Fritz Röhrs

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. August 2021 um 12:17 Uhr durch imported>F. Peter Müller(3435594) (→‎Leben: Große Deutsche Kunstausstellung).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Fritz Röhrs (* 20. Oktober 1896 in Hildesheim; † 14. Februar 1959 ebenda) war ein deutscher Maler und Künstler, der sich der nationalsozialistischen Ideologie verschrieben hatte und der durch sein „völkisch-germanisches“ Werk, insbesondere Holzschnitte bekannt wurde.

Leben

Im Ersten Weltkrieg kämpfte Röhrs als Soldat in Frankreich und Russland. Anschließend studierte er an der Kunstgewerbeschule in Braunschweig, wo er 1922 seinen Abschluss als Buch- und Gebrauchsgrafiker machte.

Er fertigte vorrangig idealisierte Holzschnitte von Arbeitern und Bauern an, die als „Helden des deutschen Volkstums“ dargestellt wurden. Im Stadtmuseum von Damme hängt, unkommentiert, sein Bild „Der Hauerschein“ aus dieser Schaffensperiode, das einen kantigen Bergbauarbeiter zeigt, der der nationalsozialistischen Vorstellung des Herrenmenschen entspricht. Andere Museen, wie das Bomann-Museum in Celle, das „Hannibals Grab“ angekauft hatte, oder Osnabrücker Museen, zeigten die Werke nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.

1937 bewarb sich Röhrs auf den Posten des Grafikleiters an der Meisterschule Hildesheim, der Vorgängerin der heutigen Fachhochschule. Bis dahin hatte er unter anderem als freischaffender Künstler in Braunschweig gelebt. Von nun an widmete er sich vorrangig Holzschnitten mit Althildesheimer Motiven und idealisierten Abbildungen der Landschaften und Städten im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung. Röhrs war 1944 auf der Großen Deutsche Kunstausstellung in München mit zwei Landschafts-Holzschnitten vertreten.[1] Er gilt als ein Beispiel dafür, wie auch relativ unbekannte regionale Künstler das nationalsozialistische Kulturverständnis verbreiteten.[2]

Röhrs lebte bis zu seinem Tod in seiner Geburtsstadt Hildesheim. In den frühen 50er Jahren verlegte er, neben seiner Lehrtätigkeit, seinen künstlerischen Schwerpunkt auf Aquarelle.[3]

Literatur

  • Stadtarchiv Hildesheim: Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim. Bde. 70/71 (1998/99), Bernward Verlag, Hildesheim 2000, S. 300 f.
  • Joachim Raffert: Fritz Röhrs – ein Meister aus Hildesheim. Lax Verlag, Hildesheim 1996. ISBN 3-82690-600-4.
  • Städtisches Museum Braunschweig und Hochschule für Bildende Künste (Hrsg.): Deutsche Kunst 1933–1945 in Braunschweig. Kunst im Nationalsozialismus. Katalog der Ausstellung vom 16. April 2000 bis 2. Juli 2000, Georg Olms Verlag, Hildesheim 2000, ISBN 3-487-10914-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. u.a. http://www.gdk-research.de/de/obj19441387.html
  2. Ulrike Knöfel: NS-KUNST: Mief aus dem Giftschrank. In: Der Spiegel. Nr. 17, 2000 (online).
  3. Joachim Raffert: Fritz Röhrs - ein Meister aus Hildesheim. Hildesheim 1996, S. 87–89.