Waldow/Brand
Waldow/Brand Gemeinde Schönwald Koordinaten: 51° 59′ 9″ N, 13° 41′ 39″ O
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Höhe: | 54 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,7 km² | |
Einwohner: | 325 (1. Jan. 2017)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 120 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2001 | |
Postleitzahl: | 15910 | |
Vorwahl: | 035474 | |
Lage von Waldow/Brand in Brandenburg | ||
Waldow/Brand ist ein Ortsteil der Gemeinde Schönwald im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Bis zur Zusammenlegung mit der Gemeinde Schönwalde am 31. Dezember 2001 war Waldow/Brand eine eigenständige Gemeinde, die vom Amt Unterspreewald verwaltet wurde.
Lage
Waldow/Brand liegt in der Niederlausitz knapp zehn Kilometer nordöstlich von Golßen. Umliegende Ortschaften sind der zur Gemeinde Rietzneuendorf-Staakow gehörende Ortsteil Staakow im Norden, Schönwald im Osten, die zur Gemeinde Bersteland gehörenden Ortsteile Freiwalde und Reichwalde im Südosten, die Golßener Gemeindeteile Gersdorf im Süden und Prierow im Südwesten sowie Rietzneuendorf im Nordwesten.
Durch Waldow/Brand verläuft die Kreisstraße 6147. Südlich der Gemarkung von Waldow/Brand verläuft die Bundesstraße 115 von Lübben nach Jüterbog. Des Weiteren verläuft die Bundesautobahn 13 nördlich der Ortslage, deren PWC-Anlage Bugkgraben in der Gemarkung von Waldow/Brand liegt. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Staakow und Freiwalde.
Zu Waldow/Brand gehört der Wohnplatz Forsthaus Schenze.
Geschichte
Waldow/Brand wurde um das Jahr 1200 von deutschen Siedlern gegründet. Im Jahr 1346 wurde der Ort als Waldo erstmals urkundlich erwähnt.[2] Waldow/Brand ist der einzige Ort in der Kirchengemeinde Waldow, die zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gehört. Der Zusatz /Brand dient der Unterscheidung zu Waldow in der Gemeinde Spreewaldheide.
Die Dorfkirche in Waldow wurde vermutlich um das Jahr 1709 als Fachwerkgebäude errichtet. Die Kirche wird beim Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege als Baudenkmal geführt. Um 1879 gehörte das Gut Waldow der Familie Fuhrmann, Größe 1075,16 ha.[3] Hans Georg Oeder war vor dem Ersten Weltkrieg Eigentümer des Rittergutes Waldow mit Neue Schanze und Vorwerk Schäferei. Ihm zur Seite stand der Administrator Hans Loycke als Verwalter,[4] was dafür spricht, dass eine höhere Kreditbelastung seitens eines Finanzgebers (Ritterschaftsbank) vorlag.
Nach dem Wiener Kongress kam Waldow/Brand mit der gesamten Niederlausitz an das Königreich Preußen und gehörte zum Kreis Luckau. Letzter Gutsbesitzer war Friedrich von Philipsborn (1886–1945), dem mit Klemzig auch ein Gut in Ostbrandenburg gehörte. Philipsborn, er stammte aus einer 1880 spät geadelten Familie, war mit Mary-Anne Schlief verheiratet, das Paar hatte vier Töchter, Lilian hätte beide Güter geerbt.[5] Das güterliche Besitztum umfasste vor der großen Wirtschaftskrise 1075 ha. Der betriebliche Hauptschwerpunkt war die Schafszucht mit 120 Tieren in den Stallungen. Weiter erwähnt das letzte publizierte Landwirtschaftliche Adressbuch eine Geflügelzucht und eine moderne Maschinenausrüstung mit Dampfpflug, Schlepper und eigener Feldbahn.[6]
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde dem neu gebildeten Kreis Lübben im Bezirk Cottbus zugeordnet. Nach der Wende lag Waldow/Brand im Landkreis Lübben in Brandenburg. Am 26. Oktober 1992 schloss die Gemeinde sich dem Amt Unterspreewald an. Nach der Kreisreform in Brandenburg am 6. Dezember 1993 kam Waldow/Brand schließlich zum neu gebildeten Landkreis Dahme-Spreewald. Am 31. Dezember 2001 wurde Waldow/Brand nach Schönwald eingemeindet.[7]
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung in Waldow/Brand von 1875 bis 2000[8] | |||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||||||||
1875 | 583 | 1939 | 458 | 1981 | 431 | ||||||||
1890 | 513 | 1946 | 722 | 1985 | 408 | ||||||||
1910 | 474 | 1950 | 707 | 1989 | 387 | ||||||||
1925 | 476 | 1964 | 466 | 1995 | 377 | ||||||||
1933 | 460 | 1971 | 480 | 2000 | 382 |
Tourismus
Waldow/Brand liegt nur knapp neun Kilometer vom Freizeitpark Tropical Islands entfernt. Des Weiteren liegt in Waldow/Brand das Spreewaldring Training Center. Durch den Ort führt der Gurken-Radweg.
Weblinks
- Waldow/Brand auf der Webseite des Amtes Unterspreewald
- Waldow/Brand in der RBB-Sendung Landschleicher vom 5. September 1993
Einzelnachweise
- ↑ Amt Unterspreewald – Einwohnermeldeamt (Hrsg.): Einwohnerzahlen des gesamten Amtes Unterspreewald (mit Gemeinden und Orts-/Gemeindeteilen) zum Stand 01.01.2017. Schönwalde 27. Juli 2017 (Kontaktdaten [abgerufen am 27. Juli 2017]).
- ↑ Gemeinde Schönwald. In: unterspreewald.de. Amt Unterspreewald, abgerufen am 9. Juni 2017.
- ↑ P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. 1. Auflage. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 122–123, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 18. Juli 2021]).
- ↑ Ernst Seyfert: Niekammer’s Güter-Adressbücher Band VII Brandenburg. Hrsg.: Handbuch der Königlichen Behörden. 2. Auflage. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 316–317 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 18. Juli 2021]).
- ↑ Walter v. Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser B (Briefadel). In: Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): Gesamtreihe GHdA seit 1951. XVI der Reihe B, Nr. 86. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1985, S. 335–336 (d-nb.info [abgerufen am 18. Juli 2021]).
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hofgrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher Band VII. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg. Verzeichnis. 4. Auflage. VII für die Provinz Brandenburg. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1929, S. 256–333 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 18. Juli 2021]).
- ↑ Waldow/Brand in der Datenbank des Vereins für Computergenealogie. Abgerufen am 9. Juni 2017.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Dahme-Spreewald. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 9. Juni 2017.