Zeschwitz (Leisnig)

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Zeschwitz
Stadt Leisnig
Koordinaten: 51° 11′ 32″ N, 12° 55′ 35″ O
Eingemeindung: 1936
Eingemeindet nach: Görnitz
Postleitzahl: 04703
Vorwahl: 034321
Lage von Zeschwitz im Gebiet der Stadt Leisnig

Zeschwitz ist ein Ortsteil der Stadt Leisnig im Landkreis Mittelsachsen. 2011 hatte der Ortsteil 17 Einwohner.[1] 1936 wurde er nach Görnitz eingemeindet, 1950 gehörte er zu Polkenberg, 1999 zu Bockelwitz, 2012 ging er mit diesem nach Leisnig.

Geschichte

Das Dorf Zeschwitz ist sorbischen Ursprungs[2], erkennbar an der Tatsache, dass es noch 1564 Frondienste im Vorwerk Tragnitz zu leisten hatte.[3]

1228 war Otto de Zeczewiz Zeuge für Bgf. Siegfried von Leisnig.[4][5] 1265 war H. de Schezvwiz Zeuge für Bgf. Albero von Leisnig.[6] 1290 schenkte Otto de Scecewyzc, wohnhaft in Gorschmitz, sein Allod in Gorschmitz an Kloster Buch[7], Zeugen sind seine drei Neffen Gelfratus, Otto & Heinricus fratres dicti de Scecewyzc, die an der Auflassung beteiligt waren. 1361 übertrugen die Burggrafen von Leisnig dem Kloster Buch das Dorf Zeschwitz, aufgelassen und verkauft von Heinrich und Friedrich Marschalk von Mockritz.[8] Zeuge ist u. a. Nykil von zcezcuwicz.

1378 hatte Zeschwitz jährlich 8 Scheffel Korn und dasselbe in Hafer, dazu ein Küchenrind, an das castrum Leisnig zu liefern.[9] 1548 nennt das Amtserbbuch von Kloster Buch zu Zeschwitz „5 besessene Mann, darunter 3 Anspanner, die sind alle dem Kloster Buch lehen- und zinsbar“ mit 8 Hufen.[10] Das Obergericht gehörte ins Amt Leisnig, das Erbgericht ins Amt Kloster Buch.

Der Ort war anfangs nach der Matthäi-Kirche Leisnig gepfarrt, 1286 wurde er nach Altleisnig gewiesen, 1306 nach Bockelwitz, nach der Reformation nach Tragnitz.

Literatur

  • Jens Kunze: Das Amt Leisnig im 15. Jahrhundert. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86583-027-2, S. 374.

Weblinks

Commons: Zeschwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. siehe unter Leisnig
  2. nach Ernst Eichler, Hans Walter: Die Ortsnamen im Gau Daleminze, Bd. 1: Namenbuch. Berlin 1966.: frühslawisch (6. bis 7. Jahrhundert).
  3. Manfred Kobuch: Leisnig im Tafelgüterverzeichnis des Römischen Königs. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte. Band 64, 1993, S. 29–52.
  4. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 290. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 16.
  5. Susanne Baudisch: Burgen und Herrensitze in Nordwestsachsen. Teil 1, Burgen und Herrensitze. Druck- und Verlagshaus Katzbach, Regis-Breitingen 1996, ISBN 3-930044-05-6, S. 45.
  6. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 660. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 52.
  7. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1330. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 99.
  8. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 3637. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 181.
  9. Vorgänger des Amtes Leisnig, siehe Hans Beschorner (Hrsg.): Registrum dominorum marchionum Missnensem (1378). Eintrag LXXIa/26. Leipzig/Berlin 1933, S. 309.
  10. siehe unter Weblinks: Repertorium Saxonicum des ISGV