Psilochilus

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Psilochilus

Psilochilus modestus

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Epidendroideae
Tribus: Triphoreae
Gattung: Psilochilus
Wissenschaftlicher Name
Psilochilus
Barb.Rodr.

Die Gattung Psilochilus aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae) besteht aus 19 Arten. Sie kommen im tropischen Amerika vor.

Beschreibung

Die Psilochilus-Arten sind krautige Pflanzen mit kriechendem Rhizom. Die dicken, fleischigen Wurzeln entspringen an den Knoten längs des Rhizoms, sie sind behaart. Der rötliche Spross ist aufrecht oder aufsteigend, in Abständen beblättert. Die Blätter sind fleischig, gestielt oder mit dem Blattgrund lose den Spross umfassend. Die Blattspreite ist oval bis umgekehrt-lanzettlich, oberseits grün mit gelegentlicher hellerer Zeichnung, unterseits rötlich. Die Blätter sind längs der Blattadern gefältelt (plikat).

Die Exemplare einer Population blühen oft genau gleichzeitig. Die einzelne Blüte hält etwa vier Tage, die Blüten eines Blütenstands blühen nacheinander auf. Der wenigblütige Blütenstand ist endständig, mit sehr kurzem Blütenstandsstiel. Die Tragblätter stehen zweizeilig am Spross. Der Fruchtknoten ist zylindrisch. Die Sepalen sind frei, nur leicht auseinanderklaffend, recht dünn in der Textur, längs der Mittelrippe gekielt. Das dorsale Sepal ist schmal, konkav bis fast kapuzenförmig gebogen. Die seitlichen Sepalen sind asymmetrisch und leicht sichelförmig gebogen. Die Petalen sind frei. Die Lippe ist frei mit deutlichem, linealischem, gebogenem Nagel, die Spreite ist dreilappig. Auf der Spreite befinden sich ein bis drei Schwielen, der vordere Rand kann gewellt sein. Die Säule ist schlank, gebogen, etwas kürzer als das dorsale Sepal, mit deutlichen geöhrten Flügeln an der Spitze. Die Narbe besteht aus einer Fläche. Ein Rostellum fehlt. Das Staubblatt steht endständig, es ist sehr kurz gestielt. Die vier Pollinien sind von pudrig-körniger Konsistenz. Die Samen sind hellbraun und spindelförmig.[1][2][3]

Verbreitung

Die Arten der Gattung Psilochilus sind im tropischen Süd- und Mittelamerika verbreitet. Im Norden reicht das Areal bis nach Mexiko und in die Karibik, im Süden bis Peru und in den Süden Brasiliens.[4] Es werden meist feuchte Wälder bis in Höhenlagen von 3500 Meter besiedelt.[3]

Systematik und botanische Geschichte

Die Gattung Psilochilus wurde 1882 von João Barbosa Rodrigues aufgestellt. Typusart ist Psilochilus modestus. Der Name Psilochilus setzt sich aus den griechischen Worten ψιλός psilos, „nackt“, und χεῖλος cheilos, „Lippe“, zusammen; er bezieht sich auf die unbehaarte Lippe der Typusart.

Die Zuordnung zur Tribus Triphoreae stammt von Dressler. Er gab als nächste Verwandte die Gattungen Monophyllorchis und Triphora an.[5] Diese Einordnung wurde auch durch neuere DNA-Untersuchungen bestätigt, die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Triphoreae stellen sich wie folgt dar:[3]




Psilochilus


   

Triphora



   

Monophyllorchis



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Es sind 19 gültige Arten bekannt:[4]

Literatur

  • Leslie A. Garay: 225 (1). Orchidaceae (Cypripedioideae, Orchidoideae and Neottioideae). In: Gunnar Harling, Benkt Sparre (Hrsg.): Flora of Ecuador. Band 9, 1978, ISSN 0347-8742, S. 47–48.
  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Epidendroideae (Part one). 2. Auflage. Band 4. Oxford University Press, New York und Oxford 2005, ISBN 0-19-850712-7.

Einzelnachweise

  1. Leslie Garay: Psilochilus. In: Orchidaceae (Cypripedioideae, Orchidoideae and Neottioideae). S. 47–48.
  2. Erik Paul Rothacker: Psilochilus. In: Genera Orchidacearum. Bd. 4, S. 611–612.
  3. a b c Erik Paul Rothacker: The primitive Epidendroideae (Orchidaceae): phylogeny, character evolution and the systematics of Psilochilus (Triphoreae). (pdf) Ohio State University, 2007, abgerufen am 19. Dezember 2009.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Rafaël Govaerts (Hrsg.): Psilochilus. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 19. Juli 2018.
  5. Robert L. Dressler: Phylogeny and Classification of the Orchid Family. Cambridge University Press, 1993, ISBN 0-521-45058-6, S. 104–105.

Weiterführendes

Commons: Psilochilus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien