Stadtsparkasse Mönchengladbach

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Logo der Sparkassen  Stadtsparkasse Mönchengladbach
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Bismarckplatz 10
41061 Mönchengladbach
Rechtsform Anstalt des öffentlichen Rechts
Bankleitzahl 310 500 00[1]
BIC MGLS DE33 XXX[1]
Gründung 13. September 1853
Verband Rheinischer Sparkassen- und Giroverband
Website www.sparkasse-moenchengladbach.de
Geschäftsdaten 2021[2]
Bilanzsumme 5,747 Mrd. Euro
Einlagen 4,515 Mrd. Euro
Kundenkredite 3,848 Mrd. Euro
Mitarbeiter 829
Geschäftsstellen 25
Leitung
Verwaltungsrat Dr. Boris Wolkowski (Vors.)
Vorstand Antonius Bergmann (Vors.)
Helmut Wilms
Ralf Grewe
Liste der Sparkassen in Deutschland

Die Stadtsparkasse Mönchengladbach ist eine Sparkasse in Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Mönchengladbach. Sie ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts.

Geschäftsgebiet und Träger

Das Geschäftsgebiet der Stadtsparkasse Mönchengladbach umfasst die kreisfreie Stadt Mönchengladbach, welche auch Trägerin der Sparkasse ist.

Geschäftszahlen

Die Stadtsparkasse Mönchengladbach wies im Geschäftsjahr 2021 eine Bilanzsumme von 5,747 Mrd. Euro aus und verfügte über Kundeneinlagen von 4,515 Mrd. Euro. Gemäß der Sparkassenrangliste 2021 liegt sie nach Bilanzsumme auf Rang 65. Sie unterhält 25 Filialen/Selbstbedienungsstandorte und beschäftigt 829 Mitarbeiter.[3]

Sparkassen-Finanzgruppe

Die Stadtsparkasse Mönchengladbach ist Teil der Sparkassen-Finanzgruppe und gehört damit auch ihrem Haftungsverbund an. Er sichert den Bestand der Institute und sorgt dafür, dass sie auch im Fall der Insolvenz einzelner Sparkassen alle Verbindlichkeiten erfüllen können. Die Sparkasse vermittelt Bausparverträge der regionalen Landesbausparkasse, offene Investmentfonds der Deka und Versicherungen der Provinzial Rheinland. Im Bereich des Leasing arbeitet die Stadtsparkasse Mönchengladbach mit der Deutschen Leasing zusammen. Die Funktion der Sparkassenzentralbank nimmt die Landesbank Hessen-Thüringen wahr.

Geschichte

Gründung der Sparkasse in Gladbach

Das Statut der „Sparkasse der Bürgermeisterei Gladbach“, wurde am 13. September 1853 vom Oberpräsidenten der preußischen Rheinprovinz Hans Hugo von Kleist-Retzow genehmigt. Damals lebten in der Spezialgemeinde Gladbach erst rund 4.000 Einwohner, dagegen hatte die Bürgermeisterei Gladbach mehr als 12.000 Einwohner. Sie bestand aus den drei Spezialgemeinden Gladbach, Obergeburth und Oberniedergeburth. Die Sparkasse war in der ehemaligen Benediktinerabtei untergebracht.[4]

Sparkasse in Rheydt

Am 30. Januar 1854 genehmigte der Oberpräsident in Koblenz das Statut für die „Sparkasse der Gemeinde Rheydt“. Untergebracht war sie im alten Rathaus, das zum Gebäudekomplex des ehemaligen Alexanderklosters gehörte.[4]

Sparkasse in Wickrath

Am 24. März 1886 genehmigte der Oberpräsident der Rheinprovinz Moritz Heinrich Albrecht von Bardeleben das Statut der „Sparkasse zu Wickrath“. Die Sparkasse sollte nicht nur das Sparen fördern, sondern auch „den Wohlhabenderen der Gemeinde und sonstigen Instituten die Möglichkeit gewähren, kleine Kapitalien vorübergehend nutzbar zu machen“.[4]

Erste Zweigstellen in Gladbach

Die Kundenzahl wuchs und so wurden die Geschäftsräume zu klein. Im Rat einigte man sich auf die Einrichtung von drei Zweigstellen, die am 1. Mai 1901 ihren Geschäftsbetrieb aufnahmen. 1911 hatte die Sparkasse bereits sieben Zweigstellen und es wurden Grundstücke für einen Neubau am Alten Markt gekauft. Am 19. Juni 1912 gingen die ersten eigenen Räumlichkeiten der Sparkasse Gladbach in Betrieb.[4]

Weltkriege und ihre Folgen

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 verlief die Entwicklung des Sparkassengeschäftes noch positiv. Die Gladbacher Sparkasse expandierte stark. Doch die Bevölkerung verlor ihr Vertrauen in die Stabilität der Wirtschaft und der Politik.[4]

In der Nachkriegszeit hatten kommunalpolitische Entscheidungen auch Auswirkungen auf die Sparkasse. Mit der Eingemeindung von München-Gladbach-Land, Neuwerk und Rheindahlen wird „München Gladbach“ mit 113.218 Einwohnern zur Großstadt. Die Städtische Sparkasse Rheindahlen ging in der Sparkasse M. Gladbach auf.

Das Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets vom 1. August 1929 sorgte für Zusammenschluss der Stadtgemeinden München Gladbach und Rheydt unter Eingliederung von Odenkirchen, Giesenkirchen, Schelsen und Hardt zur Stadt „Gladbach-Rheydt“, die knapp 200.000 Einwohner zählte. Gleichzeitig erfolgte die Zusammenlegung der Sparkassen zur Städtischen Sparkasse Gladbach-Rheydt. Als die Nationalsozialisten am 1. August 1933 das „Gesetz über die Aufteilung der Stadtgemeinde Gladbach-Rheydt“ erließen, wurden die Städtische Sparkasse Gladbach und die Städtische Sparkasse Rheydt wieder selbständig.[4]

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Sparkassengebäude in Gladbach und Rheydt schwer beschädigt. Der Geschäftsbetrieb wurde dennoch bis kurz vor Kriegsende aufrechterhalten. Die letzten Auszahlungen erfolgten am 27. Februar 1945.[4]

Wirtschaftswunderzeit

Im „Wirtschaftswunder“ feierten die Sparkassen Gladbach und Rheydt ihr 100-jähriges Bestehen. Am 11. September 1953 eröffnete die neue Gladbacher Hauptstelle am Bismarckplatz und 1955 die Hauptstelle der städtischen Sparkasse Rheydt an der Marktstraße.

1958 verabschiedete der Nordrhein-Westfälische Landtag ein neues Sparkassengesetz, aufgrund dessen die Sparkassen auch neue Satzungen erhielten. Die Mitarbeiter waren ab diesem Zeitpunkt nicht mehr Bedienstete der Stadt, sondern Angestellte der Sparkasse.

Die Einführung der bargeldlosen Lohn- und Gehaltszahlung führte Ende der 1950er Jahre zu einer bis dahin nie gekannten Inanspruchnahme von Finanzdienstleistungen durch breite Bevölkerungskreise. Lag die Geschäftstätigkeit früher hauptsächlich auf dem Einlagen- und Kreditgeschäft, führten die besseren Wirtschafts- und Vermögensstrukturen dazu, dass verstärkt auch neue Angebote wie Konsumentenkredite, Dispositionskredite, diverse Sparformen sowie das Wertpapiersparen in Anspruch genommen wurden. Die Sparkasse entwickelte sich zum Universal-Kreditinstitut. Gleichzeitig führten das starke Wachstum der Kundenzahl sowie die Erschließung neuer Wohngebiete zur Eröffnung weiterer Zweigstellen.[4]

Technischer Fortschritt

1963 stellte die Sparkasse Mönchengladbach auf die elektronische Datenverarbeitung um. Fünf Jahre später nahm die Sparkasse Rheydt ihre erste EDV-Anlage in Betrieb. Eine „Fahrbare Zweigstelle“ nahm 1965 in Mönchengladbach und ein Jahr später auch in Rheydt ihren Dienst auf. Die letzte Fahrt erfolgte 1993.[4]

Mönchengladbach und Rheydt erneut vereinigt

Am 1. Januar 1975 wurden Mönchengladbach, Rheydt und Wickrath zur neuen Stadt Mönchengladbach. Das führte zur Fusion der drei Sparkassen im neu entstandenen Stadtgebiet mit Wirkung vom 1. Januar 1976 zur Stadtsparkasse Mönchengladbach.

Am 21. Juli 1988 wurde das alte Gebäude der Stadtsparkasse am Bismarckplatz gesprengt. Provisorische Unterkünfte wurden gegenüber der Baustelle in Containern auf dem Bismarckplatz eingerichtet. Der Neubau der Sparkassenhauptstelle am Bismarckplatz wurde am 11. Juli 1991 eröffnet. Neben zahlreichen Werken bekannter Mönchengladbacher Künstler bildet die Wasser-Licht-Skulptur von Heinz Mack den Mittelpunkt der Kundenhalle.[4]

Gesellschaftliches Engagement

Die Stadtsparkasse engagiert sich mit Stiftungen, Spenden und Sponsoring für Initiativen und Vereine im Geschäftsgebiet. Gefördert werden neben Sport und Kultur auch Initiativen im Bereich Soziales und Umwelt.[5]

Stiftungen

Zum 125-jährigen Jubiläum wurde 1978 die „Sparkassenstiftung für Kunst und Wissenschaft“[6] gegründet. Das Stiftungskapital betrug damals eine Million D-Mark.

Die zweite Stiftung trägt den Titel „Sparkassenstiftung für Mönchengladbach“[7] und wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Sie soll dort eintreten, wo die Lebenssituationen der Menschen es erfordern. Dies beginnt bei der Ausstattung von Kindergärten und endet bei Zuwendungen an Altenheime. Das Stiftungskapital belief sich bei Gründung auf eine Million D-Mark und ist zwischenzeitlich durch kontinuierliche Zuzahlungen der Stadtsparkasse auf 6,555 Millionen Euro angewachsen.

Mit einem Anfangskapital von zwei Millionen Euro wurde am 1. Januar 2012 die Sparkassenstiftung für Jugend und Jugendsport in Mönchengladbach[8] gegründet. Sie fördert Bildung und Erziehung, Jugendhilfe, Kunst und Kultur, Heimatpflege und Heimatkunde, traditionelles Brauchtum sowie Sport ausschließlich für Kinder und Jugendliche in Mönchengladbach.[9]

Das Gesamtkapital der drei Mönchengladbacher Sparkassenstiftungen beläuft sich derzeit auf 12,4 Millionen Euro.[10]

Spenden

Aus dem PS-Zweckertrag wurden seitens der Stadtsparkasse Mönchengladbach schon weit mehr als zehn Millionen Euro an Mönchengladbacher Vereine, Kirchengemeinden und Vereinigungen übergeben. Im Jahr 2017 waren es etwa 672.985 Euro.[9] Ein Großteil dieses Geldes hat die Mönchengladbacher Jugend erhalten. Fußball- und andere Ballsportmannschaften, Kindergärten oder Schulen haben mit den Sparkassen-Spenden ihre Vorhaben zu realisiert. Die Maßnahmen im Jugendbereich reichen von modernen Smartboards für den Schulunterricht und Verkehrssicherheitsbeutel für Erstklässler bis zur Unterstützung der Jugendstadtmeisterschaften und des Kinderliederfestivals.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Sparkassenrangliste 2021. (PDF; 65 kB, 9 Seiten) In: Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband. DSGV.de, 21. Mai 2022, abgerufen am 21. Mai 2022.
  3. Sparkassenrangliste 2021. (PDF; 65 kB, 9 Seiten) In: Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband. DSGV.de, 21. Mai 2022, abgerufen am 21. Mai 2022.
  4. a b c d e f g h i j Chronik der Stadtsparkasse Mönchengladbach. Stadtsparkasse Mönchengladbach. Abgerufen am 12. Oktober 2016.
  5. Homepage der Sparkasse, aufgerufen am 2. September 2014
  6. Homepage des Ministeriums für Inneres und Kommunales in NRW, aufgerufen am 2. September 2014
  7. Homepage des Ministeriums für Inneres und Kommunales in NRW, aufgerufen am 2. September 2014
  8. Homepage des Ministeriums für Inneres und Kommunales in NRW, aufgerufen am 2. September 2014
  9. a b Gut für die Region. Stadtsparkasse Mönchengladbach. Abgerufen am 12. Oktober 2016.
  10. Gut für die Region. Stadtsparkasse Mönchengladbach. Abgerufen am 12. Oktober 2016.
  11. http://www.kinderliederfestival-mg.kulturserver-nrw.de/

Koordinaten: 51° 11′ 44,7″ N, 6° 26′ 37,4″ O