Perillaöl

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Perillaöl
Perilla frutescens, Detail des Blütenstandes mit Verzweigungen in den Knoten (links); Samen (rechts)
Rohstoffpflanze(n)

Perillapflanze (Perilla frutescens)

Herkunft

Samen

Farbe

hellgelb

Inhaltsstoffe
Ölsäure 13–20,5 %[1][2]
Linolsäure 10,5–20 %[1][2]
Linolensäure 52,5–64 %[1][2]
Palmitinsäure 4–9 %[1][2]
Myristinsäure < 0,4 %[2]
Weitere Fettsäuren Stearinsäure 1–3,8 %[1], Arachinsäure < 0,4 %[2]
Weitere Inhaltsstoffe Tocopherol bis 680 mg/kg, Phytosterine 3,5 g/kg[3]
Eigenschaften
Dichte 0,927–0,933 kg/l bei 15 °C[4]
Viskosität = 25 mPa·s bei 38 °C[5]
Oxidationsstabilität < 2 h[1]
Schmelzpunkt −12 bis −17 °C[4]
Rauchpunkt 160 °C[6]
Flammpunkt 300 °C[6]
Iodzahl 170–206[4][7]
Verseifungszahl 187–197[4]
Brennwert 39 MJ/kg
Herstellung und Verbrauch
Wichtigste Produktionsländer Korea, China, Japan, Indien, Myanmar[3]
Verwendung Speiseöl, Technik, Industrie

Perillaöl, auch Egomaöl, ist ein Pflanzenöl, das aus den gerösteten Samen[4] der grünblättrigen Sorte der Perillapflanze (Perilla frutescens) gewonnen wird. Die in Ost- und Südostasien beheimatete Pflanze kommt ursprünglich aus den bergigen Gebieten Indiens und Chinas. Heute wird sie zudem in Österreich, USA u. a. Ländern angebaut. Das hellgelbe Öl erinnert in Geschmack und Geruch an Leinöl.

Allgemeine chemische Struktur von Fett, wie Perillaöl. Darin sind R1, R2 und R3 langkettige Alkylreste oder Alkenylreste mit einer meist ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen. Perillaöl ist wie andere Pflanzenöle ein Gemisch von Triestern des Glycerins.

Die Triglyceride im Perillaöl weisen einen besonders hohen Anteil an dem Omega-3-Fettsäure-Rest auf, der sich von der Alpha-Linolensäure ableitet.[8] Der menschliche Körper kann Omega-3-Fettsäuren nicht selbst bilden und muss sie somit mit der Nahrung aufnehmen. Weiterhin enthält Perillaöl die Terpene Perillaalkohol, Perillaaldehyd und Perillasäure.

Es wurde früher auch als Lampen-, Heiz- und Imprägnieröl verwendet.[9] Zudem wird das Öl sowohl als Farbe, Tinte und Konservierungsmittel in Sojasauce verwendet, als auch zur Herstellung von Linoleum genutzt.

Weblinks

Literatur

  • S. Krist, G. Buchbauer, J. König, C. Klausberger: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle. Springer, Wien New York 2008, ISBN 978-3-211-75606-5, S. 353 f, (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. a b c d e f He-Ci Yu, Kenichi Kosuna, Megumi Haga: Perilla: The Genus Perilla. Harwood Academic Publishers, 1997, ISBN 978-90-5702-171-8, Taylor & Francis, 2004 (Reprint), S. 93–98.
  2. a b c d e f Youfang Ding u. a.: Characterization of fatty acid composition from five perilla seed oils in China and its relationship to annual growth temperature. In: Journal of Medicinal Plants Research. Vol. 6(9), 2012, S. 1645–1651, doi:10.5897/JMPR11.1436.
  3. a b Giovanni M. Turchini, Wing-Keong Ng, Douglas Redford Tocher: Fish Oil Replacement and Alternative Lipid Sources in Aquaculture Feeds. CRC Press, 2010, ISBN 978-1-4398-0863-4, S. 217.
  4. a b c d e Ullmann's Food and Feed. Vol. 2, Wiley, 2017, ISBN 978-3-527-33990-7, S. 665, 711, 720.
  5. D. R. Erickson: Practical Handbook of Soybean Processing and Utilization. AOCS Press, 1995, ISBN 978-0-935315-63-9, S. 33.
  6. a b Betty M. Watts, Lillian Hoagland Meyer: Food Chemistry. Reinhold, 1961, S. 27, OCLC 395146655.
  7. E. Bames, A. Bömer u. a.: Handbuch der Lebensmittelchemie. 4. Band: Fette und Oele, Springer, 1939, ISBN 978-3-642-88819-9, S. 482.
  8. Eintrag zu Perillaöl. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 23. Mai 2011.
  9. Adrian Gerber: Gemeinde und Stand. Die zentraljapanische Ortschaft Ōyamazaki im Spätmittelalter. Lucius & Lucius, 2005, ISBN 3-8282-0260-8, S. 411.