Patmos-Kirche (Berlin-Steglitz)

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Patmos-Kirche

Die evangelische Patmos-Kirche wurde in der Gritznerstraße 18–20 des Berliner Ortsteils Steglitz im Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Peter Lehrecke im Architekturstil der Neuen Sachlichkeit erbaut und am 20. Oktober 1963 eingeweiht. Das Gemeindezentrum, der Glockenturm und das an der Treitschkestraße stehende Pfarrhaus stehen unter Denkmalschutz.

Baukörper

Innenraum mit Orgel

Der Anlage lag der Gedanke zugrunde, dass Alltag und Sonntag der Patmos-Gemeinde, die 1963 von Matthäus abgetrennt wurde, sich unter einem Dach vollziehen.[1] Das gestaffelte Gebäudeensemble ist ein Stahlbetonskelettbau aus sich durchdringenden kubischen Baukörpern, die mit Flachdächern bedeckt sind. Ein gedeckter offener Gang führt zum Eingang des von der Straße zurückliegenden Gemeindezentrums. Hinter der Tür gabelt sich der Gang. Geradeaus gehen von ihm rechts die eingeschossigen Gemeinderäume ab, links geht es in den Gemeindesaal. Links hinter der Tür führt der Gang, dessen Außenwand verglast ist, längs des Kirchenschiffes, zu dem er offen ist. Die Saalkirche auf quadratischem Grundriss ist mit dem Gemeindesaal an der gemeinsamen Wand auf der gesamten Breite durch Türen verbunden. Von außen betrachtet erheben sich das hohe Kirchenschiff und der niedrige Gemeindesaal aus einem eingeschossigen, verglasten Baukörper. Dieser verglaste Umgang erhellt von drei Seiten den Kirchsaal, der zusätzliches Licht durch niedrige Obergaden erhält, die sich zwischen den Unterzügen unter der Decke in den ansonsten fensterlosen Wänden befinden. Der Kirchsaal, der weder durch eine Achse noch durch ein Zentrum bestimmt ist, erlaubt eine vielseitige Gestaltung der Agende. Unterstützt wird diese freie Zuordnung, indem eine variable Bestuhlung an die Stelle eines festen Kirchengestühls tritt. Altar, Kanzel und Orgel[2] befinden sich in der nordwestlichen Ecke des Kirchsaals. Das bronzene Taufbecken schuf 1963 Waldemar Otto.

Campanile

Glockenturm (2012)

Der Campanile besteht aus vier Stahlbetonwinkeln. Er ist offen bis zur Glockenstube, in der ein Bronzegeläut aus vier Glocken hängt, das von Petit & Gebr. Edelbrock 1964 hergestellt wurde.

Schlagton Gewicht
(kg)
Durchmesser
(cm)
Höhe
(cm)
Inschrift
e′ 1.180 124 101 ICH BIN DIE AUFERSTEHUNG UND DAS LEBEN.
g′ 670 105 86 ICH BIN DAS BROT DES LEBENS.
a′ 450 92 74 ICH BIN DER RECHTE WEINSTOCK.
c′′ 265 76 63 ICH BIN DAS LICHT DER WELT.

Literatur

  • Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin: Berlin und seine Bauten. Teil 4: Sakralbauten. Berlin 1997
  • Christine Goetz und Matthias Hoffmann-Tauschwitz: Kirchen Berlin Potsdam. Berlin 2003.
  • Johannes Hünig: Blick ins Paradies. Transparenz und Naturbezug im modernen Kirchenbau, Hamburg 2011;
    • darin Peter Lehrecke: 40 Jahre "Patmos". Visionen vom Kirchenbau. Predigt anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Kirchenbaus am 4. Mai 2003, S. 82
  • Günther Kühne, Elisabeth Stephanie: Evangelische Kirchen in Berlin. Berlin 1978
  • Klaus-Dieter Wille: Die Glocken von Berlin (West). Geschichte und Inventar. Berlin 1987

Weblinks

Commons: Patmoskirche (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Notizen

  1. Aus der Selbstdarstellung der Gemeinde: „Patmos“ steht als Chiffre für einen Ort der Einkehr. Auf der Insel Patmos wurde die Offenbarung des Johannes geschrieben, deren Botschaft lautet, Gott ist größer als Unrecht und Gewalt.
  2. Einzelheiten zur Orgel

Koordinaten: 52° 27′ 55,5″ N, 13° 19′ 2,9″ O