Yvetot
Yvetot | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Normandie | |
Département (Nr.) | Seine-Maritime (76) | |
Arrondissement | Rouen | |
Kanton | Yvetot (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Région d’Yvetot | |
Koordinaten | 49° 37′ N, 0° 45′ O | |
Höhe | 83–157 m | |
Fläche | 7,47 km² | |
Einwohner | 11.448 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 1.533 Einw./km² | |
Postleitzahl | 76190 | |
INSEE-Code | 76758 | |
Website | mairie-yvetot.fr | |
Bahnhof Yvetot |
Yvetot ist eine französische Gemeinde mit 11.448 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Seine-Maritime der Region Normandie. Die Gemeinde ist Hauptort des gleichnamigen Kantons und des Gemeindeverbands Région d’Yvetot.
Geografie
Yvetot liegt inmitten der Landschaft Pays de Caux, knapp 60 Kilometer östlich von Le Havre.
Die Nachbargemeinden von Yvetot sind Baons-le-Comte im Norden, Sainte-Marie-des-Champs im Nordosten, Écalles-Alix im Osten, Saint-Clair-sur-les-Monts im Südosten, Touffreville-la-Corbeline im Süden, Auzebosc im Südwesten und Valliquerville im Westen.
Der Ort besitzt einen Bahnhof an der Bahnlinie Paris-Le Havre.[1] Nördlich von Yvetot verläuft die A29. Von ihr zweigt die A150 ab, die nach Rouen führt.
Geschichte
Die Gründung des Ortes geht vermutlich auf die Zeit der Völkerwanderung zurück. Der Name des Ortes ist vermutlich dem des Dorfs Ivetofta in der südschwedischen Region Schonen nachempfunden. Im Jahr 558 wurde Yvetot von König Chlothar I. zum Königreich Yvetot erhoben. Laut der Legende war er zuvor zu einem Konflikt zwischen dem König und einem Kammerherrn aus Yvetot gekommen. Da Clothar diesen in einer Kapelle ermordete, erhob er Yvetot im Gegenzug zum Königreich. Dies erbrachte dem Ort zahlreiche Begünstigungen. Bis zur Französischen Revolution behielt Yvetot diesen Status, später in der Rolle eines Fürstentums.
Am 18. November 1789 wurden die Privilegien der höheren Klassen offiziell abgeschafft. Nach der Revolution war Yvetot bis 1926 eine Unterpräfektur. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Yvetot mehrmals von Bränden heimgesucht. Ab dem 18. Jahrhundert entstand eine bedeutende Textilindustrie. Damals waren rund 4000 Menschen als Weber beschäftigt. Schon im 19. Jahrhundert begann jedoch der langsame Niedergang dieses Industriezweigs. Ersetzt wurde er durch den Buchdruck, der zeitgleich an Bedeutung gewann. 1847 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
Im 20. Jahrhundert kam die Nähindustrie auf, die in den 1990er-Jahren allerdings eine Krise durchlebte. Als Folge des Zweiten Weltkriegs wurde Yvetot im Jahr 1940 großenteils zerstört.[2]
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2008 | 2017 |
Einwohner | 7932 | 9510 | 10.433 | 10.605 | 10.807 | 10.770 | 11.596 | 11.859 |
Bereits im Jahr 1793 hatte Yvetot 9800 Einwohner und war damit eine bedeutende Stadt. Danach fielen die Bevölkerungszahlen kontinuierlich, erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts steigt die Zahl der Bewohner wieder an.
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche Saint-Pierre in Yvetot wurde 1956 geweiht. Sie ersetzte damit die alte Kirche aus dem 19. Jahrhundert, die im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Der Durchmesser der Rundkirche beträgt 40 Meter, ihre Höhe 20 Meter. Daneben steht frei ein Glockenturm (Campanile). Besonders sehenswert ist die Kirche wegen der Bleiglasfenster des Künstlers Max Ingrand. Sie verlaufen um das ganze Kirchenrund und nehmen etwa zwei Drittel der Wandhöhe ein. Die Fläche der Verglasung ist über 1.000 Quadratmeter groß und damit die größte zusammenhängende Bleiverglasung in Europa. Die Kirche ist als Monument historique eingetragen.[3]
Das 1613 entstandene Manoir du Fay, bei dem es sich um ein altes Herrenhaus handelt, ist seit 1996 als Monument historique klassifiziert. Der dazugehörige Park ist öffentlich zugänglich. Im Jahr 2001 öffnete das lokale Elfenbeinmuseum. Die ausgestellten Werke entstammen einer ursprünglich privaten Sammlung, die seit 1929 in Gemeindebesitz ist. Nach Louis Féron, der die Sammlung der Gemeinde stiftete, ist ein Platz in der Ortsmitte benannt. Dort befindet sich der Brunnen Saint-Louis. Dieser entstand um das Jahr 1892.[4]
Städtepartnerschaften
Partnerstädte von Yvetot[5] sind
- Hemmingen, Niedersachsen, seit 1967
- Lanark, Schottland, seit 1975
- Kyjov, Tschechien, seit 1998
- Murowana Goślina, Polen, seit 2010
Seit 2007 besteht eine Entwicklungspartnerschaft mit der Landstadt Bourzanga in Burkina Faso.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Venir à Yvetot (Memento vom 12. Juli 2012 im Internet Archive)
- ↑ Yvetot d'hier et d'aujourd'hui
- ↑ Monuments historiques, abgerufen am 26. Dezember 2017
- ↑ Patrimoine et tourisme
- ↑ Website Yvetot – Villes jumelles