Diskussion:Linie II des MfS

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Review vom September 2010

Die Linie II war eine vertikale Gliederungseinheit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Sie umfasste die Abteilungen II der 15 Bezirksverwaltungen (BV) sowie die zugehörige Hauptabteilung II (HA II) mit Sitz in der MfS-Zentrale in der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg. Die von 1953 bis zur MfS-Auflösung 1990 bestehende Linie II war zuständig für die innere und äußere Spionageabwehr, also der Aufdeckung und Abwehr geheimdienstlicher Angriffe gegen die DDR auf politischem, ökonomischen und militärischem Gebiet. Da das SED-Regime hinter Handlungen, die gegen die DDR gerichtet waren, zumeist feindliche Geheimdienste vermutete, waren die Kompetenzen der Linie II entsprechend weit gefasst und gingen deutlich über die einer „klassischen“ Spionageabwehr hinaus.

Zur weiteren Verbesserung des Artikels bitte ich um ein Review des vorliegenden Artikels. Ist dieser allgemeinverständlich und lesbar genug? Welche Fragen bleiben offen, welche Gliederungspünkte wären wünschenswert? Der Artikel stützt sich im Wesentlichen nur auf die drei unter Literatur angegeben Werke. Vielleicht kann jemand zusätzliche Informationen liefern? Und ist die Bebilderung angemessen? Für Eure Mithilfe bereits im Vorfeld herzlichen Dank. -- NeXXor 15:28, 15. Sep. 2010 (CEST)

Prima Artikel, bin immer wieder erstaunt, was es in der WP gibt. Kleine Dinge:

  • In den Fußnoten kann das "Vgl." ersatzlos weg, es wird ja nicht wirklich etwas "verglichen". Bitte Literaturangaben ausschreiben, denn es ist ein Wiki. erledigtErledigt
  • Bitte keine Verwendung von Quellen, es ist für den Leser nicht vertretbar, wenn er in zur BStU muss. Allenfalls aus Quelleneditionen, aber eigentlich nur aus Sekundärliteratur.
  • Regierung Brandt mit dt. erledigtErledigt
  • Da sind manchmal Ein-Satz-Absätze, das ist stilistisch nicht anzuraten. erledigtErledigt
  • Allgemeine Abk. wie "z.B." ausschreiben. erledigtErledigt
  • Ich bin sehr gegen die zusammengefassten Fußnoten, entspricht nicht den Gepflogenheiten.
  • Erster Satz: "...vertikale Gliederungseinheit": ist etwas sperrig, da musste ich ein wenig nachdenken. Kann man das erklären oder umformulieren? Gerade in der Einleitung hätte ich auch gern kürzere Sätze. erledigtErledigt
  • "Mit Hilfe des Doppelagenten Horst Hesse gelang es der HA II im Mai 1956 in der Aktion „Schlag“ zwei Panzerschränke mit der kompletten Agentenkartei des amerikanischen Militärspionagedienstes in Deutschland aus der MID-Zentrale in Würzburg zu entwenden." Beispiel für so einen langen Satz, da ist eine ganze Story in der Verbkonstruktion versteckt. :-) erledigtErledigt
  • "Handlungen, die gegen die DDR gerichtet waren..." Vielleicht ein paar Beispiele, was gemeint ist? Also etwa wenn ein verwirrter Einzeltäter auf Grenzer schießt?
  • Abschnittsüberschriften nur mit Jahresangaben sind etwas dürftig. Lässt sich kein konkreterer Titel für die "1950er und 1960er Jahre" usw. finden? erledigtErledigt
  • WEnn du etwas wie KSZE-Schlussakte erwähnst und das offensichtlich für die Darstellung sehr wichtig ist, müsstest du ein wenig erklären, was das überhaupt ist. (Ein Beispiel für mehrere solcher Fälle, auch Kriegsrecht in PL.) erledigtErledigt
  • Nenne, wann Stiller übergelaufen ist. Weil du kurz zuvor das Jahr 1980 erwähnst, könnte man glauben, er sei dann übergelaufen. Tatsächlich schon etwas früher. erledigtErledigt

Ich konnte leider nicht gründlicher lesen, trotzdem besten Gruß --Ziko 21:16, 17. Sep. 2010 (CEST)

Hallo Ziko, hab vielen Dank für dein - in meinen Augen sehr gründliches - Lesen meines Artikels und für die konstruktiven Hinweise. Ich werde mich über das Wochenende mal ransetzen und die von dir genannten Punkte in Angriff nehmen. In diesem Zuge werde ich auch noch nähere Angaben zu einzelnen, von dir genannten Punkten machen. Dir noch ein schönes Wochenende. Gruß --NeXXor 10:23, 18. Sep. 2010 (CEST)

So, ich habe die Liste von Ziko oben größtenteils abgearbeitet. Bei einigen Punkten habe ich eine andere Meinung (Mehrfachbelege, BStU-Quellen). Wofür ich noch keine rechte Lösung habe, sind die "Handlungen gegen die DDR". Es ist schwer das zu konkret zu fassen. Die DDR/Das MfS selbst hat dies ja bewusst unterlassen, um sich nicht selbst zu beschränken und willkürlich handeln zu können. Gibt es weitere verbesserungswürdige Punkte? --NeXXor 09:40, 30. Sep. 2010 (CEST)

Lemma

Ich behaupte mal jetzt einfach (ohne Quellenstudium), das Linie II eine Begriffsfindung der Nachwendezeit ist. Mir ist diese Linie völlig unbekannt und soll wohl aus heutiger Sicht nur zum Systematisieren sämtlicher Spionageabwehr-Abteilungen dienen. Geläufig und mit Sicherheit auch amtlich war HA II. Bitte prüfen.--scif 10:25, 15. Okt. 2010 (CEST)

Habe ich bereits geprüft. Es gibt sogar MfS-Dienstanweisungen, die von "Linie II" sprechen (siehe Labrenz-Weiß: Hauptabteilung II, Seite liefere ich nach). HA II würde nur die entsprechende Hauptabteilung in der MfS-Zentrale beinhalten, nicht jedoch die Abteilungen II der BV. Da aber die Hauptabteilung am bekanntesten sein dürfte, habe ich einen entsprechenden Redirect angelegt. --NeXXor 11:19, 15. Okt. 2010 (CEST)
Nachtrag aus Labrenz-Weiß:
  • S. 71: "Durchsetzung der Federführung der Linie II für komplexe Spionageabwehr des MfS", aus einem Schreiben des Ministers vom 4.9.1985 (Fußnote 309: BStU, ZA, DSt 103208)
  • S. 47, FN 178: Lektion "Der Aufbau und Einsatz von Beobachtungsgruppen zur Bearbeitung operativer Schwerpunkte im Operationsgebiet, insbesondere zur Bearbeitung von Mitarbeitern und Dienststellen des BND und BfV durch die Linie II" (BStU, ZA, HA II, 955).
--NeXXor 11:30, 15. Okt. 2010 (CEST)

Kritik

Hier etwas detaillierter, was ich auszusetzen habe (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Aufgaben Die Aufgaben werden mit Originalzitaten im MfS-Sprech beschrieben. Damals schon schwer verständlich, heute umso mehr. Das müsste ins Allgemeinverständliche übersetzt werden. Auch die folgende Liste mag man als Angehöriger der bewaffneten Organe verstehen, nicht aber als Laie.
  • Geschichte Hier geht es jetzt richtig los. In jedem Satz taucht eine neue Abteilung oder ein neuer Bereich auf. Diese werden zusammengelegt, trennen sich wieder, bilden neue Abteilungen, geben Verantwortlichkeiten ab. Falls diese organisatorischen Abhandlungen wichtig sind, dann sollten diese sprachlich unbedingt komplett verändert werden. Will man den Angaben folgen (falls es überhaupt jemanden interessiert), so nur auf die Art und Weise, dass man sich selbst beim Lesen ein Organigramm zeichnen muss. Plötzlich ist auch nur von der Hauptabteilung II die Rede, die ja, wenn ich dem Strukturen-Feuerwerk folgen konnte, nur einen Teil der Linie II ausmachte. Vorschlag: Die Gliederung verändern. Die Eigenheiten der organisatorischen Strukturen komplett zurückfahren und besser den in Ansätzen schon vorhandenen Versuch ausführen, die Arbeit in die jeweils herrschenden politischen und gesellschaftlichen Umstände einzuordnen.
  • Struktur Nachdem sich schon ellenlang und recht unlesbar über Strukturen ausgebreitet wurde, folgt jetzt nochmal ein gesonderter Abschnitt? Das ist kaum verständlich. Hier könnte man aber den ganzen Struktur-Müll aus den vorherigen Kapiteln endlagern, damit sich diese mit den wesentlichen Dingen befassen können. Über den Nutzen der ellenlangen Liste der Unterabteilungen könnte man auch streiten.
  • Personalentwicklung interessant, da diese zeitlich eingeordnet und erklärt wird.
  • Literatur Absolut mangelhaft, es fehlt an ernsthafter Forschungsliteratur, obwohl in den Fußnoten ein Ansatz dazu erkennbar ist.

--Mentz 22:42, 18. Okt. 2010 (CEST)

Vielen Dank für deine Hinweise. Ich werde dem Geschichtsabschnitt noch etwas mehr Futter geben und die Sätze zu Strukturveränderungen abklopfen, um diese ggf. näher zu erläutern und geschichtlich einzuordnen. Ziel ist es, dass die Strukturgeschichte keinen derart dominanten Teil mehr einnimmt. Den Abschnitt zur Struktur habe ich durch eine Tabelle ersetzt, welche gegenüber der bisherigen Liste einen Mehrwert bieten sollte. Deine Kritik an der Literatur verstehe ich nicht ganz. Hierbei handelt es sich um Werke, die die Arbeit der Linie II detaillierter darstellen. Das Werk von Knabe stammt aus seiner gemäßigteren BStU-Zeit, m. E. also durchaus verwendbar, und das andere Werk pauschal auf Grund der Mitherausgeberschaft Neuberts abzulehnen ist für mich auch nicht nachvollziehbar. Kennst du noch gute Literatur zum Thema? Bin über jede Hilfe dankbar. Allgemeine Werke zur Stasi wollte ich jetzt nicht nur angeben, um die Liste zu finden. Nicht jedes Werk mit einem Satz zur Linie II ist erwähnenswert. Gruß --NeXXor 17:24, 20. Okt. 2010 (CEST)
Würde ich Literatur kennen, würde ich sie auswerten und einarbeiten, keine Frage. Dass Knabe mal anders war ist neu für mich, danke für die Info, werde bei Gelegenheit mal was altes von ihm lesen. Ansonsten bin ich eben derzeit nur tauglich für die Vogelperspektive und kann mit konstruktiver Mitarbeit nicht gut dienen. Ich bin aber gespannt, ob ich den Artikel irgendwann mal fließend lesen kann und am Ende schlauer als zuvor bin.--Mentz 22:12, 20. Okt. 2010 (CEST)

Lemma: Linie II (MfS) oder Linie II des MfS

Benutzer:Succu und ich haben uns in dieser Diskussion auf das Lemma "Linie II des MfS" geeinigt. Ich würde die Verschiebung heute im Laufe des Tages vornehmen, besteht hiergegen Einspruch? LG --NeXXor 13:31, 22. Okt. 2010 (CEST)

KALP-Diskussion vom 10. bis 30. Oktober 2010 (Ergebnis:Keine Auszeichnung)

Die Linie II war ein Arbeitsbereich des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Sie umfasste die Abteilungen II der 15 Bezirksverwaltungen (BV) sowie die zugehörige Hauptabteilung II (HA II) mit Sitz in der MfS-Zentrale in der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg. Die von 1953 bis zur MfS-Auflösung 1990 bestehende Linie II war zuständig für die innere und äußere Spionageabwehr, also der Aufdeckung und Abwehr geheimdienstlicher Angriffe gegen die DDR auf politischem, ökonomischen und militärischem Gebiet. Da das SED-Regime hinter Handlungen, die gegen die DDR gerichtet waren, zumeist feindliche Geheimdienste vermutete, waren die Kompetenzen der Linie II entsprechend weit gefasst und gingen deutlich über die einer „klassischen“ Spionageabwehr hinaus.

Der Artikel befand sich vom 15. September bis 9. Oktober im Review, einen Tag davon als "Review des Tages". Da dieses aber nur ein ein Kommentar mit Verbesserungsvorschlägen brachte, hoffe ich durch die Kandidatur auf weitere Einschätzungen/Verbesserungsvorschläge. Der Artikel ist insgesamt nicht sehr lang, befasst sich aber auch mit einem eng umrissenen Themengebiet. Als Hauptautor bin ich natürlich Neutral --NeXXor 10:02, 10. Okt. 2010 (CEST)

Nicht eine Reaktion? --NeXXor 11:23, 13. Okt. 2010 (CEST)
Ist halt nich ganz leicher Stoff bei dem man einiges an Hintergrundwissen haben muss um objektiv bewerten zu können. Ich lese mir den Artikel auf jeden Fall durch.-- Avron 11:15, 14. Okt. 2010 (CEST)

Neutral, ich fühle mich nicht kompetent genug für eine Beurteilung. Als Geschichts- und Stasi-Laie habe ich einerseits den Eindruck, dass durchaus vernünftig recherchiert wurde. Andererseits gefallen die beiden listenartigen Abschnitte optisch irgendwie nicht. Bei allen Bildunterschriften sollte mMn ein Jahresdatum dabei sein. Den – ja relativ kurzen – Artikel müssten Leute mit Kenntnissen in den Bereichen Stasi, Spionageabwehr oder mindestens deutsch-deutsche Geschichte beurteilen. Viel Erfolg und Gruss --Toni am See 14:03, 16. Okt. 2010 (CEST)

Neutral mit starker Tendenz zum Contra. Abschnitt Aufgaben der HA-Abteilungen usw.: Gilt die Darstellung für gesamte Zeit oder für Ende der DDR. Alles sehr knapp gehalten. Kann man das nicht konkretisieren? Was haben die einzelnen Arbeitsgruppe genau gemacht? Zu diesem Abschnitt scheinen mir auch Einzelnachweise sinnvoll zu sein. Wenn ich mir nur die verlinkte Studie des BSTU ansehe scheint da deutlich mehr drin zu sein. Machahn 15:29, 16. Okt. 2010 (CEST)

Knapp Lesenswert. Vom Inhalt her in Ordnung, vom Aufbau her aber verbesserungsfähig: Meines Erachtens müßten die Aufgaben der Linie II OMA-tauglich ganz zu Anfang, also noch vor den verschiedenen Abteilungen erwähnt werden. Auch die Gliederung des Artikels überzeugt mich nicht: warum werden die Abschnitte Struktur und Mitarbeiter durch die Geschichte getrennt? --Q-ßDisk. 16:22, 16. Okt. 2010 (CEST)

Vielen Dank für die Hinweise. Ich habe die Reihenfolge der Absätze sowie die Sätze in der Einleitung einmal verändert. Der Struktur-Abschnitt hat jetzt noch eine kurze Anmerkung (Stand: 1989) erhalten. --NeXXor 17:42, 16. Okt. 2010 (CEST)

Lesenswert Sicherlich ein informativer Artikel, aber wie schon im Verfeld erwähnt, ist er nicht gerade leicht zu lesen. War mir aufgefallen ist:

  • Zudem führte die HA II eine Vielzahl von Einbrüchen, Sprengstoffattentaten und Menschenraubaktionen durch. Steht so in einem kurzen Satz drin, aber was ist genau dahinter? Waren das Sprengstoffanttentate in der BRD? Das lässt eine Menge Fragen offen.
  • Im Artikel Ministerium für Staatssicherheit ist der Artikel nicht unter der Bezeichnung Linie II verlinkt
  • Zur Bezeichnung, wenn es eine Linie II gibt, gab es dann auch eine Linie I oder Linie III ?
  • Im Auftrag der SED sicherte die HA II die Abteilung „Verkehr“ sowie den „Freiheitssender 904“ ab.. Erstens, waren nicht alle Aktivitäten mehr oder weniger direkt im Auftrag der SED? Zweitens was ist die Abteilung „Verkehr?
  • Für die HA II gehörte fortan auch das Aufspüren von Tunnelbauten aus West-Berlin nach Ost-Berlin, von denen bis 1966 insgesamt 287 entdeckt wurden. Da könne man eine Brücke zu Liste der Fluchttunnel in Berlin während der deutschen Teilung schlagen.
  • Durch die nunmehr vollständige Schließung der Grenzen wurde die Arbeit für westliche Geheimdienste auf dem Gebiet der DDR erschwert. Daher entschloss sich das MfS 1964 zu einer Trennung von „offensiver“ und „innerer Abwehr“. Da verstehe ich die Aktion und Reaktion nicht. Die westilichen Geheimdienste müssten sich irgendwied verändert haben, was erst danach die Trennung der Abwehr nach sich führte.
  • Eine eigens eingerichtete Operativgruppe ... Was ist eine Operativgruppe in diesem Kontext?
  • Auch qualitativ war die Arbeit der Linie II Änderungen unterworfen, da das SED-Regime auch bei der Abwehrarbeit gegen diplomatische Vertretungen mehr Rücksicht auf das internationale Ansehen der DDR forderte. Warum wird hier der Begriff qualitativ Benutzt? Wie wird Qualität in dem Kontext gemessen? War die Qualität besser oder schlechter?

-- Avron 15:37, 17. Okt. 2010 (CEST)

Vielen Dank fürs aufmerksame Lesen und beurteilen. Ich werde deine Kritikpunkte im Laufe der Woche angehen. --NeXXor 22:04, 17. Okt. 2010 (CEST)

Ich schreibe aus der Perspektive eines Menschen, der sich mit MfS-Strukturen nur oberflächlich auskennt, wohl aber aus dem "Fach" kommt. Lesenswert muss vor allem lesbar sein: Mir fällt hier nämlich auf, dass der Artikel äußerst schwer zu lesen ist. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass allein schon das Lemma für ein Lexikon problematisch ist. Die Betrachtung des MfS nach seinen Strukturen führt zwangsweise zu dem, woran der Beitrag krankt: An umfangreichsten Aufzählungen von Abteilungen, Unterabteilungen, Zuständigkeiten und vieles mehr, was die ausufernde Bürokratie der DDR hervorbrachte. Das mag für jene interessant sein, die die Organigramme des MfS gern auswendig lernen, der Erkenntniswert ist aber gering, zumal für Menschen, die sich zum ersten Mal über das MfS informieren möchten. Bei mir war es so, dass ich recht wenig verstanden habe, obwohl ich wahrlich nicht an mangelnder Erfahrung auch mit langweiligsten und trocken geschriebenen deutschen geschichtswissenschaftlichen Schriften leide.
Trotz des mangelhaften Lemmas kann man das Problem vielleicht entspannen, indem weniger Strukturen aufgezählt werden, als vielmehr Aktionen, geschichtliche Entwicklungen (jenseits der Organisationsstruktur) und vor allem Ansätze in der Forschung, die fehlen nämlich komplett, genauso wie Quellenlage. Das führt zu einem weiteren negativen Punkt: die Angaben weiterführender Literatur. Es fehlt dort komplett die Forschungsliteratur, stattdessen drei Angaben, von denen zumindest zwei als alleinige Literaturverweise nichts taugen, den dritten kenne ich nicht. Da die Akten der DDR offen liegen (wenn auch im Bereich MfS vieles verschwunden ist und wohl irgendwo in den BND-Kellern lagert), muss es einfach deutlich mehr und deutlich bessere Literatur geben. Da einfach nochmal nachforschen und sichten. Mein Hauptkritikpunkt bleibt aber die Unlesbarkeit, die manchmal den Eindruck erweckt, hier solle die unverständliche Sprache der DDR-Bürokratie, die genau solche Strukturen hervorbrachte, wiederbelebt werden. Da der Artikel meiner Meinung nach durch das mangelhafte Lemma nicht zu retten ist, von meiner Seite keine Auszeichnung in diesem Zustand. --Mentz 16:26, 18. Okt. 2010 (CEST)

Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht ganz, was Du mit "durch das mangelhafte Lemma nicht zu retten" meinst. Zum Verständnis: Angedacht ist, für alle Hauptlinien des MfS vergleichbare Artikel anzulegen, die dann die kurze Überblicksangabe im MfS-Hauptartikel verteifen. Was Du an den Literaturangaben zu bemängelt hast bleibt m. E. auch unklar, da alle drei Werke intensiv zur Erarbeitung des Artikels genutzt wurden. Eine kurze Erläuterung (gern auch auf der Artikel-Disk) wäre für meine weitere Arbeit sehr hilfreich. --NeXXor 17:07, 18. Okt. 2010 (CEST)

Ich denke, es ist ungeeignet, die bürokratischen Strukturen des MfS hier zu übertragen. Damit begibt man sich letztlich in den Zwang, genau in diesen Strukturen zu arbeiten. Das ist aber wie gesagt auch irgendwie Geschmackssache, für die, die an Organigrammen interessiert sind, ist so eine Herangehensweise natürlich geeignet. Wenn ich von mir ausgehe, interessieren mich aber weniger die organisatorischen Strukturen der Stasi als vielmehr deren Arbeit und innere Logik. Die Darlegung der organisatorischen Strukturen führt aber zwangsweise zu solch unlesbaren Wüsten aus Zuständigkeiten, Leitung, Untergebenen, Befehlsstrukturen, Hierarchien usw. Zur Literatur: Einmal Hubertus Knabe und vor allem Ehrhart Neubert sind nicht vom Feinsten. Kann man beide nennen, solange genug Reputables dabei ist, aber alleine ist das ungeeignet, denn ersterer neigt zu Polemik und Unsauberkeiten und letzterer ist einfach nicht ernstzunehmen (und sowieso kein Historiker). Zumindest über die DDR gibt es sehr viel gute aktuelle Forschung, da werden sich ein paar Leute sicherlich auch ernsthaft mit dem MfS befasst haben. Ich kann da aber nicht helfen, da ich mich im Bereich DDR eigentlich nur mit Kulturgeschichte befasst habe. Zumindest in den Fußnoten sehe ich aber z.B. Stöver oder Gieseke. Auch sonst könnte man mal im Umfeld des ZZF nachschauen. Gut finde ich übrigens die Verwendung von Archivalien.--Mentz 22:17, 18. Okt. 2010 (CEST)

Ehrhardt Neubert taucht gar nicht auf. Ansonsten auch hier nocheinmal Dank für deine Anmerkungen. Ich werde das in eine Überarbeitung des Artikels einfließen lassen. LG, --NeXXor 00:21, 19. Okt. 2010 (CEST)
Doch. Neubert ist Mitherausgeber des angegebenen Sammelbandes. Mehr auf der Artikeldiskussionsseite. Noch ein Vorschlag für ein besseres Lemma mit entsprechender inhaltlicher Umgestaltung: Spionageabwehr (MfS).--Mentz 15:26, 19. Okt. 2010 (CEST)
Der Artikel bleibt in dieser Version ohne Auszeichnung. --Fecchi 14:20, 30. Okt. 2010 (CEST)

Die geringe Beteiligung, ein Stimmverhältnis von 2 Lesenswert zu 1 Keine Auszeichnung zu 2 Neutral und die vorgebrachte Kritik verhindern die Lesenswert-auszeichnung leider. --Fecchi 14:20, 30. Okt. 2010 (CEST)

Revert

Von hier übertragen. --Succu 08:35, 20. Jan. 2011 (CET)

Hallo Succu, sprachlich ist mein Satz vllt. wirklich nicht "erste Sahne" - hast Du zufällig eine bessere Formulierung? Der Satz ist m. E. eine Allgemeinposition, ich hab aber trotzdem mal eine Quelle angegeben. LG und einen schönen Feierabend. --NeXXor 20:48, 13. Jan. 2011 (CET)

Ups NeXXor, hatte deinen Eintrag zwar gelesen, aber wohl ganz schnell wieder vergessen. Naja, du schreibts: „Den Hauptfeind im Kontext des Kalten Krieges bildeten die Geheimdienste der Bundesrepublik Deutschland sowie die der mit ihr verbündeten Staaten – Letztere insbesondere dann, wenn ihre Aktivitäten gegen Einrichtungen der Sowjetunion innerhalb der DDR richteten.“. Das klingt für mich sehr gestelzt. Eine Spionageabwehr sollte natürlich genau das tun was ihr Name sagt: verhindern, dass durch einen Gegner Geheimnisse abgeschöpft werden. Ich bezweifle allerdings das die Sowjetunion den Schutz ihrer Einrichtungen dem MfS überlies oder das MfS zum Schutz dieser benötigte. Was war nach 1972 (Entspannungspolitik) hat sich da was geändert am Hauptfeind? Die Linie II hatte ganz gewiss keine Befungnisse im Rahmen der Gegenspionage, auch daswegen klingt für mich Hauptfeind übertrieben. Ein paar ungeordnete Gedanken... --Succu 18:50, 18. Jan. 2011 (CET)
Hallo Succu, die Formulierung klingt in der Tat etwas gestelzt - Hast du eine bessere Alternative? Selbstverständlich überlies die SU weder die Absicherung aller, noch die alleinige Absicherung einzelner Objekte ausschließlich dem MfS. Dass dennoch eine Absicherung zusammen mit dem MfS organisiert wurde, beweisen die Abteilungen HA II/1, HA II/4 und HA II/20. Dass sie die Gegenspionage 1973 an die HV A abgab ist im Artikel mehrfach erwähnt. LG, --NeXXor 14:30, 19. Jan. 2011 (CET)
Nein im Moment nicht. In der von dir angegebenen Quelle: Günter Möller/Wolfgang Stuchly: Die Sicherheit - Zur Abwehrarbeit des MfS. S. 430 liest sich das so: „Die westlichen Geheimdienste erwiesen sich als die Hauptakteure im Kalten Krieg gegen die DDR. Sie und andere Stellen und Kräfte waren mit dem Ziel angetreten, die DDR durch Spionage und andere subversive Aktivitäten auszuforschen, zu destabilisieren und letztlich zu beseitigen. Vorbeugung, Verhinderung und Bekämpfung der Spionageangriffe bildeten somit eine wesentliche Seite der Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der DDR.“ Keine Spur von Einrichtungen der Sowjetunion. --Succu 15:10, 19. Jan. 2011 (CET)
Ja, die Quelle bezog sich auch nur auf den "Hauptgegner". Das mit den SU-Einrichtungen habe ich aus Wagner/Uhl: BND contra Sowjetarmee. Seite reiche ich nach. LG, --NeXXor 17:23, 19. Jan. 2011 (CET)
„Hauptgegner“ ist schon mal ein besseres Wort als „Hauptfeind“. Letzlich ist die Aussage des ersten Satzteiles trivial, die des zweiten nicht. Die Einschränkung auf die Zeit bis 1972 halte ich auch nicht für richtig. Die Aufgaben der Geheimdienste - auf beiden Seiten - habe sich nicht geändert. --Succu 17:34, 19. Jan. 2011 (CET)
Danke für den Tipp. Den Hauptgegner hab ich schonmal übernommen. Den Rest suche ich noch. LG --NeXXor 20:11, 19. Jan. 2011 (CET)
Da ich auch ein löchriges Gedächtnis habe versehe ich substanzielle Beiträge, die Dritte irritieren könnten, lieber gleich mit einem Einzelnachweis. Gruß zurück --Succu 20:15, 19. Jan. 2011 (CET)
Interessant an deiner Literaturstelle ist, dass der KGB offenbar nicht in der Lage war den Objektschutz für die Einrichtungen der GSSD zuverlässig zu gewährleisten. Gruß --Succu 14:29, 21. Jan. 2011 (CET)

Verhaftungen/Verurteilungen wegen Spionage

Offensichtlich existieren unterschiedliche Angaben zur Anzahl der Verhaftungen/Verurteilungen auf Grund von (tatsächlicher oder vermeintlicher) Spionage. Labrenz-Weiß nennt für den Zeitraum von 1970 bis 1989 insgesamt 170 Festnahmen (siehe Artikel). Georg Herbstritt zitiert im Anhand zum MfS-Lexikon jedoch eine MfS-Statistik, die von 988 Verurteilungen wegen Spionage im Zeitraum von 1969 bis 1988 spricht. Nun muss nicht jeder Verurteilung eine Verhaftung vorausgehen, aber der Unterschied zwischen beiden Zahlen ist doch beträchtlich, und ich glaube nicht, dass dieser nur durch Überwerbungen zu Doppelagenten zustande kommt. Kann jemand den Widerspruch auflösen? --NeXXor 11:18, 8. Mai 2011 (CEST)