Élise Deroche

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Élise Deroche im August 1909
Élise Deroche um 1909

Élise Léontine Deroche (* 22. August 1882 in Paris, Frankreich; † 18. Juli 1919 ebenda; auch bekannt als Baronin Raymonde de Laroche) war die erste Frau der Welt, die einen Pilotenschein machte. Zugleich war sie auch die erste Frau, die einen Alleinflug unternahm.

Élise Deroche in ihrem Voisin-Flugzeug (1909)

Leben

Als junge Schauspielerin nahm Élise Deroche das Pseudonym „Baronin Raymonde de Laroche“ an, weil dies ihrer Meinung nach besser für die Bühne geeignet war. Im Jahr 1909 dinierte sie mit dem Flugpionier Charles Voisin, der ihr anbot, ihr auf einer seiner Maschinen das Fliegen beizubringen.

Wie zu dieser Zeit üblich, waren Voisin-Flugzeuge Einsitzer. Der Flugschüler saß am Steuer und der Fluglehrer gab von der Start- und Landebahn aus seine Anweisungen. Bei der ersten Lektion ging es darum, dass Élise Deroche ein Gefühl für die Maschine entwickelte und mit ihr vertraut wurde. Voisin verbot ihr eindringlich, abzuheben. Sie nahm auf dem Führersitz Platz, rollte über das Flugfeld und brachte die Maschine dann in Startposition. Zum Erschrecken der Zuschauer und des Fluglehrers nahm sie Anlauf und hob ab. Sie flog etwa dreihundert Meter weit in einer Höhe von etwa fünf Metern. Dies gilt als der weltweit erste Alleinflug einer Frau.

Von Voisin zur Pilotin ausgebildet, bestand Élise Deroche am 8. März 1910 als erste Frau der Welt die Pilotenprüfung des Aéro-Club de France. Noch im selben Jahr nahm sie als einzige Frau an der „Flugwoche von Heliopolis“ teil und erreichte dort beim „Großen Preis von Ägypten“ den 6. Platz. Beim Flugmeeting in Sankt Petersburg wurde sie Vierte. Bei den „Großen Flugwochen der Champagne“ in Reims verunglückte sie schwer, als sie in die Wirbelschleppe eines anderen Flugzeuges geriet.

Trotz schwerer Kopfverletzungen, eines Armbruchs und zwei gebrochener Beine wollte sie das Fliegen nicht aufgeben. Bereits zwei Jahre später nahm sie wieder an Wettkämpfen teil.

Im September 1912 wurde sie bei einem Autounfall sehr schwer verletzt. Der Fahrer, ihr Geliebter Charles Voisin, starb.[1] Trotzdem gewann sie 1913 den Frauenpokal des Aéro-Club de France sowie die „Coupe Femina“.

Während des Ersten Weltkrieges wurde es still um sie. 1918 verbesserte sie den Frauenweltrekord im Dauerflug (323 Kilometer) und 1919 mit 4.800 Metern den von Ruth Law aufgestellten Höhenweltrekord für Frauen.

Am 18. Juli 1919 meldete sie sich in Le Crotoy (Picardie) als Copilotin für einen Testflug eines Prototyps des Herstellers Caudron. Der Pilot Barrault verlor die Kontrolle über die Maschine; beim Absturz starben beide.

Eine Statue auf dem Flughafen Le Bourget erinnert an Élise Deroche.

Weblinks

Commons: Élise Deroche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Fußnoten