Etlaswind

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. August 2021 um 19:58 Uhr durch imported>AlexanderRahm(337408).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Etlaswind
Markt Igensdorf
Koordinaten: 49° 36′ 36″ N, 11° 11′ 38″ O
Höhe: 337 (334–371) m ü. NHN
Einwohner: 156 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91338
Vorwahl: 09126
Der Igensdorfer Gemeindeteil Etlaswind

Etlaswind ist ein fränkisches Dorf, das zu Igensdorf gehört.

Geografie

Das im Erlanger Albvorland gelegene Dorf ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Marktes Igensdorf.[2] Etlaswind liegt etwa drei Kilometer westsüdwestlich des Ortszentrums von Igensdorf auf einer Höhe von 337 m ü. NHN.[3] Nördlich des Ortes erstreckt sich in westöstlicher Ausdehnung der markante, tafelbergähnliche Lindelberg.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Etlaswind war 1109 mit dem Namen „Adelineswinden“.[4]

Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg

Im Spätmittelalter gelangte Etlaswind in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg und gehörte damit zur sogenannten Alten Landschaft des nürnbergischen Landgebietes.[5][6] Die Hochgerichtsbarkeit übte bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts das Pflegamt Hiltpoltstein aus, ebenso die Dorf- und Gemeindeherrschaft.[7] Eine tiefgreifende Veränderung ergab sich im Jahr 1806, als die Reichsstadt Nürnberg unter Bruch der Reichsverfassung vom Königreich Bayern annektiert wurde.[8][9] Zusammen mit dem verbliebenen reichsstädtischen Landgebiet wurde auch Etlaswind bayerisch.

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Etlaswind mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 ein Gemeindeteil der Ruralgemeinde Pettensiedel.[10] Mit der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Etlaswind am 1. Januar 1972 in den Markt Igensdorf eingegliedert.[11]

Verkehr

Die von Pettensiedel kommende Kreisstraße FO 18 durchquert den Ort und führt weiter nach Oberlindelbach. In der Ortsmitte von Etlaswind zweigt davon die Kreisstraße FO 29 ab, die über Neubau und Schellenberg nach Kleinsendelbach führt. Außerdem verbindet eine Gemeindeverbindungsstraße den Ort mit dem östlich gelegenem Nachbarort Affalterbach. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 217 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof an der Gräfenbergbahn befindet sich in Eschenau.

Sehenswürdigkeiten

Aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammendes Bauernhaus

In Etlaswind befindet sich ein denkmalgeschütztes Bauernhaus, das aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt.

Literatur

  • Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367 (Digitalisat).
  • Fritz Fink: Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6.
  • Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
  • Walter Bauernfeind: Alte Landschaft. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (Gesamtausgabe online).
  • Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
  • Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.

Weblinks

Commons: Etlaswind – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 302 (Digitalisat). Abgerufen am 31. Oktober 2019
  2. Etlaswind in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. Oktober 2019.
  3. Geografische Lage von Stöckach im BayernAtlas, abgerufen am 31. Oktober 2019
  4. Fritz Fink: Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6, S. 151.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 25.
  6. Walter Bauernfeind: Stadtlexikon Nürnberg. Hrsg.: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, S. 62–63 (nuernberg.de [abgerufen am 4. Juni 2019]).
  7. Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367, S. 51 (Digitalisat).
  8. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 118.
  9. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 528.
  10. Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367, S. 122 (Digitalisat).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 682.