Archibald Alexander Hodge

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Archibald Alexander Hodge

Archibald Alexander Hodge (* 18. Juli 1823; † 12. November 1886 in Princeton, New Jersey) war eine US-amerikanische presbyterianische Führungspersönlichkeit und Rektor des Princeton Theological Seminary von 1878 bis 1886. Er war der Sohn von Charles Hodge. Seine Vornamen entsprechen dem Namen des ersten Rektors des Seminars Archibald Alexander.

Ausbildung und akademische Laufbahn

Hodge besuchte das „College of New Jersey“, die spätere Princeton University, und danach das Princeton Theological Seminary. 1847–1850 wirkte er als Missionar in Indien. Er wirkte als Pfarrer in Lower West Nottingham (Maryland) (1851–1855), Fredericksburg (Virginia) (1855–1861) und Wilkes-Barre (Pennsylvania) (1861–1864). 1864 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Systematische Theologie am Western Theological Seminary, dem späteren Pittsburgh Theological Seminary, in Pittsburgh. Dort blieb er bis 1877, als er nach Princeton berufen wurde, um zusammen mit seinem Vater Charles Hodge, den „hervorgehobenen“ („distinguished“) Lehrstuhl für Systematische Theologie zu versehen. Bereits im Jahr darauf übernahm er die volle Verantwortung für diesen Lehrstuhl.[1] Diesen Posten hielt er bis zu seinem Tod 1882 inne. Sein Nachfolger wurde B. B. Warfield.

Bedeutung

An seinem Lebensende war er einer der Kuratoren des „College of New Jersey“ und eine anerkannte Führungspersönlichkeit in der Presbyterianischen Kirche. Seine Interessen reichten indes über die Religion hinaus. In seinen letzten Lebensjahren vernachlässigte er zwar seine Arbeit keineswegs, fuhr aber fort zu schreiben, zu predigen, Vorlesungen zu halten, Leute zu kontaktieren und auf sie einzuwirken. Auf diese Weise gewann er erheblichen Einfluss auf die Christenheit. Zu den einflussreichsten Schriften gehörte der Artikel Inspiration (1880), womit er eine Reihe von Artikeln in der Presbyterian Review eröffnete, welche die Biblische Theologie als eine historische Wissenschaft begründeten. Dieser Artikel wurde von B. B. Warfield mitverfasst.[2]

Charakterisierung seines theologischen Schaffens

Hodge unterschied sich als Theologe von manchen anderen durch seine denkerische Kraft. Sein Denken zeichnete sich durch einzigartigen Scharfsinn aus. Obwohl er nie Metaphysik als Disziplin studiert hatte, war er eigentlich und von Natur aus Metaphysiker. Seine Theologie bewegt sich dabei im Rahmen der reformierten Bekenntnisse. Er war stark von Johannes Calvin und der Westminstersynode geprägt. Er vertrat weder spezielle Ansichten noch eine besondere Methode der Anordnung theologischer Lehren (Dogmen). Darin war er seinem Vater gleich, der am Ende seines Lebens behauptete, nichts Neues gelehrt und geschrieben zu haben. Hodges erstes und berühmtestes Buch war Outlines of Theology[3], das auf Walisisch, modernes Griechisch und Hindustani übersetzt wurde. The Atonement gilt immer noch als eine der besten Abhandlungen zum Thema Erlösung.[4] Bekannt geworden ist auch sein Kommentar von 1869 zum Bekenntnis von Westminster. Hodge verfasste zudem einige wichtige Artikel für Enzyklopädien. Er war einer der Begründer und häufiger Autor der Presbyterian Review.

Predigten

Auf der Kanzel war Hodge ein Mann von auffallender Kraft. Er hatte nur wenige verschiedene Predigten vorbereitet, die er regelmäßig wiederholte. Sie wurden nie niedergeschrieben. Aus einfachen Anfängen wurden sie im Laufe des Nachdenkens und erneuten Predigens nach und nach ausgefeilt und gewannen so auch an literarischem Charme.

Werke

Einzelnachweise

  1. Milton Terry: Biblical Scholars of the United States in 1882. In: The Biblical World (1912), Vol. 39/4, S. 225–234, hier: S. 230, Chicago (doi=10.1086/474575).
  2. Henry Smith: Thirty Years of Biblical Study. In: The Biblical World (1912), Vol. 39/4, S. 240, Chicago (doi=10.1086/474576).
  3. New York City, 1860; erweiterte Auflage 1878; Nachdruck 1996, ISBN 0-85151-160-0.
  4. Philadelphia, 1867; Nachdruck 1989, ISBN 0-685-26838-1.