Carl Wilhelm Hoffmann

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Carl Wilhelm Hoffmann (* 1810 in Kroppenstedt, Kreis Oschersleben; † 3. Februar 1895 in Berlin)[1][2][Anm. 1] war ein deutscher Architekt.

Leben und Wirken

Carl Wilhelm Hoffmann war der Sohn eines Lehrers und Bruder des Architekten und Technikers Friedrich Eduard Hoffmann. Er besuchte das Gymnasium in Halberstadt, leistete Militärdienst, erhielt danach eine Anstellung bei der Regierung in Posen und studierte an der Berliner Bauakademie. Bereits während des Studiums beschäftigte er sich mit dem Bau von Arbeiterwohnungen. Er wurde am 1. Mai 1841 Mitglied im Architektenverein zu Berlin. Sein Vorschlag, das Problem der Arbeiterwohnungen in das monatliche Wettbewerbsprogramm des Vereins aufzunehmen, wurde dort aber abgelehnt. Ebenso scheiterte sein Versuch einen „Häuserbauverein“ zu gründen. Im Wettbewerb für das Friedrich-Wilhelm-Hospital in Berlin ging er 1843 als Sieger hervor. Die Bauführerprüfung machte er vermutlich 1845, das Baumeisterexamen wahrscheinlich 1846. Praktisch tätig war er dann bei August Stüler, u. a. bei der Bauausführung des Neuen Museums.

1846 war er Mitbegründer des „Verein zur Verbesserung der Arbeiterwohnungen“, um die wohnungsreformerischen Kräfte zu sammeln. Im Februar 1847 gab er mit seiner Denkschrift „Die Aufgaben einer Berliner gemeinnützigen Baugesellschaft“ den entscheidenden Anstoß zur Gründung der ältesten gemeinnützigen Baugesellschaft, der „Berliner gemeinnützigen Baugesellschaft“. Im April 1847 kam es zu einem entsprechenden Gründungsaufruf. Zusammen mit Dr. Gaebler und G. S. Liedke bildete er ein Vorbereitungskomitee. Die Statuten wurden im November 1847 angenommen. Vereinsmitglieder waren u. a. August Stüler und August Borsig. Die offizielle Bestätigung verzögerte sich durch die revolutionären Ereignisse im März 1848. Hoffmann beteiligte sich aktiv an Vorbereitung und Durchführung des Notstandsbauprogramms nach der Revolution. Unterstützung fand er vor allem durch monarchistische und großbürgerliche Kreise, die an der Beruhigung der sozialen Unruhen im Vorfeld und nach der Revolution interessiert waren. Am 28. Oktober 1848 erhielt der Verein die königliche Zustimmung zu den Statuten. 1848 gründete Hoffmann auch den „Verein für Volksrechte“. Da er aus der Führungsrolle verdrängt wurde, verließ er den Verein bald wieder. Am 16. Januar 1849 fand bei einer Generalversammlung die offizielle Gründung der „Berliner gemeinnützigen Baugesellschaft“ statt, bei der Hoffmann zum Vorsitzenden gewählt wurde. Am 27. März 1849 erfolgte die erste Grundsteinlegung der Baugenossenschaft in der Ritterstraße 28/29 in Berlin. Am 1. Oktober konnten die 20 Wohnungen und 3 Werkstätten bezogen werden. Am 17. Oktober 1850 übernahm Prinz Wilhelm das Protektorat. Vorstandsmitglieder waren u. a.: August Stüler, Victor Aimé Huber und Julius Emmerich. Namhafte Mitglieder waren: Prinz Karl, August Borsig, Ernst Litfaß, Friedrich Carl von Savigny und Alexander von Humboldt. Die Entwürfe für die ersten Genossenschaftsbauten erfolgten gemeinsam mit Julius Emmerich. Von den unter Hoffmanns Leitung und vermutlich nach seinen Entwürfen errichteten Bauten sind noch die Häuser Torstraße 85 (ehemals Wollankstraße bzw. Lothringer Straße 32/33, dann Wilhelm-Pieck-Straße 85) erhalten.[3] 1852 trat er offiziell aus der Baugenossenschaft aus.

Von 1851 bis 1857 war Hoffmann Kreisbaumeister in Creutzburg. Er arbeitete von 1857 bis 1863 als Bauinspektor in Hohenstein und Friedberg. Auf eigenen Wunsch schied er 1863 aus dem Staatsdienst aus und war danach als Privatbaumeister tätig.

Eigene Bauten

Literatur

  • Uwe Kieling: Berliner Privatarchitekten und Eisenbahnbaumeister im 19. Jahrhundert. Kulturbund der DDR, Berlin 1988, S. 32, 33.

Einzelnachweise

  1. StA Berlin III, Sterbeurkunde Nr. 119/1895
  2. Margret Dorothea Minkels: Die Stifter des Neuen Museums: Friedrich Wilhelm IV. von Preussen und Elisabeth von Bayern. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2011, ISBN 978-3-8448-0212-2, S. 172 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 1. Juni 2020
  4. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 1. Juni 2020
  5. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 1. Juni 2020

Anmerkungen

  1. Die Lebensdaten sind nicht eindeutig belegt. Margret Dorothea Minkels schreibt „1810 bis 1895“ (siehe Einzelnachweis), Uwe Kieling schreibt „vor 1818 bis nach 1865?“ (siehe Literatur) und weitere Quellen nennen „1806 bis 1898“.