Bill Lesuk

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KanadaKanada  Bill Lesuk Eishockeyspieler
Geburtsdatum 1. November 1946
Geburtsort Moose Jaw, Saskatchewan, Kanada
Spitzname The Tractor
Größe 173 cm
Gewicht 82 kg
Position Linker Flügel
Schusshand Links
Karrierestationen
1963–1967 Weyburn Red Wings
1967–1969 Oklahoma City Blazers
1969–1970 Hershey Bears
1970–1972 Philadelphia Flyers
1972–1974 Los Angeles Kings
1974–1975 Washington Capitals
1975–1980 Winnipeg Jets

William Anton „Bill“ Lesuk (* 1. November 1946 in Moose Jaw, Saskatchewan) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und -scout, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1963 und 1980 unter anderem 397 Spiele für die Boston Bruins, Philadelphia Flyers, Los Angeles Kings, Washington Capitals und Winnipeg Jets in der National Hockey League (NHL) sowie 368 weitere Partien ebenfalls für die Winnipeg Jets in der World Hockey Association (WHA) auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Lesuk gehört zu den wenigen Spielern, die im Verlauf ihrer Karriere sowohl den Stanley Cup der NHL als auch die Avco World Trophy der WHA gewinnen konnten.

Karriere

Lesuk verbrachte seine Juniorenzeit zwischen 1963 und 1967 bei den Weyburn Red Wings, mit denen er zunächst drei Jahre in der Saskatchewan Junior Hockey League (SJHL) spielte und währenddessen am Saisonende zweimal in eines der Auswahlteams der Liga berufen wurde. Nachdem der Flügelstürmer im Frühjahr 1966 als Leihspieler mit den Estevan Bruins am Memorial Cup teilgenommen hatte, lief er in der Saison 1966/67 mit den Red Wings in der Canadian Major Junior Hockey League (CMJHL) auf, die ein Vorläufer der Western Hockey League (WHL) war. Im Verlauf seiner Juniorenkarriere absolvierte Lesuk in beiden Ligen insgesamt 279 Partien, in denen er 287 Scorerpunkte sammelte. Sein bestes Jahr hatte er dabei im Spieljahr 1966/67, als er in 61 Einsätzen 87 Torbeteiligungen vorzuweisen hatte.

Bereits während seiner Juniorenzeit war Lesuk, der zunächst ein Nachwuchsspieler der Detroit Red Wings aus der National Hockey League (NHL) gewesen war, im Februar 1966 gemeinsam mit Gary Doak, Ron Murphy und wenige Monate später auch Steve Atkinson zu den Boston Bruins transferiert worden, die dafür Leo Boivin und Dean Prentice nach Detroit abgaben. Beim Wechsel in den Profibereich im Sommer 1967 schaffte es der 20-Jährige aufgrund der großen Konkurrenz nicht, sich einen Stammplatz im NHL-Kader der Bruins zu erarbeiten. Stattdessen verbrachte er die drei Jahre zwischen 1967 und 1970 in den Farmteams Bostons. Zunächst stand der Angreifer zwei Spielzeiten lang im Aufgebot der Oklahoma City Blazers aus der Central Hockey League (CHL), anschließend war er in der Saison 1969/70 für die Hershey Bears in der American Hockey League aktiv. In diesem Zeitraum kam Lesuk zu lediglich elf Einsätzen für die Boston Bruins in der NHL. Darunter befanden sich jedoch auch zwei Einsätze in der Finalserie der Stanley-Cup-Playoffs 1970 gegen die St. Louis Blues, die die Bruins mit 4:0 für sich entschieden und der Stürmer somit die gleichnamige Trophäe mit dem Team gewann.

Trotz des Erfolgs endete die Zeit des Kanadiers in Boston nur etwa einen Monat nach dem Titelgewinn im Juni 1970, da er im Intra-League Draft von den Philadelphia Flyers ausgewählt wurde. Bei den Flyers gelang es Lesuk sich in den folgenden eineinhalb Spielzeiten in der NHL zu etablieren. Mit 36 Scorerpunkten stellte der Rookie eine NHL-Karrierebestmarke auf. Nach einem schwachen Start in das Spieljahr 1971/72 mit lediglich 13 Punkten aus 45 Spielen wurde der Offensivspieler Ende Januar 1972 in einem insgesamt sieben Spieler umfassenden Transfergeschäft an die Los Angeles Kings abgegeben. Während er gemeinsam mit Jim Johnson und Serge Bernier zu den Kaliforniern ging, wechselten Bill Flett, Eddie Joyal, Jean Potvin und Ross Lonsberry an die Ostküste nach Philadelphia. In Los Angeles verblieb Lesuk weitere zweieinhalb Jahre bis zum Juli 1984, ehe er an die neu in die Liga aufgenommenen Washington Capitals verkauft wurde. Für die Hauptstädter absolvierte er in der Saison 1974/75 79 Spiele.

Im Sommer 1975 entschied sich der 28-Jährige dazu, der NHL den Rücken zu kehren und in die zu dieser Zeit mit der NHL in Konkurrenz stehende World Hockey Association (WHA) zu wechseln. Dort hatten sich die Winnipeg Jets im Juni 1975 seine WHA-Transferrechte von den Edmonton Oilers in einem Transfer gesichert, nachdem diese bereits seit dem WHA General Player Draft im Februar 1972 im Besitz selbiger gewesen waren. Bei den Jets verbrachte der Flügelspieler in den folgenden fünf Jahren die erfolgreichste Zeit seiner Karriere. Zwischen 1976 und 1979 gewann er mit dem Franchise dreimal die Avco World Trophy. Damit wurde er zu einem der wenigen Spieler, die im Verlauf ihrer Karriere sowohl den Stanley Cup der NHL als auch die Avco World Trophy der WHA gewinnen konnten. Mit 41 Scorerpunkten in 78 Spielen absolvierte er in der Saison 1976/77 sein persönlich bestes Jahr in einer der beiden Ligen. Schließlich verblieb er auch über den Sommer 1979 hinaus Bestandteil des Jets-Kaders, nachdem sie durch die Auflösung der WHA als eines von vier Franchises in die NHL aufgenommen worden waren. Im Anschluss an die Saison 1979/80, in der Lesuk in 49 Spielen lediglich ein Tor vorbereitete, beendete er im Alter von 33 Jahren seine aktive Karriere.

Lesuk verblieb jedoch über sein Karriereende hinaus in der Organisation der Winnipeg Jets und wurde zur Spielzeit 1980/81 als Scout weiter beschäftigt. Im Sommer 1989 wurde er zum Director of Scouting befördert. Diese Position behielt er auch über den Umzug des Franchises nach Phoenix im US-Bundesstaat Arizona im Sommer 1996 hinaus inne, sodass er von 1996 bis 2000 bei den Phoenix Coyotes angestellt war. Zur Saison 2000/01 wechselte Lesuk den Arbeitgeber und war bis zu seiner Entlassung im November 2003 Director of Scouting des Ligakonkurrenten Chicago Blackhawks. In der Saison 2005/06 kehrte er als Scout der Boston Bruins zu seinen Wurzeln zurück. Im Jahr 2009 wurde er mit der Aufnahme in die Manitoba Hockey Hall of Fame für seine Verdienste um das Eishockey in der kanadischen Provinz Manitoba ausgezeichnet.

Erfolge und Auszeichnungen

  • 1978 Avco-World-Trophy-Gewinn mit den Winnipeg Jets
  • 1979 Avco-World-Trophy-Gewinn mit den Winnipeg Jets
  • 2009 Aufnahme in die Manitoba Hockey Hall of Fame

Karrierestatistik

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1963/64 Weyburn Red Wings SJHL 62 12 18 30 78 8 4 2 6 18
1964/65 Weyburn Red Wings SJHL 55 25 33 58 73 15 3 11 14 28
1965/66 Weyburn Red Wings SJHL 60 36 40 76 111 18 6 10 16 40
1966 Estevan Bruins Memorial Cup 4 1 0 1 4
1966/67 Weyburn Red Wings CMJHL 56 36 46 82 62 5 0 5 5 4
1967/68 Oklahoma City Blazers CPHL 67 14 10 24 53 7 3 3 6 0
1968/69 Oklahoma City Blazers CHL 64 17 30 47 46 12 0 4 4 8
1968/69 Boston Bruins NHL 5 0 1 1 0 1 0 0 0 0
1969/70 Hershey Bears AHL 70 20 20 40 82 7 5 4 9 10
1969/70 Boston Bruins NHL 3 0 0 0 0 2 0 0 0 0
1970/71 Philadelphia Flyers NHL 78 17 19 36 81 4 1 0 1 8
1971/72 Philadelphia Flyers NHL 45 7 6 13 31
1971/72 Los Angeles Kings NHL 27 4 10 14 14
1972/73 Los Angeles Kings NHL 67 6 14 20 90
1973/74 Los Angeles Kings NHL 35 2 1 3 32 2 0 0 0 4
1974/75 Washington Capitals NHL 79 8 11 19 77
1975/76 Winnipeg Jets WHA 81 15 21 36 92 13 2 2 4 8
1976/77 Winnipeg Jets WHA 78 14 27 41 85 18 2 1 3 22
1977/78 Winnipeg Jets WHA 80 9 18 27 48 9 2 5 7 12
1978/79 Winnipeg Jets WHA 79 17 15 32 44 10 1 3 4 6
1979/80 Winnipeg Jets NHL 49 0 1 1 43
1979/80 Tulsa Oilers CHL 9 1 2 3 0
SJHL gesamt 177 73 91 164 262 41 13 23 36 86
CPHL/CHL gesamt 140 32 42 74 99 19 3 7 10 8
NHL gesamt 388 44 63 107 368 9 1 0 1 12
WHA gesamt 318 55 81 136 269 50 7 11 18 48

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks