Griffbrettdiagramm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Juni 2019 um 22:48 Uhr durch imported>Aka(568) (doppelte Leerzeichen entfernt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Griffbrettdiagramm einer Gitarre mit einigen Oktavsprüngen des C

Unter einem Griffbrettdiagramm (englisch fretboard chart) versteht man die grafische Darstellung der Fingerpositionen auf dem Griffbrett eines Saiteninstruments. Dabei wird ein Ausschnitt oder das gesamte Griffbrett in der Draufsicht schematisch dargestellt. Die Saiten und Bünde bilden ein Gitter, in dem meist Kreise (aber auch andere Symbole) die Positionen der Finger symbolisieren. Geläufig sind zwei Orientierungen mit horizontal oder vertikal dargestellten Saiten. Welche Variante vorliegt ist unter anderem daran erkennbar, dass die Markierungen auf den Saiten und zwischen den Bünden liegen. Das Griffbrettdiagramm dient nicht dazu, Melodien (geordnete Folge von Tönen) oder Rhythmen (die zeitliche Struktur der Töne) zu notieren.

Skalendiagramm der C-Dur Tonleiter gespielt ab dem 7. Bund einer Gitarre
Akkorddiagramm a-Moll für Gitarre

Varianten

Je nach Art des darzustellenden musikalischen Zusammenhangs haben sich unterschiedliche Formen von Griffbrettdiagrammen etabliert. Allen gemeinsam ist die Darstellung des Griffbretts als Gitter aus Bünden und Saiten. Die Unterscheidung liegt in der Art und Bedeutung der markierten Fingerpositionen.

Skalendiagramm

Beim Skalendiagramm (englisch scale chart) werden auf dem Griffbrett die Fingerpositionen beim Spiel einer Tonleiter (Skala) abgebildet. Dabei wird in der Regel nur der Ausschnitt des Griffbretts dargestellt, in dem die betreffenden Fingerpositionen liegen. Die Lage des abgebildeten Ausschnitts auf dem Griffbrett wird durch die Angabe der Bundlage, meist in römischen Zahlen, notiert. Der Grundton der dargestellten Tonleiter ist meist besonders hervorgehoben. Ein Skalendiagramm wird als Vorlage zum Erlernen von Tonleitern verwendet.

Akkorddiagramm

Beim Akkorddiagramm werden die Fingerpositionen für das Spiel eines Akkords markiert. Im Unterschied zum Skalendiagramm werden beim Akkorddiagramm die Fingerpositionen in der Regel gleichzeitig gegriffen und bilden gemeinsam den betreffenden Akkord.

Arpeggiodiagramm

Eine besondere Form des Akkorddiagramms bildet das Arpeggiodiagramm. Bei einem Arpeggio, also einem gebrochenen Akkord, werden die Positionen nacheinander in kurzen Abständen gespielt, bilden aber keine Tonleiter wie beim Skalendiagramm, sondern einen Akkord (ggf. in Variationen).

Unterscheidung zur Tabulatur

Bei der Tabulatur werden im Gegensatz zum Griffbrettdiagramm die Bünde nicht dargestellt. Bei Saiteninstrumenten symbolisieren die Linien die Saiten und auf ihnen werden die jeweils zu greifenden Bünde als (arabische) Zahlen angegeben. Es gibt auch Tabulaturen für Tasteninstrumente, bei denen die Linien entsprechend keine Saiten darstellen. Im Gegensatz zu Griffbrettdiagrammen lassen sich bei Tabulaturen mit speziellen Markierungen auch Melodien und Rhythmus darstellen. Die Linien verlaufen dabei horizontal entlang einer gedachten Zeitachse (die den entscheidenden Unterschied zu Griffbrettdiagrammen macht, denn ihnen fehlt die Zeitachse), ähnlich der Notenschrift.

Weblinks

Wiktionary: Skala – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen