Out to Lunch!
Out to Lunch! | ||||
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Studioalbum von Eric Dolphy | ||||
Veröffent- |
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Aufnahme |
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Label(s) | Blue Note Records | |||
Format(e) |
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Titel (Anzahl) |
5 | |||
42:31 | ||||
Besetzung | ||||
Studio(s) |
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Out to Lunch! (engl., eigentlich weg zum Mittagessen!, wird als Slangausdruck für exzellent oder verrückt verwendet)[1] ist ein Jazz-Album von Eric Dolphy, das 1964 veröffentlicht wurde. Es handelt sich dabei um Dolphys einziges Album, das er für Blue Note Records als Bandleader aufgenommen hat. Das am 25. Februar 1964 in Englewood Cliffs eingespielte Album gilt heutzutage als eines der besten Alben in der Geschichte des Labels und stellt einen Höhepunkt des Avantgarde Jazz der 1960er Jahre dar.
Hintergrund
Zu Beginn des Jahres 1964 wechselte Dolphy von Prestige zu Blue Note Records. Für sein Debüt auf diesem Label schrieb Dolphy fünf neue Stücke und präsentierte ein völlig neues Klangkonzept, ein „luftiges Gerüst aus farbiger Abstraktion“ und vielfältigen Rhythmen; Hans-Jürgen Schaal stellte auch eine veränderte Spielhaltung fest: „halb kammermusikalische Transparenz, halb Free-Jazz-Labor“.
Der Titel des ersten Stückes Hat and Beard bezieht sich auf Thelonious Monk. Das Thema baut auf einem 9/4-Ostinato auf; das Stück enthält ein erstklassiges perkussives Intermezzo von Tony Williams und Bobby Hutcherson.
Something Sweet, Something Tender enthält ein bemerkenswertes Duett von Richard Davis am Bass und Eric Dolphy an der Bassklarinette.
Gazzelloni, stellt den avancierten Stand des Flötenspiels von Dolphy vor. Sie ist nach dem klassischen Flötisten Severino Gazzelloni benannt, der insbesondere als Interpret Neuer Musik bekannt war. Trotz des sehr komplexen 13-taktigen Themas und freier, aber formbewusster Improvisation ist die Komposition wie ein Bop-Titel aufgebaut.
Zum Altsaxophon greift der Bandleader auf dem Titeltrack des Albums und auf Straight Up and Down, das (laut Dolphy-Interview in den originalen Liner Notes) "an den Gang eines Besoffenen" erinnert.
Schlagzeuger Tony Williams war ein paar Monate, bevor das Album aufgenommen wurde, achtzehn Jahre alt geworden und wurde als Anthony Williams auf dem Cover aufgeführt.
Ein paar Monate, nachdem das Album aufgenommen wurde, begleitete Dolphy Charles Mingus auf einer Europa-Tournee und starb an einem diabetischen Koma. Insofern war die Platte sein Vermächtnis und deutet einen Übergang in den Creative Jazz an.
Titelliste
Alle Kompositionen stammen von Eric Dolphy.
Seite 1
- Hat and Beard – 8:24
- Something Sweet, Something Tender – 6:02
- Gazzelloni – 7:22
Seite 2
- Out to Lunch – 12:06
- Straight Up and Down – 8:19
Rezeption
Quelle | Bewertung |
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Allmusic | [2] |
All About Jazz | [3] |
Penguin Guide to Jazz | [4] |
Ein Teil der Kritik merkte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung an, dass Dolphy mit diesem Album konventioneller zu spielen begann und den Avantgarde-Anspruch zu verlieren drohte. „Das erscheint allerdings angesichts der gemeinsam entwickelten Intensität und enormen kommunikativen Vielfalt, die die Stücke beseelen, weit hergeholt.“[5] Wie für Ralf Dombrowski ist auch für Richard Cook und Brian Morton in ihrem The Penguin Guide to Jazz das Album ein meisterhafter Klassiker und Teil des essentiellen Kerns einer Basis-Diskothek mit Jazzplatten; sie zeichneten es mit einer Krone aus.[6] Chris Kelsey zählte Out to Lunch in seinem Allmusic-Essay Free Jazz: A Subjective History zu den zwanzig wichtigsten Alben dieses Genres[7]; Steve Huey hat in seiner Besprechung für All Music dem Album die Maximalbewertung (fünf Sterne) gegeben. Das Album wurde auch in die Wireliste The Wire’s “100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)” aufgenommen.
Die Musikzeitschrift Jazzwise wählte das Album in der Liste The 100 Jazz Albums That Shook the World auf Platz 12. Keith Shadwick schrieb:
„Funnily enough, although Out To Lunch has the iconic cover and evolutionary reputation, the real breakthrough Dolphy disc [...]. Among other wonders, it contained the revolutionary 14-minute Dolphy-Richard Davis duet on ‘Alone Together’. Be that as it may, Out To Lunch represents another side of the Dolphy genius, showing him as a musician-leader intent on involving his entire group in the improvisatory process at every level and at all times. Of course, he remains the group’s most gripping player (he wrote all the material too) and his imitation of a drunk on ‘Straight Up And Down’ remains unsurpassed except by himself. What would he have done next?“
Die deutschsprachige Ausgabe des Magazins Rolling Stone wählte das Album 2013 in der Liste der 100 besten Jazz-Alben auf Platz 5.[9]
Pitchfork Media führt Out to Lunch auf Platz 15 der 200 besten Alben der 1960er Jahre.[10]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Definition out to lunch. Abgerufen am 3. Juni 2012.
- ↑ Review von Steve Huey auf allmusic.com(abgerufen am 22. Oktober 2017)
- ↑ Review von Greg Simmons auf allaboutjazz.com (abgerufen am 22. Oktober 2017)
- ↑ Penguin Guide To Jazz: "Five Star" Recordings (Memento des Originals vom 8. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf counterpoint-music.com (abgerufen am 22. Juni 2018)
- ↑ Ralf Dombrowski: Basis-Diskothek Jazz (= Reclams Universal-Bibliothek. Nr. 18372). Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-018372-3, S. 67.
- ↑ Richard Cook, Brian Morton [1992]: Eric Dolphy. In: The Penguin Guide to Jazz Recordings (= The Penguin Guide to Jazz), 8th.. Auflage, Penguin, New York 2006, ISBN 0-14-102327-9, S. 359.
- ↑ Chris Kelsey: Free Jazz: A Subjective History. (Memento des Originals vom 3. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen auf der Seite von Thomas Chapin am 20. Juli 2012
- ↑ The 100 Jazz Albums That Shook The World auf jazzwisemagazine.com (abgerufen am 22. Juni 2018)
- ↑ Rolling Stone: Die 100 besten Jazz-Alben. Abgerufen am 16. November 2016.
- ↑ The 200 Best Albums of the 1960s auf pitchfork.com (abgerufen am 22. Juni 2018)