Steinheim (Hungen)

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Steinheim
Stadt Hungen
Koordinaten: 50° 26′ 42″ N, 8° 55′ 31″ O
Höhe: 138 (132–140) m ü. NHN
Fläche: 5,35 km²[1]
Einwohner: 522 (30. Jun. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35410
Vorwahl: 06402
Mittelgasse, historischer Ortskern von Steinheim

Steinheim ist ein Stadtteil von Hungen im mittelhessischen Landkreis Gießen.

Geografische Lage

Steinheim liegt südlich von Hungen am Wingertsberg. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3188. Große Teile der Gemarkung stehen unter Naturschutz bzw. Landschaftsschutz.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Steinheim erfolgte zwischen 1118 und 1137 unter dem Namen Stenhem.[1] Im Jahr 1264 wird Steinheim in einer Urkunde des Klosters Arnsburg als Steynheim erwähnt. Die Katharinenkapelle wurde im 13. Jahrhundert erbaut. 1787 kam die erste Schule dazu.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Steinheim:

„Steinheim (L. Bez. Nidda) evangel. Filialdorf; liegt 2 St. von Nidda, an der Horloff, hat 1 Kirche, 97 Häuser und 498 Einwohner, die außer 2 Katholiken evangelisch sind. – Der Ort hatte im 14. Jahrhundert eine Kapelle, die damals schon zur Pfarrkirche in Rodheim gehörte.“[3]

Am 31. Dezember 1970 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Hessen die freiwillige Eingliederung in die nahegelegene Kleinstadt Hungen.[4][5] Für Steinheim wurde wie für alle Ortsteile ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[6]

Im Jahr 2003 gewann Steinheim den erstmals ausgetragenen Dörferwettkampf „Dolles Dorf“.

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Steinheim lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7][8]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1630: 95 Hausgesesse (1 dreispännige, 6 zweispännige, 19 einspännige Ackerleute, 15 Einläuftige)
• 1669: 190 Seelen
• 1742: ein Geistliche/Beamter, 73 Untertanen, 7 Junge Mannschaften, 2 Beisassen/Juden
• 1791: 395 Einwohner[12]
• 1800: 403 Einwohner[18]
• 1806: 450 Einwohner, 84 Häuser[14]
• 1829: 498 Einwohner, 97 Häuser[3]
• 1867: 539 Einwohner, 105 bewohnte Gebäude[19]
• 1875: 505 Einwohner, 105 bewohnte Gebäude[20]
Steinheim: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2015
Jahr  Einwohner
1791
  
395
1800
  
403
1806
  
450
1829
  
498
1834
  
532
1840
  
535
1846
  
573
1852
  
627
1858
  
589
1864
  
552
1871
  
522
1875
  
505
1885
  
492
1895
  
490
1905
  
515
1910
  
513
1925
  
524
1939
  
487
1946
  
773
1950
  
777
1956
  
623
1961
  
589
1967
  
560
1971
  
599
1987
  
566
1991
  
566
1999
  
628
2005
  
595
2011
  
555
2015
  
496
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; nach 1970 Stadt Hungen[21]; Zensus 2011[22]

Religionszugehörigkeit

• 1829: 496 evangelische, 2 römisch-katholische Einwohner[3]
• 1961: 478 evangelische, 94 römisch-katholische Einwohner[1]

Erwerbstätigkeit

• 1961: Erwerbspersonen: 112 Land- und Forstwirtschaft, 120 Prod. Gewerbe, 38 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 23 Dienstleistung und Sonstiges.[1]

Weblinks

Commons: Steinheim (Hungen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Steinheim, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. August 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen inkl. Nebenwohnsitze. In: Internetauftritt. Stadt Hungen, archiviert vom Original; abgerufen im März 2019.
  3. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 275 (Online bei google books).
  4. Eingliederung von Gemeinden in die Stadt Hungen, Landkreis Gießen vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 141, Punkt 171 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  5. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB 770396321, OCLC 180532844, S. 299.
  6. Hauptsatzung der Stadt Hungen. S. 3, abgerufen im Februar 2019.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  8. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
  9. Martin Röhling: Niddaer Geschichtsblätter. Heft 9. Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain. Hrsg.: Niddaer Heimatmuseum e. V. Im Selbstverlag, 2005, ISBN 3-9803915-9-0, S. 75, 115.
  10. Die Zugehörigkeit des Amtes Nidda anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567-1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604-1638. und Hessen-Darmstadt 1567-1866.
  11. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 13 ff., § 26 Punkt d) IX. (google books).
  12. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 203 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  13. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 9 (Online bei google books).
  14. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 268 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  15. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 421 (online bei Google Books).
  16. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 181 ff. (online bei Google Books).
  17. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  18. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 222 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  19. Wohnplätze 1867. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, DNB 013163434, OCLC 162730484, S. 121 (Online bei google books).
  20. Wohnplätze 1875. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 15. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, DNB 013163434, OCLC 162730484, S. 11 (Online bei google books).
  21. Einwohner: 1999–2007; 1971–2015 mit Nebenwohnungen (HWS um 50 bzw. 20 korrigiert)
  22. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  23.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!