Yin-Chang

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Yin-Chang, Porträt aus The China Weekly Review (Shanghai), 1925, S. 938

Yin-Chang (chinesisch 

廕昌

);(* 1859 im Chinesischen Kaiserreich; † 1928 in Peking) war ein Militär und Diplomat der Qing-Dynastie und der Republik China.

Leben

Yin-Chang gehörte der Ethnie der Mandschu und seine Familie der Weißbanner-Division an. 1872 lernte er auf der Guozijian die deutsche Sprache im Tongwen Guan (kaiserliche Akademie für westliche Sprachen und Wissenschaften) in Peking.

Von 1877 bis 1884 war er Gesandtschaftssekretär 3. Klasse und wurde in Berlin als Übersetzer beschäftigt, studierte Strategie und heiratete.

1884 übersetzte er für einen deutschen Offizier in Peking. Im Juni 1885 wurde Yin-Chang Übersetzer der Tianjin-Militärakademie, die er später leitete.

Feng Guozhang, chinesischer Präsident von 1916 bis 1918, studierte bei ihm. Im Winter 1899 verhandelte und unterzeichnete er einen Vertrag zur Erschließung des Bergbaus in Shandong durch Eisenbahnen für Unternehmen aus dem Deutschen Reich über Kiautschou.[1]

1901 erhielt er als Generalleutnant das Kommando über die Weißbanner-Garnison und begleitete Zaifeng auf der Sühnedelegation nach Berlin, der ihn im Juli 1901 in Berlin als Gesandten zurückließ.

Im August 1901 wurde er als Gesandter in Den Haag akkreditiert. Ende 1905 wurde er Director of the Nobles’ College. Im September 1906 erhielt er das Oberkommando unter Admiral Jiangbei. Im November 1906 wurde er Stellvertretender Vorsitzender der Kriegsjunta. Im September 1908 wurde er ein weiteres Mal zum Gesandten in Berlin ernannt und übte dieses Amt von Frühjahr 1909 bis März 1910 aus. Im März 1910 wurde er zum Vorsitzenden der Kriegsjunta ernannt. Im September 1910 wurde Yin-Chang Generalinspektor der Divisionen im Raum Peking. Anfang 1911 wurde er Kriegsminister und übte dieses Amt auch in der im Mai 1911 ins Amt gekommenen Regierung von Yikuang, Prince Qing, der Beiyang-Regierung aus.

Von Oktober bis November 1911 versuchte er, die beginnende Revolution in Hubei niederzuschlagen. In der Regierung von Yuan Shikai war er nicht mehr vertreten.

Zu Beginn der Republik China wurde er durch den Ratgeber in den auswärtigen Dienst aufgenommen und im Dezember 1912 zum General ernannt und leitete das Ressort Militär im Büro des Präsidenten. Im Mai 1914 wurde er Aide-de-camp von Yuan Shikai. Im Dezember 1917 wurde er Leiter des Generalstabes. Im Januar 1919 wurde er Aide-de-camp von Xu Shichang. Im Oktober 1923 wurde er zum Marschal ernannt.

Einzelnachweise

  1. Klaus Mühlhahn, Herrschaft und Widerstand in der "Musterkolonie" Kiautschou, S. 115
VorgängerAmtNachfolger
Lü Haihuanchinesischer Gesandter in Berlin
Juli 1901 bis 1905
Yang Sheng
Yang Shengchinesischer Gesandter in Berlin
Frühjahr 1909 bis März 1910
Liang Chen
Lü Haihuanchinesischer Kriegsminister
Anfang 1911 bis November 1911
Yuan Shikai