Benutzer:Civey DE/Überarbeitungsvorschlag

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Civey GmbH

Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 2015
Sitz Berlin, Deutschland Deutschland
Leitung Gerrit Richter
Janina Mütze
Mitarbeiterzahl rund 60[1]
Branche Markt- und Meinungsforschung
Website civey.com

Die Civey GmbH ist ein deutsches Start-up-Unternehmen im Bereich der Meinungs- und Marktforschung[2] mit Sitz in Berlin.[3]

Aufgrund der Aussage, dass auch online erhobene Daten repräsentativ sein können, hat das Unternehmen 2018 innerhalb der Branche eine Methodendiskussion ausgelöst, bei der es auch Kritik vonseiten empirischer Sozialforscher gibt.[4]

Geschichte

Das Unternehmen wurde 2015 von Oliver Serfling, Janina Mütze, Gerrit Richter sowie Michael Vogel und Sven Hauser unter der Firma OMNI TT GmbH[5] gegründet. Vogel und Hauser sind nicht mehr für das Unternehmen tätig.[6] Seit 2015 wird Civey über den Investzuschuss der Bundesregierung gefördert.[7] Im September 2015 erhielt Civey von der Investitionsbank Berlin eine halbe Million Euro Startkapital. Im Frühjahr 2016 erhöhte die Bank das Startkapital auf insgesamt 1,7 Millionen Euro. Im Sommer des gleichen Jahres startete die Beta-Version ihrer Umfrage-Software.[8]

Im August 2016 band Der Tagesspiegel als erstes großes Medienhaus Umfragen von Civey ein.[9] Im Dezember 2016, „kurz vor dem Superwahljahr 2017“, folgte Spiegel Online und band Umfragen zu Parteipräferenz und anderen politischen Themen ein.[10] Im Januar 2017 erfolgte die Umbenennung in Civey GmbH. Der Name leitet sich von dem englischen Citizen Survey ab, was übersetzt Bürgerumfrage heißt.[9] Im Jahr 2017 gewann das Unternehmen weitere Medienpartner, unter anderem Focus Online[11], die Funke Mediengruppe[12] und Die Welt[13]. Mitte 2018 startete mit Spiegel Online der SPON-Regierungsmonitor.[14] Im Herbst 2018 nutzte das Bundeswirtschaftsministerium eine Civey-Umfrage zum Thema Künstliche Intelligenz.[1]

Seit November 2018 hat das Unternehmen einen Beirat, dem die ehemalige Bundesministerin Brigitte Zypries[15], die Wissenschaftler Anselm Hager (Humboldt-Universität Berlin), Jörg-Müller Lietzkow (HafenCity Universität Hamburg), Ulrich Rendtel (Freie Universität Berlin) und Oliver Serfling (Hochschule Rhein-Waal) sowie die Geschäftsführerin der Forschungs- und Beratungsagentur DCORE Andrea Eckes und der ehemaligen Forsa Geschäftsführer Joachim Koschnicke angehören.[16]

Der ehemalige[17] Tagesspiegel-Herausgeber Sebastian Turner investierte nach eigenen Angaben 2018 erstmals über das von ihm gegründete Unternehmen Trafo in Civey.[18] Laut Handelsregister hielt Trafo im Jahr 2020 36 Prozent der Anteile.[19] 2019 nutzten der Bayerische Rundfunk sowie der Mitteldeutsche Rundfunk erstmals Daten von Civey für Meinungsumfragen; auch Volkswagen nutzte erstmals Daten von Civey zu Marktforschungszwecken.[20] Seit September 2019 arbeitet das Unternehmen zusammen mit dem Sozio-ökonomischen Panel des Instituts der Deutschen Wirtschaft und der Freien Universität Berlin an einem Forschungsprojekt zu den Vor- und Nachteilen traditioneller und web-basierter Verfahren zur Stichprobenziehung.[21][22]

Im Frühjahr 2020 entwickelte das Unternehmen sogenannte Live-Lageberichte (Dashboards) mit Echtzeitdaten zur Corona-Krise.[1] Ende April beauftragte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Civey im Zuge der Corona-Krise mit Erhebungen, inwiefern politische Äußerungen einen „substantiellen Einfluss auf die Erwartungen und Konsumabsichten hatten“.[23]

Methodik

Civey erhebt die Ergebnisse für seine Umfragen in einem eigenen Online-Panel.[24] Die Methodik folgt einem nicht-probabilistischem Ansatz.[25] Dabei sind alle Prozessschritte automatisiert und werden durch Algorithmen abgewickelt.[6] Civey streut die Umfragen über eine große Zahl von Internetseiten.[3] Das Unternehmen selbst spricht von einem „Netzwerk von 25.000 URLs“.[26]

Incentivierung

Civey bietet als Anreiz zur Teilnahme die Möglichkeit, die repräsentativen Ergebnisse direkt einzusehen. Es verzichtet darauf, monetäre Anreize in Form von Geld oder Gutscheinen anzubieten.[27]

Manipulationsschutz

Ausschließlich verifizierte Teilnehmer werden für Stichproben herangezogen. Zur Verifizierung sind in einem ersten Schritt die Angabe des Geschlechts, des Geburtsjahres und des Wohnorts notwendig. Civey gibt zudem an, dass “jeder Account sehr lange und intensiv beobachtet (wird), bevor er überhaupt in die Stichprobe kommen kann.”[28] Widersprüchliche Antworten sowie die Prüfung, ob es sich um einen echten Menschen handelt, der über einen längeren Zeitraum ein konsistentes Antwortverhalten aufweist, sind Vorrausetzung für die Verifizierung. Zudem setzt das Unternehmen auf weitere technische, statistische und inhaltliche Prüfungen der Plausibilität. Zusammen mit den fehlenden monetären Anreizen seien somit Mehrfachantworten ausgeschlossen. Bis zur Verifizierung des Nutzer fließen die gegebenen Antworten nicht in die Bewertung mit ein.[27]

Berechnung von Anteilen

Die eigentliche Ergebnisberechnung kombiniert zwei Schritte miteinander: Zuerst werden quotierte Stichproben aus den Antworten der verifizierten Panelisten gezogen. Es wird dabei sichergestellt, dass Merkmale wie beispielsweise Alter und Geschlecht in ihren Verteilungen der Grundgesamtheit entsprechen. Im Anschluss werden die Ergebnisse nach weiteren soziodemografischen Faktoren sowie Parteineigung nachgewichtet, damit weitere Verzerrungen korrigiert werden. Jede Umfrage weist transparent eine statistische Fehlerwahrscheinlichkeit aus, die sich an den Richtlinien der American Association of Public Opinion orientiert.[29][27]

Kritik

Hier schlagen wir vor, einen Teilsatz zu streichen zum Zwecke einer neutraleren Formulierung. -->

Civey sieht sich mit zunehmendem Bekanntheitsgrad Kritik ausgesetzt, die meistens darauf abzielt, dass die Umfrageergebnisse nicht repräsentativ seien.

Methodenkritik bekannter Wissenschaftler

Dieser Abschnitt erscheint uns sehr umfangreich. Die Definition des Bekanntheitsgrades (siehe Überschrift) ist zudem nicht ersichtlich. Vorschlag: Nennung der Kritik solcher Wissenschaftler mit Wikipedia-Artikel als Kriterium für ihren Bekanntheitsgrad. Befürworter der Methodik werden zudem hier nicht aufgeführt (siehe z.B. Prof. Dr. Ricarda Bouncken und Prof. Dr. Ulrich Rendtel).

  • Rainer Schnell, Professor für Empirische Sozialforschung an der Universität Duisburg-Essen, bezeichnet die Civey-Methodik als „willkürliche Stichprobe“. Die Verzerrung durch Selbstauswahl der Teilnehmer sei so gravierend, dass man sie „nicht mehr wegkorrigiert“ bekomme. „Wir wissen seit spätestens 1975, Freiwillige sind in vielen Dimensionen anders als Nicht-Freiwillige“, so Schnell.[30][31]
  • Jörg Blasius, Professor am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie in Bonn, fand bei Civey diverse mathematische und inhaltliche Fehler. Seiner Ansicht nach sei die Methode „längst nicht repräsentativ“.[32]
  • Gerd Bosbach, Professor für Statistik an der Hochschule Koblenz, sagte bezogen auf Civey-Umfragen dem Deutschlandfunk: „Leute, die sich dort anmelden, machen einen großen Aufwand. Denen ist es halt wichtig, dass ihre Meinung Einfluss nimmt. Und das ist schon ein ganz kleiner Ausschnitt aus der Bevölkerung. Also insofern ist das schon mal von der Warte her nicht repräsentativ.“[33]
  • Helmut Jung, ehemaliger Präsident von ESOMAR: „Die Repräsentativität (hängt) angesichts der Internet-Dichte nicht von der Erhebungsmethode per Online, sondern von der Art der Rekrutierung ab. Hier gibt es bis zur völligen Offenlegung der Civey-Methodik mehr als erhebliche Zweifel.“[34]
  • Ulrich Kohler, Professor für Methoden der empirischen Sozialforschung an der Universität Potsdam, schrieb Anfang August 2019 in einem offenen Brief bezogen auf Ergebnisse einer Civey-Umfrage zur Berliner Politik: „Civey-Umfragen sind aus fachlicher Sicht ein Unterhaltungsformat. Das Stichprobendesign von Civey basiert auf einer willkürlichen Auswahl von Befragten. Das angewandte Gewichtungsverfahren ist hoch spekulativ, und das genaue Verfahren der wissenschaftlichen Kritik nicht zugänglich. Die mit der Civey-Methode ermittelten Prozentwerte können nicht beanspruchen, gültige Näherungswerte für „die Berliner“ zu liefern. Sie sind eine Fata Morgana!“[35]
  • Rüdiger Schmitt-Beck, Professor am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) der Universität Mannheim: „Man kann mit Umfragen, bei denen sich die Befragten selbst auswählen, nicht das Meinungsbild der Gesamtbevölkerung abbilden“[36]
  • Im November 2019 äußerte sich die Akademie für Soziologie öffentlich: „Natürlich sind die Ergebnisse nur (für) die Nutzer der jeweiligen Dienste aussagekräftig - und dies auch nur mit der Einschränkung, dass nur an der Befragung besonders interessierte Personen teilnehmen.[37] Damit kann man von den Ergebnissen einleuchtenderweise nicht auf die gesamte Bevölkerung oder Wahlberechtigte schließen.“[38] Eine ähnliche Einschätzung („Nach überwiegender wissenschaftlicher Meinung können solche Umfragen nicht 'repräsentativ' für die (z.B. deutsche) Bevölkerung sein“) gab im August 2020 der Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher ab.[39]

Scheingenauigkeit und sonstige Kritik

Kritisiert wird auch, dass die Civey-Umfragen oftmals in einem „nicht-neutralen Umfeld“ positioniert seien, was zur Manipulation der Befragten führen könne. Als Beispiel dafür werden Umfragen genannt, die das Sicherheitsgefühl der Bürger abfragen, eingebettet in einen Artikel über ein Kapitalverbrechen.[40] <-- Inhaltlich ist dieser Punkt nicht korrekt – siehe auch Methodik oder hier (bis zur Verifizierung des Nutzers werden die gegebenen Antworten nicht mit einbezogen). Darüber hinaus wird die Kritik in der Quelle nicht gegenüber Civey geäußert; auch das genannte Beispiel wird in der Quelle nicht erwähnt. Wir schlagen hier deshalb vor, diesen Absatz zu streichen.

Ein weiterer Kritikpunkt an Civey ist, dass das Unternehmen versichert, „Umfragen in Echtzeit“ zu produzieren, doch gibt es Beispiele, in denen Civey von den Umfrageinstituten jenes war, welches einen demoskopischen Trend als Letztes erkannte, so etwa beim sogenannten „Schulz-Hype“ 2017 oder bei der Landtagswahl in Bayern 2018.[32] <-- Mit Echtzeit ist gemeint, dass wir rund um die Uhr Daten erheben und diese sofort einsehbar machen. Dass es – wie bei dem genannten Beispiel – zu „verzögerten“ Darstellungen von Trends kommen kann, liegt daran, dass wir Daten über einen längeren Zeitraum von mehreren Tagen, Wochen oder Monaten erheben und diese als Grundlage für Stichproben nutzen. Der Vorteil dieser Methodik liegt darin, dass sie weniger schwankungsanfällig ist. Vorschlag für eine genauere Beschreibung der Quelle der Kritik sowie eine Ergänzung: „Die taz kritisierte, dass Civey versichert, „Umfragen in Echtzeit“ zu produzieren. Es gebe Beispiele, in denen Civey von den Umfrageinstituten jenes war, welches einen demoskopischen Trend als Letztes erkannte, so etwa beim sogenannten „Schulz-Hype“ 2017 oder bei der Landtagswahl in Bayern 2018. Nach Angaben von Civey liegt dies an der Anwendung eines rollierenden Befragungszeitraums, der kurzfristige Veränderungen wie einen politischen Rücktritt weniger deutlich abbildet, gleichzeitig aber stärker vor kurzfristigen Schwankungen schützt. “

Schließlich sieht sich Civey auch der klassischen Kritik der Scheingenauigkeit ausgesetzt, da die Ergebnisse stets mit einer Genauigkeit von 1/10 Prozent angegeben werden, was bei Umfragen anderer bekannter Institute unüblich ist. „Als ob man aufs Komma genau wissen könnte, wozu die Wählerschaft neigt“, schrieb dazu die Süddeutsche Zeitung.[41] Laut eines Tests der FAZ-Redaktion können Befragte ihre online gemachten Angaben „problemlos und ohne Verifizierung der eigenen Person verfälschen“.[42] <-- Der Test der FAZ-Redaktion lässt unsere Methodik leider außer Acht (siehe oben: bis zur Verifizierung des Nutzers werden die gegebenen Antworten nicht mit einbezogen). Vorschlag zur Ergänzung: „Gemäß der Methodik von Civey werden die Ergebnisse jedoch erst nach der Verifizierung und Überprüfung der Echtheit des Teilnehmenden mit einbezogen.“ Quelle

Presseratsbeschwerde

Der folgende Abschnitt bezieht sich auf eine Presseratsbeschwerde gegen Focus Online und nicht gegen Civey direkt; darüber hinaus sind zentrale Aussagen (zu Beginn) des Abschnittes tendenziös; insbesondere nämlich, dass des „Öfteren“ unsere Ergebnisse von denen „klassischer“ Unternehmen der Meinungsforschung abweichen würden. Zwar werden vereinzelte Beispiele in dem angeführten taz-Artikel aufgeführt, jedoch haben wir seit unserer Gründung über 11.000 Umfragen durchgeführt. „Des Öfteren“ impliziert jedoch, dass wir nicht nur in Ausnahmefällen daneben lagen. Darüber hinaus gibt es gleichermaßen auch Beispiele bei denen die „klassischen“ Unternehmen der Meinungsforschung untereinander zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen: siehe zum Beispiel hier oder hier.

Wir schlagen vor, den Abschnitt etwas neutraler und kürzer zu formulieren: „Im Jahr 2018 reichte Forsa beim Deutschen Presserat eine Beschwerde über Focus Online ein, die Daten von Civey nutzten. Hintergrund war, dass Civey bei einer Umfrage auf Focus Online zum Verbleib von Mesut Özil und Ilkay Gündogan in der Deutschen Fußballnationalmannschaft zu einem abweichenden Ergebnis im Vergleich zu anderen Meinungsforschungsinstituten kam. Laut Civey beantworteten 80 Prozent der Befragten mit „Nein“ während bei einer etwas anders formulierten Forsa-Umfrage nur 25 Prozent den Verbleib der Fußballer negativ sahen. Die Beschwerde wurde einstimmig mit der Begründung abgewiesen, dass Journalisten über keine entsprechende Kompetenz verfügen (müssen), um selbstständig über Repräsentativität oder Nicht-Repräsentativität von Umfragen zu urteilen.[43]

Civey kommt in gesellschaftspolitischen Umfragen des Öfteren zu gänzlich anderen Ergebnissen als die „klassischen“ Unternehmen der Meinungsforschung, die mit der Telefon-Stichprobe arbeiten. Dies sorgte für Aufsehen, weil in Deutschland solch drastische Abweichungen bisher unbekannt waren. Hervorzuheben ist eine Umfrage aus dem Jahre 2018, die fragte, ob Mesut Özil und Ilkay Gündogan nach einem Medientermin mit Recep Tayyip Erdoğan weiter in der Fußball-Nationalmannschaft für Deutschland auflaufen sollten, wonach laut Civey 80 % mit „Nein“ antworten, bei einer etwas anders formulierten Forsa-Umfrage waren es nur 25 % – eine Diskrepanz, die laut Kritikern nicht durch die statistische Fehlertoleranz erklärbar sei, sodass bei „diesen Abweichungen mindestens eines der Institute Quatsch verbreite“.[32] Als Reaktion reichte Forsa gemeinsam mit infas und der Forschungsgruppe Wahlen eine Beschwerde beim Presserat ein, die sich allerdings gegen Focus online richtete, welches die Umfrage publiziert hatte.[33] Die Beschwerde wurde einstimmig abgewiesen mit der Begründung, dass Journalisten über keine entsprechende Kompetenz verfügen (müssen), um selbstständig über Repräsentativität oder Nicht-Repräsentativität von Umfragen zu urteilen.[44] Nach Angaben von Forsa waren fünf von acht Mitgliedern der Beschwerdekammer zum Zeitpunkt der Entscheidung von Medienhäusern entsandt, die mit Civey zusammenarbeiten.[42] Der Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute (ADM), der die Presseratsbeschwerde nicht aktiv unterstützt hatte, kritisierte dennoch deren Ablehnung, weil, wenn Menschen auf Online-Seiten nach ihrer Meinung gefragt würden, diese Stichprobe nicht das Meinungsbild der Bevölkerung abbilden könne. Außerdem könnten solche Stichproben auch nicht – anders als Civey es behauptet – durch Gewichtung bevölkerungsrepräsentativ werden. „Für diese Erkenntnis benötigt man keine Statistikausbildung“, sagte ADM-Vorstandsvorsitzender Bernd Wachter.[45]

Betrugs- und Täuschungsvorwürfe

Die folgende Kritik basiert auf einem anonymen Twitter-Account, dessen Urheberschaft mehr als fragwürdig ist. Wir schlagen daher vor, diese hier zu löschen. Hintergründe beschreibt auch der angeführte Artikel der Zeitung Die Zeit. Alternativ könnte man erläuternd am Ende des ersten Absatzes hinzufügen: „Laut einem Artikel der Zeitung Die Zeit, befindet sich vor allem der Wettbewerber forsa in einer direkten Auseinandersetzung mit Civey. Nach Recherchen soll ein früherer forsa-Mitarbeiter bei Civey gearbeitet und Unternehmensinterna veröffentlicht haben. Zudem zeigten die Recherchen, dass forsa vermutlich mit Hilfe eines Bots rund um die Uhr Daten von Civey abruft. Dies bestätigte forsa auch dem Fachmagazin marktforschung.de.[46] Eine Verbindung von forsa zu Civey Watch kann nicht ausgeschlossen werden, wie die Recherchen der Zeit zeigten.[47]" Bei Behalt des Abschnitts unten noch weitere kleinere Ergänzungsvorschläge in grün direkt im Text

Neben der öffentlichen Methodenkritik von anerkannten Wissenschaftlern sieht sich Civey seitens eines Twitter-Accounts auch dem Betrugsvorwurf ausgesetzt, Umfragezahlen von anderen Instituten zu kopieren. Der Twitter-Account mit dem Namen Civey Watch stand Anfang 2020 auch im Mittelpunkt eines Artikels in der Wochenzeitung Die Zeit stand[36]. Die Zeitung stufte das Ziel des Accounts als Rufschädigung von Civeys ein. Zuvor wurde bereits im Dezember 2018 von der im Deutschen Fachverlag erscheinenden Fachzeitschrift Planung & Analyse "Civey Watch" zum „Unwort des Jahres“ gekürt.[48] Die Begründung damals: „Ganz im Stil von Trump und AfD werden täglich Tweets rausgehauen mit Behauptungen, Beschimpfungen, Beleidigungen. Was fehlt, sind Belege, Beweise, Besonnenheit.[49]

Im selben Magazin wurde jedoch in einem Artikel unter der Überschrift Forscher oder Fälscher? der Geschäftsführer von Civey-Konkurrent Forsa, Thorsten Thierhoff, zitiert mit den Worten: „Auch wenn es besser wäre, wenn Civey Watch offen und nicht anonym agieren würde, sind die dort dargestellten Sachverhalte nach unserer Beobachtung korrekt und zeugen von großer Sachkenntnis.“[50]

Entsprechende Vorwürfe („Was Civey macht ist Scharlatanerie“) wurden auch von dem Civey-Konkurrenten der Forschungsgruppe Wahlen geäußert.[51]

Frage zum unten folgenden Abschnitt: Ist ein solcher Text auf der Webseite der eigenen Universität als Quelle geeignet? Die Meinung wurde soweit wir wissen beispielsweise nicht von Medien aufgegriffen. --> Prof. Dr. Annelies Blom, die zum externen Expertenteam des GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften gehört[52], veröffentlichte im Februar 2020 einen Text, in dem sie von einem „Eindruck absichtlicher Täuschung durch die Datenanbieter“ sprach, der sich aufdränge, wenn Unternehmen wie Civey nicht auf „pseudo-wissenschaftliche Palaver über Repräsentativität und statistische Fehler“ verzichten würden.[53]

Das Landgericht Köln untersagte Civey in einer im Juni 2020 bekannt gewordenen Entscheidung die Behauptung, Civey „schneide bei Wahlumfragen überdurchschnittlich gut ab“ (Az.: 31O 88/20), entsprechende Eigenwerbung sei „irreführend“[54]. <--Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Die Quelle ist zudem eine Pressemitteilung von forsa und daher eigentlich als unabhängige, reputable Quelle nicht geeignet, da sie als Kläger einer der Seiten in dem Verfahren sind. Wir schlagen vor, den Absatz vor diesem Hintergrund bis zum endgültigen Urteil zu entnehmen.

Gegenrede

Wir schlagen vor den folgenden Abschnitt zu streichen. Unsere Sichtweise zu den einzelnen Punkten schlagen wir oben vor, an vereinzelten Stellen direkt einzubinden, um eine bessere Neutralität zu erreichen. Die Kritik auf die „Gegenrede“ im zweiten Abschnitt des Absatzes bezieht sich zudem auf Kommentare unter entsprechenden Zeitungsartikeln, die als Quelle gemäß WP:Belege vermutlich nicht geeignet sind.--> Janina Mütze, Geschäftsführerin von Civey, entgegnete der Kritik in einer Presseerklärung: „Die Daten von Civey sind repräsentativ. Unsere online-basierten Methoden zur Datenerhebung und -auswertung basieren auf Standards, die international längst anerkannt sind. Internationale Leitmedien setzen auf Daten, die mit Methoden vergleichbar derer von Civey erhoben werden. Wir schließen aus, dass unsere Daten schlechter sind als jene traditioneller Call-Center Institute. Das Gegenteil ist vielmehr anzunehmen.“[55] Die Stellungnahme sorgte ihrerseits für Kritik beim Fachpublikum. Sven Dierks von der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft entgegnete: „Die Stellungnahme Civeys ist keine Stellungnahme, sondern ein Rundumschlag unterhalb der Gürtellinie gegen etablierte Institute mit einem verschwörungstheoretischen Beigeschmack. [...] Mich würde einmal eine Validierungsstudie interessieren, in der Civey-Ergebnisse mit Daten aus konventionellen Erhebungen verglichen werden. Und nach Möglichkeit sollte das nicht die "Sonntagsfrage" sein, deren Ergebnisse man ja locker anhand der laufend veröffentlichten Umfrageergebnisse anderer Institute gewichten könnte.“[55]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Go Radical. In: Manager Magazin. Juli 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  2. Tristan Heming: Wie Janina Mütze mit Civey die Meinungsforschung umkrempelt. In: Handelsblatt. 9. November 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  3. a b So funktionieren Umfragen mit Civey. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 15. Juni 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  4. Ulrike Köppchen: So denkt Deutschland – wirklich? In: Deutschlandfunk. 14. Januar 2019, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  5. Handelsregisterauszug Civey GmbH. In: Online-Handelsregister. Abgerufen am 4. Dezember 2020.
  6. a b Elisabeth Dostert: Wer bist du und was willst du? In: Süddeutsche Zeitung. 25. Juli 2018, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  7. Start-up Republik Deutschland. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  8. Christina Kyriasoglou: Startup für repräsentative Umfragen bekommt 1,2 Millionen Euro. In: Gründerszene. 17. März 2016, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  9. a b Matthias Meisner: Meinungsforschung in Echtzeit - und mit Spaßfaktor. In: Der Tagesspiegel. 12. August 2016, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  10. Christina Elmer, Kevin Hagen, Christian Teevs: Wen würden Sie wählen? In: Spiegel Online. 15. Dezember 2016, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  11. FOCUS-Online-User wollen Neuwahlen statt Jamaika. In: Focus Online. 18. November 2017, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  12. Wir wollen Ihre Meinung wissen - stimmen Sie jetzt ab! In: Berliner Morgenpost. 29. August 2017, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  13. Mehrheit der AfD-Anhänger lehnt Höcke-Rauswurf ab. In: Die Welt. 14. Februar 2017, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  14. Giffey vorn, Spahn abgeschlagen. In: Spiegel Online. 10. April 2018, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  15. Brigitte Zypries Mitglied im Civey-Beirat, auf marktforschung.de
  16. Unser Beirat. In: Civey. Abgerufen am 4. Dezember 2020.
  17. Kathleen Hildebrand: Sebastian Turner hört beim "Tagesspiegel" auf. In: Süddeutsche Zeitung. 2. Oktober 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  18. Sebastian Turner ist ein deutscher Unternehmer und Verleger. In: Webseite von Sebastian Turner. Abgerufen am 4. Dezember 2020.
  19. Handelsregister, Amtsgericht Berlin (Charlottenburg), HRB 165277; Abgerufen am 6. November 2019 über www.unternehmensregister.de
  20. Wie man Kampagnen in Echtzeit messen kann. In: Horizont. 16. Dezember 2019, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  21. Holger Geißler: Neue Entwicklungen in der Onlineforschung - Veranstaltung von GESIS, ADM und DGOF. In: marktforschung.de. 13. Februar 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  22. Web-basierte, non-probability Surveys. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., abgerufen am 4. Dezember 2020.
  23. Kanzlerin beeinflusst Erwartungen der Bevölkerung in der Corona-Krise. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., 29. April 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  24. Laura Lucas: Das heikle Geschäft mit den Online-Umfragen. In: übermedien.de. 21. November 2018, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  25. Dominik Ritter-Wurnig: Das taugen die Umfragen von Civey, die dir gerade überall im Internet begegnen. In: Krautreporter. 12. September 2017, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  26. Unsere Methode. Civey, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  27. a b c Gerrit Richter, Tobias Wolfram, Charlotte Weber: Die Statistische Methodik von Civey. Civey, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  28. Sabine Hedewig-Mohr: „Die Debatte hat uns nicht geschadet“. In: Horizont. 8. Mai 2019, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  29. Union legt in der Coronakrise zu. In: Spiegel Online. 26. März 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  30. Wenn der Scharfschütze sein Ziel selber malt, auf horizont.net
  31. Rainer Schnell: Warum ausschließlich online durchgeführte Bevölkerungsumfragen nicht repräsentativ sind, veröffentlicht am 27. November 2018, abgerufen am 6. November 2019
  32. a b c Civey - Repräsentativ daneben?, auf taz.de
  33. a b Methodenstreit der Meinungsforschung: Was ist repräsentativ?
  34. Wir befinden uns mitten in einer Revolution der Marktforschung, Veröffentlicht am 16. Oktober 2018, abgerufen am 6. November 2019
  35. Ulrich Kohler: Leserbrief in der Rubrik Leser-Meinung, Tagesspiegel am Sonntag vom 4. August 2019, Seite 14
  36. a b Kampf der Torten, auf zeit.de
  37. Stellungnahme der Akademie für Soziologie via Twitter am 6. November 2019 (Teil 2/4), abgerufen am 6. November 2019
  38. Stellungnahme der Akademie für Soziologie via Twitter am 6. November 2019 (Teil 3/4), abgerufen am 6. November 2019
  39. https://www.bvm.org/themen-positionen/detailseite-news/river-sampling-valide-basis-fuer-markt-und-sozialforschung/
  40. Das heikle Geschäft mit den Online-Umfragen, auf uebermedien.de
  41. Wie Meinungsforscher die Wahlen beeinflussen
  42. a b Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 4. September 2020: Wer oder was ist hier repräsentativ? (hinter Bezahlschranke)
  43. Stefan Fries und Mirjam Kid: Presserat billigt Civey-Umfrage. In: Deutschlandfunk. 5. Dezember 2018, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  44. Presserat billigt Civey-Umfrage, auf deutschlandfunk.de
  45. ADM bedauert Entscheidung des Presserats
  46. "Unsere Informationen haben wir nicht, wie Civey und DIE ZEIT mutmaßen, durch eingeschleuste Spitzel." In: marktforschung.de. Abgerufen am 10. Februar 2020.
  47. Robert Pausch und Fritz Zimmermann: Kampf der Torten. In: Zeit Online. 5. Februar 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  48. Unwort des Jahres: Civey-Watch
  49. Sabine Hedewig-Mohr: Unwort des Jahres: Civey-Watch. In: planung&analyse. 12. Dezember 2018, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  50. Forscher oder Fälscher: „Repräsentativität“ ist nicht in Stein gemeißelt
  51. Stefan Reinecke: Strategien der Meinungsforschung: Macht und Ohnmacht, in Die Tageszeitung vom 20. September  2017
  52. https://www.gesis.org/piaac/piaac-im-ueberblick/projektstruktur/externe-experten
  53. Die Daten der Meinungsforscher müssen besser werden, veröffentlicht am 6. Februar 2020 auf sowi.uni-mannheim.de
  54. https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/niederlage-fuer-das-startupunternehmen-civey-richter-untersagen-unwahre-behauptungen-civey-bei-wahldaten-nicht-ueberdurchschnittlich-gut-versuchte-diskreditierung-eines-mitbewerbers-rechtswidrig/?newsID=1359605
  55. a b Das sagt Civey zur Beschwerde beim Presserat, auf marktforschung.de

Koordinaten: 52° 29′ 42,96″ N, 13° 25′ 56,88″ O

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