Diskussion:Werkbahn des Eilenburger Chemiewerks
Der Artikel „Werkbahn des Eilenburger Chemiewerks“ wurde im November 2020 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?“ vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 16.12.2020; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels. |
Erinnerungen an die Bahn
Hallo, Johannes, da steckt ja viel Arbeit im neuen Artikel. Wie bei mir üblich, viele Erinnerungen an die Bahn, aber keine Literatur:
Die Flutlichtanlage mit zwei 32 m hohen Masten kam erst in den späten 1970er oder in den 80er Jahren zum Kohleplatz hinzu (ich war damals begeistert, heutzutage nervt die Lichtverschmutzung).
Das Anschlußgleis fürs AC (Bau 501) führte ins Gebäude, Waggons konnten im Innern mit dem Brückenkran ent- /beladen werden.
Ein Grabenbagger beförderte die aus den Selbstentladewaggons gefallene Kohle direkt aufs Band, oder den Raupen vors Schiebeschild, damit sie mit diesen auf die Halde geschoben und zugleich wegen der Selbstentzündungsgefahr verdichtet wird.
Die Schranke von der Kastanienallee rüber in die Muldeaue dürfte von jenem Stellwerk Aw bedient worden sein. Man mußte sich beim Stellwerkswärter bemerkbar machen, dann öffnete er (meist). Ich erinnere mich an eine Drehscheibe im Werk (ob es die hinterm Klubhaus ist, müßte ich anhand eines alten Luftbildes eruieren, leider zeigen die aktuellen digitalen Karten ja nur das abgerissene Werk.) Da wurde einmal ein gedrehter Waggon mittels Seilwinde von der Scheibe gezogen (und das Seil mit der Schlaufe am Ende rutschte nicht, wie gewünscht, vom Haken, sondern blieb an diesem hängen und riß mit dem Schwung des Waggons noch einen Pfahl um. Das könnte die Scheibe am Speisesaal gewesen sein.)
So schlimm war das mit den Staus vor den beiden Bahnübergängen Ziegelstraße nicht, wir waren ja nicht im Westen. Allerdings, wenn rangiert wurde, passierte der gleiche Zug den Bahnübergang durchaus zweimal, also hin und zurück oder noch öfter - dann dauerte es. Zum Bild mit dem Schrankenwärterhäuschen vorm Betriebsbahnhof ergänze ich, daß, wenn ein Zug diesen Bahnübergang passieren mußte, jedesmal jemand aus dem Häuschen über die Straße ging und das Tor zum Nordteil des Werkgeländes von Hand öffnete, und hinterher wieder schloß. Später baute man deshalb eine Öffnungs-/Schließmechanik an, so daß das gefährliche Überqueren der F 87 entfallen konnte. Neben diesem Häuschen befand sich auch der Dampfanschluß zum "Aufladen" der Speicherlok. Die Dieselloks waren aber trotz Spritmangels fleißig bis in die 1980er im Einsatz, meine ich. Ich glaube, an die konnte man auch mehr anhängen, als an die Dampfspeicherloks. Sind Letztere möglicherweise auch zum Einsatz in explosions- oder brandgefährdeten Bereichen angeschafft worden ?
Ich schau mir den Artikel bestimmt später noch mal an.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 14:32, 11. Nov. 2020 (CET)
- Danke dir! Das mit der Orientierung auf den jetzigen Onlinekarten ist in der Tat schwierig. Ich habe einen Bildband von Eilenburg von 1993, in dem eine großformatige Luftaufnahme vom Werksgelände enthalten ist. Leider ist durch die Vegetation nicht immer alles zu erkennen; es gab sicher noch mehr, als die in Infobox eingetragenen Abzweige auf dem Betriebsgelände.
- Kannst du sagen, wie lange die beiden letzten Drehscheiben in Betrieb waren? Ich hätte vermutet, dass sie schon vor 1990 außer Betrieb gingen. Auf der Luftaufnahme von 1993 sind sie zumindest nicht mehr zu erkennen. Die Drehscheibe am Klubhaus dürfte in das Tor der zentralen Werkstätten geführt haben, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. Leider habe ich damals - noch auf Film - viel zu wenig und zu schlecht fotogarfiert. Heute ist davon alles weg.
- Weißt du, ob ich die Gebäude in der Infobox richtig bezeichnet habe? Dieses hier [1] habe ich als Warenausgang bezeichnet, da es zumindest heute als solcher genutzt wird. Dieses Gebäude [2] lag am Gleis, das vom Containerbahnhof geradeaus noch Westen führte, und wurde soweit ich mich erinnere Kalander 9 genannt. Aber möglicherweise ging das Gleis dort noch weiter, das ist auf dem Luftbild nicht zu erkennen.
- Danke für deine Mühe.--Johannes Diskussion 23:58, 12. Nov. 2020 (CET)
- Hier ist nochmal die Situation am Klubhaus aus anderer Perspektive. Links ist das Tor, in das das Gleis 7a führte. Müsst sich um die zentrale Werkstatt handeln. Geradeaus weiter ging noch der ein paar Meter lange Gleisstumpf von Gleis 7.--Johannes Diskussion 11:46, 13. Nov. 2020 (CET)
- Auf die Schnelle kann ich nur mitteilen, daß ich zu DDR-Zeiten im Bau 170 (damals, so ich weiß, als "Versand" bezeichnet) Eisenbahnwagen sah. Das Stumpfgleis führte von Norden in die Halle. Das dürfte die Halle, die im Gleisplan im Artikel als "Warenausgang" prinzipiell richtig bezeichnet ist, sein. Das Mißgeschick mit der Seilwinde auf der Drehscheibe hinterm Speisesaal beobachtete ich so um 1980 oder etwas früher. Keine Ahnung, wann die Drehscheibe(n) außer Betrieb gingen, aber bis zum Ende der DDR änderte sich doch im ECW an der alten Ausstattung wenig ? Für Weichen war zumindest hinterm Speisesaal eh kein Platz. Die hinterm Klubhaus war doch schon zu DDR-Zeiten zugepflastert worden ? Heutzutage würde man Asphalt nehmen. Bau 286 war anscheinend "Kalander 9", so heißt es jedenfalls in der Betitelung eines anderen Bildes, das Du von diesem Bau in die Commons stelltest.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 14:29, 13. Nov. 2020 (CET)
Personal
Sollte man hier nicht vielleicht angeben auf welchen Betrienszeitraum sich die Angabe bezieht (duerfte ja in den mehr als 100 Jahren immer mal wieder anders gewesen sein). Vermute mal die letzten Jahre. Hab dies allerdings noch nicht selbst geändert, da ich keinen Zugang zur genannten Quelle habe.--KlauRau (Diskussion) 15:18, 12. Nov. 2020 (CET)
- Bei Reichert (2009) heißt es „zu ECW-Zeiten“, was etwas schwammig formuliert ist. Die Angaben müssten etwa von 1965 bis 1990 gegolten haben.--Johannes Diskussion 23:03, 12. Nov. 2020 (CET)
- Ich hänge mich mal mit meiner Frage hier an: Von wem wurde das Stellwerk Aw bedient? Von einem Rangierleiter? Vielen Dank und viele Grüße, --Peatala36 (Diskussion) 17:05, 12. Nov. 2020 (CET)
- Da der im Artikel erwähnte, vom Stellwerk Aw bei Bedarf bediente Bahnübergang am Südende der Kastanienallee drei Streckengleise (1 x Eilenburg-Pretzsch und 2 x Halle/Leipzig-Eilenburg-Cottbus) überquerte, und die Zustellung und Abholung von Wagen für das ECW stets mit Eingriffen in den Verkehr auf den Streckengleisen verbunden war, dürfte das Stellwerk, das, wie auf dem Bild zu sehen, im typischen Reichsbahnstil gebaut ist, schlichtweg von der Reichsbahn, und nicht von einem Werksbahner bedient worden sein. Aw heißt vielleicht "Anschlußstelle West", denn es steht westlich der Gleise, auf denen Wagen für das ECW bereitstanden, kurz vor der dreigleisigen Muldenbrücke. Vom Sound her zu urteilen, wurden die ECW-Wagen mit einer V 60 des Rangierbahnhofs Eilenburg zugestellt und abgeholt.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 22:15, 12. Nov. 2020 (CET)
- Ja genau so ist es, das Stellwerk gehörte der Reichsbahn. Aw heißt Abzweig Wurzen. Heute dürfte es, nachdem der Übergabebahnhof und der BÜ stillgelegt sind, nur noch die Weiche nach Wurzen und die Verbindung zwischen den beiden Strecken stellen. Gruß, Johannes Diskussion 23:00, 12. Nov. 2020 (CET)
- Klar, wenn es wegen dem Abzweig nach Wurzen errichtet wurde, sollte es der DR gehört haben. "Aw" = "Abzweig Wurzen" - interessant. Glaubst Du wirklich, daß bei der ECW-Werkbahn rund um die Uhr eine Verschubmannschaft in voller Stärke bereitstand ? Eine Notbesetzung oder Bereitschaft sicher. Viele Abteilungen liefen natürlich im Dreischichtbetrieb - doch die werden nachts auch mal ein paar Stunden ohne Bahn ausgekommen sein ?--32-Fuß-Freak (Diskussion) 23:08, 12. Nov. 2020 (CET)
- So steht es geschrieben, es gibt ja Termingut, Zollverfügbarkeit, die Kohlezüge kamen möglicherweise auch mal nachts. Insiderwissen habe ich leider keines, denke aber, dass genug Arbeit für 3 Schichten anfiel. Gruß --Johannes Diskussion 23:31, 12. Nov. 2020 (CET).
- Literatur hat natürlich in Wiki Vorrang. Als ehemaliger ECW-Anwohner meine ich, daß nachts hinsichtlich Werkbahn wenig los war. Wäre auch gegenüber den Anwohnern der Ziegelstraßenhäuser ziemlich rücksichtslos, am weitaus häufiger benutzten östlichen Bahnübergang über die F 87, unmittelbar neben den Häusern gegenüber des Bennewitz-Stadions, nachts herumzuhupen oder zu pfeifen.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 23:49, 12. Nov. 2020 (CET)
- So steht es geschrieben, es gibt ja Termingut, Zollverfügbarkeit, die Kohlezüge kamen möglicherweise auch mal nachts. Insiderwissen habe ich leider keines, denke aber, dass genug Arbeit für 3 Schichten anfiel. Gruß --Johannes Diskussion 23:31, 12. Nov. 2020 (CET).
- Klar, wenn es wegen dem Abzweig nach Wurzen errichtet wurde, sollte es der DR gehört haben. "Aw" = "Abzweig Wurzen" - interessant. Glaubst Du wirklich, daß bei der ECW-Werkbahn rund um die Uhr eine Verschubmannschaft in voller Stärke bereitstand ? Eine Notbesetzung oder Bereitschaft sicher. Viele Abteilungen liefen natürlich im Dreischichtbetrieb - doch die werden nachts auch mal ein paar Stunden ohne Bahn ausgekommen sein ?--32-Fuß-Freak (Diskussion) 23:08, 12. Nov. 2020 (CET)
- Ja genau so ist es, das Stellwerk gehörte der Reichsbahn. Aw heißt Abzweig Wurzen. Heute dürfte es, nachdem der Übergabebahnhof und der BÜ stillgelegt sind, nur noch die Weiche nach Wurzen und die Verbindung zwischen den beiden Strecken stellen. Gruß, Johannes Diskussion 23:00, 12. Nov. 2020 (CET)
- Da der im Artikel erwähnte, vom Stellwerk Aw bei Bedarf bediente Bahnübergang am Südende der Kastanienallee drei Streckengleise (1 x Eilenburg-Pretzsch und 2 x Halle/Leipzig-Eilenburg-Cottbus) überquerte, und die Zustellung und Abholung von Wagen für das ECW stets mit Eingriffen in den Verkehr auf den Streckengleisen verbunden war, dürfte das Stellwerk, das, wie auf dem Bild zu sehen, im typischen Reichsbahnstil gebaut ist, schlichtweg von der Reichsbahn, und nicht von einem Werksbahner bedient worden sein. Aw heißt vielleicht "Anschlußstelle West", denn es steht westlich der Gleise, auf denen Wagen für das ECW bereitstanden, kurz vor der dreigleisigen Muldenbrücke. Vom Sound her zu urteilen, wurden die ECW-Wagen mit einer V 60 des Rangierbahnhofs Eilenburg zugestellt und abgeholt.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 22:15, 12. Nov. 2020 (CET)
Anschlußbahn Dermatoid
Hallo, Johannes, ich meine, die hat mit dem EBAWE nichts zu tun. Die zweigte nördlich vom Bahnübergang Sprottaer Landstraße nach Westen ab und führte knapp nördlich der Eigenheimsiedlung "Siedlung der Solidarität" (jetzt "An der Heide") nach Westen zum Dermatoid. Das EBAWE ist viel weiter nördlich. Dessen, ebenfalls nach Westen abzweigendes Anschlußgleis beginnt erst ca. 500 m nördlich der Stelle, an der das Dermatoidgleis abzweigte (dessen Weiche knapp nördlich der Sprottaer Landstraße ist laut Satellitenbild inzwischen ausgebaut worden). Ich schaute eben bei Google maps (Satellitenbild): Man erkennt nordöstlich dieser Siedlung (die inzwischen deutlich gewachsen, im Norden inzwischen bis an diese ehemalige Trasse - in den 80ern war da noch ein Stück freies Feld) noch gut den nach Westen abbiegenden Bogen, also den Trassenverlauf des von der Dübener Strecke nach links abzweigenden Gleises zum Dermatoid, der jetzt mit einer Straße zugepflastert ist. Und, spätestens um 1980 lag diese Dermatoidbahn, auf der ganz selten was fuhr, schon.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 22:29, 12. Nov. 2020 (CET)
- Die Information stammt von hier [3]. Auf einem Luftbild von 1993 ist auch gut zu erkennen, dass von der Dermatoidbahn vor Erreichen der Dübener Strecke der Abzweig zum EBAWE ging. Das war ziemlich genau an der Spitze der von dir genannten Siedlung. Von dort ging es dann über das EBAWE-Gelände Richtung Getreidewirtschaft (die Weiche ist bei Google im Schatten der langen südlichen Werkhalle noch zu erkennen). Wann ein Anschließer Haupt- und wann Nebenanschließer ist, ist eine bahntechnische Sache, da will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen. Aber die hingen auf jede Fall zusammen. Wie ich erst neulich gehört habe, wurde der Bogen zum Dermatoid sehr zeitnah nach der Wende abgebaut, da der Erhalt mit enormen Kosten verbunden gewesen wäre, den die wiedereingesetzten Alteigentümer nicht tragen wollten. Gruß, --Johannes Diskussion 23:24, 12. Nov. 2020 (CET)
- Südlich der genannten langen Werkhalle könnte ein Gleis, das über den Prellbock hinaus nach Süden ging, gewesen sein. Möglicherweise mündete das Dermatoidgleis einige hundert Meter südlich dieser Halle in dieses, statt direkt auf die Bahn nach Düben zu treffen. Dann wäre das Dermatoid schon ein Nebenanschluß des EBAWE. Ich möchte mal dieses Luftbild von 1993 sehen. Ich meine, möglicherweise war der Bahnübergang Sprottaer Landstraße zu DDR-Zeiten sogar zweigleisig. Das östliche Gleis als Streckengleis, und das westliche für die Betriebe ? Gibt es digitale Landkarten von Sachsen mit Luftbildern z. B. aus DDR-Zeiten ? Google bildet ja immer den einigermaßen aktuellen Stand ab.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 23:41, 12. Nov. 2020 (CET)
- Wenn du magst, kann ich dir die Scans der Luftbilder ECW und EBAWE schicken. Das sollte per Wikimail gehen--Johannes Diskussion 11:15, 13. Nov. 2020 (CET)
- Wenn es Bilder aus DDR-Zeiten bzw. die von 1993 sind, gerne.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 14:39, 13. Nov. 2020 (CET)
- Du hast offenbar noch keine E-Mail in deinem Benutzerkonto hinterlegt. Ohne geht das nicht. Schau mal hier. --Johannes Diskussion 10:13, 14. Nov. 2020 (CET)
- Südlich der genannten langen Werkhalle könnte ein Gleis, das über den Prellbock hinaus nach Süden ging, gewesen sein. Möglicherweise mündete das Dermatoidgleis einige hundert Meter südlich dieser Halle in dieses, statt direkt auf die Bahn nach Düben zu treffen. Dann wäre das Dermatoid schon ein Nebenanschluß des EBAWE. Ich möchte mal dieses Luftbild von 1993 sehen. Ich meine, möglicherweise war der Bahnübergang Sprottaer Landstraße zu DDR-Zeiten sogar zweigleisig. Das östliche Gleis als Streckengleis, und das westliche für die Betriebe ? Gibt es digitale Landkarten von Sachsen mit Luftbildern z. B. aus DDR-Zeiten ? Google bildet ja immer den einigermaßen aktuellen Stand ab.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 23:41, 12. Nov. 2020 (CET)
Übergabe der Kohlezüge
Das will ich noch etwas detailliert wissen, ggf. auch zum Einarbeiten: So, wie ich sehe, waren die vier Gleise A 1 bis A 4 alles Stumpfgleise, mit Prellböcken in Richtung Osten ? (Zumindest ein Gleis, evtl. auch zwei endete(n) erst unmittelbar vor der von uns im Lossaartikel besprochenen ehemaligen Lossaunterführung unter der Bahn an einem Prellbock. Daran erinnere ich mich.) Eine Verbindung östlich der ECW-Übergabestelle zum Gleis nach Pretzsch gab es also nicht, oder ? So, demnach könnte ein Kohlezug mit Streckenlokomotive (meist wohl Reichsbahn-Baureihe 130) zwar von Westen in die Gleise A 1 bis A 4 einfahren, dann wäre die Lok aber solange, bis der Kohlezug mit einer Werkslok zur Entladestelle/Bunker gezogen ist, festgesetzt. Das wird die DR sich nicht leisten.) Demnach dürften die Kohlezüge bereits im Bahnhof Eilenburg fürs ECW portioniert und mit der V 60 des Rangierbahnhofs zur ECW-Übergabestelle geschoben worden sein. Bei Rangierarbeiten auf der Übergabestelle hörte ich auch zumeist den Sound einer V 60. Oder erlaubten es die Ausziehgleise und weitere Weichen, eine am östlichen Ende eines zugestellten Kohlezugs befindliche Lok wegzusetzen ? Bei dem Steigungen im Großraum Leipzig dürfte eine BR 130, evtl. auch eine BR 120 (Taigatrommel) auch einen Kohlezug, der deutlich länger, als max. 327 m ist, bewältigen. Den Kohlezug müßte man also vor dem Verschub aufs ECW-Übergabegleis irgendwo, naheliegenderweise im Bahnhof Eilenburg, kürzen oder teilen. Wäre gut, wenn Du einen alten Gleisplan der Übergabestelle hättest.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 15:54, 13. Nov. 2020 (CET)
- Es gibt einen Gleisplan bei Sachsenschiene [4]. Dort ist zweimal der selbe, der zweite ist jedoch besser aufgelöst. Da ist auch die ECW-Anschlussbahn komplett mit drauf, allerdings ist der Stand des Plans nicht ganz klar, wohl Anfang der 1960er. Man sieht im Übergabebahnhof ein Ausziehgleis in Verlängerung von A2. Bei Googlemaps ist allerdings heute noch klar ein zweites Ausziehgleis in Verlängerung von A4 zu erkennen. Am Gleis A4 ist anscheinend auch heute noch die Weiche zum Kohlebunker drin (auf Höhe des Oberleitungsmasts) [5]. --Johannes Diskussion 10:23, 14. Nov. 2020 (CET)
- Hm, da im Artikel stand, der Übergabebahnhof sei zumeist abgebaut, erwartete ich natürlich nicht, daß man bei Google maps noch fast alles sieht (sonst hätte ich dort gesucht). Zum Umsetzen einen Streckenlok reichten die östlichen Gleise also schon, allerdings wohl nicht für normal lange Güter- bzw. Kohlezüge. Ich dachte es mir inzwischen, daß die beiden "An der Dobritzmark", also vor dem ehemaligen Lossabett an Prellböcken (die man von diesem Sträßchen aus im Winter, bei fehlender Belaubung, sehen konnte) endenden Gleise eben jene zwei Ausziehgleise sind. Bleibt für mich offen, ob die Kohlezüge mit der Streckenlok direkt bis zur Übergabestelle gezogen, oder sie erst im Bahnhof Eilenburg von der Länge her fürs ECW passend gemacht und dann mit der V 60 zur ÜST gebracht wurden. Ein Kohlezug, den eine BR 130 oder 120 ziehen kann, würde ja die Werksbahnlokomotivchen überfordern. Im rechten Gleisplan von "Sachsenschiene" scheint allerdings das zum Kohlebunker führende Gleis zu fehlen. Nur das ums Brauchwasserwerk herumführende Gleis ist skizziert. Danke für den Tip mit dem Plan.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 15:01, 14. Nov. 2020 (CET)
- Ich hab mir den Übergabebahnhof gestern vor Ort angeschaut. Die Situation ist genauso, wie sie auf Googlemaps nachzuvollziehen ist. Inklusive der Weiche von Gleis 4 zum Kohlebunker, die Trasse ist aber vollständig weg, dort liegen nur noch Schwellen und Schotter, allerdings ist alles extrem überwuchert und es ist nicht mehr möglich, den Verlauf abzugehen. Was die Ganzzüge angeht habe ich auch meine Zweifel, da die beiden Ausziehgleise nicht sonderlich lang sind. Theoretisch möglich wäre es, die Kohlezüge über den Bogen am Wasserwek vorbei zum Betriebsbahnhof zu ziehen und von dort Kopf machend zum Kohlebunker. Diesen umständlichen Weg wird man aber wohl nicht gewählt haben. Ich denke mittlerweile auch, das vorportionierte Einheiten angefahren wurden, wobei nach der Lage der Weiche zu urteilen, diese nicht länger, als 100 m, eher 80 m, gewesen sein können. Die Fotos, die ich gestern gemacht habe, werd ich bei Gelegenheit hochladen. Das Stellwerk Aw war übrigens gerade eingerüstet und offenbar neu gedeckt worden. Man scheint noch eine Weile damit zu planen.--Johannes Diskussion 12:33, 15. Nov. 2020 (CET)
- Nee, nee, die Kohlezüge waren schon etwa so lang (würde mal sagen, so 10 - 14 Wagen, Vierachser, bei zulässiger Achslast von 21 t bei der Reichsbahn paßten dann so 60 t Kohle in jedem Wagen), daß sie von der Länge her etwa auf den Bunker paßten. Also sind wir uns einig, daß die Kohlezüge "portioniert" fürs ECW bereitgestellt wurden. Dazu paßt es, daß ich eben dort auf der ÜST oft die V 60 (wohl die vom Rangierbahnhof Eilenburg) hörte. Die Kohlezüge wurden grundsätzlich über den östlichen Gleisbogen direkt vom Übergabebahnhof zur Entladestelle gebracht. Die von Dir erwogene Variante wäre wirklich umständlich. Ich nehme an, das westliche Zufahrtsgleis (ums Wasser- und Serumwerk herum) war das Urgleis von 1892 (das könnte vielleicht in den Artikel), das Gleis zum Bunker und weiter ins ECW rein ist ja erst in den 1960ern gelegt worden ? Ich sah eben auf Googles Satellitenbild, daß die im ehemaligen, von Gleis 4 zum Bunker führenden Gleisbogen zu DDR-Zeiten liegende, große Müllkippe (die vermutlich auch vom ECW genutzt wurde) mit Gärten überbaut wurde, und die Gebäude gegenüber des Kohlebunkers, in denen Kegelbahn sowie ECW-Judo- und Boxsportclub waren, weggerissen sind. Letzteres wäre was für den ECW-Artikel, denn Betriebssport wurde ja in der DDR ausgiebig gepflegt. Gruß --32-Fuß-Freak (Diskussion) 14:30, 19. Nov. 2020 (CET)
- Ich hab mir den Übergabebahnhof gestern vor Ort angeschaut. Die Situation ist genauso, wie sie auf Googlemaps nachzuvollziehen ist. Inklusive der Weiche von Gleis 4 zum Kohlebunker, die Trasse ist aber vollständig weg, dort liegen nur noch Schwellen und Schotter, allerdings ist alles extrem überwuchert und es ist nicht mehr möglich, den Verlauf abzugehen. Was die Ganzzüge angeht habe ich auch meine Zweifel, da die beiden Ausziehgleise nicht sonderlich lang sind. Theoretisch möglich wäre es, die Kohlezüge über den Bogen am Wasserwek vorbei zum Betriebsbahnhof zu ziehen und von dort Kopf machend zum Kohlebunker. Diesen umständlichen Weg wird man aber wohl nicht gewählt haben. Ich denke mittlerweile auch, das vorportionierte Einheiten angefahren wurden, wobei nach der Lage der Weiche zu urteilen, diese nicht länger, als 100 m, eher 80 m, gewesen sein können. Die Fotos, die ich gestern gemacht habe, werd ich bei Gelegenheit hochladen. Das Stellwerk Aw war übrigens gerade eingerüstet und offenbar neu gedeckt worden. Man scheint noch eine Weile damit zu planen.--Johannes Diskussion 12:33, 15. Nov. 2020 (CET)
- Hm, da im Artikel stand, der Übergabebahnhof sei zumeist abgebaut, erwartete ich natürlich nicht, daß man bei Google maps noch fast alles sieht (sonst hätte ich dort gesucht). Zum Umsetzen einen Streckenlok reichten die östlichen Gleise also schon, allerdings wohl nicht für normal lange Güter- bzw. Kohlezüge. Ich dachte es mir inzwischen, daß die beiden "An der Dobritzmark", also vor dem ehemaligen Lossabett an Prellböcken (die man von diesem Sträßchen aus im Winter, bei fehlender Belaubung, sehen konnte) endenden Gleise eben jene zwei Ausziehgleise sind. Bleibt für mich offen, ob die Kohlezüge mit der Streckenlok direkt bis zur Übergabestelle gezogen, oder sie erst im Bahnhof Eilenburg von der Länge her fürs ECW passend gemacht und dann mit der V 60 zur ÜST gebracht wurden. Ein Kohlezug, den eine BR 130 oder 120 ziehen kann, würde ja die Werksbahnlokomotivchen überfordern. Im rechten Gleisplan von "Sachsenschiene" scheint allerdings das zum Kohlebunker führende Gleis zu fehlen. Nur das ums Brauchwasserwerk herumführende Gleis ist skizziert. Danke für den Tip mit dem Plan.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 15:01, 14. Nov. 2020 (CET)