Schierls Teich

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Schierls Teich ist ein Heideweiher in der Großen Heide zwischen den Gütersloher Ortsteilen Avenwedde-Bahnhof und Friedrichsdorf.

Der gut 50 × 80 m große Weiher, der durch Windausblasung entstanden sein dürfte, liegt in einem kleinen Dünengelände. Auf den bis zu 3 m hohen Dünen stocken vor allem Bestände der Waldkiefer (Pinus sylvestris). Die Bäume zeigen fast durchweg schlechten Wuchs und verjüngen sich kaum. An einigen Stellen wächst der standortgerechte Eichen-Birkenwald durch. Die Krautschicht wird zu einem großen Teil aus Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) und Draht-Schmiele (Deschampsia caespitosa) gebildet. An lichteren Stellen finden sich Besenheide (Calluna vulgaris) und Borstgras (Nardus stricta).

Da das Gewässer nur eine Tiefe von etwa 30 cm aufweist, trocknet es in jedem Sommer vollständig aus. Es wird von einem Kranz aus Pfeifengras (Molinia caerulea) eingerahmt. Früher wuchsen an seinem Rande, inmitten des etwas erhöht liegenden Pfeifengrasbestandes in der Westhälfte, einige floristische Seltenheiten, darunter:

Bis in die 1970er Jahre war die dominierende Pflanze im Wasserbereich das Torfmoos (Sphagnum spec.).

Infolge der zunehmenden Eutrophierung und wegen der verstärkten Ausbreitung des Pfeifengrases sind diese Arten mittlerweile völlig verschwunden. Am Fuße einer umgestürzten Waldkiefer fand sich ferner der Rippenfarn (Blechnum spicant). In der Senke, die früher von Rasen der rötlich überlaufenen Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus) überzogen wurde, haben sich zahlreiche nährstoffliebende Arten angesiedelt, darunter Flatterbinse (Juncus effusus), Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara), Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus) und Wolfstrapp (Lycopus europaeus). An der tiefsten Stelle wächst ein größerer Bestand der Gewöhnlichen Sumpfbinse (Eleocharis palustris).

Eine andere Version der Entstehung des Teiches besagt, dass dort im 19. Jahrhundert eine Zeit lang Torf abgebaut wurde, vermutlich als Brennmaterial für eine kleine Ziegelei. Von den Ortsansässigen wird der Teich auch "Torfkuhle" genannt. Noch bis in die 1930er Jahre erstreckte er sich bei hohem Wasserstand in fast doppelter Länge in einem schmaleren Band nach Westen (WSW). Dort sind auch heute noch entsprechende, inzwischen verlandete, Senken vorzufinden. Dieser Bereich wurde durch den Bau eines Waldwegs abgetrennt.

Literatur

  • Mark Saletzki: Ein letztes Vorkommen des Braunen Schnabelrieds (Rhynchospora fusca) im Kreis Gütersloh. In: Natur und Heimat, 50 Jg., Heft 2 (1990), Seite 43–44

Weblinks

Koordinaten: 51° 56′ 23″ N, 8° 27′ 28″ O