Uttumer Tief

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Februar 2021 um 09:11 Uhr durch imported>Schiefbauer(354740) (lütt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Uttumer Tief
Daten
Lage Ostfriesland, Niedersachsen, Deutschland
Flusssystem Ems
Abfluss über Altes Greetsieler Sieltief → Knockster Tief → Ems → Nordsee
Quelle nördlich von Canhusen in der Gemeinde Hinte
53° 27′ 4″ N, 7° 12′ 9″ O
Mündung in das Alte Greetsieler Sieltief in Eilsum in der Gemeinde KrummhörnKoordinaten: 53° 28′ 25″ N, 7° 8′ 36″ O
53° 28′ 25″ N, 7° 8′ 36″ O

Linke Nebenflüsse Jennelter Tief

Das Uttumer Tief ist ein Wasserlauf in der Gemeinde Krummhörn im Landkreis Aurich in Ostfriesland.[1]

Verlauf und Nebengewässer

Das Uttmer Tief zweigt nördlich von Canhusen in der Gemeinde Hinte vom Alten Greetsieler Sieltief ab, das seinerseits ein Nebengewässer des Knockster Tiefs ist. Über Uttum fließt es nordwestwärts nach Eilsum und fließt dort wiederum in das Alte Greetsieler Sieltief.

Verkehrliche Bedeutung

Jahrhundertelang waren die natürlichen Tiefs und die Entwässerungskanäle, die die Krummhörn in einem dichten Netz durchziehen, der wichtigste Verkehrsträger. Über Gräben und Kanäle waren nicht nur die Dörfer, sondern auch viele Hofstellen mit der Stadt Emden und dem Hafenort Greetsiel verbunden. Besonders der Bootsverkehr mit Emden war von Bedeutung. Dorfschiffer übernahmen die Versorgung der Orte mit Gütern aus der Stadt und lieferten in der Gegenrichtung landwirtschaftliche Produkte: „Vom Sielhafenort transportierten kleinere Schiffe, sog. Loogschiffe, die umgeschlagene Fracht ins Binnenland und versorgten die Marschdörfer (loog = Dorf). Bis ins 20. Jahrhundert belebten die Loogschiffe aus der Krummhörn die Kanäle der Stadt Emden.“[2]

Torf, der zumeist in den ostfriesischen Fehnen gewonnen wurde, spielte über Jahrhunderte eine wichtige Rolle als Heizmaterial für die Bewohner der Krummhörn. Die Torfschiffe brachten das Material auf dem ostfriesischen Kanalnetz bis in die Dörfer der Krummhörn. Auf ihrer Rückfahrt in die Fehnsiedlungen nahmen die Torfschiffer oftmals Kleiboden aus der Marsch sowie den Dung des Viehs mit, mit dem sie zu Hause ihre abgetorften Flächen düngten.[3]

Entwässerung

Das Uttumer Tief liegt im Einzugsgebiet des I. Entwässerungsverbands Emden mit Sitz in Pewsum, dem Hauptort der Krummhörn. Teile des Einzugsgebietes liegen unter Normalhöhennull, so dass ohne ausreichende Entwässerung bei anhaltenden Niederschlägen jene Gebiete unter Wasser stehen würden.[4]

Literatur

  • Theodor Janssen: Gewässerkunde Ostfrieslands. Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1967.

Einzelnachweise

  1. Dieser Artikel basiert, sofern nicht anders referenziert, auf Theodor Janssen: Gewässerkunde Ostfrieslands. Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1967, S. 211 ff.
  2. Harm Wiemann, Johannes Engelmann: Alte Straßen und Wege in Ostfriesland. Verlag Deichacht Krummhörn, Pewsum 1974, S. 169 (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Band 8)
  3. Gunther Hummerich: Die Torfschifffahrt der Fehntjer in Emden und der Krummhörn im 19. und 20. Jahrhundert. In: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands, Band 88/89 (2008/2009), S. 142–173, hier S. 163.
  4. Karte des Verbandsgebietes. entwaesserungsverband-emden.de; abgerufen am 6. Juli 2013.