Benutzer:Artikelwerkstatt/Burschenschaft Arminia-Gothia zu Braunschweig
Burschenschaft Arminia-Gothia zu Braunschweig | |||||||
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Basisdaten | |||||||
Hochschulort: | Braunschweig | ||||||
Hochschule/n: | TU Braunschweig | ||||||
Gründung: | 19. Mai 1950[1] | ||||||
Korporationsverband: | Allgemeine Deutsche Burschenschaft[2] | ||||||
Kartell / Kreis / AG: | Rheinischer Ring | ||||||
Kürzel: | B! | ||||||
Farbenstatus: | farbentragend | ||||||
Farben: |
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Mütze: | Samtmütze | ||||||
Art des Bundes: | Männerbund | ||||||
Stellung zur Mensur: | fakultativschlagend | ||||||
Wahlspruch: | Ehre, Freiheit, Vaterland! | ||||||
Website: | www.arminia-gothia.de |
Die am 19.05.1950 wiedergegründete Burschenschaft Arminia-Gothia führt die Tradition der Dresdner Burschenschaft Arminia (gegründet 17.05.1901), der Danziger Burschenschaft Gothia (gegründet 15.09.1904), der Braunschweiger Burschenschaft Alsatia (gegründet 22.10.1920) und der Dresdner Burschenschaft Rhenania (gegründet 26.07.1923) fort.
Die Burschenschaft führt die Farben rot - gold - schwarz mit violettem Streifen an roter sowie goldener Perkussion. Dazu wird die schwarze Samtmütze mit goldener Perkussion getragen.
Geschichte der Burschenschaft Arminia-Gothia zu Braunschweig
Geschichte der Mutterburschenschaften
ARMINIA DRESDEN (Rot - Gold - Schwarz mit violetten Streifen an Rot, rote Tuchmütze)
Im SS 1901 gründeten Studenten der TH Dresden, die sich im WS 1900/01 wöchentlich zu einem Kegelabend zusammengefunden hatten, unter Vorsitz von Karl von Stockhausen (Stöcker) die "Freie Deutsche Studentenvereinigung", deren Statuten am 17. Mai 1901 vom Senat der TH genehmigt wurden. Die Mitglieder trugen weder Band noch Mütze, nur einen orangeweiß-schwarzen Bierzipfel. Ziele waren die Pflege studentischer Geselligkeit durch Kneipen und Vereinsabende und die Kräftigung des Körpers durch Turnen, Fechten und Ausflüge. Mit Ausnahme eines AC im Monat war der Besuch der Veranstaltungen freigestellt.
Als Zwitter zwischen Korporierten und Nichtkorporierten würde die FDStV nicht lange bestehen können. Man erwog daher, sich einem bestehenden Korporationsverband anzuschließen. Der ADB war liberaler als andere Verbände, verwarf den überalterten strengen Biercomment und die ausgeartete Bestimmungsmensur und kam den Grundsätzen der FDStV am meisten entgegen. Am 15. Juni 1902 beschloss der Convent einstimmig die Umwandlung in eine Burschenschaft mit dem Namen "Arminia" und den Farben rot-gold-schwarz. Mützen und Pekeschen waren ebenfalls rot. Da die roten Mützen denen der B! Cheruscia glichen, mussten sie schon bald nach dem Zeigen der Vollcouleur in der Öffentlichkeit gegen einen roten Stürmer getauscht werden.
Die Aufnahme in den ADB erfolgte auf dem außerordentlichen Bundestag im Juli 1902 in Berlin. Der ADB stellte als Fuxmajor den Bundesbruder Gustav Stresemann, der auf der Gründungskneipe im November das Ehrenband erhielt. Im März 1908 wurde der AHB (Altherrenbund) gegründet.
Vom SS 1909 bis zum WS 1910/11 wurden violette Mützen und Pekeschen getragen und an das Rot im Band ein etwa 2 mm breiter violetter Streifen angefügt.
In Dresden gab es ein Eilbotenunternehmen, das sich "Rote Radler" nannte und dessen Boten rote Stürmer trugen. Im SS 1908 erschien zum Antanz vor der TH regelmäßig einer dieser Radler - vom spöttischen Beifall der anderen Korporationen begrüßt - und setzte sich neben die Arminen. Daraufhin wurden zwei Bundesbrüder (angehende Chemiker) mit einer Umfärbung beauftragt. Da die violette Farbe nicht lichtecht war, wurde ab SS 1911 wieder der rote Stürmer, ab 1913 die rote Mütze aufgesetzt. Der violette Streifen blieb zur Erinnerung im Band.
1922/23 war Arminia präsidierende Burschenschaft des ADB.
Nach 1933 drängte die NSDAP auf einen Zusammenschluss der burschenschaftlichen Verbände. Mit Wirkung vom 1.1.1934 ging der ADB in die DB auf. Eine Reihe schwächerer Burschenschaften musste sich mit stärkeren zusammenschließen.
Arminia nahm die Burschenschaften Rhenania Dresden und Gothia Danzig auf. Die bisherige Unterteilung in Burschenschaft und AHB wurde aufgehoben. Für beide gab es einen Bundesleiter, der die Gesamtburschenschaft nach dem Führerprinzip leitete. Im Oktober 1934 wurde in angemieteten Räumen eine Wohnkameradschaft eingerichtet. Am 18. Oktober 1935 erfolgte die Auflösung der Burschenschaft, als in einer Nachahmung des Wartburgfestes die DB unter Ablegung der Farben in den NSDStB überführt wurde.
Noch im Herbst 1935 wurde die "Vereinigung Alter Herren der Burschenschaft Arminia Dresden" gegründet. 1938 übernahm diese zusammen mit der Altherrenschaft der Sängerschaft Erato die "Kameradschaft Annaberg" des NS-Studentenbundes, die bis 1944 bestand.
Anfang 1948 konnten die ersten Verbindungen zwischen den Mitgliedern wiederhergestellt werden. Im August 1948 erschien das "Nachrichtenblatt Nr. 1 der ehemaligen Dresdner Arminen". Auf nachfolgenden Treffen wurde beschlossen, sich nach Möglichkeit einer im Entstehen begriffenen Korporation aus den Kreisen des ehemaligen ADB anzuschließen.
Alle geschnitzten Möbel, das gesamte Archiv, Fotoalben sowie Couleurartikel waren seit Ende 1935 in einem Raum untergebracht. Sie wurden beim Untergang von Dresden vernichtet. Die Fahne befand sich im Gewahrsam von AH Breunung (Ceps) und wurde 1949 von AH Dierbach in den Westen gebracht.
RHENANIA DRESDEN (Schwarz - Blau - Rot mit silberner Perkussion, schwarze Samtmütze)
Im WS 1921/22 bis WS 1922/23 traten 27 neue Mitglieder in die Arminia ein. Es wurde daher ein schon lange gehegter Plan in die Tat umgesetzt und in Dresden die zweite ADBBurschenschaft Rhenania gegründet (26.07.1923). Sie nahm im WS 1923/24 ihren Betrieb auf und bestand bis zu ihrer Rückführung in die Arminia im SS 1933.
GOTHIA DANZIG (Blau - Rot - Schwarz, schwarze Samtmütze)
Im Herbst 1904 wurde die TH Danzig gegründet. Die "Danziger B! im ADB Gothia" war unter den ersten, die sich als Korporation anmeldeten. Die Farben waren gold-rot-schwarz mit goldener Perkussion - die schwarze Samtmütze wurde im Nacken getragen. Unterstützt von der Ortsgruppe Danzig des ADB, begann Gothia mit vier Burschen und vier Füxen. Der Gründungskommers fand am 15. September 1904 statt. Die Aufnahme in den ADB erfolgte noch in WS 1904/05. Der AHB wurde 1909 gegründet.
Während des 1. Weltkrieges war die Burschenschaft vertagt, die Hälfte der Aktivitas fiel. Im Februar 1919 wurde der Farbenbetrieb mit sieben anwesenden Bbr und vier neuen Füxen wiederaufgenomnen. Bei den Bundestagen des ADB in Goslar 1925 und 1926 errang Gothia den Wanderpokal im Faustball. Im Dezember 1930 wurde eine Farbenänderung in blau-rotschwarz beschlossen, da schwarz-rot-gold zunehmend mit dem Reichsbanner, Pazifisten oder Sozialdemokraten in Verbindung gebracht wurde und Schwierigkeiten beim Keilen auftraten.
Im Herbst 1933 trat Gothia Danzig zur Burschenschaft Arminia Dresden über.
Im Laufe ihrer Geschichte stand die B! Gothia mehrmals kurz vor einer Suspension, die jeweils durch den Zuzug von Bbr² aus dem Reichsgebiet abgewendet werden konnte. Ein Grund war der immer wieder neu aufbrechende Gegensatz zwischen DB und ADB, der viele Semester mit Ehrengerichten und Mensuren belastete. Die Keilarbeit und der Aufbau des Bundes litten darunter. Weitere Gründe waren die exponierte Lage Danzigs seit Kriegsende und die vielen anderen Korporationen.
Bis 1943 blieben die Gothen durch jährliche Treffen und Rundschreiben miteinander in Verbindung. Das erste Gothenblatt nach dem Krieg erschien 1946 und enthielt Nachrichten über den Verbleib der Bundesbrüder sowie ein Anschriftenverzeichnis. Das erste Treffen fand im Juni 1949 statt. Schon früh setzten Überlegungen ein, zusammen mit den Dresdner Arminen eine neue Burschenschaft ins Leben zu rufen.
Bis zum Jahr 1958 waren 27 ehemalige Gothen in den AHV der neugegründeten Burschenschaft Arminia-Gothia eingetreten.
ALSATIA BRAUNSCHWEIG (Schwarz - Silber - Rot, schwarze Tuchmütze)
Die Burschenschaft Alsatia wurde am 22. Oktober 1920 von Inaktiven aus verschiedenen ADB-Burschenschaften gegründet, die nach dem 1. Weltkrieg ihr Studium in Braunschweig fortsetzten. Den Namen Alsatia erhielt die Burschenschaft zur Erinnerung an das durch den Versailler Vertrag verloren gegangene Elsaß. Ein Trauerflor an der Fahne war ständige Mahnung zur Wiedervereinigung Elsaß-Lothringens mit dem deutschen Vaterland.
Der Wahlspruch lautete "Leben und Streben dem deutschen Vaterland", dazu der Bundeswahlspruch des ADB "Freiheit, Ehre, Vaterland" und in mündlicher Überlieferung "Vergeßt das Verlorene nicht".
Nach einem Jahr hatte sich Alsatia in Braunschweig konsolidiert, ihr korporatives Leben konnte sich sehen lassen. Seit dem SS 1921 gehörte die Burschenschaft dem örtlichen Waffenring an. Auf den Paukbetrieb wurde besonderer Wert gelegt, da Säbelpartien an der Tagesordnung waren.
Nach und nach konnten eigene Kneipmöbel aufgestellt werden, die dank sorgfältiger Aufbewahrung während des Krieges heute den Kneipsaal der B! Arminia-Gothia zieren.
Die zahlenmäßige Stärke der Aktivitas wechselte in den Jahren bis Ende 1933, als mit der Zusammenlegung des ADB mit der DB die Burschenschaften Alsatia Braunschweig, Borussia Hannover und Rugia Darmstadt zur neuen B! Rugia Hannover verschmolzen. Diese Konstellation lebte nicht wieder auf.
Die ortsansässigen Bbr² der B! Alsatia hatten sich nach dem 2. Weltkrieg mit weiteren durch Auflösung ihres Bundes heimatlos gewordenen AH² im Frankenburg-Stammtisch Braunschweig zusammengeschlossen. Die Alsaten entschieden sich für die korporative Mitgliedschaft im AHV der B! Arminia-Gothia und wurde damit vierte Mutterburschenschaft.
Geschichte nach dem 2. Weltkrieg
Nach dem zweiten Weltkrieg treffen sich 1949 die alten Dresdener Arminen zum ersten Male in Herford. Sie gründen die "Vereinigung ehemaliger Dresdener Arminen". Allgemein ist man gegen einen Eintritt in eine bestehende Korporation, begrüßt jedoch die örtlichen ADB - Stammtische. 1950 findet das zweite Treffen in Göttingen statt. Diesmal nimmt auch AH von Stockhausen daran teil.
Die Folgen dieses Treffens gipfeln am 19. Mai in der Gründung der "Deutschen Studentenverbindung Braunschweig (Arminia)", später Burschenschaft Arminia-Gothia, im Haus zur Hanse, die am 30. Mai an der TU zugelassen wird. Zur Verstärkung des AHV treten die Danziger Gothen, die Dresdener Rhenanen und Alsatia Braunschweig bei.
Für interne Veranstaltungen wie Convente etc. wird die Amalienschenke, Hinter der Masch 13, ausgesucht. Im Wintersemester desselben Jahres erregt die Burschenschaft durch einen Vortrag des Prinzen Hubertus von Löwenstein über die "Aktion Helgoland" große Aufmerksamkeit in der Szene.
Anlässlich des 50. Stiftungsfestes der Arminia Dresden bestimmt der Generalconvent einen "Ausschuss Heimbeschaffung", der in der Schleinitzstraße fündig wurde: "Ebbe in der Kasse des AHV - was tun? Eine Geldbeschaffungsaktion unter den alten Herren bringt die finanzielle Misslage wieder in Ordnung. Aufgrund der Schwierigkeiten mit Vermieter und Mietern wird wenige Jahre später das ehemalige Haus eines Viehhändlers in der Geysostraße 1 gekauft. Ein Problem bestand in der Tatsache, dass noch mehrere Parteien in dem Haus wohnten, die man nicht so einfach an die Luft setzen konnte. Aber die Arminen hatten ein Haus. EIN VÖLLIGES NOVUM."
Unter erheblichen finanziellen Mühen des AHV und der tatkräftigen Mitarbeit der Aktivitas wurde bis zum Stiftungsfest 1958 das Erdgeschoß ausgebaut. 1959 begann man mit der "Übernahme" der Kellerräume. Bbr. Schüler fertigte die Bleiverglasungen mit den Wappen der Gründungsburschenschaften an.
"Der Bogen der nächsten 1 1/2 Jahrzehnte von 1957 bis 1972 spannte sich vom Jubelruf "Hurra, wir haben endlich ein Korporationshaus" bis zur resignierenden Feststellung von Bbr Eberhard als Sprecher im Bericht über das SS 1972: "Die Situation unseres Bundes ist geprägt vom Mangel an Nachwuchs und Zerfall der Bundesgemeinschaft". Er enthielt alle Höhen und Tiefen, die eine Korporation im Laufe ihrer wechselvollen Geschichte durchmachen musste."
1972 begann der Umbau der oberen Etagen des Hauses Geysostraße, nachdem die Mieter "herausgesungen" werden konnten und wurde ohne Störungen vollendet. Diesmal ging es nicht mehr in Eigentätigkeit. Nach Abschluss der Bauarbeiten begannen die Schwierigkeiten. Diese resultierten in zunehmenden Maße aus der Abneigung gegen Korporationen und einem neuen Gepräge der Studenten.
"Faktoren des Niedergangs waren die unselige Verbandspolitik der Deutschen Burschenschaft mit ihrer Spaltung in zwei sich kompromisslos bekämpfende Lager und die Unruhe an den Hochschulen. Hinzu kam eine Änderung des politischen Bewusstseins mit einer Abwendung von traditionellen Werten und einer Hinwendung zu Reformen, die einen neuen Aufbruch verhießen."
Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Bund in argen Nachwuchsschwierigkeiten. Außerdem belasten Querelen den Bund enorm. Auf dem BT in Landau 1973 wird zum ersten Mal die Extremistenfrage aufgegriffen, sowie die Frage der Wehrdienstverweigerer. Hauptstreitpunkt war, dass die Repräsentanten der DB Extremisten nur in der linken, jedoch nicht im rechten Lager sehen wollte.
Diese ganze Diskussion, die auch im Bund heftig umstritten war, führte zu der Suspendierung der Arminia-Gothia auf dem BT 1976.
Der Grund war eine Resolution gegen den Extremistenbeschluss, den auch die Arminen-Gothen unterzeichnet hatten. Die Suspendierung aus der DB, sowie der kurz darauf folgende Vorsitz im Rheinischen Ring waren ein sehr stärkendes Erlebnis. Die Aktivitas verstärkt ihr Engagement enorm. So ist der Kontakt zu anderen Korporationen rege wie nie zuvor. Auf dem nächsten Burschentag ist man nach einigen strengen Ermahnungen wieder Mitglied der Deutschen Burschenschaft.
Verbands- und Kartellzugehörigkeit
Die Burschenschaft Arminia-Gothia zu Braunschweig war bis 2013 Mitglied des Dachverbandes Deutsche Burschenschaft. Nach mehreren rechtsextremistischen Vorfällen[3] an Verbandstagungen und innerhalb anderer Mitgliedsbünde hat sich die Burschenschaft Arminia-Gothia 2013 dazu entschlossen, den Dachverband zu verlassen und gemeinsam mit verschiedenen anderen Bünden eine zukunftsorientierten neuen Dachverband zu gründen. Nach der gemeinsamen Ausarbeitung der neuen Verbandsstrukturen in der Initiative burschenschaftliche Zukunft (IBZ) gingen mehr als 20 Burschenschaften den Weg in einen neuen Dachverband. Seit Oktober 2016 gehört die Burschenschaft Arminia-Gothia dem Dachverband Allgemeine Deutsche Burschenschaft an.
Die Burschenschaft Arminia-Gothia zu Braunschweig ist seit 1968 Mitglied in dem im Jahre 1920 gegründeten Freundschaftskartell Rheinischer Ring.
Bekannte Mitglieder
- Gustav Stresemann (* 10. Mai 1878 in Berlin; † 3. Oktober 1929 ebenda), Politiker und Friedensnobelpreisträger
Weblinks
Internetpräsenz der Burschenschaft Arminia-Gothia zu Braunschweig
Einzelnachweise
- ↑ Meyers Konversationslexikon. 5. Auflage, Leipzig 1896, Beilage zum Artikel Studentenverbindungen.
- ↑ http://allgemeine-burschenschaft.de/mitglieder/
- ↑ Burschenschafter planen Neuauflage des "Ariernachweises". In: spiegel.de. Abgerufen am 9. Juli 2018.