen Nation wird dabei mit unterschiedlicher Deutlichkeit abgelehnt.[40]

Einzelne österreichische Burschenschaften wurden in den 1990er Jahren im Jahreslagebericht Rechtsextremismus des österreichischen Innenministeriums erwähnt.[41] Der Wiener Rechtsextremismusforscher Heribert Schiedel spricht von einer zentralen Bedeutung der Burschenschaften „an der Schnittstelle zwischen Rechtsextremismus, legalem Deutschnationalismus und (Neo-)Nazismus“.[42]

Namhafte Burschenschafter

Carl Graebe
Justus von Liebig
Joseph Victor von Scheffel
Kai Diekmann

Mediziner und Naturwissenschaftler

Ingenieure, Unternehmer und Industrielle

Geisteswissenschaftler und Juristen

Dichter, Schriftsteller, Musiker und Journalisten

Offiziere

Politiker

Siehe auch

Portal: Studentenverbindung – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Studentenverbindung

Literatur

Allgemeines

  • Hans-Georg Balder: Die Deutschen Burschenschaften. Hilden 2005. ISBN 3-933892-97-X.
  • Hans-Georg Balder: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. Hilden 2006. ISBN 3-933892-25-2.
  • Hans-Georg Balder, Rüdiger B. Richter: Korporierte im amerikanischen Bürgerkrieg, Hilden 2008. ISBN 978-3-933892-27-0.
  • Hans-Georg Balder: Die Deutsche Burschenschaft in ihrer Zeit. Hilden 2009. ISBN 978-3-940891-20-4.
  • Frank Grobe: Zirkel und Zahnrad. Ingenieure im bürgerlichen Emanzipationskampf um 1900. Die Geschichte der technischen Burschenschaft, in: Oldenhage, Klaus (Hrsg.), Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert, Bd. 17, Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2009. ISBN 978-3-8253-5644-6.
  • Frank Grobe: Mit burschenschaftlichen Grüßen. Couleurkarten des Rüdesheimer Verbandes deutscher Burschenschaften, Essen 2011. ISBN 978-3-939413-16-5.
  • Horst Grimm, Leo Besser-Walzel: Die Corporationen. Umschau Verlag Breidenstein, Frankfurt am Main 1986. ISBN 3-524-69059-9.
  • Peter Krause: O alte Burschenherrlichkeit – Die Studenten und ihr Brauchtum. Styria, Graz/Wien/Köln 1997. ISBN 3-222-12478-7.
  • Alfred Thullen: Der Burgkeller zu Jena und die Burschenschaft auf dem Burgkeller von 1933–1945. Heidenheim a.d.B. 2002. ISBN 3-933892-49-X.
  • Matthias Stickler: Die Krise der Deutschen Burschenschaft. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14. Februar 2014. Online-Version.

Geschichte der Deutschen Burschenschaft

  • Paul Wentzcke: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. Bd. 1. Vor- und Frühzeit bis zu den Karlsbader Beschlüssen. Heidelberg 1965. ISBN 3-8253-1338-7.
  • Georg Heer: Geschichte der Deutschen Burschenschaft, Bd. 2. Die Demagogenzeit. Von den Karlsbader Beschlüssen bis zum Frankfurter Wachensturm (1820–1833). Heidelberg 1965. ISBN 3-8253-1342-5.
  • Georg Heer: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. Bd. 3. Die Zeit des Progresses. Von 1833 bis 1859. Heidelberg 1965. ISBN 3-8253-1343-3.
  • Georg Heer: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. Bd. 4. Die Burschenschaft in der Zeit der Vorbereitung des zweiten Reiches, im zweiten Reich und im Weltkrieg. Von 1859 bis 1919. Heidelberg 1977. ISBN 3-533-01348-0.
  • Gerhard Neuenhoff: Belege zur Entwicklung der arministischen und germanistischen Burschenschaftsrichtung. SC und Burschenschaft in Jena 1830 bis 1832. Einst und Jetzt, Bd. 32 (1987), S. 99–108.
  • Helma Brunck: Die Deutsche Burschenschaft in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. München 2000. ISBN 3-8004-1380-9.

Kritisches

  • Diana Auth, Alexandra Kurth: Männerbündische Burschenherrlichkeit. Forschungslage und historischer Rückblick, in: Christoph Butterwegge, Gudrun Hentges (Hrsg.): Alte und Neue Rechte an den Hochschulen. Agenda, Münster 1999. ISBN 3-89688-060-8.
  • Ludwig Elm, Dietrich Heither, Gerhard Schäfer (Hrsg.): Füxe Burschen Alte, Herren – Studentische Korporationen vom Wartburgfest bis heute. Papyrossa, Köln 1993. ISBN 3-89438-050-0.
  • Dietrich Heither, Gerhard Schäfer: Studentenverbindungen zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus. in: Jens Mecklenburg (Hrsg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus. Berlin 1996. ISBN 3-88520-585-8.
  • Dietrich Heither: Verbündete Männer. Papyrossa, Köln 2000. ISBN 3-89438-208-2.
  • Dietrich Heither, Michael Gehler, Alexandra Kurth: Blut und Paukboden. Fischer, Frankfurt 2001. ISBN 3-596-13378-5.
  • Oskar Scheuer: Burschenschaft und Judenfrage. Hilden 2003. ISBN 3-933892-47-3. Original: Burschenschaft und Judenfrage. Der Rassenantisemitismus in der deutschen Studentenschaft. Berlin 1927

Weblinks

Commons: Burschenschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Burschenschaft – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Verbände und Arbeitsgemeinschaften:

Allgemein:

Publikationen:

Kritisches:

Einzelnachweise

  1. a b Isis oder Encyclopädische Zeitung zum Wartburgfest 1817 (PDF; 1,1 MB)
  2. Burschenschafter / Burschenschaftler im Online-Duden, abgerufen im Mai 2019.
  3. Alfons Fridolin Müller: Die Pejoration von Personenbezeichnungen durch Suffixe im Neuhochdeutschen. Burch, Altdorf 1953, S. 172.
  4. Edwin A. Biedermann: Logen, Clubs und Bruderschaften. Droste, 2007, S. 253.
  5. Rainer Pöppinghege: Zwischen Radikalität und Anpassung. 200 Jahre studentische Geschichte, in: Jan Carstensen, Gefion Apel (Hrsg.): Schlagfertig! Studentenverbindungen im Kaiserreich. Reader und Ausstellungskatalog im Auftrage des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zur Ausstellung im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold vom 15. August bis 31. Oktober 2006, S. 12f. ISBN 3-926160-39-X Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.
  6. Herman Haupt (Hrsg.): Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Burschenschaft und der deutschen Einheitsbewegung, Band 1, C. Winter, 1910. S. 124.
  7. Karl Klüpfel: Die deutschen Einheitsbestrebungen in ihrem geschichtlichen Zusammenhang. Gustav Mayer, Leipzig 1853, S. 401.
  8. Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte. Seit 1789. Teil 1: Reform und Restauration. 1789 bis 1830, 2. Auflage, Stuttgart u. a. 1990, S. 722.
  9. vgl. Klaus Wessel: Das Wartburgfest der Deutschen Burschenschaft am 18. Oktober 1817. Röth, Eisenach 1954 (Veröffentlichungen der Wartburg-Stiftung 2).
  10. Jost Hermand: Eine Jugend in Deutschland. Heinrich Heine und die Burschenschaft (PDF; 86 kB), Berlin 2002, S. 6.
  11. die-corps.de: Heinrich Heine (Memento vom 10. Januar 2013 im Internet Archive)
  12. Walter Schmidt: Lebensschicksale. Verfolgte schlesische Burschenschafter aus dem frühen 19. Jahrhundert. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 22, 2003, S. 449–521.
  13. Herman Haupt: Handbuch für den Deutschen Burschenschafter, Frankfurt am Main 1929, S. 16 u. 42.
  14. Burschenschaft, in: Großer Brockhaus, Enzyklopädie in 20 Bänden, 20. Auflage 1996.
  15. Harald Lönnecker: Der Frankfurter Wachensturm 1833. 175 Jahre Aufstand für nationale Einheit und Freiheit (Memento vom 30. März 2013 im Internet Archive)
  16. Christa Berg: Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Band 3, C. H. Beck, 1987, ISBN 3-406-32385-5, S. 244.
  17. Peter Kaupp: Burschenschafter in der Paulskirche.
  18. Frank Grobe: Zirkel und Zahnrad. Ingenieure im bürgerlichen Emanzipationskampf um 1900. Die Geschichte der technischen Burschenschaft. (Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Band 17. Hrsg. von Klaus Oldenhage). Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2009, S. 609.
  19. Hans-Georg Balder: Frankonia-Bonn 1845–1995. Die Geschichte einer deutschen Burschenschaft. WJK-Verlag, Hilden 2006, ISBN 3-933892-26-0, S. 599.
  20. Die Burschenschaft im Dritten Reich und während des Zweiten Weltkrieges (Memento vom 13. Dezember 2011 im Internet Archive)
  21. Bernhard Weidinger: „Im nationalen Abwehrkampf der Grenzlanddeutschen.“ Akademische Burschenschaften und Politik in Österreich nach 1945. Böhlau, 2014. S. 53–54.
  22. Bernhard Weidinger: „Im Abwehrkampf der Grenzlanddeutschen“. Akademische Burschenschaften und Politik in Österreich nach 1945. S. 360–361.
  23. Bernhard Weidinger: „Im Abwehrkampf der Grenzlanddeutschen“. Akademische Burschenschaften und Politik in Österreich nach 1945. S. 362.
  24. Helmut Blazek: Männerbünde. Eine Geschichte von Faszination und Macht. Ch. Links Verlag, 1999, ISBN 3-86153-177-1. S. 152.
  25. Sonja Kuhn: Die Deutsche Burschenschaft – eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung – eine Analyse für den Zeitraum 1950 bis 1999. Diplomarbeit im Studiengang Pädagogik, Philosophie, Psychologie der Universität Bamberg. Hrsg. vom Altherrenverband der Burschenschaft Hilaritas Stuttgart. Stuttgart 2002. ISBN 3-00-009710-4. S. 127.
  26. Sonja Kuhn: Die Deutsche Burschenschaft – eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung – eine Analyse für den Zeitraum 1950 bis 1999. Diplomarbeit, Universität Bamberg, Stuttgart 2002, S. 128.
  27. Sonja Kuhn: Die Deutsche Burschenschaft – eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung – eine Analyse für den Zeitraum 1950 bis 1999. Diplomarbeit, Universität Bamberg, Stuttgart 2002, S. 129.
  28. Der Spiegel: Gut im Geschäft. Ausgabe 26/1976 vom 21. Juni 1976, S. 50.
  29. Michael Hacker auf der Webseite der NeuenDB (aufgerufen am 21. März 2008).
  30. Junge Freiheit: Verhärtete Fronten in Eisenach (28. Mai 2010) und Die Spaltung wurde vertagt (4. Juni 2010).
  31. Neuer Burschenschaftsverband: Ein bisschen weniger rechts (Memento vom 11. Oktober 2016 im Internet Archive), mdr.de, abgerufen am 11. Oktober 2016.
  32. Die Burschenschaften als Wegbereiter der Revolution von 1848 (Memento vom 27. Juli 2009 im Internet Archive)
  33. Handbuch für den Deutschen Burschenschafter, Frankfurt 1925, S. 118.
  34. Frank Grobe: Zirkel und Zahnrad. Ingenieure im bürgerlichen Emanzipationskampf um 1900. Die Geschichte der technischen Burschenschaft. (Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Band 17. Hrsg. von Klaus Oldenhage). Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2009.
  35. Homepage. Allgemeine Deutsche Burschenschaft, abgerufen am 25. Dezember 2018.
  36. Berliner Zeitung: Beckstein warnt vor Nazis an Universitäten (15. Juni 2001). Abgerufen am 7. Juni 2015.
  37. Unispiegel: Einfluss Alter Herren bis in den Parteivorstand (17. Januar 2006).
  38. Akademische Freiheit: Parteiausschluss
  39. Wolfgang Gessenharter, Thomas Pfeiffer (Hrsg.): Die neue Rechte: eine Gefahr für die Demokratie?. V.S. Verlag für Sozialwissenschaften, 2004. ISBN 3-8100-4162-9, S. 129.
  40. [1] DöW – Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Mai 2002.
  41. Interview H. Schiedel, erschienen in: Gedenkdienst 3/2003.
  42. a b c Siehe dazu als Hintergrund den Hauptartikel der Ibiza-Affäre im Jahr 2019.