Caroline Kempter

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Caroline Kempter
Landschaftsbild von Caroline Kempter

Caroline (Lina) Kempter (* 5. Februar 1856 in Illertissen; † 27. August 1925 ebenda) war eine süddeutsche Kunstmalerin.

Leben

Caroline Kempter war die Tochter des Max Josef Kempter und seiner Frau Caroline, geb. Rief. Die Eheleute besaßen in Illertissen ein Gut und die Gastwirtschaft „Hirsch“. Als Tochter aus wohlhabendem Haus hat sie nicht den im 19. Jahrhundert vorgegebenen Weg einer gutsituierten Ehefrau und Mutter gewählt, sondern sich durch Ausbildung, selbständige Arbeit und Durchsetzungsvermögen eine eigenständige Karriere als freischaffende Künstlerin in München aufbauen können. Ihr Leben ist ein erfolgreiches Beispiel für die frühe Emanzipationsgeschichte der Frauen im späten 19. Jahrhundert gegen den Widerstand der bestehenden Gesellschaftsordnung.

  • 1881–1883 Schülerin an der kgl. Kunstgewerbeschule in München, Schülerin des Landschaftsmalers Adolf Stäbli[1] (1842–1901) in München
  • 1891–1920 ordentliches Mitglied des Künstlerinnen-Vereins München, seit 1895 aktiv im Ausschuss und in der Jury tätig, freischaffende Künstlerin: Zeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde, Holzschnitte
  • 1894–1895 Aufenthalt in Valparaiso, Chile (Studienreise)
  • 1899–1904 Lehrerin an der Damenakademie des Künstlerinnen-Vereins München für die Fächer Blumen, Landschaften, Stillleben, zusätzlich eigene Privatschule mit Atelier
  • 1891–1922 Teilnahme an Ausstellungen im Münchner Glaspalast, in der Münchner Sezession sowie an der Großen Kunstausstellung in Berlin 1891 und 1897 und der Bremer Kunstausstellung 1891
  • 1916–1925 Sommer- und Herbstaufenthalte mit ihrer Malschule in Landsberg am Lech

Caroline Kempter starb im Alter von 69 Jahren in Illertissen und wurde auf dem dortigen Waldfriedhof begraben. Ihr Grabstein trägt die Inschrift „Caroline Kempter, Kunstmalerin“.

Ehrungen

  • Caroline-Kempter-Weg in Illertissen

Literatur

  • Beate Sauerbrey: Caroline (Lina) Kempter (1856-1925), eine vergessene Illertisser Persönlichkeit. Aufsatz in mehreren Teilen in der Jahresschrift "Der Heimatfreund" des Vereins für Heimatpflege Illertissen und Umgebung e.V.
1. Teil: Von der Bürgerstochter zur freischaffenden Kunstmalerin in München (Nr. 22, Oktober 2009)
2. Teil: Von der Studentin an der kgl. Kunstgewerbeschule zur freischaffenden Künstlerin (Nr. 23, Oktober 2010)
3. Teil: Von der freien Künstlerin zur Lehrkraft an der Damenakademie in München (Nr. 24, Oktober 2011)
4. Teil: Die eigene Malschule (Nr. 25, Oktober 2012)
5. Teil: Die letzten Jahre. Abschluss und offene Fragen (Nr. 26, Oktober 2013)

Einzelnachweise

  1. Adolf Stäbli, kunstbreite.ch, abgerufen am 9. Januar 2013.